Wozu Makler?

Hallo,

wir wollen uns evtl noch mal verändern und fragen uns gerade:

wozu kann man einen Makler gebrauchen?

Ohne hier jetzt einer Berufsgruppe auf die Füße treten zu wollen, ist meine ernstgemeinte Frage:
Was tut ein Makler?
Klar, er bringt Käufer und Verkäufer zusammen.
Aber sonst?
Gibt es irgendwelche Vorteile für den Käufer, wenn der Kauf über den Makler abgewickelt wird? Oder für den Verkäufer?

Für die rechtliche Sicherheit, also dass das Gebäude nur übergeben wird, wenn das Geld auch gezahlt wurde, bzw dass das Gebäude auch wirklich so wie im Vertrag beschrieben übergeben wird, ist doch der Notar zuständig, oder?

Bitte klärt mich auf!

LG!

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Kurze Antwort aus meiner Erfahrung: den Makler braucht man so sehr wie einen Kropf.

Bei unserem Hauskauf, hat der Makler die Anzeige bei Immoscout hochgeladen, schlicht den Termin zur Besichtigung mit dem Verkäufer ausgemacht und einen Notar vorgeschlagen. Damit hat er sich seine 5-stellige Provision verdient. 😡
Die Fotos für das Exposé im online Portal hat unser Verkäufer selbst gemacht und auch alle Angaben im Exposé hat der Makler einfach nur ungeprüft vom Verkäufer übernommen. Beim Besichtigungstermin war der Makler nur im Hintergrund anwesend, bei der Schlüsselübergabe gar nicht mehr. Zudem rühmte sich der Makler anfangs ganz groß, dass er ja so toll alles betreut, auch nach dem Notarvertrag. Aber Fakt war, er drängte nur super fix auf den Vertrag beim Notar, hielt die Hand auf und dann war er über alle Berge... Der Verkäufer hatte Schwierigkeiten bei der Durchführung des Verkaufes (auf dem Objekt bestand noch ein Wohnrecht) und bekam dann keinerlei Unterstützung mehr vom Makler und erst 1(!) Jahr nach Schlüsselübergabe das Geld von uns! Ich unterstelle dem Makler sogar Fahrlässigkeit, dass er den Verkäufer da nicht mal auf das Risiko hingewiesen hatte, dass es beim Verkauf mit Wohnrecht zu Problemen kommen könnte. Der Makler sollte sich mit soetwas schließlich auskennen!
Auch war unser Makler "Bausachverständiger" und behauptete im Expose alle Leitungen im Haus wären neu. Waren sie nicht. Wir haben dann nachträglich den Kaufpreis gemindert.
Ebenso fiel dem Makler auch nicht auf, dass das Grundstück gar nicht so groß war, wie er in seinem Exposé angegeben hatte.

Fazit: mit Makler kann man auch (als Verkäufer) böse auf die Nase fallen, wenn dieser einen schlecht betreut /gar nicht berät. Wenn ich unser Haus irgendwann vielleicht mal wieder verkaufen werde, dann werde mir den Makler definitiv sparen.

Ich sehe nur einen sinnvollen Fall für Makler: ich verkaufe eine Immobilie, die an einem anderen Ort steht, wo ich nicht unbedingt ständig hin kann, um alle Besichtigungen etc. zu regeln.

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Für den Verkäufer hat es den Vorteil sich nicht um alles kümmern (Termine, Bonität...) zu müssen. Das übernimmt der Makler und gibt dem Verkäufer dann eine Einschätzung.
Für den Käufer? 🤔 Oft kommt es einem nur vor "Schließen auf und kassieren dafür richtig viel Geld". Tatsächlich haben wir 2x einen Makler mit Suchaufträgen für eine Wohnung zur Miete beauftragt und nie eine Rückmeldung erhalten. Dafür haben wir, nachdem wir uns für Kaufobjekte interessiert haben und Makler zu interessanten Objekten im Internet anschrieben, von 3 Maklern plötzlich ständig Exposés bekommen.
Gekauft haben wir am Ende übrigens von privat.

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Für den Verkäufer hat es den Vorteil, dass er sich um nichts kümmern muss. Wir verkaufen gerade ein Haus und wohnen am anderen Ende Deutschlands, wir könnten das zeitlich einfach nicht stemmen. Ansonsten würde ich es lieber selber machen, mir tut es ehrlich gesagt auch leid ums Geld. Auch dem Käufer würde ich die Provision gerne ersparen aber in unserem Fall leider nicht darstellbar. Für den Käufer seh ich ehrlich gesagt keine Vorteile...

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Was heißt denn "um nichts kümmern"? Worum muss man sich denn genau sonst kümmern?

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Irgendjemand muss ja die Besichtigungstermine machen...

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Vorteile hat es nur für den Verkäufer. Der Makler kann den Wert besser abschätzen als ein Laie und holt den besten Preis raus. Zudem kümmert er sich um alles.

Als Käufer brauchst du keinen Makler, das schmälert eher das Angebot.

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Das kann auch anders ablaufen. Es soll Makler geben die verkaufen lieber schnell und nicht zum Spitzenpreis, weil die letzten paar € Provision viel mehr Arbeit oder Zeit kosten würden.

Wenn der Verkäufer dann nur Ja und Amen sagt läuft es so wie es im besten Interesse des Maklers ist.

