Lebensqualität - wo als Familie am besten leben?

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Hallo zusammen!

Wir wissen einfach nicht, wo wir unseren Lebensmittelpunkt aufbauen sollen ... Ich hoffe ihr könnt helfen!

Wir sind eine junge Familie (Mitte 30) mit einem 4-jährigen Sohn. Wir haben lange in Bayern gelebt, wegen des Jobs. Jetzt sind wir 100% im HomeOffice und wollen wieder in die Nähe unserer Familien. Da die eine Hälfte in Emden und die andere in Neustrelitz wohnt, soll es irgendwo dort in der Mitte sein - also irgendwo zwischen Hamburg und Harz.

Was ist uns wichtig?

- Komfort einer mittelgroßen Stadt (ca. 20 - 150T Einwohner), möglichst fußläufig essen / einkaufen gehen
- Gute Schulen und Zukunftsperspektiven für unseren Sohn
- Tolle Menschen - Herzlichkeit, Wärme, Respekt
- Wenig Kriminalität und Armut
- Nicht zu viele Menschen und Verkehrschaos
- Natur - die Möglichkeit, schnell in schöner Natur zu sein

Aktuelle Kandidaten:
Lüneburg, Celle, Wolfsburg, Braunschweig, Wolfenbüttel, Goslar, Ilsenburg, Wenigerode, ...

Da uns aber weder Bekannte, noch Familie, noch irgendwelche anderen Dinge in eine bestimmte Region ziehen, fällt es uns schwer zu sagen, wo wir als Familie am glücklichsten werden würden.

Wenn ihr also noch mal komplett neu anfangen würdet, ungeachtet von Bekannten und Familie, wo würdet ihr als junge Familie hinziehen?

Wie schätzt ihr die Lebensqualität ein?

Freuen uns über jede Meinung!!

VG
Mary

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Ich kann zu den von dir genannten Städten leider nichts beitragen, da ich sie persönlich nicht gut genug kenne. Aber ich möchte ein paar Punkte einwerfen, die mir persönlich aufgefallen sind und die ich nicht ganz durchdacht finde bei eurem Plan.

Das mit in der Mitte von Emden und Neustrelitz finde ich löblich, jedoch sind es z.B. von Lüneburg aus gut 3 Stunden in jede Richtung. Ich glaube tatsächlich nicht, dass ihr dadurch eure Familien so viel öfter sehen werdet, denn 3 Stunden hin und zurück fährt man auch nicht mal "eben so" um zum Mittagessen bei der Oma vorbei zu schauen. Zudem finde ich alles aus Ecke Hamburg in Richtung Neustrelitz mega mühsam zum Fahren (keine Autobahn, es sei denn man fährt quasi bis kurz vor Berlin) und man nimmt jedes Kuhkaff mit. Auch in die andere Richtung habe ich schlechte Erinnerungen was den Verkehr zwischen Hamburg/Bremen/Oldenburg betrifft. In meiner Erinnerung kommen da viele km zweispurige Autobahn vor, von der eine Spur konstant von LKWs besetzt ist.

Ich würde eher so nah zu einer Familie ziehen, dass ihr menschlich auch wirklich etwas davon habt.
Aus meiner Erfahrung heraus besucht man nämlich nur die Familie wirklich regelmässig, die <1 Stunde entfernt ist. Ob 3 oder 5 Stunden macht dann für die Besuchsfrequenzen nicht mehr wirklich einen Unterschied.

Wenn schon Norden, warum dann nicht näher ans Meer? Gut, das ist jetzt natürlich sehr persönliches gusto von mir. #schein

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Hallo!

Ich muss aus eigener Erfahrung dem Statement "ob drei oder fünf Stunden Fahrt zur Familie macht für die Besuchsfrequenz keinen Unterschied" widersprechen.

Wir haben genau den Fall: eine Familie A drei Stunden Fahrt, die andere Familie B fünf. Und wir sind deutlich häufiger bei Familie A als bei B. (Verhältnis: 8/3 Besuche pro Jahr). Einfach, weil sich drei Stunden Fahrt noch recht einfach in ein WE quetschen lassen, fünf nicht mehr soo einfach. Vor allem mit (Schul-) Kindern.

Bei drei Stunden Fahrt kann man am Freitag, nachdem die Kinder gegen eins aus der Schule sind, losfahren und ist spätestens zum Abendessen da, eher früher. Man kann auch Sonntags nach dem Mittagessen los und ist vor dem Abendessen zu Hause und hat noch Zeit, alles für Schule/Arbeit zu richten.

