Heizlastberechnung?

Hallo,

wir sanieren gerade ein 60er Jahre Haus.

Im Moment ist die Heizung "dran". Wir haben Kostenvorschläge von Heizungsbauern, die müssen wir beim Energieberater einreichen. Wenn der sein ok gibt, können wir die Firma beauftragen.
(Pelletkessel + Solarthermie).

Jetzt höre/lese ich immer wieder das Stichwort "Heizlastberechnung".

Ich würde natürlich gerne wissen
a) wieviel Pellets werden wir ungefähr brauchen werden - davon hängt die Größe des Pelletlagers ab. (Klar, das hängt am Heizverhalten! Aber bei Autos kann man doch auch einen mittleren Verbrauch angeben und ich weiß, ob ich ständig rase und mehr verbrauche oder nicht).
b) ob der neue, kleinere Heizkörper im Wohnzimmer ausreichen wird
c) ob ich in der Küche den Heizkörper verkleinern kann

Der Energieberater sagt, die Heizlastberechnung macht der Heizungsbauer. Er hat damit nichts zu tun.
Der Heizungsbauer sagt, er kann das machen, aber das ist teuer und der Kollege ist eh grad überlastet. Wir haben doch einen Energieberater, der würde das doch sowieso machen...
Für den Kostenvorschlag wurde der Bedarf nur grob geschätzt.

Also: hat jemand schon mal so eine Heizlastberechnung machen lassen und wenn ja, von wem?
Ist das vielleicht einfach Quatsch? Aber wenn wir das Haus von "Katastrophe" auf "kfw100" dämmen, müsste es doch möglich sein, einen Heizkörper zu entfernen. Aber bevor ich in einem großen Wohnzimmer immer zu kühl sitze, nehme ich lieber weiterhin zwei Heizkörper, ausstellen geht dann immer noch.

Wer hat Erfahrung?

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Hallo mal wieder ;-)

Für die Auslegung der Größe der zentralen Heizung reicht eine "einfache" Heizlastberechnung für das gesamte Haus: Transmissionswärmeverlust + Lüftungsverluste. Das kann der Energieberater. Warmwasser und sonstige Zuschläge sollte man dabei weglassen, auch wenn die Norm das nicht vorsieht.

Oder Du nutzt dieses Tool, das ist näher an der Realität, aber entspricht eben keiner Norm:
http://grabenkollektor.waermepumpen-verbrauchsdatenbank.de/enev-heizlast.html

Die benötigten Angaben für das Tool kennt Dein Energieberater. Wenn nicht, schmeiß ihn raus. Ebenso den Wärmebedarf aus dem sich die Pelletmenge im Jahr ergibt sollte der Energieberater hinbekommen.

Für die Planung der Heizflächen je Raum benötigst Du dagegen - idealerweise - eine raumweise Heizlastberechnung nach DIN. Das kann der Heizungsbauer, ggf. beauftragen sie dafür externe Dienstleister oder sie schätzen dir irgendwas aus Erfahrung ins Haus.

Kennst Du das htd Forum? Schau da wirklich mal vorbei. Evtl. bekommst Du dort auch Hinweise zu einem kompetenten TGA Planer der diese Berechnungen für dich machen kann. Alternativ kannst Du auch nach Dienstleistern Online suchen, allerdings musst Du dann selber den Input liefern und im idealfall auch verstehen.

Da Du keine Wärmepumpe planst kommt es m.M.n. nicht mehr so genau darauf an innerhalb des Hauses perfekt zu planen. Wichtig ist, dass deine Holzheizung nicht maßlos überdimensioniert sondern passend ist. Frieren wirst Du nicht. Wenn Du 8kW brauchst und dir jemand 15kW einbauen möchte, dann solltest Du stopp sagen können.

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Hallo,

Danke!

