Zentrale Wohnung vs Haus mit Garten ländlich

Hallo ihr Alle

Mein Mann (Vollzeitjob mit Auto) und ich (Hausfrau ohne Auto) haben zwei kleine Kinder und fragen uns gerade, ob ein Umzug Sinn macht.

Wir haben heute ein nettes Angebot bekommen, um in ein Mietshaus zu ziehen, wofür wir die gleiche Monatsmiete wie bisher für unsere Wohnung zahlen müssten (sogar etwas weniger).

Das Haus (renoviert) mit Garten befindet sich sehr ländlich (kleine Gemeinde), ist also schon etwas abgeschottet von allem.
Kindergärten, Schulen und Einkaufsmöglichkeiten befinden sich in den Nachbardörfern.
Ohne Auto ist man auf Bus + Zug angewiesen.

Wir wohnen recht zentral in einer 4-Zimmer-Wohnung. Haben zwar keinen Garten, aber dafür einen gemütlichen Balkon mit Grill. Die Wohnung ist nicht enorm riesig, aber gemütlich und geräumig für uns vier Personen.
Die Strassenbahnhaltestelle (+Bahnhof) befindet sich um die Ecke, denn hier ist teilweise alles gut zu Fuss erreichbar, was uns (insbesondere mir) wichtig ist. Diverse Einkaufsmöglichkeiten, Kitas, Spielgruppen, Schwimmbad, Ärzte, Parks, Spielplätze,…
Auch Kurse für die Kinder sind ganz gemütlich zu Fuss erreichbar und ich finde es toll hier, weil ich lieber zu Fuss mit dem Wagen und den Kids unterwegs bin, statt Zug und Bus.

So und nun denke ich mir trotzdem, vielleicht wäre so ein Haus mit Garten doch eine ganz neue Möglichkeit für unsere Kinder? Vielleicht würde meine Tochter die Spielplätze gar nicht vermissen, wenn sie dort einen eigenen Garten hat und den Wald in der Nähe. Aber irgendwo stelle ich es mir auch ziemlich stressig und langweilig vor. Ich bin ein Stadtmensch und habe noch nie so ländlich gewohnt.

Gibt es hier Familien, die von der Stadt aufs Land gezogen sind und positiv berichten können? Gerade wenn man als Hausfrau kein Auto besitzt? Könnte es sehr stressig werden?

Ich freue mich über einen Austausch.

1

Im Prinzip hast du dir Antwort pro Stadt schon selbst gegeben.

Auf dem Land ist cool, wenn man da aufgewachsen ist und in die Community eingebettet. Idealerweise hat man noch Baugrund geerbt und mit Mitte 20 mit Hilfe seines Dorf Netzwerkes ein EFH errichtet.

Als Mieter ist man auf dem Land nur der arme Trottel.

Ganz abgesehen davon, ist es auf dem Land auch zwangsläufig ruhiger als in der Stadt. Erinnere mich gut an Rentner, die den ganzen Tag Höllenlärm mit diversen Maschinen veranstalten. Mittagsruhe? Wochenende? Am A****. Rücksicht quasi Null.

2

Deine Kinder werden in einigen Jahren über die zentrale Lage sehr froh sein 😅

Wir hatten irgendwann das Haus mit Garten und ja, es war natürlich auch schon cool. Trotzdem war ich als Teenie oft raus beim ausgehen, da bei uns der letzte Zug früh gefahren ist und das war ätzend. ;)

Hast DU denn Lust auf Garten usw?

Wenn du Stadtmensch bist und weder Auto hast, noch gerne Öffis fährst, stelle ich es mir schwer vor.

Wir haben übrigens Garten, der ersetzt für Motte aber absolut keinen Spielplatz mit anderen Kindern und den tollen Spielsachen (trotz vorhandenem Trampolin, Sandkasten und Schaukel).

24

Da stimme ich zu. Rückblickend bin ich aber eigentlich echt froh, dass ich beim Feiern „raus“ war :-D

25

Achja, ich bräuchte es heute auch nicht mehr 😂

weitere Kommentare laden
3

Zentrale Wohnung!!

Du sagst es selbst.
Ich kann dir eine Liste gegen das Haus und für Wohnung machen - zusätzlich zu deiner eigenen, sag Bescheid. ;)

12

bitte posten! 😁

14

Das meiste haben andere schon übernommen.
Aber soviel: ein Haus ist nicht das Nonplusultra, nicht das, was man "erreicht" haben sollte.

Wir haben ein Haus in ziemlich cooler, grüner Lange dennoch stadtnah an einer Großstadt - mit dem Rad zu erreichen.
Ich bin auf dem Land groß geworden. Hähne und Kühe am Garten. Aber was ich nicht gesehen habe, ist die Arbeit, die dahinter steckt. Haben meine Eltern (Mutter) wohl stillschweigend ertragen.

