Hausbauen in der jetzigen Zeit

das reicht ganz sicher nicht, ausser ihr hat schon ein Grundstück,
die Zinsen steigen gerade auch wieder

Wie es in Österreich ist, weiß ich nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass es nennenswert günstiger ist als in Deutschland... Hier wird es mit dem Gehalt extrem schwierig... Selbst in Gegenden wo man ein erschlossenes Grundstück noch für 30tsd inkl. Nebenkosten bekommen kann.

Bauen ist nicht günstiger als kaufen, es sei denn Ihr habt das Grundstück schon. Gerade jetzt, wo die Materialpreise wegen Knappheit quasi im Stundentakt steigen.
Mit knapp 4000€ netto würde ich keinen Kredit über 500.000€ aufnehmen. Bei 35 Jahren Laufzeit solltet Ihr da mit einer Rate von grob 1600€ rechnen. Plus Nebenkosten, plus Rücklagen gebt Ihr dann 2200€ - 2400€ für's Wohnen aus. Das ist m.M.n. nicht machbar.

Grüsse
BiDi

In erster Linie würde ich bedenken, das es dauert, ein Haus zu bauen. In der aktuellen Zeit bis alles über die Bühne ist min 2, eher 2,5 Jahre (gerne davon 6Monate bis der Bauantrag durch ist) Wenn euch jetzt schon der Platz zu klein ist, was macht ihr die nächsten zwei Jahre?

Wir wohnen in Deutschland und bauen, wir haben aber mehr Einkommen als ihr.

Bauen ist auf jeden Fall nicht günstiger als Kaufen. Wenn ihr euch das schon nicht leisten könnt, wird es mit dem Bauen erst recht nichts.

Und ja, wie jemand schon schrieb - bauen dauert. Das Grundstück haben wir vor 2 Jahren gekauft, den 1. Bauantrag vor 14 Monaten gestellt. Das Bauunternehmen ging pleite, Bauantrag war falsch gestellt und so ging es von vorne los.
Das neue Bauunternehmen hat einen Zeitplan von ca. 2 Jahren und da sind solche Verzögerungen wie höhere Gewalt ja noch nicht drinnen. Derzeit sind die Baumaterialien knapp, daher rechnen wir in der Hinsicht auch noch mal mit Verzögerungen.

Immerhin wird die kommenden Tage der Altbestand abgerissen und der neue Bauantrag, diesmal nach vorheriger Absprache mit dem Bauamt, gestellt - hey 🥳
Nein im Ernst, wir ärgern uns natürlich schwarz, aber was will man machen 🤷
Dass wir durch die Pleite ca. 100.000 € Mehrkosten haben, muss ich nicht extra erwähnen, oder?

Wie auch immer, mit eurem Einkommen wird Bauen schwierig. Du kannst ja mal unverbindlich bei eurer Bank anfragen, wie viel Kredit ihr bekommen würdet. Man nimmt zwar in der Regel nicht die Hausbank für die Finanzierung, aber damit hättet ihr einen ersten Anhaltspunkt, wie viel Geld ihr überhaupt bekommen würdet und ob das reicht (vermutlich nicht).

Österreich? Keine Ahnung, wie die Situation da ist.

Sprich mit Menschen, die sich auskennen, aber keine Häuser verkaufen wollen.
Ich denke da an Baustoffhändler, Baugutachter, Architekten, Statiker etc.
Vielleicht hat ja jemand in deinem Bekanntenkreis einen der sich da besser auskennt.....

Ich würde dir momentan davon abraten.

Wir haben 2020 mit Aufkommen der Coronapandemie gebaut. Das heißt da rückte der Bagger an, geplant wurde alles in 2019. Damals hatten wir sogar noch das Glück, dass alle fetten Rechnungen in die Zeit der Mehrwertsteuersenkung fielen. Trotzdem wurde alles viel teurer als vorher vom Architekten berechnet, sodass wir nur knapp mit einem blauen Auge durch eine Nachfinanzierung davon gekommen sind.

Ich habe mich schon oft mit meinem Mann darüber unterhalten, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt das Ganze nicht hätten machen können und nun auch nicht mehr bauen würden.

Es ist einfach unkalkulierbar geworden.
Wie machen andere das? ich kann es mir nur so erklären, dass es 1. noch genug wohlhabende Eltern gibt, die ihre Kinder bei diesem Projekt kräftig unterstützen können. Das ist jedenfalls meine Erkenntnis, wenn ich mich mit Freunden unterhalte, die gerade bauen. Und 2. dass die Bauherren oft selber gelernte Handwerker sind und Connections zu anderen Handwerkern haben. Da wäscht eine Hand die andere. Wir konnten auf solche Beziehungen überhaupt nicht zurückgreifen.
Wir wohnen auf dem Land, die Grundstückspreise sind verhältnismäßig lächerlich. Der Bau selber kostet aber das selbe wie woanders.
Wir haben ein Einkommen von ca 5000€ und zwei Kinder.

Letztendlich ist es eine verfahrene Situation, wenn man nun zu beengt wohnt. Ich würde an eurer Stelle meine Energie in die Suche nach einer größeren, bezahlbaren Mietwohnung stecken.

Hallo Niale,

wo in Ö bist du denn zuhause? Die Preise variieren ja auch regional.

Mein Mann und ich haben uns im Herbst ein Neubaureihenhaus gekauft - nach ganz langem Überlegen ob denn eigentumswohnung, Hausbau, Stadt, Umland etc.

Die Preise sind alleine seit Herbst 2021 enorm gestiegen. So hatten wir noch halbwegs Glück, mittlerweile würde wohl dasselbe Haus 50.000 mehr kosten. Wir haben für unser Reihenhaus (115m², Linz Umland) 400.000 gezahlt. Verdienen aber auch etwas mehr.

Ich kann empfehlen geförderten Wohnbau im eurem Bundesland zu erwerben. Mit eurem Gehalt dürfte es auch Möglichkeiten geben ein Landesdarlehen mit günstigen Zinsen zu bekommen. Eventuell ist auch ein geförderten Mietkauf eine Option.
Selber bauen sehe ich in den aktuellen Zeiten als noch schwieriger, weil die Rohstoffpreise gerade so arg anziehen und man als Auftraggeber am Ende möglicherweise viel mehr zahlt, als der Kostenvoranschlag vorgesehen hat. Mit einem (gemeinnützigen) Bauträger hat man in meinen Augen eine bessere Absicherung.

Die andere Frage ist, in wie weit Uhr gewillt seid auf land zu ziehen. Die Grundstückseigentümer dort sind tatsächlich noch erschwinglich im Vergleich zu den einzugsgebieten rund um die größeren Städte.

Drück euch dir Daumen, dass ihr etwas für euch passendes findet!