Hallo ihr Lieben,
momentan sind wir ziemlich frustriert! Wir wohnen in einer der teuersten Städte Deutschlands. Wir haben beide super Jobs und wirklich sehr gute Einkommen (weit überdurchschnittlich). Es geht uns also wunderbar und wir können nicht klagen. Das wissen wir auch zu schätzen!! Dennoch finden wir, dass gemessen an unseren Jobs und Einkommen, mehr drin sein müsste als eine Mietwohnung. Insbesondere seit unsere kleine Tochter auf der Welt ist, wünschen wir uns ein Haus mit Garten.
In dieser Stadt leider unbezahlbar. Wir haben zwar einiges an Eigenkapital gespart, aber bei Preisen von gerne über 1,6 mio für renovierungsbedürftige und alte Reihenhäuser und den nun gestiegenen Zinsen, ist das trotzdem ein großes Unterfangen. Auch wenn man etwas weiter rausziehen würde, wäre es immer noch ähnlich teuer. Und dann hat man ein altes Haus, viel Arbeit und einen Mini-Garten für soooo viel Geld???
Die Mieten für Häuser sind schlicht unverschämt.
Deswegen überlegen wir den Standort zu wechseln. In meiner Heimatstadt könnten wir uns super ein freistehendes Haus kaufen, allerdings haben wir dort natürlich nicht so gut bezahlte Jobs wie hier. Jobs brauchen wir natürlich ohnehin erstmal beide. Nun suchen wir nach einem guten Mittelweg, um uns unseren Traum von Haus zu erfüllen.
Ergeht es jemand ähnlich oder ist evtl. jemand aus den genannten Gründen schon umgezogen? Wie seid ihr vorgegangen? Beide parallel beworben?
Freue mich auf eure Erfahrungen
LG
Unzufrieden mit Wohnort, Wohnung - trotz Geld nichts möglich
Ich verstehe nicht warum man ein Eigenheim derart priorisiert und dem alles andere unterordnen würde.
Wenn ihr euch das Leben dort generell nicht mehr leisten könntet, wäre das ja was anderes.
Dann muss man ja in eine günstigere Gegend umziehen.
Euer Kind braucht doch kein Haus mit Garten.
Spätestens im Schulalter ist Infrastruktur sehr wichtig, sonst müsst ihr ständig den Hol- und Bringservice gewährleisten, zur Schule, zu Hobbies, zu Freunden.
Wenn ihr beide allerdings Landmenschen seid und sowieso nicht in der Stadt bleiben wolltet, dann ist das auch wieder ein anderes Setting.
Aber nur wegen des Kindes und weil man meint ein Haus gehört dazu, alles aufzugeben, fände ich unangemessen.
Zumal Haus und Garten zusätzliche Arbeit bedeuten, die man entweder selbst leisten oder jemanden dafür bezahlen muss. Dazu kommen oftmals längere Anfahrtswege für die Arbeit, ggf. muss ein zweites Auto her und je nach Infrastruktur, Hobby und "Vernetzung" ist man dann auch Mama-/Papataxi - Dienstleister.
Dasnkann man ja auch pflegeleicht gestalten und das macht uns Spaß. Wir wissen von unseren Eltern, dass ein Garten Arbeit bedeuten kann.
In einer Großstadt muss man auch Taxi spielen. Wir werden unsere Stockwerke kaum so schnell alleine fahren lassen und das können lange Wege sein im Verkehr. Zudem wollen wir in eine andere Stadt und nicht in ein Dorf.
Mir geht es zwar nicht selbst so, aber ich würde mal in andere Richtungen denken.
Z.B. Ferienhaus an eurem Lieblingsurlaubsort. Nicht groß, aber so, dass ihr jederzeit hinfahren könnt. Strecke ist natürlich zu beachten. Denn wenn im Umland nichts bezahlbares ist, müsstet ihr schon weiter weg.
Das lohnt sich natürlich nur, wenn ihr auch entsprechend oft hinfahrt.
Für Wochenendausflüge sollte es nicht zu weit weg sein, was wiederum in die Hochpreisigen Immobiliengegenden führt.
Alternative: Urlaube möglichst auf dem Land verbringen. So, dass ihr euch Ferienhäuser mietet mit viel Garten und co.
