Chaotische Familie

Hallo alle Zusammen,
ich weiß nicht genau wie ich meinen Thread benennen soll🤷🏻‍♀️ meine Familie ist wahrscheinlich nicht super chaotisch, ich hingegen bin schon sehr ordentlich bzw. fühle mich bei Unordnung super unwohl. Wir sind eine Familie mit 2 Kindern (3 und 14). Mein Mann hilft schon mit, arbeitet allerdings viel mehr als ich und das eigentliche Problem ist: für ihn ist es bei uns ordentlich. Ich krieg allerdings die Krise. Wir haben zuvor in einer 4-Zimmer-Wohnung gewohnt und zwischenzeitlich hatte ich auch etwas resigniert, weil ich neben Beruf, Kindern nicht noch Non-Stopp putzen/ aufräumen konnte und wollte. Wohlgefühl hab ich mich allerdings nie richtig. Inzwischen sind wir in unser Haus gezogen, mit seinen 230qm ist es nicht nur eine Ecke mehr zu putzen sondern alles ist neu und die „Unordnung“ stört mich mehr denn je. Ich versuche Ordnung zu halten und jeder lässt irgendwo was rumliegen (Kleider werden über den Stuhl gehängt- da hängen sie, Spielzeug wird irgendwo hingeschleppt- da liegt es, es wird was gegessen, Teller wird auf die Spüle gestellt - da steht es etc.) Ich hab schon mehrfach Regeln besprochen, hab das Gefühl ich bin den ganzen Tag einfach nur am Motzen und es ist einfach anstrengend. Aber ich kann das auch nicht alles so stehen lassen, mich macht das fertig. Ich brauche die äußere Ordnung für meine innere Ordnung, das beruhigt mich und löst das Chaos im Kopf.

Wie managt ihr das so alles? Könnt ihr auch mal was stehen lassen oder wie bekommt ihr das alles organisiert?

Liebe Grüße

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Ich habe mir als erstes einen Mann gesucht der die Arbeit im Haus&Co nicht als meine Arbeit angesehen hat und der sich wirklich alles mit mir geteilt hat,dementsprechend sind auch die Kinder erzogen.
Warum laufen hier bei Urbia die ganzen Mütter dem Dreck ihrer Familie hinterher,hier undenkbar.
Jeder wurde von klein dazu erzogen Ordnung zu halten,fur mich ist es ein hausgemachtes Problem.
Wir haben hier immer alles aufgeräumt und sauber und wir putzen nicht den ganzen Tag.

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Regeln?
Ich glaube, bei uns gibt es keine. Doch...das Geschirr wird nach dem Essen zur Spüle gebracht. Für den Rest gibt es klare Ansagen...kein Motzen. Und definitiv die Aufgaben nicht auf einmal benennen, sondern die nächste Aufgabe erst sagen, wenn eine Tätigkeit beendet ist.
Du hast dir deine Kinder so erzogen. Vielleicht hörst du Mal auf mit dem "Ordnung halten" und "Hinterherräumen" und fängst an, deinen Kindern beizubringen, selbst alles aufzuräumen. Hilf ihnen! Mit "Räum auf!" kann kein Kind umgehen, aber simple Anweisungen "Sortiere das Besteck aus dem Geschirrspüler in den Kasten!" ... sowas funktioniert sehr gut.
Und auf die obligatorische Frage "Wann sind wir endlich fertig?" oder "Wann darf ich Handy?" kommt einfach nur ein stoisches "Wenn das Haus aufgeräumt ist.". Umso schneller geht es dann.

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Hallo,

seit wann wohnt ihr denn in dem neuen Haus?
Für mich klingt das, als ob gerade alle 4 gleichzeitig das Haus für sich erobern ;-)

Bei einem 3jährigen ist es klar, dass jede Ecke, die entdeckt wird, mit Spielzeug "belegt" wird. In dem Alter hatten wir Spielzeug-Boxen im Wohnzimmer und abends (manchmal auch tagsüber zwischendurch) wurde alles, was nicht hübsch aufgebaut war, dort rein gepackt.

Mit 14jährigen hab ich noch keine Eltern-Erfahrung, aber in meiner Erinnerung an mich selbst war das auch eher meine chaotische Phase ;-) .

Mein Mann ist auch deutlich chaotischer als ich.
Wir haben im Treppenhaus für jedes Familienmitglied eine Kiste (Treppenstufen-Größe), da kommen alle Sachen rein, die im Erdgeschoss rumliegen, aber nach oben gehören. Die Kiste meines Mannes quillt regelmäßig über ;-)

Ansonsten hilft es mir, meine "Inseln" zu haben: wir haben ein Kaminzimmer, das immer ordentlich ist. Dort darf kein Spielzeug rein und auch mein Mann trägt wieder raus, was er rein trägt, sonst werde ich SEHR ungemütlich. Dafür ist mir das Wohnzimmer quasi egal. Die Wohnküche räume ich regelmäßig auf (kochen und putzen wird geteilt, ich meine wirklich aufräumen), dafür kann ich über Chaos im Treppenhaus, Waschküche etc gerne hinwegsehen.
Trotzdem fand und finde ich es gewöhnungsbedürftig, dass nie alles gleichzeitig sauber und ordentlich ist... Ich kam aus einer sehr ordentlichen, winzigen 2-Zimmer-Whg und muss immer noch manchmal tiiiief durchatmen. Aber ich bin froh über den Platz und den Garten ;-) also atme ich eben tief durch und setze mich in meine Insel ;-)

LG!

