Würdet ihr uns zum Wohnungskauf raten?

Hallo.

Wir sind ein Paar (32 Jahre alt, frisch verheiratet und Kinderos) und könnten ganz kurz davor stehen eine Eigentumswohnung zu erwerben.

Nun wo es sehr ernst wird bekommen wir etwas kalte Füße.
Vielleicht könnt ihr uns ja helfen einen Fehler zu vermeiden oder Zweifel aus dem Weg zu räumen.

Hier ein paar Daten zu uns:

Beide haben feste Verträge in Vollzeit, Kinderwunsch ist noch kein konkreter vorhanden, jedoch nicht ausgeschlossen
Ich verdiene am Empfang eines Autohauses Netto rund 1400€

Mein Mann hat das Glück als KFZ Meister in Luxemburg zu arbeiten und verdient rund 3000€ Netto. In Deutschland würde er gute 800€ weniger verdienen.

Also insgesamt 4400 bis 4500 Nettoeinkommen gesamt.
Unsere "unvermeidbaren" Kosten sind recht überschaubar, wir haben 2 alte Autos die wir selbst reparieren können, keine laufenden Kredite, bisher 540€ Warmmiete, ...

Allerdings haben wir uns nun eine Finanzapp heruntergeladen und gesehen das wir durch ständiges Ausgehen und viele Urlaube auch viel ausgegeben haben. Wir haben aber auch vorher nie nach Geld geschaut, einfach gekauft was wir wollen.


Nun haben wir eine schöne Eigentumswohnung an der Mosel gefunden.

3 Parteien wohnen im Haus,
120qm
Baujahr ist 2003, es steht nichts an Renovierung an. 4 Zimmer, Küche, 2 Badezimmer,
Eine Terasse, ein kleiner "Balkon",
Wohnung liegt im Erdgeschoss,
2 Parkplätze davon einer im Carport
Der Preis ist 220000, abzüglich der Instandhaltungsrücklage von knapl 8000, also 212000€ für die Wohnung mit Küche.

Wir können direkt einziehen ohne etwas zu machen.

Die Nebenkosten würden wir vom Ersparten zahlen, nehmen also 212000€ auf.
Das bekommen wir für 1,4%, monatliche Rate von 1000€. Dazu kommen 300€ Nebenkosten ohne Strom.
Wenn alles so läuft sind wir in 20 Jahren durch.

Wir rechnen nun damit von 3500€ pro Monat alles zu zahlen, also Haus, Nebenkosten und Leben und somit auch mal mit weniger Geld klarkommen, falls mein Mann wieder im Deutschland arbeiten muss und natürlich um viel zum Sondertilgen zu haben.

Also hätten wir nach Rate, Nebenkosten und Strom noch gut 2100€ zum Leben und wenn alles dann so läuft sind wir nach 12 Jahren fertig.

Was denkt ihr von dem Vorhaben und unserer Planung und würdet ihr uns eher abraten oder auch dazu Raten es zu wagen?

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Besser mit weniger rechnen, wenn doch Kind kommt und nur Elterngeld. Gleichzeitig Mann in Deutschland weniger bekommt.
Hinterher du evtl Teilzeit arbeitest. Oder längere Elternzeit.
Kindergarten kostet auch nicht gerade wenig, hier zumindest.
Urlaube mit Kind werden auch nicht billiger 😂
(Wenn ihr gerne auch mal weg fahrt.)
Oder Auto muss auch mal ein anderes gekauft werden. Evtl mal Möbel, Kinderzimmer Ausstattung. Dinge gehen kaputt.