Vorher konnte ich unser Bad auf den Knien kurz feucht mit der Hand wischen. 😅 Das vermisse ich. 😉 Vom Garten gar nicht zu reden.

Kontakte sind auf dem Land wirklich schwer zu knüpfen, wenn man nicht gerade einheiratet. Hab das gerade letzte Woche gehört, die Leute wurden nach 15! Jahren zu keinem Geburtstag eingeladen, der gleichaltrigen Kollegen.
Und Kontakte sind einfach nicht zu unterschätzen!

Ihr habt euer Netzwerk in der Stadt, ne Wohnung, die gefällt, einen Grill auf dem Balkon.
Das klingt super und erstrebenswert.

4

Ohne Auto würde ich nicht aufs Land ziehen. Die Öffis sind oft derart suboptimal ausgebaut, dass der Fahrplan den Tagesablauf bestimmt. Wenn nicht mal Schule, Kindergarten und Supermarkt im Ort sind, wiegt das auch ein schöner Garten nicht auf.

5

Wieso überlegst du da überhaupt?
Du bist ein Stadtmensch und eure Wohnsituation ist perfekt für eure Bedürfnisse.
Wieso umziehen, nur damit ihr Garten habt, wenn ihr diesen bisher auch nicht vermisst habt?

Bedenke: Wie lange sind Kinder in dem Alter, in dem man eine Schaukel und ne Rutsche im Garten aufstellt?
Zudem sind die Spielgeräte langweilig, wenn sie nicht andere Kinder um sich haben, die mitspielen.

Was versprichst du dir von nem Umzug? Außer Garten, den du noch pflegen musst, wenn die Kinder längst größer sind.

6

Eine gute Freundin war in Deiner Situation und bereut es mittlerweile zutiefst, aus der Stadt ins Dorf gezogen zu sein. Sie ist auch ein Stadtmensch und vermisst alles sehr. Da können sie auch Haus und Garten auf dem Dorf nicht trösten. Mann und Kind sind zufrieden auf dem Dorf, wobei die Tochter noch klein ist und wahrscheinlich in der Stadt genauso gut leben könnte.
Meine Freundin fährt ständig Auto auf dem Land, weil man ohne dort so gut wie nichts machen kann.

Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen, aber liebe die Stadt und mir reicht es, ab und zu eine Woche bei meiner Schwiegerfamilie auf dem Dorf zu verbringen. Würde nur aus der Stadt rausziehen, wenn das Stadtzentrum weiterhin in 30 Min erreichbar wäre und wir ein mega Haus auf dem Land hätten. Ansonsten: nie mehr Dorf!

7

Das könnte nicht nur sehr stressig werden, das WIRD sehr stressig!!! Tu es nicht!

Ich wohne in einer Kleinstadt auf dem Land, wir haben zwei Supermärkte, Kindergarten und Volksschule direkt im Ort, in Gehweite, außerdem Bahnanschluss und an fünf von sieben Wochentagen habe ich ein Auto zur Verfügung und ich fahre sehr gern Auto. Ich habe davor auch in der Großstadt gelebt.

Ganz ehrlich: es ist so schon hart an der Grenze des Aushaltbaren für mich, und wären die Immobilienpreise nicht so, wie sie sind, und hätten wir nicht aus der Vergangenheit unser sehr günstiges und nettes Haus, wären wir wahrscheinlich schon längst zurück in der Großstadt (50 km entfernt) oder zumindest in einer deutlich größeren Stadt! Auch wenn die Natur hier schön und unsere Tochter noch klein ist.

Der öffentliche Verkehr, selbst wenn es ihn gibt, ist am Land meist zu vergessen. Hier fahren Züge jede Stunde… ohne Auto wäre selbst ein Ausflug in den Nachbarort zum Arzt eine mehrstündige Angelegenheit. Als ich dort früher (an noch mehr Tagen ohne Auto, in Zeiten vor Homeoffice) etwas erledigen musste, hat das mit Hin und Her oft den halben Tag gebraucht… ich habe so viel Zeit mit Warten auf Öffis verloren, auch bei Wind und Regen. Mit Baby oder Kleinkind wäre das unvorstellbar gewesen.

Du kennst es als Großstädterin nicht, aber das Leben am Land ist so gut wie NULL auf Menschen ohne Auto ausgerichtet. Als Hausfrau ohne Auto und mit Kindern wirst du tagein, tagaus in deinem Dorf sitzen. Die Einkäufe wirst du nur samstags mit deinem Mann mit Auto erledigen (kein Supermarkt im Ort und nur Öffis, also sonst unendlich mühsam). Jeder Arztbesuch, jedes Kind abholen von Kindergarten oder Schule wird unendlich mühsam. Sozial wird es wahrscheinlich sehr einsam sein, denn es ist schwer, als neu Zugezogene am Land Anschluss zu finden, viele haben seit langem ihre Freunde, und mobil bist du ja auch nicht, also bleibt dir nur dein eigenes kleines Dorf.

