Update - Ärger mit Vermieter nach Eigenbedarfskündigung

Vielleicht erinnern sich einige hier an unseren "Fall". Da ich hier im Forum immer Rat gefunden habe, möchte ich kurz berichten, wie es für uns ausging.

Kurz zur Vorgeschichte:
- Unser Vermieter hat uns mündlich mit 6 Monaten Vorlauf wegen Eigenbedarfs gekündigt. Als vierköpfige Familie haben wir uns natürlich sofort auf die Suche gemacht und sind durch viel Glück (aber auch mit vielen Abstrichen) schnell fündig geworden.
- Vermieter hat nach der Wohnungsübergabe (Protokoll wurde angefertigt, keine größeren Schäden benannt) versucht uns Schäden am Fußboden anzuhaften. Wir haben uns aufs Protokoll berufen, er hat uns mit dem Anwalt gedroht (von dem nie etwas kam).
- Ein halbes Jahr später bekamen wir Rechnungen in Höhe von mehreren hundert Euro von unserem ehemaligen Vermieter bzw. hat er es "praktischerweise" gleich mit der Kaution verrechnet und uns entsprechend nur ca. 1/3 der Kaution zurückgezahlt, den Rest hat er für die Reparaturen und Reinigung einbehalten (vom Fußboden war nicht mehr die Rede).
- Nach längerem hin und her, wo wir auch anboten (im Sinne einer freundlichen Einigung / eines privaten Vergleichs >> übrigens sehr naiv von uns) einen Teil der Kosten zu übernehmen. Unser Vermieter blieb bei seiner Forderung und es kamen auch weniger nette Anschuldigungen.

Nicht-ganz-happy aber immerhin Ende:
Wir gingen daraufhin zum Anwalt. Dieser machte uns Mut und bestärkte uns, dass wir im Recht wären. Einerseits, weil es das Protokoll gibt, andererseits, weil unser Vermieter uns hätte Gelegenheit geben müssen, die Schäden selbst zu reparieren, statt sofort alles machen zu lassen. Tatsächlich kam recht schnell ein mageres Vergleichsangebot von der Gegenseite. Dieses lehnten wir ab. Es gab dann ein weiteres Vergleichsangebot, welches wir annahmen. Letztendlich haben wir nun insgesamt ca. 3/4 der Kaution zurückbekommen, ca. 400€ fehlen und der Anwalt hat auch gekostet. Letztlich haben wir also nicht alles zurückbekommen und der Ärger über den Vermieter und die gesamte Angelegenheit bleibt. Die ganze Sache hat schon deutliche Spuren bei mir hinterlassen, denn der Umzug war eine große psychische, physische und finanzielle Belastung. Wir haben uns inzwischen gut eingelebt aber vorgestellt hatten wir uns das so nicht.
Hätten wir eine Rechtsschutzversicherung gehabt, hätten wir vermutlich den Schritt gewagt und das Vergleichsangebot abgelehnt. Ich hätte gern gewusst, was ein Gericht zu der ganzen Sache sagt. Offensichtlich war unser Vermieter ja nicht so sehr im Recht, wie er dachte. Aber wir versuchen die Sache nun abzuhaken.

Auch wenn es schon über ein Jahr her ist: Vielen Dank für alle Antworten und Ratschläge zu unserem Fall!

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Wir hatten damals auch einen Fall wo es um Mietminderung ging und sehr viel Stress im Nachhinein.
Aus Fehlern lernt man. Verbucht es einfach als Lehrgeld für euch. Hauptsache ist ihr könnt das Kapitel jetzt endlich abschließen 😃