Aber Eckdaten sind doch gut, Gehalt passt.
Zu der Rate kommt noch Instandhaltungspauschale in die Gemeinschaftskasse geh ich von aus. Und etwas Rücklage für die Eigene Wohnung. Aber das ist bei dem Baujahr und Zustand nicht die Welt.
Ihr könntet auch zb 900€ Rate machen und Sondertilgungsoption einbauen. Da wäre man im Monat etwas weniger belastet und etwas mehr Freiraum. Und kann mit sondertilgungen gucken, ob und was man noch über hat, was man noch rein stecken möchte.
Da würde ich, da ihr noch jung seid, lieber etwas längere Laufzeit und etwas niedrigere Raten einplanen, gerade da Familienplanung eventuell noch ansteht. Wenn man genau weiß man möchte kein Kind, wie eine Freundin von mir, ist das ja nochmal was anderes.
Mit sondertilgungsmöglichkeitg kann man immer noch die Dauer verkürzen, sofern man möchte. Oder nutzt es für andere Dinge. Aber selbst mit etwas weniger Rate und keine sondertilgung seid ihr vor der Rente fertig 🤪


Mit Kind zb möchte man ja hinterher mit evtl weniger Einkommen auch nicht ganz knapp leben, also wir zumindest nicht und mögen auch Ausflüge 😅

Bei einer Wohnung von 2003, haben auch eine 110m2 große aus dem selben Baujahr, erst Mieter seit ein paar Jahren Eigentum, sind die Reparatur/Instandhaltungs Kosten die nächsten Jahre überschaubar.
Die Rücklage bleibt ja in der Kasse der Gemeinschaft Das ist schonmal gut für größere Sachen. Und zb Heizung kaputt oder mit dem Dach etwas, da sind alle Eigentümer beteiligt und man hat es nicht alleine.

Wir gucken seid Langem nach einem Haus... das ist da schon spaßiger bei den Preisen die momentan inseriert werden 🙈 und ist man nicht mehr bereit zu bezahlen, bzw bekommt schon Bauchschmerzen bei solchen Summen momentan.

Bei euch hört es sich gut an. Wenn euch die Wohnung gefällt 👍🏻 Kosten überschaubar.
Entscheiden müsst ihr 🤪
Lg

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Hört sich einem guten Plan an. Habt ihr mal durchgerechnet, was ist wenn einer Arbeitslos wird ggf du in Elternzeit bist, wie sieht es mit den Kosten dann aus?

War jetzt nicht deine Frage, aber ich bin über dein Gehalt echt schockiet. Ich arbeite auch im Autohaus, aber nur 24 Std und wir haben das selbe Gehalt.

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Hallo. Dieses Gehalt ist hier eigentlich recht normal, viel mehr würde ich in einem anderen Job auch nicht verdienen.
Das mit Gehaltseinbußen wollen wir von vorneherein durch das Limit von 3000 - 3500€ / Monat ausbügeln.

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Für Vollzeit finde ich es wenig.

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Wer hat euch die 1,4% versprochen? Ist das schon ein konkretes Angebot oder ein Rechner im Internet?

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Hallo. Das ist ein konkretes Angebot über eine Festschreibung von 20 Jahren. Es sind 1,45%

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Falls ihr kauft: Ich würde für die letzten 5 Jahre auf die Zinsbindung verzichten um die Zinsen zu senken. Falls mal Sondertilgungen anstehen sowieso.

Die letzten 5 Jahre sind risikoarm und kaum relevant, weil das meiste dann schon abbezahlt ist. Am Anfang ist die Zinslast dagegen am höchsten und bei geringeren Zinsen geht mindestens 15 Jahre lang mehr in die Tilgung als bei voller Sicherheit.

Das höhere Risiko ist hier sicher die Eigentümergemeinschaft.

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Ich würde es tun.

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Bedenke au h das Hausgeld, was ihr zusätzlich zahlen müsst für Reparaturen etc.

Wenn z. B 2 Parteien entscheiden, das z. B neu gestrichen wird, müsst ihr das mittragen, auch wenn ihr nicht wollt.

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Die 300€ Nebenkosten bestehen aus ca 100 Hausgeld, der Rest sind Heizkosten, Wasser, Versicherungen, ...
Es befinden sich momentan knapp 24000€ im Topf der 3 Parteien.

