Schwarzwald-Baar-Kreis: ja oder nein?

Hallo zusammen.
(Ich schreibe hier damit es anonym bleiben kann.)

Mein Mann hat ein super Job Angebot im Schwarzwald-Baar-Kreis erhalten. Tolle Stelle, top Gehalt. Er ist nicht unzufrieden mit dem, was er jetzt macht, aber es wäre ein richtiger Karrieresprung. Das Verfahren hat sich ewig hingezogen, deshalb muss ich mich nochmals neu in alle pros und cons eindenken. Raus aufs Land: ja oder nein? Kennt jemand den Kreis, wo kann man als Familie gut leben? Beim googeln finde ich nur die Touri-Seiten, es scheint immer die Sonne oder wahlweise liegt meterhoch Schnee.
Wir haben zwei Kindergarten-Kinder: gewöhnen die sich schnell um?
Wir wohnen momentan städtisch mit genialer Infrastruktur drum herum, alles fußläufig erreichbar. Auf dem Land: braucht man für jede Tüte Milch das Auto?
Ich habe brotlose Kunst studiert, einige Jahre Berufserfahrung. Aber auf dem Land?!
Ich bin sehr unentschlossen gerade.

Danke für Gedankenanstöße!#danke

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Halli hallo, puh, das ist unheimlich schwer dir etwas zu raten.. du allein weißt wie du ticket und was dir wichtig ist. Ich selber bin in einer Kleinstadt 16tsd Einwohner vielleicht.. aufgewachsen. Habe mich zu meinen Studienzeiten aber auch ausgesprochen wohl in Großstädten gefühlt. Habe das Stadtleben in vollen Zügen genossen. Als unser erstes Kind geboren wurde, hat es mich zurück Richtung Heimat gezogen.. ins ländliche und diesen Schritt nie bereut. Also ja, ich denke wäre ich mit meinem Mann in einer ähnlichen Situation wie du, ich persönlich würde durchaus ernsthaft den Umzug in Erwägung ziehen. Ggf. Könntest du dich beruflich umorientieren. Zu. Thema Infrastruktur.. Ich hatte gerade hier in irgendeinem unterforum etwas zum Thema Schulweg weiterführende Schulen gelesen und empfand die langen fahrtwege zur Schule von über 1h (vor allem von stadtkindern) als unzumutbar. Mir ist ein Rätsel warum die pendelei bei der Thematik landeten ja nein vielleicht immer wieder kritisiert wird. Wir benötigen ca.5 min Fahrt mit dem Auto bzw. 10 min mit dem Bus bis zur Schule.. egal ob grundeschule/Realschüler oder Gymnasium.. man ist ja oft genug in d stadt.. da stört es auch nicht das Päckchen Milch mal nebenbei zu kaufen. ;-)
Alles Gute für eure Entscheidung.

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Landeten=landleben

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Vielen Dank für deine Nachricht!
Ja, natürlich hat das Landleben auch seine Vorteile.
Aber ganz klar steht meine berufliche Zukunft auf der contra Seite. Ist nicht so, dass ich eine absolute Leidenschaft für meine jetzige Tätigkeit habe. Aber für klassische Geisteswissenschaftler gibt es auf dem Land eben weniger Jobs als in der Stadt...
Wir wohnen momentan echt genial: im Haus gegenüber die Kita, zwei Häuser nebendran Grundschule, 5-10 Minuten Fußmarsch weiterführende Schulen. Mir macht eher der Schulweg auf dem Land Sorgen. Immer auf einen Bus angewiesen sein, was ist bei Schnee und Eis? Hier bräuchten wir eigentlich gar kein Auto. In Zukunft wahrscheinlich zwei zu brauchen geht auch gegen mein ökologisches Gewissen.
Hier brauchen wir uns nicht groß verabreden, man trifft auf den Spielplätzen immer bekannte Gesichter. Ich weiß, dass auf dem Land die Leute eher im eigenen Garten bleiben... Wie schnell findet man Anschluss?
Vielleicht habe ich auch ganz egoistisch Angst, dort einsam ohne Job zu versauern. Zur Hausfrau bin ich allerdings echt nicht geboren.... ;)