Bei 5 Stunden Fahrt sieht es anders aus. Man braucht meist zwei anstatt eine Pause, ist am Freitag bestenfalls zum Abendessen da, das ist dann aber sportlich. Und am Sonntag fahren wir meist nach dem Frühstück los, um eben nicht erst um sechs/ sieben abends zu Hause zu sein, wenn alle wieder morgens los müssen und jeder noch seinen Kram packen muss. Am Freitag vor der Abreise ist dafür meist keine Zeit mehr gewesen.

Was man auch nicht vergessen darf: es ist bei beiden Fahrzeiten gleich, aber es kommt zur Fahrzeit an sich noch Koffer-packen und wieder auspacken hinzu. Das sollte man nicht vergessen.

Wir sind, auch mit zwei Kindern, echte Reise-Profis und in manchen Jahren im Schnitt an jedem dritten WE weg, um Freunde und Familie zu besuchen. Unsere Koffer stehen nicht auf dem Dachboden, sondern im Schlafzimmer, weil wir viel zu oft unterwegs sind. Aber ja, ob drei oder fünf Stunden Fahrt: es ist definitiv ein Unterschied.

Ich würde in die Mitte ziehen. Oder wenn eine Familie mir näher steht als die andere dann direkt dahin. Emden - Neustrelitz ist echt ne Ecke, wir fahren fast die gleiche Strecke zur Familie B (OL - NB). Inklusive Staus in HH, immer am Freitag Nachmittag.

Viel Glück bei der Suche
Stiefelkind

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Ich verstehe deine Ansicht und mein "3 oder 5 Stunden Fahrt machen keinen Unterschied" muss man sicherlich relativ sehen.

"Verhältnis: 8/3 Besuche pro Jahr"
Das wäre für mich halt eben kein grosser Unterschied, der einen Umzug rechtfertigt. Weder bei 8 noch 3 Besuchen im Jahr nehme ich wirklich am Leben der anderen Teil.
Bei uns wohnen die Eltern meines Mannes 12 km entfernt, meine 950 km.
Meine Eltern sehen wir ca 4-5 x im Jahr, die Eltern meines Mannes ca 2x pro Woche. Im Alltag spielen nur die Eltern meines Mannes eine Rolle und nehmen an unserem Leben teil. Man trifft sich spontan, sie holen mal die Enkelkinder ab und betreuen etc.
Meine Eltern würden wir höchstwahrscheinlich genauso oft sehen wie jetzt, auch wenn sie "nur" 500km entfernt wären. Bei 300km Distanz wären es vielleicht 2-3x mehr im Jahr.... Aber es bliebe trotzdem ein ganz anderes Verhältnis.

Ich persönlich würde halt nicht mit Sack und Pack meine Zelte abbrechen um an einen Ort zu ziehen, wo ich niemanden kenne um die Familien vielleicht 5x statt 3x im Jahr zu sehen. (Anders wäre es natürlich, wenn ich unbedingt an diesem bestimmten Ort leben will oder es beruflich nötig ist. Beides trifft bei der TE ja aber auch nicht zu.)

Ich denke allerdings bei dieser Frage gibt es kein richtig oder falsch, nur verschiedene Ansichten.

1

Ich komme aus der Nähe von Wernigerode. Wunderschönes Örtchen.
Ich kann euch aber nur empfehlen, nicht auf Meinungen aus dem Internet zu vertrauen (weil jeder andere Ansichten hat), sondern einen Kurztripp in die jeweiligen Städte zu machen.
Macht doch einen kurzen Wochenendausflug, lauft durch die Gegend, schaut euch die Städte an, lauft durch die Straßen und DANN könnt ihr eher eine Entscheidung fällen.