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Nur 200 Euro Nebenkosten (mal abzgl. Hausgeld betrachtet). Das finde ich sehr wenig, wenn die Versicherungen auch mit drin sein sollen.

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Warum habt ihr so wenig Eigenkapital? Mal kritisch analysieren.

Die Belastung wird ja jetzt höher und nicht so wenig bei euren Gehältern. Aktuelle Miete ist super, vielleicht paar Jahre Geld ansparen? Wie lange würdet ihr ohne Kauf in der Wohnung bleiben wollen?

Beide in der selben Branche ist auch ein Risiko. Auf lange Sicht dürfte die Kfz Branche ja noch einiges Durchmachen.. Direktvertrieb ohne Autohaus, Elektrifizierung.

Nachteilig bei der Wohnung sind die offenbar recht hohen Nebenkosten und ggf. die Instandhaltungskosten.

Sage nicht dass es nicht geht, aber mal alles hinterfragen und drüber schlafen.

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Hallo,

wenn ihr aus finanzieller Sicht einkalkuliert habt, das bei einem ev. doch noch kommenden Kinderwunsch Gehalt für einige Zeit wegfällt, hätte ich keine Bedenken.

Aber: ich würde nie eine ETW kaufen, schon gar nicht in einer Gemeinschaft mit nur drei Parteien. Muss aber dazu sagen, das wir ein Reihenhaus in einer Eigentümergemeinschaft hatten und dort sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben. Sobald nur eine Partei querschießt, kann es sein, das du quasi gar nichts darfst / durchsetzen kannst.
In jedem Fall die Teilungserklärung sehr gut lesen. Und Protokolle der letzten Eigentümerversammlungen. Sollte es keine "richtige" Verwaltung geben sondern einer der Miteigentümer diese Funktion innehaben würde ich in jedem Fall die Finger davon lassen.

LG
N.

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Wir haben auch eine Wohnung in einem 3 Parteien Haus und regeln alles untereinander. Die neue Wohnung die wir erworben haben wird von einem Hausverwalter betreut. Wo liegt das Problem?

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Solange sich alle drei Parteien einig sind, wird es wohl kein Problem geben.
Schwierig wird es bei Unstimmigkeiten - üben die Eigentümer selbst die Verwaltung aus, wird sich wohl kaum einer im WEG Recht auskennen. Außer einer der Beteiligten ist zufällig Anwalt.
Ausserdem haben wir selbst die Erfahrung gemacht, das auch "richtige" Verwalter sich überhaupt nicht auskennen, falsche Aussagen treffen und damit Gerichtverfahren innerhalb von WEGs ins Rollen gebracht haben. Denn Verwalter kann ja quasi jeder werden (war in jedem Fall so, als wir noch Eigentümer in einer WEG waren - das ist glücklicherweise schon einige Jahre her).

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Naua, so lange wir mit 3000€ - 3500€ minus die 1300€ im Monat Abtragung und Nebenkosten hinkommen wäre es ja so als wäre mein Mann Alleinverdiener und ich würde keinen Cent dazusteuern. Haltet ihr diesen Betrag für realistisch?

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Mir wären 3 Wohneinheiten in einer WEG einfach viel zu wenig. Deine Miteigentümer können dich hier schlichtweg arm machen.
Finde erstmal raus, wer deine Miteigentümer sind und wie die zueinander stehen. Gibt es überhaupt Eigentümerversammlungen oder winkt das alles Einer durch? Schau dir die Teilungspläne an und die letzten Protokolle der Eigentümerversammlung. Was wurde beschlossen?

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WEG Versammlungen müssen ja stattfinden. Also ja, alles geben lassen: WEG Protokolle der letzten Jahre, Teilungserklärung, Teilungspläne (Richtigkeit kontrollieren).

Mit einer WEG kann man immer Ärger haben, egal ob mit 4 oder mit 80 Parteien. Mir sind unter 15 immer lieber als zu viele.

Die Frage ist auch wie der Anteil an Selbstnutzern und Vermietern ist. Hat beides Vor- und Nachteile.