Guten Abend!
Wie der Titel schon sagt, ist meine Frage: Wo / wie würdet ihr wohnen?
Wir müssen bis Ende nächster Woche eine Entscheidung treffen. Die Pro & Contra - Listen sind lange. Vielleicht kann uns hier ein Blick von Außenstehenden helfen.
Zu uns:
Meine Mann und ich sind Mitte und Ende 30, unsere Kinder 8 und 5 Jahre alt. Zu Anfang Juni erwarten wir unser 3. Kind.
Aktuelle Wohnsituation:
95qm EG-Wohnung mit Garten in einem kleinen 4-Parteien-Haus in einer Kleinstadt (zur Miete).
Seit drei Jahren auf der Suche nach einem Haus (kaufen). Das man hier Geduld braucht, wussten wir. Haben wir gerne in kauf genommen, da wir die Kinder nicht aus dem Kindergarten und jetzt der Schule nehmen möchten.
Mit Kind 3 drängte nun doch irgendwie die Zeit.
Über Monate gibt es hier nichts zum anschauen und jetzt haben wir gleich drei Möglichkeiten.
Haus 1:
Reihenhaus von 1986
Zwischen 2000 und 2005 wurde die Fassade inkl. Dämmung, Dach und Heizung erneuert.
2015 die Küche - ist ok, ich hätte sie anders geplant.
2 Bäder / das kleinere wurde 2015 erneuert, das andere ist von 1986 und muss raus. Ansonsten neuer Parkett verlegen, Tapete runter usw.
Kleiner Garten, enger Flur, kleine Garage (für alle 6 Häuser nebeneinander an der Straße), kein weiterer privater Stellplatz und Fußweg zum Hauseingang
Steht leer, könnte zeitnah bezogen werden.
Lage: Nur wenige Straßen von unserer aktuellen Wohnung. 10 Minuten zu Fuß zum Kindergarten und der Schule.
Sehr ruhige Straße im reinen Wohngebiet.
Haus 2:
Doppelhaushälfte von 2005
Stellplatz und Garage vor dem Haus
Bisher nichts renoviert.
Küche abgetrennt vom Wohnbereich, tragende Wand kann nicht entfernt werden.
Wird zum 01.08.2023 frei, könnte dann sofort bezogen werden.
Haus ist sehr gepflegt mit hellen Zimmern. Grundlegend modern aber optisch nicht unsere 1. Wahl (z.B.: Terracottafarbene Fliesen im Bad) Würden sagen was eben in den 2000er gerade modern war.
Zeitnah kommen aber Renovierung. Sowohl altersbedingt und aus optischen Gründen.
Lage: Am Anfang / Rand vom Wohngebiet aber an der Hauptstraße. Es ist zwar inzwischen auf 30 km/h begrenzt aber trotzdem ist es die Straße die einmal quer durch die Stadt geht.
Schule und Kindergarten zu Fuß auch 10 Minuten.
Haus 3:
Hat sich vor 3 Tagen ergeben und sorgt nun für das Durcheinander.
Selbst bauen mit einem vorgegebenen aber hochwertigen regionalen Bauträger.
Man könnte alles so machen wie es uns gefällt
Wir wären energetisch und optisch auf dem aktuellen Stand.
Dauert aber am längsten bis zum Einzug.
Lage: Ebenfalls reines Wohngebiet in dem seit 1990 stetig gebaut wird.
Allerdings am anderen Ende der Stadt. Schule und Kindergarten 2,5 - 3 Kilometer entfernt. Zu Fuß braucht man da schon rund 30 Minuten.
Also viel zum fahren in den nächsten 10 Jahren.
Relativiert sich zu Klasse 5, da kann mit dem Fahrrad gefahren werden. Das dauert dann so 10 - 15 Minuten denke ich.
Dieses Wohngebiet liegt am Ortseingang / Ortsausgang zur nächsten Kreisstadt und zur Autobahn. Für den Arbeitsweg meines Mannes ein Vorteil.
Was machen wir jetzt nur?
Wollten am liebsten selbst bauen. Bauplätze gibt es hier aber seit 15 Jahren nicht. Private Besitzer verkaufen nicht.
