Welche Heizung? - Kernsanierung

Hallo zusammen,

wir möchten das Haus meiner Oma sanieren und hatten gestern den ersten Termin mit einer Baufirma. Nun stellt sich nstürlich die Frage nach der Heizung. Gas oder Wärmepumpe? Gas liegt in der Straße und müsste nur noch ins Haus gelegt werden. Bisher wurde das Haus mit Nachtspeicheröfen geheizt. Wir lassen das Haus kernsanieren. Das heißt auch die Fassade wird komplett neu gedämmt, Fenster neu etc.
Ich dachte immer eine Wärmepumpe wäre am zukunftsträchtigsten. Irgendwie stehe ich mit der Meinung aber alleine da. Sowohl der Mensch von der Baufirma, als auch mein Mann und mein Papa würden Gas nehmen. Also die Baufirma hat jetzt nicht direkt zum Gas geraten aber meinte eben, dass die Wärmepumpen noch nicht so ausgereift sind und sich da noch viel tun würde Wirklich lange halten, würden nur die ganz teuren Modelle und die halten vermutlich auch nicht so lange wie eine Gasheizung. Weiter meinte er, dass die Wärmepumpe nur in Verbindung mit einer Pv-Anlage Sinn macht und das alles wäre im Verhältnis so viel teurer, dass es sich nicht rentiert. Also indirekt wurde uns zu Gas geraten, weil es einfach eine bewährte Heizung ist, die in unserem Fall gut gefördert werden würde und einfach im Kostencergleich besser ist. Eine Wärmeounpe o.ä. könne man dann irhenwann immer noch einbauen, wenn sich in einigen Jahren herauskristallisiert, was wirklich die Heizung der Zukunft ist...
Wir haben noch zwei weitere Termine mit anderem Baufirmen und natürlich kommt der Energieberater, sodass wir erst ganz am Anfang stehen... Trotzdem würde ich gerne einfach mal verschiedene Meinungen hören von Leuten, die kürzlich saniert oder gebaut haben. Welche Heizung habt ihr, warum habt ihr diese gewählt und seit ihr zufrieden mit eurer Wahl?

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Hi, also kurz zu den Eckdaten unseres Hauses:

1960 gebaut. Dach neu gedämmt und eingedeckt 2020.
Fenster teils neu, teils von 1995
Haustür, Kellertür neu
Kellerfenster neu
Keller gedämmt und isoliert
Wassergeführten Kaminofen, dieser macht Brauch und Heizwasser mit warm
Im Moment noch alt Ölheizung allerdings mit einem super effizient wert von 92% ,fliegt dennoch nächstes Jahr.

Als wir den Keller zu Dämmung offen hatten, haben wir direkt eine Gasleitung ins Haus legen lassen

Warum:
Einmal erneuerbare Energie schon dabei
Keine Fußbodenheizung
Nicht top gedämmt (Fassade)
Heizkörper im ganzen Haus
Aufs neue Dach kommet keine Pv Anlage
Als der Hof offen war vergessen Leerrohre vom ehem. Schweinestall zum Haus zu verlegen.
Dort auf den ehem.Stall hätte die Anlage drauf gekonnt

Eine Luftwärmepumpe damit haben wir uns auch gedanklich auseinandergesetzt, aber keine PV Anlage möglich so wie wir es wollten
Für unsere Heizkörper benötigen wir eine höhere Vorlauftemperatur
Und dann würde ein Heizstab mit unterstützen müssen und dieser würde dann Strom verbrauchen

Fazit: bestimmt eine tolle Sache so eine
Wärmepumpe, allerdings muss das Haus bzw die Sanierung so gestaltet sein, dass alles aufeinander abgestimmt ist.

Und das ist bei uns nicht der Fall.

Daher kommt nächstes Jahr Gas ins Haus. Durch die Dachdämmung und den Holzofen reduzieren wir den Gasverbrauch.....

Majonjon

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Habt ihr das Gasheizug schon bestellte, der Markt ist leer, Leiferzieten zur Ziet bis 8 Monate ohne garantierte Zusage

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Hi, ja Heizung ist schon seit 2 Wochen bestellt und Termin Anfang August2022 fixiert beim Heizungsbauer.

Danke für den Hinweis.

Majonjon

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Ganz klar Wärmepumpe wenn die Voraussetzungen dafür geschaffen werden können: Flächenheizung.

Gas wird teurer, beim CO2 Ausstoß gegenüber selbst einer schlecht laufenden Wärmepumpe weit abgeschlagen und bei einem neuem bzw. sanierten Haus die falsche Technologie für die Zukunft.

Gas ist einfacher, altbekannt und verzeiht Planungsfehler.

Wärmepumpen sind ausgereift aber kein Selbstläufer bei der Installation und Planung. Einem Betrieb der nicht zu einer Wärmepumpe rät sollte man keinen Auftrag für eine anvertrauen. Läuft sie halbwegs rund zahlst du derzeit ähnliche Energiekosten, keine Grundgebühr (ein Zähler reicht idR), kein Schornsteinfeger, oft keine Wartung, keine Erschließung des Gasanschlusses.