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Oh ja, sehr ländlich, sehr touristisch.....Je nach genauem Standort des Arbeitgebers käme Villingen-Schweningen als Wohnort in Frage, oder etwas weiter Singen Hohentwiel bzw. Freiburg im Breisgau.
Für Ausflüge ist die ländliche Region genial, von Wandern, zu Pilze sammeln bis Skifahren usw. Um dort zu leben wären mir die kleinen Ortschaften zu abgelegen, oft Schattenlöcher, ÖV Verbindung schlechter als irgendwo in Uganda. Es gäbe zwar mit etwas Glück stündliche Verbindungen, aber sie fallen sehr oft aus, wegen Schnee, wegen Wetter, wegen Baustellen.

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in den Grenzregionen zur Schweiz gibt es alle Geschäfte auch in kleinen Orten und touristenorte sind auch immer sehr gut ausgestattet. die MIeten sind aber nicht unbedingt günstig, da viele Schweizer als REntner rüberziehen

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Ich würde auch Villingen-Schwenningen oder Freiburg ins Rennen werfen. Beides sind keine ganz kleinen Städte. Meine Freundin wohnt in einer Kleinstadt bzw eigentlich ein Dorf um Umfeld von Villingen. Mit Kindern haben kleine Orte ja absolut ihre Vorteile. Aber man muß sich da in die Gemeinschaft einfügen.

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Könnt Ihr Euch Eure neue Bleibe nicht so aussuchen, dass das Wichtigste fußläufig oder zumindest mit dem Fahrrad gut zu erreichen ist? Wir haben das auch so gemacht, die Orte, die kein Gymnasium bzw. weiterführende Schule hatten, sind als erstes ausgeschieden. Grundversorgung ist dann natürlich auch immer gegeben, wenn weiterführende Schulen da sind.

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...Grundversorgung ist dann natürlich auch immer gegeben, wenn weiterführende Schulen da sind....
Also weder in meinem Heimatort (8000 EW), noch in meinem Arbeitsort (5000 EW) gibt es eine weiterführende Schule. Aber ich kann hier problemlos alles für den täglichen Bedarf einkaufen(sowohl Discounter als auch EDEKA und ortsänsässige Metzger, Bäcker), habe Zahnarzt, Kinderarzt, div. andere Ärzte, Apotheke vor Ort.
Im Nachbarort gibt es eine Realschule - aber das Angebot an Geschäften ist dort sehr überschaubar.
Alle möglichen weiterführenden Schulen gibt es in der Kreisstadt (von uns 12 km entfernt und mit ÖPNV gut erreichbar). Dort wohnen wollen....never ever. Ist nur wirklich am äußersten Stadtrand schön - und dann ist man durch die Stadt länger unterwegs, wegen Verkehr - als wir aus der anderen Richtung.

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Das ist jetzt Deine persönliche Situation. Ich wollte damit aber lediglich ausdrücken, dass man den Wohnort mit Bedacht wählen kann. Da wo ich her komme und auch, wo wir jetzt wohnen, sind in allen Orten mit Gymnasium genügend Geschäfte, Ärzte,Apotheken vorhanden. Weiterführende Schulen auf dem platten Land und der grünen Wiese ohne nix drum rum machen auch nicht viel Sinn.

