Heizung? Hilfe!!

Hallo,

wir sind dabei, ein neues Haus zu kaufen.
Ich könnte vermutlich zehn Posts mit Fragen aufmachen, aber ich fange mal mit dem dringlichsten an: die Heizung!

Vorab, wir haben bereits ein Haus, wir werden also quasi tauschen. Bisher haben wir eine Gasheizung, gerade vor drei Jahren neu gemacht. Fußboden haben wir hier in zwei Räumen, die Kombination aus beidem ist eine Katastrophe.

Das neue Haus hat eine Gas-Heizung, die fast 40 Jahre alt ist... und immer noch läuft.
Allerdings wird zb. das Wohnzimmer mit großen Glasfenstern wohl nicht richtig warm, u.a. weil die Heizkörper zu klein sind und das Haus nur dünne Wände hat.

Fußbodenheizung wollen wir nicht, die ist uns zu träge. Wir wollen tagsüber wenig heizen und abends innerhalb von 15 Minuten einen warmen Raum haben.

Also eine neue Gasheizung. Oder Holzpellets. Hat damit jemand Erfahrung? Machen wir uns nicht abhängig von einem Rohstoff, den außer uns nur eine Minderheit braucht? Was, wenn der knapp wird? Gas brauchen alle, das hat eine große Lobby.
Was in zwanzig Jahren passiert, interessiert eigentlich nur am Rande - eine durchschnittliche Gasheizung hält heutzutage ja eh nur 20 Jahre :-/

Betrieb einer Pellett-Heizung scheint zur Zeit billiger. Anschaffung auch? Oder teurer?

Heizkörper stehen alle in Nischen. Lassen wir die da? Oder was sonst?

Im Wohnzimmer wollen wir zusätzlich einen Kamin anschließen.

Aber die Dämmung: Außen einpacken? Oder von innen dämmen?
Uns ist wichtig: trocken und atmungsaktiv. Ich zahle lieber etwas mehr Heizkosten, als Schimmel im Haus zu haben. Aber warm soll es schon sein, sogar richtig kuschelig. Und das schnell, nicht erst morgen, wenn ich heute die Heizung programmiere.

Andererseits ist der Etat durchaus begrenzt - je billiger, desto besser...

Uff - könnt ihr von euren Heizungsprojekten oder Gesamtkonzepten berichten?

LG!

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Puh… da lasst euch doch mal fix beraten… mit Gutachter durchs neue Haus gehen und schauen, was in frage kommt. Auch was Dämmung betrifft muss es ja zu den Fenstern und der jetzigen Beschaffenheit des Hauses passen.

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Wir haben das Haus halt noch gar nicht ;-)

Es könnte sich also auch noch zerschlagen, wenn wir allzu lange zögern.
Aber wir rechnen natürlich und überlegen, was wir machen (müssten). Die Architektin meint Fußbodenheizung, Wandheizung, es gibt viele Möglichkeiten aber Gas ist nicht zukunftsfähig. Wir sind bisher einfach von Gas ausgegangen, weil das da ist und der Normalfall... Aber wir wollen uns natürlich für die Zukunft nichts sinnvolles verbauen..

Und es muss erschwinglich sein, deshalb die Überlegung vor dem Kauf.

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Viele Fragen hast du. Ich kann dir in einer Sache von unserer Erfahrung erzählen: Gas kam für uns nicht in Frage, weil es mir zu sehr im Wohlwollen von anderen Staaten Ist. Wer weiß was in Zukunft passiert. Ein Gashahn ist in Russland schnell zu gedreht 🧐
Wir haben uns für Pellets entschieden. Holz ist immer da und Pellets (meistens) ein Abfallprodukt,was auch immer entsteht. Klar, auch der Holzpreis schwankt, aber den Gaspreis halte ich in den nächsten 30 Jahren für gefährlicher..