Also ein kleiner potenzieller Vorteil, der Garten, gegen unendlich viele Nachteile. Tu es nicht!

Und wenn du doch unbedingt willst: mach den Führerschein (wenn du ihn noch nicht hast), sammle Fahrpraxis und besorgt euch ein zweites Auto (das sind aber auch beträchtliche Anschaffungskosten und laufende Kosten), damit du zumindest irgendeine Freiheit hast. Sonst werden die Tage auf dem Land für dich als Hausfrau sehr lange werden.

8

Also ich persönlich liebe das Landleben und ein Haus mit Umschwung. Ich bin mit meinem Sohn sehr viel um das Haus.

Bei uns ist jedoch alles sehr gut zu Fuss erreichbar (Einkaufen, Schule, Kita). Für in die Stadt habe ich eine 3/4 Stunde mit dem Öv und alle halbe Stunde eine Verbindung. Gehe aber sehr selten in die Stadt.

Ich persönlich könnte nicht in einer Wohnung ohne Garten leben.

Aber ich bin auf dem Land aufgewachsen und könnte nie in einer Stadt leben.

Du sagst du bist Stadtmensch. Bei dir sind die wichtigsten Sachen nicht leicht zu Fuss erreichbar.
Ich finde da gibt es schon einige Punkte die gegen den Umzug sprechen.

Vielleicht findet ihr etwas das näher an der Stadt ist und bessere Infrastruktur hat als Kompromiss? Ansonsten würde ich an deiner Stelle in der Wohnung bleiben.

9

Hast du den Führerschein oder fährst generell kein Auto?

Wenn du einen Führerschein hast und ihr bereit wärd, ein zweites Auto nicht auszuschließen, dann würde ich sagen: hört auf euer Herz. Dort wo ihr euch wohler fühlt.

Es gibt Stadtmenschen und Landmenschen.

Ich selbst, Landmensch, kann aus gesundheitlichen Gründen keinen Führerschein machen.
Zwischen euren Optionen würde daher bei der Wohnung bleiben. Ein Experiment käme nicht in Frage. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich danach wieder was zentraleres suchen würde, ist hoch und ob es dann noch bezahlbar wäre, ist fraglich.

Ich liebe es mit den Öffentlichen zu fahren und bin damit teilweise flexibler als andere mit Auto. Einfach weil ich mich mit den Ticketpreisen auskenne, nicht mit Benzin rechne, Fahrpläne kenne und keinen Parkplatz suchen muss. Im Gegensatz plane ich seltene Taxifahrten ein.
Bei der Beischreibung eurer Lage, wäre ich aufgeschmissen.

Arzt muss mit Taxi oder Haltestelle-Haltestelle-Verbindung gut erreichbar sein. Zu Fuß wäre auch gut, war gut, bis die Qualität der Praxis ein Problem wurde. Einkaufsmöglichkeit ist mir sehr wichtig. Apotheke sollte dabei sein. Der Rest ist optional und kommt auf die Verbindung an.
Kindergarten / Schule sollte so zu erreichen sein, dass ich auch zwischendurch abholen kann. Morgens und abends je eine Verbindung ist zu wenig ohne Auto.

Zusammengefasst habe ich ein paar Kriterien, die mir sehr wichtig sind. So lange ich die Wahl habe zwischen Dach über dem Kopf und Dach über dem Kopf, achte ich darauf, dass ich eigenständig damit klar komme und die mir wichtigsten Faktoren abgedeckt sind.


Und dann kommt es darauf an, was Kind braucht.
Manche haben Garten, finden Spielplatz toller, weil dort Freunde sind.
Manche lieben das Landleben und blühen auf. Manche wollen wieder in die Stadt, in ihr vertrautes Umfeld.
Wenn die Kids größer werden: trauen sie sich (und ihr ihnen) zu, dass sie eigenständig zu Hobbies fahren? Oder brauchen sie Mamataxi/Papataxi oder Mitfahrgelegenheit?
Was gibt es für welche Altersgruppen?

Liebst du Gartenarbeit oder wären dir nicht zu mähende Matten lieber? So, dass die Kids toben können, aber bitte möglichst nichts machen?
Wenn dir selbst Garten fehlt, wäre es eine Option. Wenn dir die Vorstellung der Arbeit schon zu viel wird, würde ich es eher lassen. Garten ist nicht einfach nur Platz, sondern möchte gepflegt werden.
Die Arbeit wird ja auch im Haus mehr.

Was sagt dein Mann dazu? Verlängert es seinen Fahrtweg? Ist es für ihn kürzer (weil er nicht mehr durch die Stadt durch muss)? usw.