PS Ab und zu gibt es natürlich auch ein "Familien-aufräumen" Entweder im 2. Stock, wo die Kinderzimmer sind. Oder im Erdgeschoss. Oder... Aber alles gleichzeitig geht tatsächlich nicht.

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Hallo!
Wir sind in unser Haus gezogen, als die Kinde 5 und 3 Jahre alt waren. Wir Eltern waren beide Vollzeit berufstätig und hatten nicht wirklich viel Zeit für den Haushalt. Wir hatten dann lange Jahre eine PUtzfrau, die "grundsauber" gemacht hat. Der Vorteil an diesem festen Termin war, dass wir am Abend vorher aufgeräumt haben. SChliesslich sollte die Putzfrau putzen und nicht unseren Krempel wegrâumen. Das hat gut funktioniert.

Dann habe ich nach etlichen Jahren (da waren die Kinder 13 und 11) meine Stunden reduziert und von da an den Hausputz übernommen, ganz einfach, weil ich mehr Zeit hatte. Selbstverständlich hat aber mein Mann auch seinen Teil der Arbeit übernommen und auch mal den Staubsauger geschwungen, ohne, dass er dazu aufgefordert werden musste.

Richtig gut läuft es meines Erachtens, seit ich die Verantwortung für die Kinderzimmer an die Kinder abgegeben habe. Klamotten liegen rum? Nicht mein Problem, ich wasche nur, was im Waschkorb liegt. Unterlagen werden im Chaos nicht gefunden? Mir egal, ich bekomme ja keinen Ärger in der Schule. usw. Wenn aufgeräumt ist und ich eh den Staubsauger in der Hand habe, sauge ich durch, ansonsten mache ich einfach die Türe zu, ich muss mich nicht in diesen Buden wohl fühlen. Einziges Tabu: Essensreste werden sofort/zeitnah weggeräumt und das hat immer funktioniert.

"Meine Bereiche", Küche, Wohnzimmer, Bad, Eingang, unser Schlafzimmer sind nicht immer komplett leer und es liegt nichts herum, aber es ist nie so, dass ich die Haustüre nicht aufmachen kann, falls überraschend Besuch kommt. Das sind auch die Bereiche, wo ich wegrâume und es leicht ist, Ordnung zu halten. Auch wenn eine Zeitschrift manchmal bis zum nächsten Morgen rumliegt.

LG

LG

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Von einem 3jährigen Kind kannst du keine Ordnung erwarten oder eben nur zum Teil, aber dein Mann und dein 14jähriges Kind sollten das alleine hinbekommen. Da wäre mir schon mal der Kragen geplatzt.

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Halt es aus und lass mal alles stehen. Einfach alles. Und wenn sich dann selbst die anderen unwohl fühlen, können sie ihren Sch... ja Weihnachten! Nee ganz im Ernst, traurig, dass ihr Regeln braucht. Ein paar Dinge sollten selbstverständlich sein.
Kann der ältere Sohn sein Geschirr nicht wegräumen? Schade, dann kannst du wohl seine Lieblingskleidung nicht waschen, ihn nicht zu Freunden bringen, was weiß ich... Konsequenzen ziehen eben.
Dein Mann muss vielleicht nicht immer so viel arbeiten, auch er hat mal Urlaub oder Wochenende, da kann er was im Haushalt tun!
Warum baut ihr euch ein 230qm Haus, wenn ihr es nicht sauber halten könnt? — Putzfrau?
Wir haben 160qm und das reicht doch zu viert vollkommen aus, würde es auch zu fünft noch. Denn alles muss ja nun mal sauber und in Schuss gehalten werden.
Wir haben viele Einbauschränke, alles hat seinen Platz und wenn etwas in Benutzung war, wird es wieder dorthin gelegt.
Hier beteiligen sich alle im Haushalt, mein Mann „hilft“ nicht, es ist auch sein Haushalt. Klar mache ich mehr, da ich in Teilzeit arbeite, aber ich muss sicherlich nicht betteln, dass er mal was macht. Er bügelt, staubsaugt, räumt auf...

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Nun ja, ich habe da mittlerweile einfach meine Einstellung geändert. Nur weil ich ein Ordnungs-Monk bin, heißt das noch lange nicht, das meine Familie mir da im Gleichschritt folgen muß. Wenn ich bestimmte Dinge will, weil ich das so brauche, dann muß ich halt dafür sorgen. Denn umgekehrt hat auch der Rest der Familie sein Recht auf seine Art sich wohlzufühlen. Das alles unter einen Hut zu bekommen, das war tricky, aber funktioniert schlußendlich super.
Mir reicht das Geschirr auf der Spüle, denn niemand kann es mir recht machen, das der Geschirrspüler korrekt eingeräumt ist. Ich kann einfach nicht erwarten, das meine Familie ihn auf meine bestimmte Art einräumt, nur damit mein inneres Chaos beruhigt ist. Und die Sache mit dem Geschirrspüler kann man auf alle anderen Bereiche im Haus übertragen.