Der Vorteil, ihr könnt den Garten nutzen, aber ihr müsst ihn nicht ganz jährig bearbeiten. Garten ist toll, aber frisst auch viel Zeit. Es sei denn, man macht es gerne.
Wenn ihr gerne Gartenarbeit mögt, könntet ihr euch auch eine Parzelle mit einem Kleingarten suchen. Wie das heute ist, weiß ich nicht. Das kenne ich eher von früher. Wenn die Stadtwohnung zu klein war, auf dem Land zu viel Arbeit, dann war ein kleiner Garten am Stadtrand. Nicht ganz so abgeschottet wie ein Einfamilienhaus. Aber wenn die Nachbarn von der Chemie her passten, war es eine Mischung aus Mieten und doch für sich sein, im Freien / Grünen sein und nicht sooo viel Arbeit haben. Wobei Richtlinien schon beachtet werden müssen. Aber auch bei eigenen Häusern gibt es Richtlinien und viel zu tun. Je größer alles ist, desto mehr Arbeit macht es auch. Manche waren da echt froh um ihren Garten etwas außerhalb der Stadt.
Die Kinder wurden größer und hatten irgendwann keine Lust mehr dabei zu sein. Dann war es praktisch, wenn das Stück nicht soo groß war, weil es dann auch im Alter oder mit Überstunden Arbeit noch vereinbar war. Manche haben es bis ins hohe Alter bewirtschaftet, als Ausgleich zur Stadt (mit Ärzten und co. in der Nähe) und manche haben es aufgehört, als die Kinder Mitte / Ende Grundschule nicht mehr so viel damit anfangen könnten. Teenager fanden es wiederum ganz cool, sofern sie Freund/in mitbringen durften oder die Wohnung für sich hatten, während die Eltern im Garten waren.
Die Listen für die kleinen Gärtchen hier sind so lang…. Bis wir da dran kommen, können wir uns wohl leider wirklich nicht mehr um den Garten kümmern.
Ich kann dich verstehen uns und unseren Bekanntenkreis geht es sehr ähnlich wie euch. Mag jetzt nicht zu ausführlich berichten, denn es kommt immer irgendwer daher, dem es schlechter geht und das Meckern auf hohem Niveau nicht nachvollziehen kann. Ich sage mal so von 12 befreundeten Pärchen, alle Anfang bis Mitte 30 die meisten studiert und in guten Positionen, hat grade mal eben 1 Pärchen letztes Jahr ein Haus gekauft und ein weiteres ein Bauvertrag für ein Reihenhaus abgeschlossen wobei es aufgrund von gestiegenen Rohstoffpreisen nun Probleme zu geben scheint und es ungewiss ist, ob sie diesen Traum nicht doch verwerfen.
Wir selbst haben auch kein Eigentum und waren frustriert über diesen Umstand. Nach Frustration kam die Resignation, die bei mir in eine Gleichgültigkeit überging. Für mich ist dieser Traum momentan begraben und damit kann ich leben. Es juckt mich nicht mehr, wenn ich die exorbitanten Immobilienpreise sehe.
Für uns würde sich ein Umzug in eine günstigere Gegend nur lohnen, wenn unsere Jobs aus dem Home Office machbar wären und sich damit keine großen Gehaltseinbußen ergeben würden. Ansonsten hat man das selbe Problem wieder. Was hilft es dir, wenn auf den ersten Blick die Häuser dort günstiger sind als in der Großstadt du aber dort auch weniger verdienst. Versucht zu recherchieren was ihr dort verdienen würdet und setzt dieses Haushaltseinkommen in Relation zu den Preisen. Es könnte sein, dass ihr am Ende nicht viel günstiger dasteht, dafür aber mehr Einbußen in der Lebensqualität habt.
Falls du mehr Austausch möchtest, kannst du mich gern anschreiben.
LG Neokeks
Da hast du natürlich recht. Man muss das natürlich gegenrechnen. Deswegen meinte ich ja, dass es beruflich natürlich passen muss.
Finde ich aber super, dass du einen Weg für dich gefunden hast. Uns fällt das sehr schwer.
Liebe TE,
ich gehe einfach mal davon aus, dass du in München wohnst.
