Vermieter verlangt Schufa-Auskunft nach DSGVO

Hallo ihr Lieben,

mein Partner und ich sind nun nach ewiger Wohnungssuche endlich fündig geworden und haben praktisch unsere Traumwohnung gefunden.

Unser potenzieller Vermieter möchte nun vor Vertragsunterzeichnung eine Schufa-Auskunft nach DSGVO. Jetzt beinhaltet die Auskunft ja viele persönliche Daten zu Kreditkarten, Leasingverträgen, Konten, usw.
Das sind ehrlich gesagt Daten, die ich nicht an Dritte weitergeben möchte. Wir haben dem Vermieter daher nur das Anschreiben, in dem unsere vorherigen Anschriften aufgeführt sind, und die letzte Seite mit dem Bonitätsscore weitergegeben. Unserer Meinung nach ist ja der Score für ihn das wichtigste.
Das reicht dem Vermieter aber nicht. Er besteht auf die vollständige Auskunft, wir hätten ja sonst was zu verbergen. Wir hadern jetzt mit uns..... einerseits hätten wir die Wohnung total gerne, anderseits bin ich irritiert, dass der Vermieter so sehr auf die Herausgabe vertraulicher Daten besteht.
Hattet ihr so einen Fall schon mal?

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Lieben Dank für eure ganzen Antworten!
Wir sind uns leider nicht einig geworden und somit ist die Wohnung leider weg :-(

Nachdem die Zeit drängt (wir müssten ja diesen Monat noch unsere jetzige Wohnung kündigen), haben wir dem Vermieter gestern noch die geschwärzte Auskunft vorbei gebracht. Wir haben ihm erklärt, dass das sensible Daten sind, die wir nicht an Dritte geben wollen.
Er war dann wieder der Meinung wir hätten was zu verbergen. Er wollte nämlich bei den den Firmen / Banken anrufen und sich dort nach uns erkundigen, das geht ja nicht, wenn da Stellen geschwärzt sind #kratz
Als wir ihm erklären wollten, dass er doch sowieso keine Auskunft bekommen würde, wollte er plötzlich noch eine Auskunft der Banken, wieviel Geld auf welchen Kontos liegt und wie das angelegt ist. Er will eine Sicherheit, dass wir die Miete auch noch zahlen können, wenn einer von uns Arbeitslos wird.

Ähm ja....davon mal abgesehen, dass er ja die Höhe des Gehaltes von uns hatte ging uns das dann alles zu weit. Er hätte gerne 1.000 % -Sicherheit, die gibt es aber nicht. Und wir waren uns dann auch einig, dass das wohl ein Vermieter ist mit dem es immer Diskussionen geben würde.

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Daten die er bisher von euch erhalten müsste er nun löschen, darauf würde ich noch hinweisen. Er hat keinen Plan aber eure Daten.

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Ich möchte noch einwerfen, dass der Vermieter hier einen Datenschutzverstoß begeht, da er Daten verlangt, die für den Abschluss eines Mietvertrages nicht relevant sind. Die Wohnung bekommt ihr dadurch natürlich nicht, aber an eurer Stelle würde ich mich bei der zuständigen Datenschutzbehörde beschweren. Wenn Du mir sagst, in welchem Bundesland der Vermieter ist, schreibe ich dir gerne an wen ihr euch da wenden könnt.

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Sicher weiß ich es nicht, aber es gibt meines Wissens eine Auskunft Auskunft Vermieter die man Beantragen kann.

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Ja, das ist die Auskunft, die Geld kostet. Das hatten wir ihm aber auch angeboten, denn für die Wohnung wäre es mir das wert. Da stehen dann aber auch nur Basisinfos drin und das ist ihm zu wenig.

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Mehr würde ich persönlich nie rausgeben. Sowie ich auch nie meine Gehaltsabrechnung kopieren würde. Aber das müsst ihr wissen inwiefern es die Wohnung euch wert ist.

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in der heutigen Zeit kann ich verstehen, dass einer genauer nachfragt, was man alles so erlebt....
was ich inzwischen Mahnungen schreiben muss, Mahnbescheide erlassen und auch fristlose Kündigungen wegen Mietschuld durchziehen muss ist echt extrem geworden. Leider.
Wenn jemand schlechte Erfahrungen gemacht hat, kann ich das verstehen, allerdings ist die Komplettauskunft, die er verlangt schon echt zu ausführlich und ich würde mindestens Gesellschaften und Nummern/Kundennummern schwärzen, wenn er einverstanden ist, damit kann man nämlich dort anrufen und sich ausweisen an der Hotline, das wäre mir dann doch zu arg.
--- Fakt ist: ich bekomme derzeit auf eine grössere Wohnung nach einer Anzeige hunderte Anfragen und weiß gar nicht, wie ich das denn aussortieren oder vorfiltern soll, weil 80% tatsächlich Menschen sind, die ich nicht wirklich haben möchte in der Wohnung.