Oben weiter hat jemand das als Inseln beschrieben, die Erklärung trifft es ziemlich gut. Jeder hat hier seine (Zimmer)Insel, auf der kann er leben , wie er will. Und dann haben wir noch die Gemeinschaftsinseln Küche/Essbereich, Bad und Flur. Diese Gemeinschaftsinseln sind so ausgestattet/gestaltet, das jeder auf seine Kosten kommt.
Im Bad hat jeder einen Hochschrank mit Schublade, jeder darf dort mit seinen Sachen machen, was und wie er will. Einzige Regel im Bad: Handtücher am Haken und Eigentum im eigenen Schrank, so bleiben die Oberflächen frei, nix steht rum und es kann mir herzlich egal sein, was jeder mit seiner Zahnpastatube oder den Haaren in seiner Bürste macht;-).
Im Essbereich gilt die Regel: Abends alles raus, was dort nicht hin gehört....bis zum Abend muß ich einfach damit leben.
In der Küche kann es mir eh niemand recht machen, das ist einfach so und wird sich auch nicht ändern. Also ist das meine Baustelle.
Wir haben auch den Papierkram "gedoppelt", beim System meines Mannes bekomme ich Schnappatmung. Aber muß er sich deswegen mir anpassen? Nein!

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe ein Problem, nicht der Rest meiner Familie. Jeder hat sein persönliches Recht auf Ordnung und Chaos. Keins dieser Bedürfnisse ist mehr wert als das andere. Ich musste lernen, das mein Zuhause kein Arbeitsplatz in der Systemgastronomie ist. Ich habe keinen Grund mehr zu motzen!

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Super geschrieben.

Jeder hat unterschiedlich Vorlieben, Bedürfnisse und Fähigkeiten, da muss man Kompromisse eingehen.

Man kann nicht alles 50:50 zwischen den Partnern aufteilen. So wie manche hier schreiben, dass der Mann genau gleich viel im Haushalt macht wie die Frau, aus meiner Sicht eine Wunschvorstellung. Aber vermutlich bringt die Frau auch die Hälfte des Geldes mit nach hause und Wechselt die Reifen an ihrem Auto selbst.

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Finde ich auch super geschrieben und vor allem mega wichtig!
Jede*r sollte sich wohlfühlen und einen eigenen Bereich haben, in dem sie*er sich wohlfühlen darf, sei es mit einem gewissen Maß an Unordnung oder eben komplett geordnet.

Für Gemeinschaftsräume, Sauberkeit usw. sollte es dann klare Regeln geben. Das dreckige Geschirr wird beispielsweise nicht neben dem Geschirrspüler abgestellt, sondern gehört rein. Ich denke es ist super wichtig, da zu versuchen weniger zu "motzen" und mehr klare Regeln für das Zusammenleben zu haben. Wenn man immer nur meckert und dann trotzdem hinterher räumt, wird sich nichts ändern.
Generell sollten dann auch beide Seiten aufeinander zu gehen, das heißt deine Familie achtet darauf, in den Gemeinschaftsräumen ordentlicher zu sein und du versuchst zu akzeptieren, dass nicht alle dein Ordnungsempfinden haben. Deswegen müssen sich nicht alle anderen zwingend anpassen. Vielleicht findest du ja auch eine andere Möglichkeit, durch äußere Einflüsse innerlich Ruhe zu finden :)

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Alles, was nicht da liegt, wo es hingehört, mache ich in eine Kiste und leere diese auf dem Bett des Verursachers aus. Wirkt super. Zudem habe ich ordentlich ausgemistet und es sind auch nur Dinge da, die wir brauchen.

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Hallo,

ich würde Dir raten, Dir eine andere Einstellung zuzulegen.

Die kannst jetzt zwar einen Kleinkrieg gegen den Rest der Familie anfangen, aber außer Unfrieden wird das wenig bringen, weil die Deine Einstellung als vollkommen überzogen wahrnehmen.
Letztendlich passiert ja auch nichts. Es ist ja nicht dreckig, sondern unordentlich.
Du kannst alternativ ständig hinter ihnen her räumen, aber damit machst Du Dich kaputt.

Ich verstehe nicht, warum so viele Frauen einen Ordnungs- und Putzwahn haben. Die meisten Männer sehen das viel lockerer. #kratz

Interessanterweise sind auch immer die Frauen schuld, wenn es in einem Haus unordentlich und nicht perfekt sauber ist, und interessanterweise kommt diese Kritik fast immer von anderen Frauen.

Ich gehe schwer davon aus, dass Dein Ordnungswahn eigentlich anerzogen ist, weil die Frau einen guten Haushalt vorzeigen können muss (wie 1955).
Es gibt aber wirklich wichtigeres im Leben im Jahr 2020.
Einfach entspannen. :-)

LG

Heike