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Hi,
ein guter!! Makler kann auch einen Käufer in viellerlei Hinsicht beraten und auch beim Bürokratischen helfen. Wenn man einen Suchauftrga anlegt, bekommt man auch mehr oder weniger passende Angebote zugeschickt. Auch werden viele Immobilienangebote direkt über den Makler an seine Kaufinteressenten weiteregeleitet, ohne, dass die jemals ins Internet kommen. Sprich, wenn man nicht in der Maklerkartei steht, bekommt man das Angebot auch nie zu sehen. Das Problem ist, dass Immobilienvermittlung ein sehr hartes Gebiet ist und viele Makler deswegen, eher an schnelle und gute Verkäufe interessiert sind, als jemanden länger zu betreuen..
Zum rechtlichen, würde ich jedem empfehlen einen Sachverständigen oder Architekten und einen Anwalt dazuzuziehen. Den Sachverständigen oder Architekten, um evtl. vorhandene Probleme bei der Substanz zu erkennen (auch im Neubau!) und den Anwalt für die Vertragsgestaltung. Der Notar leistet keine umfassende Beratung. Er bereitet einen Vertragsvorschlag vor und er veranlasst die Änderung beim Grundbuch zum richtigen Zeitpunkt (also nach Geldeingang). Ob aber die Übergabe im richtigen Zeitpunkt stattfindet und ob das Haus in dem Zustand, wie im Vertrag beschrieben wird übergeben wird, prüft er definitiv nicht.

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Das prüft aber ein Anwalt auch nicht oder er müsste
vor Vertragsschluss und vor Übergabe Ortstermine machen. Und das ist dann sehr teuer! Da muss man als Käufer schon selbst den Vertrag kennen und verstehen. Und in der Regel reichen Standardkaufverträge wie sie ein Notar vorschlägt, es sei denn es gibt irgendwelche Besonderheiten.

Kauft man einen Neubau, dann hat man Gewährleistung. Wenn da alles fertig ist, es keine feuchten Stellen o.ä. gibt, dann kann da kein Architekt einen Mangel finden. Ich bin Architektin ;-)
Und ob alle Rollläden funktionieren und die Fenster schließen, dass kann ja jeder selbst kontrollieren.

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Einen Neubau kaufen oder bauen ohne gutachterliche Begleitung ist absolut abzuraten.
Der Otto-Normalkäufer hat in der Regel nicht den Plan davon, dass beispielsweise die Schnittkanten von Gauben-Unterschlägen mit Holzschutzmittel zu versehen sind. Oder ob die Sockelabdichtung korrekt an die Rahmenfläche herangeführt wurde. Etc pp

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Wir haben beim Kauf des Hauses einen desinteressierten Makler gehabt, dem das Objekt nicht gefiel und der es unter Preis angeboten hat. Der hat uns den Schlüssel in die Hand gedrückt und gesagt, er habe jetzt was Wichtigeres vor. Der Herr war fest angestellt bei der S-Kasse. Den Makler hätten wir nicht gebraucht und der hat dem Verkäufer geschadet. Und uns hat das eine Stange Geld gekostet.

Und beim Verkauf unserer Wohnung hatten wir uns einen selbstständigen engagierten Makler genommen, der weit mehr erzielt hat, als wir uns getraut hätten auszurufen. Der Makler war sein Geld wert.

Wenn man selber Nerven auf Besichtigungen hat und sich zutraut, den besten Preis zu finden, geht es sicherlich auch ohne Makler.

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Hallo!
Das habe ich mich ehrlich gesagt auch schon gefragt. 🤷‍♀️

Als wir damals unser Haus gekauft haben, habe ich mit der Maklerin den ersten Besichtigungstermin vereinbart, mehr nicht. Den Rest haben wir komplett allein mit den Verkäufern geregelt. Ok, für die Verkäufer hat sie natürlich noch die Internetanzeige geschaltet und vermutlich zuvor die Immobilie bewertet.
Dafür hat sie dann eine Courtage im mittleren 5-stelligen Bereich verdient.

Einige Zeit später wollten meine Schwiegereltern ihre Eigentumswohnung verkaufen. Das haben wir ohne Makler gemacht. Wir haben nur ein Verkehrswertgutachten eingeholt, Kosten knapp 1.000 €, Internetanzeige geschaltet (Zeitaufwand vielleicht 3 Stunden inklusive Fotos machen und Objektbeschreibung) und der Rest lief von selbst.

Liebe Grüße, Dian

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Wir hätten beim Kauf unseres Hauses auch sehr gut auf einen Makler verzichten können. Auch hier renommiertes Büro und das einzige, was sie getan haben, war eine Flasche Sekt vorbeizubringen, als wir beim Notar waren.
Aktuell hilft Dir sowieso ein Makler nicht viel, der Markt ist leergefegt und deshalb haben auch diese gerade ein massives Problem an Häuser zu kommen. Da brauchst Du leider gerade extrem viel Glück. Im Freundeskreis umhören oder Klinken putzen hilft da viel mehr (auch wenn es nix für mich wäre).

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Ein Makler kann dem Verkäufer beim Papierkram helfen.

Verkäufer haben oft nicht die Ahnung oder Lust sich im Detail damit auseinanderzusetzen: fehlende Pläne, Schwarzbauten, unklare Bebauungspläne, Abläufe des Verkaufes, Übergabe, Käufersuche, Termine etc. Gerade bei Erbsachen ist es für die Erben sicher angenehm eine Sorge weniger zu haben. Wenn der Käufer den Makler zahlt, um so besser.

Davon abgesehen haben haben Makler meiner Meinung nach zurecht einen miserablen Ruf, auch wenn es positive Ausnahmen gibt. Die Beteiligung der Verkäufer an den Maklerkosten war lange überfällig und sollte 100% betragen. Es ist eine Dienstleistung für den Verkäufer.