Das Neubaugiet der Stadt von 2015 schließt an unser Wohngebiet an aber damals war das noch kein Thema für uns.
Die geplante Erweiterung verläuft sich aktuell wohl eher im Sand. Da geht nichts voran, da Felder von Landwirten gekauft werden müssen und die wollen wohl nicht so recht.
Anderseits würde es mich ärgern, wenn sich da nun doch zeitnah was ergibt da ich unsere Seite der Stadt bevorzuge.
Wenn erweitert wird, dauert es aber auch noch bis da dann ein fertiges Haus steht.
Long story short:
Bessere Lage bzw. fußläufige Lage aber deutliche Abstriche bei der Immobilie selbst
oder
Vermeintlich schlechtere Lage aber dafür keine Abstriche bei der Immobilie
oder
Risiko und auf Erweiterung des Neubaugebietes hoffen. Zeitlicher Plan ungewies.
Das Thema kreist ununterbrochen in meinem Kopf und lässt mich aktuell nicht schlafen.
Wo / wie würdet ihr wohnen? Immobilie oder Lage?
Wir machen es jetzt mit schlechterer Lage aber neuem Haus und werden im Frühling anfangen in einem neuen Baugebiet ein Haus zu bauen.
Wir haben auch so viel überlegt. Was zu kaufen gab es in unserer Stadt mit Bahnhof leider nicht und im neuen, gut gelegenen Baugebiet haben wir keinen Platz bekommen.
Also haben wir uns jetzt damit zufrieden gegeben und freuen uns schon sehr drauf. Außerdem gibt das Haus dann auch Home Office für meinen Mann her, so dass er die Bahnanbindung gar nicht mehr täglich braucht.
So ist unser Weg und unsere Entscheidung.
Für mich ist die Lega entscheident gewesen. Wir haben ein älteres Haus gekauft und ich bin heilfroh nicht bauen zu müssen. Es dauert IMMER länger als geplant/erwartet und wird immer teurer als geplant/erwartet. Wenns dann fertig ist fällt einem auf wie es besser gewesen wäre...dann ärgert man sich über sich selbst 😅😬🙈
Mein Favorit wäre Haus 3.
Dauert zwar länger, dafür aber nach euren Vorstellungen und am aktuellen Stand der Technik.
Die 2 bis 3 Kilometer Weg würde ich in Kauf nehmen. Später ist das für die Kinder kein Weg mehr, wenn sie mit dem Bus zur Schule können.
Ein Lastenrad, da passen alle Kinder rein, der Große kann sich aussuchen ob er selbst fahren möchte.
30 Minuten zu Fuß hin und zurück würde ich nicht ständig machen wollen.
Ich habe bereits ein E-Bike und wir haben auch zwei Autos. Ich müsste nicht zwingend jeden Tag bei Wind & Wetter laufen.
Finde es aber blöd verhältnismäßig viel auf das Auto angewiesen zu sein.
Du schreibst nichts zu den Kosten. Ich würde Haus 2 nehmen. Das klingt alles gut. Das mit der abgetrennten Küche finde ich ist ein Vorteil. 😉
Wenn ihr es euch gerade leisten könnt, würde ich wohl neu bauen!
Liegt aber wahrscheinlich grad daran, weil unser Haus wohl jetzt ein neues Dach braucht und das von unserer seite aus erst in ein paar jahren geplant war..durch corona und finanzielle einbüßen ist grad kein geld da.
Was ich vorher abklären würde:
Hört man die Autobahn- wär ein absolutes no go
Müssen sie Kinder die Schule wechseln?
Ansonsten würde ich wohl zu Haus 2 tendieren.
Mit dem Auto nicht ans Haus fahren zu können , wäre nichts für mich.
Liebe Grüße, iorana
Die Autobahn ist im nächsten Ort und es liegen 5km Landstraße dazwischen aber man kommt eben direkt von diesem Wohngebiete auf diese Landstraße.
Aktuell wohnen wir auf der anderen Seite der Stadt und müssen eben erst noch zu dieser Landstraße. Morgens ist hier schon viel Berufsverkehr.