--- wenn ihr die Traumwohnung unbedingt wollt, -- auch wenn das weng extrem ist: ich würde mir überlegen, ob ich dem nicht nachkommen würde, wenn die Konsequenz wäre, die Wohnung nicht zu kriegen.

Das ist doch wie mit den geschwärzten Bewerbungen wegen Diskriminierung. -- Ich kann drauf bestehen und den Job nicht kriegen oder das Spielchen halt mitmachen.... Leider....

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Dass sich jemand absichern will, kann ich durchaus auch verstehen.
Wir haben aber beide einen sehr guten Basisscore, das sagt ja eigentlich schon einiges über die Bonität aus. Ich hatte ihm auch eine Bestätigung unseres derzeitigen Vermieters angeboten, dass wir nie Mietausfälle hatten. Dass er dennoch auf die sensiblen Daten besteht, hat für mich einfach einen komischen Beigeschmack.
Das mit dem Schwärzen ist aber eine gute Idee. Ich spreche mal mit meinem Partner, aber das werden wir mal noch versuchen.

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Hallo,

#das sagt ja eigentlich schon einiges über die Bonität aus.#

eigentlich nicht.
Du hast ein Auto auf Kredit gekauft, 50.000 Schulden, dein Freund ebenso.
Also seid ihr mit 100.000 verschuldet und wollt eine Wohnung mieten.
Da würde ich mir auch asndere Mieter suchen.

freundliche Grüsse Werner

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das ist rechtlich nichtzulässig, aber wenn ihr die Wohnung wollt, ist es leider so

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Hi,
Nein als wir moch zur Miete wohnten, hatten wir bei allen vier Wohnungen das Glück, dass niemand überhaupt eine Schufa Auskunft wollte.
Ich hätte auf jeden Fall auch ein Problem damit es herauszugeben.
Allerhöchstens könnte ich mir vorstellen ihn in meinem Beisein Einsicht nehmen zu lassen. Aber dann müsste die Wohnung wirklich mein Traum sein und ich kurz vor der Obdachlosigkeit.
Lg

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Das allerdings ist bei uns hier in der Umgebung normal, nicht nur bei privaten Vermietern. Ohne Selbstauskunft gibt es keine Besichtigung, es sei denn die Massenbesichtigungen für günstige Wohnungen. Sobald es höherpreisig wird, wird erstmal geguckt, ob sich die Besichtigung überhaupt lohnt.

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Ganz ehrlich, ich kann nicht verstehen, dass Menschen sich vor ihren Vermietern so nackig macht.
Der Vermieter verhält sich schon Vertragsabschluss unprofessionell und man will trotzdem immer noch mieten.
Und hinterher nölt man, weil der Vermieter weiter unprofessionell handelt…

Ich als Vermieterin würde auf so einen Quatsch gar nicht kommen… ich hatte bislang nur einmal Mietnomaden und die waren auf den (ausführlichen, unaufgefordert eingereichten) Papieren quietschsauber. Diese Zettel lassen sich auch recht easy nachmachen…

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Bei jedem Handyvertrag werden diese Informationen verlangt, und da geht es nur um ein paar hundert Euro.
Bei einer Wohnung im Wert von mehreren hunderttausend wäre das plötzlich unprofessionell ?
Ich habe da schon die interessantesten Ausreden gehört - da ist immer etwas.

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Beim Handyvertrag kann ich im Allgemeinen davon ausgehen, dass die Daten gesetzeskonform behandelt werden und nur für den Vertrag relevante Daten verwendet werden. Die Firmen hätten ansonsten sehr schnell ein Problem.

Bei einem Vermieter kann ich davon nicht ausgehen, schon gar nicht wenn ihm die Auskunft für Vermieter nicht ausreicht, aber auch sonst nicht.
Bei der Vermietung haben Angebot und Nachfrage ein höheres Gewicht als die Gesetzeslage. Das gilt auch umgekehrt, finden sich keine Mieter wird der Vermieter nehmen was er bekommt.

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Wie hatten kürzlich einen Fall, wo jemand Gwhaltsauskünfte wollte, ehe wir überhaupt einen Besichtigungstermin haben durften (ging um ein Haus mit Option zum Kauf)... Wir haben ihm geschrieben, dass wir beide einen sicheren Arbeitsplatz mit ausreichendem Gehalt haben und in so frühem Stadium keine näheren Angaben machen möchten. Er schrieb daraufhin nur, dass es sich dann erledigt hat... Das hatte es sich für uns dann auch. So jemandem gebe ich mein Geld dann eh nicht gern.

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Würde ich ablehnen, keine Lust auf so einen Vermieter.