Ja, im htd Forum habe ich auch schon gute Tips gelesen.
Aber ich dachte, für eine einfache Frage bekomme ich hier Antworten mit weniger Fremdwörtern ;-)

Eine einfache Berechnung hat unser favorisierten Heizungsbauer wohl gemacht.

Ja, vielleicht verlassen wir uns bei den Heizkörpern dann auch einfach auf Schätzwerte und Erfahrungen.
Ist evtl bei Wärmepumpen wichtiger.
Im Prinzip ist das ja auch ein Grund, warum wir mit der Entscheidung für Pellets ganz glücklich sind. Da können wir die Heizkörper einfach genau dort aufdrehen, wo wir gerade Wärme brauchen. Und den Heizkörper weniger oder gar nicht aufzudrehen spät auch sofort Pellets, ohne langes tüfteln und planen.

Danke für deine Erklärung und Einschätzung.

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„Eine einfache Berechnung hat unser favorisierten Heizungsbauer wohl gemacht. “

Mach das unbedingt selber, Hinweise wie hast Du ja bekommen. Der HB bräuchte für die Berechnung ja auch die Daten des Hauses nach den Dämmmaßnahmen vom Energieberater. Einfacher ist für ihn zu schätzen und dir eine zu große Heizung einzubauen, hauptsache es wird warm. Teurer für dich bei Kauf und beim Betrieb.

Dass sie für Angebote erstmal nur schätzen ist verständlich.

Von Pellets, Solarthermie und Heizkörpern halte ich auch nicht viel wenn es Alternativen gibt, aber das musst du wissen.

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Das berechnet der Heizungsbauer, der einbaut.
Wollt ihr wirklich Pellets? Die sind doch auch massiv teurer geworden, Holz kostet gerade um die 80% mehr

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richtig, und ziel sollte es sei CO2 gebunden zu lassen.

kommt ggf. eine Wärmepumpe in Kombination mit PV in Frage? Was hat der Energieberater für Vorschläge gemacht?

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Pelletkessel und Solarthermie? Ernsthaft? Im Jahr 2022? Das würde ich mir sehr, sehr gut überlegen…

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Jaaaa, haben wir gut überlegt ;-)
Es war tatsächlich nicht einfach.

Gas wollen wir nicht mehr.

Fernwärme endet leider kurz vor unserer Straße und wird in nächster Zeit nicht erweitert.

Wärmepumpe wäre uns lieber gewesen. Aber mit Fußbodenheizung konnten wir uns sowieso nicht so 100%ig anfreunden.

Und es hatte sich dann in dem Moment erledigt, in den wir angefangen haben, einen Heizungsbauer für eine Wärmepumpe zu suchen. Die ersten Versuche schlugen fehl ("keine Neukunden" "keine Privatkunden"). Allein ein Planungsgespräch, um zu entscheiden, ob das für uns in Frage kommt, hätte frühestens in einem halben Jahr stattfinden können. So viel Zeit haben wir dann doch nicht...

In anderen Bereichen ist es auch so, dass der beste Anbieter nicht mehr der billigste ist, sondern der, der am "schnellsten" liefern kann. Oder überhaupt...
Komische Zeiten.

LG!

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Du weißt schon, dass du bei Pellet&Solathermie da weniger Probleme bei der Anbietersuche hast, weil es schlicht wenig sinnvoll ist?

Ich meine, ihr müsst es wissen, aber Pellets, puh, ich würde es nicht machen

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Hi,

wir haben seit 10 Jahren eine Pelletheizung und sind sehr zufrieden damit. Davor war es eine Ölheizung. Ob ich jetzt Pellets oder Öl kaufe ist vom Aufwand gleich, nur das die Pellets definitiv besser riechen :)