Dämmung bin ich auch bei dir, lieber mehr heizen als Schimmel. Vor allem in alten Häusern kann man sich allein durch neue Fenster schon den schimmel züchten, weil der Durchzug fehlt. Da würde ich tatsächlich auch auf fachliche Beratung gehen.

Alles in allem: für ein begrenztes Budget würde ich mir gut überlegen, was außer diesen beiden Riesenposten Heizung+Dämmung noch gemacht werden muss.

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Das Haus ist aus den 60ern, also nicht uralt.

Bisher wohnen wir in einem fast 100 Jahre alten Haus und manchmal denke ich, vor 100 Jahren konnten die Bauleute das besser ;-)

Hier haben wir eine Doppelte Wand, dazwischen eine Einblasdämmung.
Dort ist eine ganz dünne Außenwand. Ich habe schon Angst, dass uns im Winter kalt wird. Und täglich den Kamin anwerfen? Den muss man dann auch täglich reinigen.

Könntet ihr eure Pellett-Heizung problemlos auf Gas zurückbauen? Bzw umgekehrt: der Unterschied liegt doch nur in der Heizanlage, die normalerweise im Keller steht, oder? Heizkörper, Rohre, das kann theoretisch bleiben?

Wie oft werden euch Pellets angeliefert? Wie oft kontrolliert ihr, ob noch genug da ist? Und wie lang sind dann die Lieferzeiten? Also: heute anrufen, für übermorgen einen Termin zur Anlieferung machen oder muss man das vier Wochen im Voraus planen?
Schwanken die Preise, je nach Jahreszeit? Bei Brennholz kann das wohl Sinn machen, das im Sommer zu kaufen.

LG!

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"Bisher wohnen wir in einem fast 100 Jahre alten Haus und manchmal denke ich, vor 100 Jahren konnten die Bauleute das besser .."

Ja, das denke ich inzwischen auch.

Wir haben ein 90 Jahre altes Haus, nachdem die neuen Fenster reinkamen fing
das Elend an... überall Schimmelgefahr. Vorher war alles solide trocken.
Nun mussten wir Fenster-Zwangslüftungen und elektrische Lüfter einbauen..:-(

LG, katzz

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Hi,

puh schwierig ein Fall für die Energieberatung. Bekommst bei uns in der Gegend erst wieder Oktober 22 freie Termine. Zu viel zu tun…..

Also, wir haben ein Haus aus den 60 Jahre, ich erzähl mal, ohne fachmännisches Wissen:

Keller ist 2018/2019 isolier und gedämmt mit neuen Fenstern und Kellertür. Dies hat viel gebracht, da der Keller sehr kalt war und man immer dieses gaaaanz leicht feuchte Gefühl hatte.

Kellerdecke nicht gedämmt, da der Keller jetzt schon niedrig ist

Öl Heizung ist jetzt 40 Jahre alt. Nächstes Jahr tausch gegen Gas. Als wir das Haus gekauft haben war ein 20Kw Ofen im Flur verbaut. Dieser hat das ganze Haus wahnsinnig schnell aufgeheizt.
2017 erneuert, da dieser Ofen keine Betriebserlaubnis mehr bekommen hat. Wir haben gegen einen wassergeführten Kaminofen getauscht.
So ist da Haus schnell zu Heizen und auch das weitere Heiz,-Brauchwasser wird erwärmt.
Gas Heizung deshalb, da zum Beispiel Erd-Wärmepumpen in der Regel eine niedrige Vorlauftemperatur haben und dies passt mit den Heizkörpern nicht. Nochmal Holz wollten wir nicht nehmen.

Die alte Ölheizung schafft es nicht das Haus im Winter überall warm zu machen. Die Heizung ist einfach zu alt. An deren Heizkörpern kann es nicht liegen, da das Haus mit dem wassergeführten Ofen warm wird.

Unsere Hütte ist nicht gedämmt außer das Dach. Dies ist letztes Jahr komplett neu gemacht worden.

Unten noch Fenster aus 1996. Bleiben auch erstmal. Dämmen wenn überhaupt erst später, wobei ich das komplette einpacken von alten Häusern schwierig finde.