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Hey,
ich bin in der Gegend geboren und habe bis ich 10 war dort gelebt. Ich fand es als Kind toll, den Wald vor der Haustüre zu haben und mit dem Schlitten in die Schule unten am Berg zu fahren.
Meine Eltern sind wie ihr jobbedingt aus einer Großstadt dorthin gezogen. Meinem Vater har es nicht ganz so viel ausgemacht, weil er echt viel gearbeitet hat. Meine Mama ist aber daran kaputt gegangen.Die Berge, dieses Kaff, in dem jeder jeden kannte...Im Winter war dann Autofahren eine wirkliche Rutschpartie, sodass sie auch nicht ständig in die nächste größere Stadt fahren wollte...Naja als ich zehn war, hatte meine Mutter entgültig genug und wir sind zurück in die Stadt. Für mich ist es eine Katastrophe gewesen und ich habe mich nie richtig in der Stadt gefühlt. Bis geute nicht... Aber ich hab hier natürlich meinen Mann, mein Job und meine Kinder wachsen hier aud. Ich denke andersrum wäre der Kulturschock genauso schlimm.
Die Leute dort sind übrigens sehr nett und aufgeschlossen aber es ist ein völlig anderes Leben... Ich würde mir das wirklich gut überlegen und mal 1-2 Wochen dort verbringen, bevor ihr euch entscheidet.

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Wo denn dort? Eine Ortsangabe wäre schön.

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hui --- wir werden also als "Dorf" und "auf dem Land" bezeichnet.

Okay, wer mitten aus Duisburg oder München City kommt, merkt den Unterschied vielleicht, -- aber die Gegen hier ist alles andere als DORF. --- die Döfer drumrum sind weitläufig und es ist viel Wald dazwischen und der Kreis ist groß, ja klar, aber man muss ja auch nicht nach Vöhrenbach ziehen ... wenn Du eine Wohnung IN Villingen oder Schwenningen oder Donaueschingen/Stadt findest, dann sind das ganz normale Städte, voll von Supermärkten, mit mehreren Schulen zur Auswahl, massenhaft Kultur und ich lebe super gerne hier. Hätte ich die freie Auswahl, würde ich in Donaueschingen wohnen wollen. Dann Villingen - zuletzt Schwenningen. Klar: wer aufs Dorf zieht, braucht ein Auto, da hats aber doch auch überall in Deutschland nicht überall Supermärkte und ist doch normal, deswegen geht man ja aufs Dorf.

-- in Fahrbahrer Reichweite ist auch Rottweil oder Tuttlingen nicht klein.
Hältst Du Städte mit 30.000 bis 80.000 Einwohnern für klein? der ganze Kreis hat über 200.000 Einwohner. Klar ist das nicht München, aber wenigstens kriege ich hier überall einen Parkplatz und meine Kinder bekommen einen Kindergartenplatz und können alleine die Schule ohne Mama-Taxi erreichen. - Das willst Du nicht? Ist das Dorf für Dich?
Könnte ich mir Wohnungen aussuchen, würde ich in VL oder DS wohnen, weniger in S.

Achja: und nennenswert Schnee geschippt haben wir letztes Jahr bei diesem Jahrzehntewinter so ungefähr 5mal :)
Auch wir müssen zum Skifahren 1 Std Richtung Feldberg fahren.

Ein Umzug ist ein Umzug. Die Kinder werden sich überall neu einfinden müssen. - aber ja: die Stadt ist so groß, dass ich gerade mal 2 Leute aus der Klasse meiner Tochter gekannt habe ... also weit entfernt von Dorf.

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Hi,
eine gute Freundin kommt von dort, hat dann viele Jahre hier in Nordbaden studiert, gearbeitet und Familie gegründet, als dort das Haus der Oma frei wurde, ist sie dann nach langem Hin und Her wieder runter gezogen. Sie fand es ganz schrecklich, hat sich mittlerweile (ca. 10 Jahre) aber eingegrooved. Sie wohnt in einem paarhundert-Seelen-Kaff, kennt sie aber schon seit der Kindheit und auch ein paar Leute dort, aber über die Jahre auswärts, und wohl auch schon davor, hat sie sich halt ganz anders entwickelt, als man wohl sein muss, um dort wieder sozial Fuß zu fassen.
Landschaftlich ist es dort traumhaft und wenn man der Outdoortyp ist, bekommt man viel geboten. Sie ist aber eher der Kulturtyp, da wird’s dann schon schwieriger.
Letztendlich weißt du am besten wie du tickst.

vlg Tina