Wir haben ein freistehendes Einfamilienhaus mit gut 200qm Wohnfläche Baujahre 1976. Wir haben Silo mit 7t und verbrauchen im Jahr so etwa 3t Pellets. Ja die Preise sind aktuell gestiegen, aber im Winter gingen die Preise schon immer hoch (zumindest die letzten Jahre) und im Sommer wieder runter. Unsere erste Füllung hat 290€/t gekostet, die letzte 220€/t und es waren nicht die billigsten (Billig heißt nicht gut, es lohnt sich ein paar € mehr auszugeben pro Tonne). Wir haben keine Fußbodenheizung und kommt mir auch nicht in die Tüte. Unsere Heizkörper-Heizung hat eine Vorlauf von 55 Grad und ist ausreichend. In der Übergangszeit heizen wir auch mal mit unseren Klimaanlagen (mit PV) oder auch mit unserem Kamin (mit Filter natürlich). Wärmepumpen sind auch nicht perfekt (vor allem mit Heizkörpern). Es gibt zwar mittlerweile Anbieter, die die notwendige Temperatur für Heizkörper schaffen, aber das kostet natürlich. Im Winter, wenn man die Wärme braucht, dann herrschen draußen Temperaturen, bei denen die Wärmepumpen nicht optimal funktionieren. Im Sommer/Übergangszeit, da sind die äußeren Bedingung für die Pumpen besser, aber da brauch man nicht so viel Wärme mehr. PV-Strom ist schön und gut, aber wenn es dunkel ist, dann liefert sie keinen Strom, wenn das Wetter mies ist, dann auch weniger und wann braucht man die Wärmepumpe? (Will die Wärmepumpe nicht grundsätzlich schlecht reden, wenn wir neu bauen würden, dann wäre es wahrscheinlich auch eine Wärmepumpe). Strom ist auch schon teurer geworden.....

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Danke - alles, was du aufzählst, waren unsere Gründe für Pellets.
Wobei wir eine halbkaputte Gasheizung rausschmeißen, aber gegen Gas spricht gerade die politische Lage...

Habt ihr euer Haus irgendwie gedämmt?
Ich weiß, dass auch Stein nicht gleich Stein ist ;-) aber dann hätte man einen Anhaltspunkt für den Pelletverbrauch.

Bei uns wird es ein KfW 100 Haus werden, außen teils alte Klinker, teils neu gedämmt. Dach wird neu gedämmt. Fläche ist ungefähr wie bei euch. Solarthermie oder ein Heizstab sollen die Heizung unterstützen. Und einen Kamin werden wir auch haben - wie viel wir den dann nutzen, wird sich zeigen.
Wenn wir mit 3t Pellets pro Jahr hinkämen, wäre das schon prima!

LG!

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Wir haben das Haus gedämmt aber ohne KFW, da die Forderungen der KFW damals sinnlos waren. Wir haben ca. 15 cm Neopor (Dicke um den Dreh, weiß es nicht mehr ganz genau), aber auch nicht überall (Also den Balkon haben wir jetzt nicht gedämmt). Bis ungefähr der Dicke bringt es was, was darüber geht ist der Nutzen nur minimal mehr. KFW hätte bei unserem Haus 20cm Neopor gefordert, daher haben wir es ohne KFW gemacht. Das Dach wurde vor etwa 20 Jahren neu gemacht und nochmal gedämmt und der Speicher ist ausgebaut, aber unbewohnt aktuell. Die Fenster sind 3fach verglast und die Haustür ist auch relativ neu (zumindest modern). Wir wollen jetzt einen Heizstab noch einbauen für das Brauchwasser im Sommer. Wir haben uns eine Angebot machen lassen das über Wärmepumpe machen zu lassen. Da stehen 150€ vs. 4000€. Für diese Preisdifferenz kann ich lange mit dem Heizstab unterstützend heizen.

Wir haben keine Solarthermie, sondern nur PV. Schwiegerleute haben eine Solarthermie und sind auf Dauer nicht wirklich zufrieden damit. Im Winter muss warmes Wasser hochgepumpt werden, damit die Röhren nicht einfrieren und platzen. Evtl. ist die Technik mittlerweile besser geworden...

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