Hallo,
wir haben vor ein paar Jahren in einem sehr kleinen Dorf neu gebaut - zu der Zeit war in der Umgebung kein anderer Bauplatz frei und wir dachten, dass wir uns hier arrangieren können, obwohl es hier seeehr idyllisch ist.
Können wir aber nicht. Das Dorf besteht nur aus zwei Straßen, die noch weit auseinander liegen, somit gibt es in unserer Straße nur ca 10 Häuser. Kinder gibt es nur in einem anderen Haus (die auch älter sind als unsere), und es macht mich einfach immer trauriger, dass unsere Kinder nie sagen werden: Ich geh mal schnell zu xy spielen oder ich fahre mal schnell zu xy mit dem Fahrrad hin. Auch ein Dorfleben gibt es nicht, weil hier einfach niemand wohnt. Mir fehlen Menschen um uns herum, Gleichaltrige. Meinem Mann gefällt der Bauplatz eigentlich auch nicht wirklich.
Wir überlegen jetzt, unser Haus zu verkaufen und im Nachbarort wieder zu bauen. Dort wohnen viele unserer Freunde.
Klar, jetzt muss man natürlich sagen: Das muss euch doch vorher bewusst gewesen sein. War es uns auch. Ich habe gedacht, dass wir mit dem Auto überall hin können und uns wie gesagt mit der idyllischen, abgeschiedenen Lage arrangieren können. Womöglich haben wir hier den Hausbau zu schnell entschieden. Viele unserer Sozialkontakte finden im anderen Dorf statt bzw bekommen wir auch oft Besuch, aber diese Abgeschiedenheit macht mir immer mehr aus, auch wenn ich an die nächsten Jahre unserer Kinder denke. Zu einigen Nachbarn hier haben wir einen guten Kontakt, wir treffen uns regelmäßig, die meisten sind 10-15 Jahre älter als wir.
Habt ihr Erfahrungen? Was denkt ihr?
Neuanfang wagen?
Neubau verkaufen und neu bauen?
Klar, macht es - wenn Ihr es Euch leisten könnt. Habt Ihr schonmal alles durchgerechnet inklusive Vorfälligkeitsentschädigung bei der Bank? Holt Euch mal ein konkretes Angebot (also wirklich von der Bank und nicht nur selbst errechnet, die Zinsen steigen ja gerade wieder und auch der Hausbau wird gerade aufgrund der mangelnden Baustoffe um einiges teurer!!!) und wenn das alles passt, warum nicht? Könnt Ihr Euer Haus mit einigermaßen Gewinn wieder verkaufen?
Also wir haben jetzt schon zweimal einen quasi Neubau verkauft und kaufen jetzt unser drittes Haus. Ich finde, die Zeiten sind vorbei, wo man sich einmal im Leben ein Haus kauft und gut ist. Also ja - ich denke, Ihr könnt das wagen, bevor Ihr ein Leben lang unzufrieden seid. Dieser Gedanke, einmal gedacht, lässt einen ja doch nicht in Ruhe...
Vorfälligkeitsentschädigung muss nicht sein. Wenn die neue Immobilie (mit ähnlichem Verkehrswert) dann bei derselben Bank finanziert wird. Stichwort: Sicherheitentausch. Dann fällt max ne kleine Bearbeitungsgebühr an.
Unbedingt bei der Bank ansprechen.
Meine Schwiegereltern haben es genauso gemacht. Das neue Grundstück war kleiner, kein so tolles Blick und auch das Haus wurde etwas kleiner, aber sie haben es nicht bereut und würden es wieder machen (und heute sind die Kinder ja längst aus dem Haus).
Wenn es sowohl Deinem Mann als auch Dir so geht, Ihr den Neubau verkauft bekommt, das Geld habt einen weiteren Bau + Grund oder Bestandsobjekt zu finanzieren und ein entsprechendes Grundstück bzw. ein passendes Objekt im angestrebten Dorf bekommt, warum nicht?
Das Risiko würde ich unter den genannten Rahmenbedingungen eingehen!
Ich kenne 2 Familien, die das gemacht haben. Wenn ihr das Haus zu einem passenden Preis verkauft kriegt um dann im anderen Ort neu zu bauen warum nicht? Besser als sich die nächsten Jahre zu ärgern.
Ist zwar blöd gelaufen. Aber wenn ihr es nun ein paar Jahre versucht habt und wirklich unglücklich seid, würde ich auch umziehen.
Ist es sicher, dass ihr im Nachbardorf glücklicher sein werdet? Dorf ist Dorf? Oder ist das andere dann größer?
Findet ihr dort überhaupt einen neuen Bauplatz?
Danke für eure Antworten 🙂
Nächste Woche kommt jemand vorbei, um den Wert unseres Hauses zu schätzen. Mit der Bank haben wir noch keinen Termin, aber es gibt die Möglichkeit eines Pfandtauschs, d.h. das jetzige Darlehen kann quasi auf das neue Haus übertragen werden, natürlich mit Bearbeitungsgebühr. Für den neuen Bauplatz müssten wir ein neues Darlehen aufnehmen, das können wir finanziell auf jeden Fall stämmen.
Im neuen Dorf wohnen knapp 1500 Leute mit einem schönen Dorfplatz mit Freizeitzentrum - also ja, dort hätten wir definitiv mehr Sozialkontakte - wir kennen dort auch viele Freunde, die Kinder im gleichen Alter haben.
Bauplätze sind dort rar, aber wir sind jetzt mal an einigen dran. Wenn wir einen in Aussicht haben und alles etwas konkreter wird, vereinbaren wir einen Termin bei der Bank etc. Die Rahmenbedingungen müssen zuerst stimmen, bevor wir weitere Schritte einleiten.
Hat eine Freundin von mir gemacht udn dann beim neuen Haus grad alle Fehler vom ersten Bau nciht wieder gemacht. Das Haus stand schneller und besser da, als das erste. Zudem haben sie sich auf weniger qm beschränkt, da sie gemerkt hatten, dass weniger auch OK ist.
Wenn es finanziell machbar ist, zieht um.
Wir haben aktuell Probleme beim Bauen, Bauunternehmen insolvent und Bauantrag muss geändert werden, und mein Vater machte den Vorschlag, das Grundstück zu verkaufen und woanders nochmal neu und unbefangen anzufangen. Da wir aber von Anfang an auf die Lage geachtet haben, ist das keine Option für uns. So ein Grundstück wie wir jetzt haben, haben wir lange gesucht und das gibt es auch nicht mal eben so. U-Bahn in der Nähe und trotzdem ruhig. Die meisten angebotenen Grundstücke liegen am A der Welt und kommen daher nicht in Frage und wenn mal etwas in guter Lage zu finden ist, gibt es unzählige Interessenten.
Die Lage ist einer der wichtigsten Faktoren beim Hausbau, aber das habt ihr ja jetzt gelernt.