Wer hat eine Pelletheizung?

Hallo,

unsere 22 Jahre alte Gasheizung gibt den Geist auf. Vor ca. 3 Monaten haben wir noch überlegt, Gas gegen Gas auszutauschen. Nun aber suchen wir nach Alternativen.

Kurz zu den Rahmenbedingungen: 200qm Wohnfläche, schlecht gedämmt, genug Platz für Pelletsilo oder Raum vorhanden, Fußbodenheizung und alte Wandheizkörper sind verbaut.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Pellets gemacht? Ist der Preis einigermaßen stabil geblieben für die Pellets? Ist genug zu bekommen? Was zahlt ihr so im Jahr? Würdet ihr abraten oder seid ihr zufrieden?

Vielen Dank schon einmal.

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Weiter unten wurde das vor ein paar Tagen diskutiert.
Vorteile:
- kann hohe Temperaturen und damit mit alten Heizflächen heizen, ohne sonstige Modernisierung des Hauses
- auf dem Papier CO2 Neutral und förderfähig

Ansonsten nur Nachteile: Beschaffungsaufwand und Unsicherheiten/Abhängigkeiten vom Holzmarkt, Lagerung, Feinstaub, Wartung+Schornsteinfeger, hohe Kosten einmalig und laufend.

Die Nachhaltigkeit von Pellets scheint nicht so gut zu sein, jedenfalls sagen das die Umweltverbände.

Würde ich nur verbauen wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt. Wärmepumpen bzw. Strom gehört die Zukunft. Wenn es Holz sein muss schau dir auch mal Hackschnitzel an, da ist die regionale Beschaffung uU besser möglich.

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In einem schlecht gedämmten Haus mit Radiatoren sind Wärmepumpen allerdings auch nicht das Mittel der Wahl. Ich würde hier ggf. eher überlegen, welche baulichen Änderungen möglich sind.

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Würde ich auch.

Mittel der Wahl: ich denke auch bei aus heutiger Sicht nicht gut geeigneten Häusern werden sich Wärmepumpen durchsetzen. Die Stromkosten sind aktuell konkurrenzfähig zu Gas und die politische Größe ist das deutlich bessere Abschneiden beim CO2. Die beste Investition bleibt aber die in die Heizflächen und in Dämmung, denn damit lassen sich die Heizkosten einer Wärmepumpe halbieren.

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Pro:
Teilweise hohe Fördersätze, CO2-Neutral (verbautes Holz ist aber immer noch sinnvoller), niedriger Kilopreis.

Contra:
Hohe Feinstaubemissionen, hohe Investitionskosten, Empfindlich gegen Feuchtigkeit (feuchter alter Kellerraum geht also nicht), Platzbedarf, Wartungsaufwand

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Nur rechnerisch CO2 neutral. Mal abgesehen davon, dass beim ökologischen Faktor auch auf anderes wie CO2 Ausstoß ankommt.

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Der Holzverkaufpreis hat sich 2021 verdoppelt, wir haben einen Wald, Tendenz weiter nach oben, ich habe gerade ein Angebot für Bruchholz vom letzten Sturm und bekomme schon wieder 39% mehr

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Ich habe seit 15 Jahren Pellets und bin sehr zufrieden. Wir haben fussboden Heizung und Heizkörper, daher fahren wir mit höherer Temperatur.
Sie ist unterstützt mit einer Solaranlage (Warmwasser). Das spart enorm.
Wir tanken etwa alle 15 bis 18 Monaten etwa 5,5 bis 6 Tonnen. Hat jetzt im Februar 1600 Euro gekostet. Und reicht bis nächsten Herbst.

Einmal im Jahr gönnen wir uns eine Wartung, ist aber nicht zwingend erforderlich. Kostet etwa 200 Euro und wenn was an der Heizung ist, kostet das nix.
Nach 15 Jahren hatte der förderschlauch einen riss.
Sonst hatte die noch nie was.
Nach der letzten messung im Oktober stoßen wir etwa 10% der erlaubten Emissionen aus.
Da haben wir noch ordentlich Luft nach oben
Die Pellet Preise haben sich im letzten Jahr etwa verdoppelt, wie vieles andere auch.
Und sie werden wohl noch ordentlich zulegen.
Als Heizung ist sie allerdings recht teuer, mir war es das wert.
Meine Pellets kommt aus einer sägerei 15km entfernt. Kostet zwar ein paar Euro mehr, aber das ist gescheite Ware.

Hackschnitzel würde ich beispielsweise nicht nehmen, hat ein Nachbar.
Die sind sehr gerne verschmutzt mit nicht so tollen Teilen, man braucht sehr sehr viel mehr Lagerfläche. Der hat da schon Plastik Schnüre, Nägel, Müll ect drin gefunden.
Die fahren etwa 4x im Jahr mehrmals mit dem grossen hänger, das wäre mir zu blöd.
Bei mir kommt der silozug und 30 Minuten später ist das erledigt.

Gas wird hier niemals einziehen und Wärmepumpen sind für unser Haus erstens ungeeignet und zweitens mag ich sie einfach nicht.
Hier haben einige so ein Teil, und es gibt einiges was mir daran nicht gefällt.
Da warte ich erst auf sinnvolle Entwicklungen.

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"Hier haben einige so ein Teil, und es gibt einiges was mir daran nicht gefällt. "


Was konkret?

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Das sind rein subjektive Gründe.
Jeder davon kann wahrscheinlich kopfschütteln bei den Verfechtern von den Teilen hervorrufen.

Ich finde die Dinger im Garten, Grundstück einfach hässlich.
Sie sind verdammt laut, wir haben in näherer Nachbarschaft 3, die höre ich nachts brummen.
Im Winter gern auch Tags non stop.
Mich stört das, sorry.

Ich mag es einfach nicht, mit Strom zu heizen.
Ist in meinen Augen die schlimmste Art des strommissbrauchs, nachdem der Strom halt immer noch überwiegend aus Kohle oder atomspaltung entsteht.

Die Lebenserwartung stört mich, die liegt bei etwa 15 Jahren.

Strom über PV dafür ist zwar eine Entlastung, aber wenn die Anlage am meisten Strom braucht, bringt naturgemäß die PV da am wenigsten.

Die übermäßig hohe Förderung für diese Systeme machen mich misstrauisch.
Ich halte sie für nicht Konkurrenzfähig wenn die Förderung weggerechnet wird.

Wie gesagt, jetzt kommen gleich wieder 5 Leute um zu Missionieren.
Es ist mein ganz eigenes empfinden, wobei ich mir im klaren bin, daß andere das anders sehen.

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Danke an alle für eure Infos

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Wir haben seit 8 Jahren eine Pelletheizung.

Wartungsaufwand: 2x im Jahr 5 min, um die Asche vom Keller in die Mülltonne zu bringen, 1x 10 min im Jahr, um die Heizung durchzusaugen und von Staub zu befreien.


Wir haben ein Silo für 3,5 t. Das reicht für unser 160qm Haus nahezu ein Jahr. Preis im letzten Jahr hierfür waren 600 Euro. Vor 6 Wochen haben wir 900 Euro bezahlt. Ja es ist teurer geworden, aber Gas ja auch, von Heizöl ganz zu schweigen. Strom wird auch teurer.