Wenn ihr das Haus Kauf, bleibt euch wahrscheinlich nichts anderes übrig, als erstmal die notwendigsten Sachen zu machen und dann einige Projekte später, außer ihr habt das nötige Geld.

Wir haben unser Haus 2010 gekauft und etliches musste warten. Jetzt sind wir aber auf der Zielgeraden und die rieeeeesen teuren Projekte abgearbeitet.

Majonjon

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wenn ihr im Keller das Warmwsser mit einem Wärmepumpenspeicher machen würdet, wäre der Keller trocken! das Heizen der Räume hat nicht mit dem Alter der heizung zu tun, entweder sie läuft oder nicht, wenn nicht alle Räume warm werden, ist entweder der Ofen zu klein dimensioniert, oder die Heizkörper oder die Pumpe ist kaputt.

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Gas ist tatsächlich oldschool, jedenfalls im Neubau. Wir bauen neu mit Wärmepumpe und Fußbodenheizung. Geht aber auch mit Heizkörpern soweit ich weiß.
Ich würde auch zum Energieberater oder deine Fragen im Hausbauforum stellen. Musst mal googlen, dann findest du es sofort.

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geht nicht mit Heizkörpern, die Wärmepunpe läuft auf höchstens 38 Grad, das ist für Heizkörper zu wenig

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Das geht schon, die Wärmepumpe macht ja auch das wärmere Wasser zum Duschen. Es wird bei hohen Temperaturen jedoch ineffizient und teuer.

Mit sehr großen Heizkörpern kommt man je nach Haus vielleicht auch mit 40° hin und ab dann kann es interessant werden, insb. wenn die Öl- und Gaspreise steigen.

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Ich würde zu Pellets tendieren. Das ist lange nicht mehr exotisch und eben sehr effizient. Fußbodenheizung würde ich aber nicht ohne weitere Beratung ausschließen. Nur, weil die den ganzen Tag läuft, bedeutet es nicht, dass man mehr als mit einer Heizkörpern heizt. Eine Fußbodenheizung läuft auf Niedrigtemperatur und dass konstante laufen ist oft effizienter als das ständige hoch und runter drehen.

Heizkörper haben ihre Berechtigung unter den Fenstern. Das ist die Stelle, wo am meisten Energie verloren geht und Zugerscheinungen entstehen, wenn nicht ausreichend geheizt.

Dämmung bitte von außen. Es gibt zwar tolle Systeme für Innendämmung, die haben im Vergleich zur Aussendämmung aber immer Schwachstellen. Und bauphysikalisch ist eine aussendämmung allgemein besser gesehen.

Lasst euch von einem Fachmann beraten. Energetische Sanierungsmaßnahmen dürfen nicht vereinzelt, sondern sollte im Zusammenhang bewertet werden

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Die Fußbodenheizung schließen wir eher aus anderen Gründen aus:

1. Wärmeempfinden hat ja auch mit der eigenen Körpertemperatur zu tun. Wenn abends der Blutdruck in den Keller geht brauche ich es wärmer, als wenn ich tagsüber staubsauge, um es mal ganz platt auszudrücken. Nachts mag ich es kühl, morgens soll es zügig aufheizen. Dafür zahle ich gerne etwas mehr Heizkosten...
2. Mein Mann hat gelesen, dass Fußbodenheizung nicht gut ist, wenn man Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat. Keine Ahnung, wie wissenschaftlich diese Befürchtung ist, aber damit ist das für meinen Mann vom Tisch :-/ denn er lag schon mit Herzproblemen im KH.

Eine Gasheizung kann man doch problemlos zu Pellets umrüsten, oder verstehe ich da was falsch? Also: Heizkörper und Rohre sind bei beiden Formen identisch?

LG!

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Je besser das Haus gedämmt wird, desto weniger kann man heizen wie im Altbau: mal kalt, mal warm. Das funktioniert nicht mehr.