2

Dieser Vorschlag ist doch einfach perfekt. 👍👍
Man kennt das ja auch aus dem Urlaub, dass man denkt, oh hier könnte ich ewig leben (wäre bei mir der Bodensee❤❤) und Orte, wo man denkt, schön, dass ich wieder heimfahren kann.
LG Moni

5

Ich finde immer, man muss sich einfach selber ein Bild machen.
Als wir damals vor der Entscheidung standen, in unsere jetzige Heimat zu ziehen, wollte und musste ich mir vorher auch ein Bild machen. Mein Mann hatte hier Jahrelang gearbeitet und fand es super - ich kannte die Stadt und Gegend eben überhaupt nicht.
So sind wir einmal an einem Wochenende runter gefahren und haben uns alles angesehen. Die Stadt, die Umgebung, die Schulen, Kitas ... usw.
Als dann die Entscheidung halbwegs (von meiner Seite aus stand) sind wir sogar noch ein zweites Mal runter gefahren und haben uns dann die Umgebung der Wohnung angesehen, sind den Schulweg gemeinsam abgelaufen und erst DANN konnte ich mich ruhigen Gewissens für einen Umzug entscheiden.
Hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen und mich nicht auch wohlgefühlt und mir ein Leben hier vorstellen können, wäre ich nicht runter gezogen.

3

Lüneburg finde ich toll. Aber tatsächlich ist das auch die einzige Stadt, die ich vom Erleben kenne.

Zu den Themen Armut und Kriminalität gibt's ja frei verfügbare Zahlen, da könntet Ihr die Liste ja ggf schon Mal einkürzen.

4

Ich werf mal noch Osnabrück in die Runde und (wenn Euch das nicht zu weit weg ist) Göttingen. Ich habe in beiden Städten schon mal gelebt und mich dort tatsächlich sehr wohl gefühlt. In Osnabrück mochte ich einfach den "Schlag Mensch" dort und Göttingen ist wundervoll, auch von der Umgebung her. :-)

6

Da es unterschiedliche Bundesländer sind, wäre es sinnvoll, sich zwecks Schule vielleicht entsprechend zu informieren.

Ich kenne Hildesheim und Hannover, Hannover wäre mir zu groß, aber Hildesheim ist eine tolle Stadt mit schöner Umgebung.

Wollt ihr kaufen oder mieten? Da würde ich mich ebenfalls entsprechend informieren wo man es sich leisten kann und wo nicht...

7

Oldenburg ist auch sehr angenehm. Norddeutsch entspannt halt.

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Sicherlich muss man vieles mehr Berücksichtigen. Was heisst gute Schulen?

Wenn ich neu anfangen würde, würde ich auswandern!

Man muss auch auf die medizinische Infrastruktur schauen, wie sieht es mit den Arbeitsplätzen aus, wie ist der ÖPNV aufgestellt, wo liegt der nächste Bahnhof, Einkaufmöglichkeiten/Fachgeschäfte usw.?

Von den Städten, die Du aufgezählt hast, würde ich mir vielleicht mal Celle oder Lüneburg näher betrachten, nahe an Hamburg/Hannover. Man muss auch beachten, das eine neue Bahntrassse von Hamburg nach Hannover geplant wird, dessen Verlauf noch nicht feststeht, insofern ist mit städtebaulichen Veränderungen sowie .Lärmbelästigungen/Baumaßnahmen in ferner Zukunft zu rechnen.

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Rund um BS oder WOB. In der jeweiligen Stadt direkt zu wohnen, wird wohl teuer (wie heutzutage in jeder größeren Stadt mit guter Infrastruktur).
Aber die umliegenden Dörfer haben alle ihren mittelalterlichen Charme. Infrastruktur gibt es dort immer noch, auch wenn man ein Auto bräuchte. Zumindest ist der ÖPNV vorhanden.
Schaut mal Richtung Schöningen. Vielleicht wäre das etwas für euch.
Hat/Harzvorland und Weserbergland sind zwar schön, aber da werden Kinder wohl nicht glücklich. Dafür muss man geboren sein. Sehr ruhig, wenig Infrastruktur, dafür aber günstige Immobilienpreise. Natürlich denke ich da jetzt nicht an Städte wie Goslar.

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Hier schließe ich mich komplett an.

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Wir selbst haben mal eine Zeit lang in Braunschweig gelebt, das fanden wir sehr angenehm. Ich würde auch noch Oldenburg ins Spiel bringen. Oldenburg ist eine hübsche kleine Stadt mit Natur drumherum und gut an die Autobahn angebunden. Ist aber nicht ganz günstig dort zu wohnen

Wir haben außerdem viele Jahre südlich von Bremen gewohnt, sozusagen im
Speckgürtel! Für den täglichen Bedarf war alles fußläufig zu erreichen und für alles andere war man in 10 Minuten mit dem Zug in Bremen. In Bremen selbst würde ich aber nicht wohnen wollen.

Freunde wohnen mit drei Kindern am Stadtrand von Lüneburg und fühlen sich dort auch sehr wohl