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Auf keinen Fall Gas und die Wärmepumpe muss mit Fussbodenheizung oder Wandheizung gelöst werden. Der Gaspreis ist im freien Anstieg 2021 schon ca 35%

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Hallo,

wir überlegen gerade dasselbe ;-)

Haus aus den 60ern, wird gedämmt, hat eine uralte Heizung, die wir nicht weiter betreiben dürfen.

Gas wäre das einfachste. Allerdings wirklich nicht zukunftsträchtig.
Also erstmal Gas, aber alles für Wärmepumpen-Betrieb in 20 Jahren vorbereiten, wäre unsere Ideallösung.
Oder Erdwärme, aber das können wir uns wohl nicht leisten. (Ginge auch nur als Tiefbohrung, denn in den Garten sollen Bäume und Gemüsebeete).

Allerdings wollen wir auf keinen Fall nur eine Flächenheizung: Wir wollen spontane Temperaturen ermöglichen. Bei Krankheit ein Grad mehr, nach Winterspaziergängen vor die warme Heizung... Und keine überheizten Räume, nur weil man aus Versehen vorgestern zu hoch eingestellt hat.
Und gerade bei guter Dämmung auch mal komplett lüften und kalte Luft reinlassen - es sollte sich zügig wieder aufheizen, selbst wenn ich aus Versehen 10 Minuten zu lange gelüftet habe.

So, das widerspricht alles der Wärmepumpe, auch in der Zukunft. Mist.
Wir denken über eine Pellett-Heizung nach. Allerdings stört uns, dass man da selbst für die Rohstoffbeschaffung zuständig ist. Wenn Pellets mal knapp sein sollten, ist sich dann jeder selbst der Nächste. Bei Gas rechne ich schon damit, dass ein Mangel eine gemeinsame Aufgabe der Betroffenen wäre und damit eher politische Unterstützung erhalten würde..

Wir können bei uns übrigens eine Menge Solarzellen aufs Dach machen, wenn wir es denn bezahlen können. Wir könnten also den Strombetrieb einer Wärmepumpe teilweise selbst decken.
Neben der nötigen Flächenheizung stört uns aber auch die Lautstärke.

Wie du siehst, können wir uns gerade nicht entscheiden. Ich freue mich also, wenn du eure Überlegungen hier weiter teilst ;-)

LG!

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Wir haben schon 2010-2012 saniert, Haus von 1957 und haben eine Wärmepumpe - allerdings eine Grundwasserwärmepumpe. In allen Räumen den Boden raus und Fußbodenheizung rein.
Die beste Entscheidung!

Zum Thema Wärmepumpen: es gibt vom Wirkungsgrad große Unterschiede und sehr üblich sind die Luft-Wärmepumpen, das sind die großen Kästen, die man oft im Garten stehen sieht. Diese haben auch den schlechtesten Wärmegrad. Alles andere ist aber abhängig von der Lage, nicht überall sind Tiefenbohrungen zulässig und diese sind auch teuer, Grundwasser ist eher für Ebenen geeignet, Wärmekörbe oder -zäune sind auch eher speziell. PV haben wir übrigens nicht, da die WP einen guten Wirkungsgrad hat. Wir haben auch keinen Heizstab als Unterstützung - das ist aber der Vorteil vom Grundwasser.
Ihr solltet euch mal mit einem entsprechend geschulten Energieberater besprechen, der euch für euer Haus etwas passendes vorschlagen kann. Bei uns hatte zum Glück der Architekt eine solche Ausbildung.

Wegen der Flächenheizung: ich bin eine Frostbeule und hatte auch Bedenken wegen der Trägheit, aber es ist super. Es wirkt wärmer als Radiatoren, die immer nur aus einer Richtung warm machen. Ich merke inzwischen sofort wenn ich in ein Haus ohne Flächenheizung komme, ich friere dort trotz höherer Temperatur mehr. Inzwischen haben mehrere unserer Freunde mit unserem Heizungsbauer zusammengearbeitet und allen geht es genauso.

Übrigens die vorgeschlagene Pelletheizung ist sicherlich auch eine interessante Alternative. Gas würde ich persönlich nicht machen wollen. Wir haben einen Gasanschluss, das Haus war vorher schon auf Gas, diesen haben wir stilllegen lassen. Ich hatte früher mal ein Gasleck, der Schock meines Lebens als ich in den Keller kam und es roch nach Gas, Stadtwerke rufen, Haus nicht mehr betreten... nie wieder. Und bei Gas hängt man eben immer an den fossilen Brennstoffen und deren Preissteigerungen, billiger wird es jedenfalls nicht mehr.

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Hi,

was bedeutet den Gasanschluss stilllegen lassen? Hat der Netzbetreiber den Anschluss komplett zurück gebaut? Wenn nich dann ist der vermutlich noch betriebsbereit.
Solltet ihr nachholen lassen. Nur ein komplett zurück gebauter Anschluss ist ein 100% sicherer Anschluss.

Grüße

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Die Leitung wurde seitens der Stadtwerke gekappt. Mir ist schon klar, dass die Rohre weg müssen, damit das Risiko weg ist.

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Hallo,
es gibt nicht die Heizung. Es komt vorallem auf den Wärmebedarf und die notwendige Vorlauftemperatur an. Wenn dir der Bauträger Gas empfiehlt kann es sein, dass diese relativ hoch ist. Dann wäre eine Wärmepumpe nicht vorteilhaft. Aber warum alternativ keine Pellets?