Natürlich kann ich grundsätzlich deine Sehnsucht nach Platz und Garten ect verstehen, aber was dir diese Stadt bietet, lässt sich meiner Meinung nach mit einem Häuschen im Umland nicht aufwiegen.
München ist einfach ein Traum!
Ich selbst wohne ländlich, in einem Eigenheim und muss mich seit knapp einem Jahr aufgrund des plötzlichen Todes meines Mannes allein darum kümmern. Mit großen Garten, "Kehrwoche" und allem Pipapo. Wirklich Zeit den Garten zu genießen habe ich selten, fast nie. Meine Kinder (4&7 Jahre alt) nutzen den Garten intensiv, aber an vielen Nachmittagen sind wir einfach nicht zu Hause. Ich fahre sie zu ihren Hobbys, Sportveranstaltungen, Verabredungen ect und neben meiner Berufstätigkeit ist das einfach nur super anstrengend. Diese Putzerei! Dieses lästige Unkraut!
Ich würde mir entweder einen Schrebergarten pachten, aber kein Geld mehr investieren in eine Immobilie.
Es gibt so viele Schönere Dinge auf der Welt die man mit seinem Geld machen kann, als ein Haus zu kaufen.
Aber das ist nur meine Meinung...
Liebe Grüße
Rübenkraut
Kommt drauf an, was man als Traum empfindet. Im Alltag ist München eine Großstadt, die laut, voll und teuer ist. Irgendein Bayerisches Flair wird den Touristen vorgegaukelt, in der Realität kenne ich kaum Münchner Kindl und wenn, dann tragen die weder Dirndl oder reden bayerisch. Dazu muss man aufs Land fahren, was wiederum zum gleichen Problem führt: in dieser Millionenstadt haben am Wochenende gefühlt alle Bewohner die Idee, in die Berge, an einen der Seen im Süden oder in einen Biergarten zu fahren. Dementsprechend voll ist es da. Wer Einsamkeit sucht, ist im 100km Radius südlich dieses Molochs verloren.
Sorry, aber was für ein Unfug. Weder ist München ein Moloch, noch ist alles voll 100km südlich davon. Vielleicht, wenn man die selben drei Ziele wie alle anderemn aufsucht, weil da gerade die SZ drüber geschrieben hat oder das "Almwandern bei München"-Führer steht. Wer sich nach sowas richtet, dem ist aber auch nicht zu helfen. Selber schuld.
Wir haben ein Haus mit Garten, und ich liebe es sehr.
Ich kann also euren Wunsch gut verstehen.
"Nur" wegen eures Kindes würde ich das aber trotzdem nicht machen.
Unsere jüngeren Kinder sind im Grundschulalter, die nutzen den Garten intensiv. Für unsere 15jährige Tochter ist er schon nicht mehr interessant. Früher war das bei ihr auch anders.
Also rechnet da mit höchstens 10 Jahren die euer Kind wirklich profitiert.
Das der Garten von den Kindern täglich genutzt wird liegt aber vor allem auch daran, dass es ganz viele Spielmöglichkeiten gibt. Pool, großer Sandkasten, Trampolin, Klettertum mit Schaukel etc.
Das alles zu pflegen und in Ordnung zu halten ist recht viel Arbeit.
Das "Grüne" macht ja auch eine Menge Arbeit. Unkraut zupfen, Rasen mähen, gießen, Hecke schneiden usw. Wenn man das mag ist es toll.
Freunde von uns haben ein Haus mit riesigen Garten gemietet. Etwas außerhalb, damit die Kinder da spielen können. Das haben die Kinder aber so gut wie nie gemacht. Das war auch irgendwie kein Wunder. Die Eltern waren nie im Garten und es gab da auch nichts außer einem kaputten Rasen und verwilderten Büschen.
Das fanden die Kinder dann auch nicht spannend.
Wir Eltern sitzen aber auch einfach gerne auf der Terrasse, grillen etc. D.h. wir werden den Garten auch selber weiter nutzen wenn die Kinder es nicht mehr tun.
Also absolut pro Haus mit Garten wenn man die Gartenarbeit mag und selber gerne dort Zeit verbringt. Bei uns ist das im Sommer wie unser erweitertes Wohnzimmer.