Eine ordentlich geplante Fußbodenheizung im gedämmten Haus wird nicht warm wie früher. Im Sommer wenn die Heizung aus ist, ist mein Fußboden wärmer als im Winter wenn die Heizung an ist. Flächenheizung kannst Du auch in den Wänden oder in der Decke verbauen. Letzteres eignet sich dann auch gut zum kühlen.

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Du wirst zu jeder Heizung verschiedene Meinungen von Profis und von Laien erhalten. Entscheide selber abhängig davon was Dir wichtig ist. Melde dich wenn es spruchreif ist im htd Forum an, frag dort nach um Eindrücke zu bekommen und zur Rückversicherung vor Auftragsvergabe.

Um Möglichkeiten zur Dämmung + Förderung auszuloten benötigst Du einen guten Energieberater/Architekten vor Ort.

Wenn Du über eine umfassende Dämmung nachdenkst, dann ist eine Flächenheizung nicht unkomfortabel und die Trägheit ist nicht mehr relevant.

Ich würde bei Gas bleiben, möglichst günstig, ohne Schickimicki. Das können die Handwerker, es ist (noch) günstig und ihr habt am wenigsten eigenen Aufwand. Gleichzeitig Geld für zukünftige Heizperioden zurücklegen, denn Gas wird teurer werden. Auf Solarthermie verzichten (Technik von Gestern). Falls für die Förderung regenerative Anteile nötig sind z.B. eine Brauchwasserwärmepumpe nutzen.

Alternativ und da hat die Architektin recht macht ihr das Haus jetzt zukunftsfähig und verbaut überall eine Flächenheizung. Später macht ihr es nicht mehr. Ob ihr diesen Weg gehen wollt hängt vom Planungshorizont und dem Aufwand ab den ihr jetzt in das Haus stecken wollt.

In X Jahren wird selbst eine ohne Flächenheizung ineffizient laufende Wärmepumpe im Betrieb günstiger sein als eine Gasheizung. Spätestens dann wünscht ihr euch die Flächenheizung um die Stromkosten um ~50% zu reduzieren. Hier kommen dann die Rücklagen ins Spiel. Beim CO2 Ausstoß ist eine ineffiziente WP heute schon besser als Gas. Die WP hat wenig/keine Wartung, kein Schornsteinfeger, kann kühlen etc. ist aber bei der Planung kein Selbstläufer bei dem man das erstbeste Angebot annehmen sollte.

Automatische Holzheitungen sind in de Anschaffung teuer, nicht wartungsarm, im Betrieb nicht günstiger als Gasheizungen. Es stellt sich die Frage nach regionaler Rohstoffbeschaffung und der zukünftigen Entwicklung: Filter, Emissionen, Kosten, regionale Rohstoffbeschaffung insb. bei Pellets. Falls Du an Holz glaubst sind die Heizungen aber auf dem Papier CO2 neutral und werden gefördert.

Falls der Kamin kommen soll und viel/ernsthaft zum Heizen verwendet werden soll denk über einen Grundofen nach.

In jedem Fall, unabhängig von der Heizung eine 9,9kWp PV Anlage ohne Akku auf das Dach. Nicht zu teuer eingekauft rechnet sie sich selber oder wirft Gewinn ab, reduziert zukünftige Strompreise und hat eine sehr positive CO2 Bilanz.

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Holzheizungen, auch wenn ganz modern und toll gefiltert, stoßen ungefähr soviel Feinstaub aus, als wenn man sich einen Schiffsdiesel in den Garten stellt.

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Du meinst, jetzt erstmal Heizkörper mit Gas betreiben und später dieselben Heizkörper (oder etwas größere) mit einer Wärmepumpe?

Und als Alternative sofort eine Wärmepumpe und dann mit Flächenheizung?

Wenn das beides geht (?) ist das ja letztlich eine Kostenfrage. Und eine ideelle, ob man mit einer Flächenheizung leben kann.

LG!

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