tägliches stundenlanges Hundegebell

Hallo zusammen,

wir haben eine etwas verzwickte Situation.
Letzten Sommer sind wir in ein Reihenhaus mit Garten gezogen (zur Miete). Wir teilen uns die Wand mit einer Eckreihenhausbewohnerin, die selbst jedoch Eigentümerin ist und 10 Hunde besitzt (wussten wir vor Einzug nicht).
Diese Dame lässt die Hunde fast täglich alleine, klar sie muss ja arbeiten gehen etc. Jedoch ist das Problem, dass die Hunde, so bald sie nicht da ist, unerträglich viel bellen. Sie reagieren auf jegliche Geräusche von außen, wie die Müllabfuhr, Heckenscheren, aber auch leise Geräusche wie einparkende Autos. Auch auf unsere Geräusche reagieren die Hunde mit Gebell, das auch mehrmals am Tag in Gejaule ausartet (wenn Müsli in die Schüssel gefüllt wird, wenn mein Mann im Homeoffice arbeitet, wenn ich im Garten arbeite, wenn Musik läuft, wenn bei uns Besuch klingelt).
Die Intensität des Gebells ist unerträglich und untertags kann man sich eigentlich in unserem Haus nie gestört aufhalten, das betrifft auch die Mittagszeit, Sonntage und Feiertage natürlich unterscheiden die Hunde da nicht.
Ich bin schwanger und mal in Ruhe ne Stunde zu schlafen ist somit eigentlich nur möglich, wenn die Nachbarin zu Hause ist, was natürlich verhältnismäßig selten der Fall ist.
Nachts ist zum Glück Ruhe, da die Hundebesitzerin dann zu Hause ist.
Die Nachbarin selbst geht mit den Hunden nie Gassi, zwar behauptet sie dies, aber wir konnten es bisher kein einziges Mal beobachten, was ja schon der Fall wäre, wenn man Tür an Tür wohnt. Stattdessen werden die Hunde ab und an ab in den Garten gelassen, wo sie besonders im Sommer auch ihr geruchsintensives Geschäft verrichten. Ab und an wird vereinzelt auch mal ein Hund mit dem Auto mit genommen, aber das verbessert das Gebell der anderen Hunde natürlich keineswegs.

Nun haben wir schon eine richtig kleine Odyssee hinter uns:
Wir haben zunächst mehrmals die Nachbarin freundlich aber bestimmt auf die Situation angesprochen, worauf sie sofort abwerte und nicht mit sich reden ließ. Die Grundessenz ihrer Antwort war "Was soll ich dagegen machen?"
Sie drohte auch mit ihrem Anwalt.

Dann meldeten wir Lärmprotokolle und Audioaufnahmen an das Ordnungsamt, welches nach ca. 5 Monaten nun auch eine Strafzahlung verhängte, die aber wohl wie ich es zwischen den Zeilen heraus gehört habe, angefochten wurde. Es war dann 3 Wochen Ruhe, jedoch ist der Zustand jetzt wieder wie zuvor.

Das Veterinärsamt war vor Ort und beurteilte die Haltung als in Ordnung. Der Tierschutzverein kann uns deshalb leider auch nicht weiter helfen.

Den Rechtsweg können wir nicht gehen, da extrem teuer und die Rechtsschutzversicherung greift nicht, da erst nach Einzug abgeschlossen, als das Problem mit den Hunden theoretisch schon bestand.
Die Nachbarin ist auch privat mit einem Anwalt befreundet, der hier wohl kräftig mitmischt. Schön für sie, blöd für uns.

Wir sind deshalb am Ende mit unserem Latein. Hatte jemals jemand eine ähnliche Situation und kann uns Tipps geben?