Wenn man das mag lohnt es sich. Ansonsten würde ich mich darauf nicht unbedingt versteifen.
Wenn die Kinder älter werden ist eine gute Infrastruktur Gold wert. Ich bin ziemlich froh, dass ich bei unserer Großen nicht mehr "Mamataxi" spielen muss, weil Sie alles gut mit den Bussen oder zu Fuß erreicht. Ihr ist das Angebot hier wichtig, Tanzkurs, Sportmöglichkeiten, Kino/Theater und Co., die Innenstadt zum bummeln mit Freundinnen etc.
Hätte deine alte Heimat euch da auch genug zu bieten?
Wir wollen den Garten natürlich auch selbst! Wir sind gerne draußen und wissen auch, dass ein Garten Arbeit bedeutet. Wir würden ihn auch selbst nutzen wollen und eben für unsere Tochter mit Pool, Rutsche, Sandkasten, usw ausstatten.
Meine Heimatstadt hat alles zu bieten für ein Kind bzw. Jugendliche. Es ist kein Dorf, sondern auch eine Stadt. Und in einer Großstadt lässt man seine Tochter ja zunächst auch nicht allein rumfahren. Da muss man viel fahren und steht viel viel Im Stau…
Na klar kann man es wagen. Wieso auch nicht? Wir sind vor nicht allzu langer Zeit auch aus dem schönen München weggezogen, wir haben sogar unser noch sehr junges Haus wieder verkauft. Uns haben nicht wenige für verrückt erklärt, weil wir ja dort sehr glücklich und zufrieden waren. Jetzt wohnen wir aber noch schöner, an einem tollen Urlaubsort (das war immer mein Traum) und würden für keinen Preis mehr zurück wollen.
Unser großer Traum war halt auch ein großes tolles Haus - jeder hat andere Prioritäten. Wir sind sehr glücklich und um viele Erfahrungen reicher. Wenn Euch der zukünftige Wohnort zusagt - warum nicht? Man muss doch nicht sein ganzes Leben an einem Fleck kleben bleiben. Und ja, auch Häuser lassen sich wieder verkaufen, sollte es Euch so gar nicht gefallen.
Danke für deine positive Erfahrung
Abgesehen von der emotionalen Ebene kann man sich auch rational dem Thema nähern:
Angenommen das Haus ist in deiner Heimat 1 Mio billiger, wie lange dauert es, bis diese Einsparung durch geringes Gehalt aufgezehrt ist? Kenne euer Gehalt nicht, aber das dürfte einige Jahrzehnte dauern.
Um doch nochmal zur emotionalen Ebene zu kommen:
Trefft die Entscheidung, bevor eure Tochter die teure Stadt als ihr Heimat sieht und dort verwurzelt ist.
Naja, das kommt ja auf die Situation an. Hat man dort evtl ein Grundstück, verfügt man bereits über sehr viel Eigenkapital und muss somit kaum oder keinen Kredit aufnehmen, usw. Dann ist es auch nicht schlimm, wenn man paar Euro weniger verdient. Aber es soll ja versucht werden , dass angemessene Jobs gefunden werden. Die gibt es für uns auch dort, aber nicht in der Auswahl wie hier und man braucht etwas Glück
Ich versteh den Drang nach Haus und Garten echt nicht.
Ich mein als Sohnemann ein Baby war, ich noch zu Hause und Sommer - ja da wäre sowas echt praktisch gewesen, aber nun?
Ich arbeite voll, mein Kind ist in der Schule - man kann es doch eh nicht nutzen und es macht dann nur noch zusätzlich Arbeit.
Ich schließe mich den Meinung an, die sagen, wenn nur das der Grund ist, ihr aber sonst gern in der Stadt seid, freut euch lieber über die Infrastruktur und Möglichkeiten die ihr habt. Und wenn es wirklich München ist - die Umgebung bietet doch in der Freizeit tolle und wenn es Hamburg ist, würd ich gar nicht überlegen
Ich finde es gibt genug Zeit einen Garten zu nutzen. Zumindest in unserem Leben ist das der Fall. Im Sommer nachmittags und abends und am Wochenende, mittags im Homeoffice: usw.