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Ich wüsste nicht, was dagegen gemacht werden könnte... die Dame kann in ihrem Haus so viele Tiere halten, wie sie möchte... solange sie das Tierwohl beachtet. Was ja hier zutrifft. Genauso wenig wie du deinem Baby später das Weinen verbieten kannst, genauso wenig kann sie den Hunden das Bellen verbieten. Das ist nun mal deren Natur. Und genauso wie euch jetzt das Hundegebell tagsüber stört, genauso wird sie sich vermutlich am nächtlichen Weinen eures Babys stören. Sieh es mal so: ihr revanchiert euch in den nächsten Jahren mit jauchzenden und tobenden Kindern im Garten. Und dass sie die Hunde auf ihr eigenes Grundstück k*cken lässt, ist leider auch ihre Sache.

Das ist für euch natürlich nicht schön, aber es ist gut, dass jeder auf seinem eigenen Grund und Boden eigene Entscheidungen treffen kann. Wäre ja zu blöd, wenn die Nachbarn ein Mitspracherecht hätten, wie ihr euren Garten zu pflegen habt, ob und wie viele Haustiere ihr halten dürft und ob ihr Kinder bekommen dürft (wegen Kinderlärm)...

Bei uns in der Straße ein paar Häuser weiter lagert eine Familie "Schrott" im Garten: ein ausgeschlachteter Traktor, Reifen, kaputte Kinderrutsche, Planen, ... es sieht verboten aus! Aber sie können ihr Grundstück leider verschandeln wie sie wollen und die Nachbarn haben es hinzunehmen.

Es tut mir leid, aber außer Umziehen werdet ihr keine andere Möglichkeit haben, die Situation zu verändern, wenn die Nachbarin dazu nicht bereit ist.

Alles Gute!

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Ich hatte eigentlich nicht um eine Meinung gebeten, sondern um ähnliche Erfahrungen, aber trotzdem danke für die Antwort, interessant wie andere da denken.
Also würdet ihr durchaus tagtägliches und durchgängiges Hundegebell von 8-17:30 Uhr gerne hinnehmen?
Eure Nerven möcht ich haben, Respekt!
Wahrscheinlich sind wir zu kleinlich.

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Ich könnte das auch nicht ertragen.
Wir haben in der Nachbarschaft (Gott sei Dank liegen zwischen uns und diesem Nachbarn 4 andere Häuser!) einen Hundebesitzer. Der Hund ist ein ausgesprochener Katzenhasser, und in unserer Straße gab es schon bevor diese Familie eingezogen ist bzw. den Hund gekauft hat 5 Freigänger-Katzen. Eine davon hat auch noch ein ausgesprochen provokantes Wesen ;-). Wenn der Hund im eingezäunten Garten ist, setzt sich diese Katze vor den Zaun und maunzt bzw. sie läuft auch in den Garten, weil sie anders als der Hund durch den Zaun passt. Die Katze weiß genau, dass der Hund ihr nichts kann und hat offensichtlich Spaß daran, den Hund zum Bellen zu bringen. Dazu kommt noch, dass der Hund ausschließlich den Vater als Herrchen akzeptiert, auf die anderen Familienmitglieder reagiert er wenig bis gar nicht. Und dann verteidigt dieser Hund nicht nur sein eigenes Grundstück sondern auch gleich das Nachbargrundstück mit - ich wollte dem Nachbarn einmal etwas vorbeibringen, da hat der Hund so lange gebellt, bis ich wieder auf der Straße und an deren Haus vorbei war. Wenn ich diesen Hund (der weiß Gott nicht dauerhaft bellt und auch nicht den ganzen Tag alleine ist) im Nebenhaus hätte, würde ich wahnsinnig werden!

LG

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Lies Mal hier
https://www.mietrecht.org/mietminderung/laermbelaestigung-hundegebell/#:~:text=Mietminderung%3A%20Quote,bei%20einer%20Minderung%20wegen%20Ruhest%C3%B6rung.
Ihr solltet mit lärmprotokoll an euren Vermieter herantreten. Es gab dort z.b. Mietminderungen.

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Danke für den Tipp! Zunächst suchen wir gleich mal das Gespräch mit dem Vermieter.

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Ich kann die keine eigene Erfahrungsberichte mitteilen. Ich könnte dir aber eine kurze juristische Einschätzung und ein Rahmen für dein weiteres Vorgehen geben, falls dies gewünscht ist. VG