Ich persönlich würde mich immer für die Lage entscheiden, sofern die Immobilie meine Mindestanforderungen erfüllt. Die Immobilie von 2005 klingt doch vielversprechend, das wäre meine Wahl. Wir haben uns wegen der Lage gegen ein Haus und für eine Wohnung entschieden.
Letztlich müsst ihr entscheiden.
Wir haben gebaut und ich sag euch, das kostet viel Kraft, Geduld und auch Geld. Da muss man definitiv viel Puffer einrechnen, jetzt mit Inflation erst recht. Für unsere Beziehung war es eine Zerreißprobe, wir waren da noch ganz ohne Kind. Und 100% nach den eigenen Vorstellungen ist es trotzdem nicht 😂😂 aber letztlich natürlich toll, weils was komplett eigenes ist. Aber man startet halt bei null - wir wohnen nun knapp 9 Jahre hier und es ist immer noch nicht alles fertig. 😂 zwar fast, aber trotzdem. Bis der Vorgarten angelegt war, der Hof, die Treppe zum Haus, der Garten… das zog sich.
Zu den anderen Häusern - ich würde schauen, was sich besser anfühlt. Es muss schon ein guter Kompromiss aus Lage und Immobilie sein. Wenn eins davon so gar nicht passt, würde ich es lassen. Ich meine, es soll dann ja „für immer“ sein. Nur so am Rande: natürlich können auch tragende Wände versetzt oder umgebaut werden. In unserem Haus wäre eigtl ne offene Wohnküche Standard, mein Mann und ich finden sowas anders unpraktisch. War dann sogar günstiger, da der Stahlträger aus der Decke raus kam und stattdessen eine (tragende) Wand eingeplant wurde. 😂
Ich würde persönlich einfach abwägen, wo Kosten-Nutzen von euch von Vorteil ist und wo ihr euch ehrlich vorstellen könntet, die nächsten 20-30 Jahre zu leben und euch dabei wohl fühlt.
Als mein Mann damals sein Haus gekauft hat, hat der Makler gesagt:
Das Einzige, was man an einem Haus nicht ändern kann, ist die Lage.
Ok, das war natürlich ein kleines bisschen übertrieben - tragende Wände kann man nicht entfernen und aus drei Stockwerken wird kein Bungalow.
Aber im Kern hat er natürlich Recht - man kann ganz viel passend machen, aber die Lage ist wie sie ist.
Ich tendiere zu Haus 1. Hier könnt/müsst ihr nach euren Vorstellungen gestalten aber es liegt gut und wird einigermaßen zeitnah fertig.
Eine energetische Sanierung von 2005 ist ja nicht so schlecht. Besorgt euch den Energieausweis und schaut genau. Oder gleich einen Energieberater, was man noch tun kann (im Energieausweis muss ein Vorschlag stehen, was man noch verbessern kann - das kann aber totaler Quatsch sein. Bei uns steht da Kellerdeckendämmung, weil der Energieberater übersehen hatte, dass es die schon gibt...).
Wir sanieren gerade ein Haus, das wir vor einem Jahr bekommen haben. Es ist unglaublich, wie viel Vorlaufzeit manche Dinge heutzutage brauchen.
Ich würde nicht damit rechnen, nach einigen Jahren zu sanieren. Das spricht für mich gegen Haus 2 - das klang ein bisschen nach "ist erstmal ok, später können wir immer noch...."
Aber mit einem Kind, das erst noch auf die Welt kommt, würde ich lieber gleich alles schön renovieren. Als Rentner oder wenn das letzte Kind ausgezogen ist, wird dann ein nächstes Mal renoviert.
LG
Ja genau das ist es.
Jetzt im Moment ist Haus 2 für sich gesehen super. Man kann wirklich im August sofort einziehen.
Müsste noch nicht mal die Wände streichen.
Aber das bleibt nicht auf ewig so.
Und wir sind beide absolut für einen offenen Wohn- / Essbereich mit großer offener Küche. Eigentlich ist da nur die Wand im Weg dann wäre es exakt so wie wir das gerne hätten.
Tragende Wände entfernen kann gehen aber einfach ist es nicht und vermutlich auch sehr teuer.
Und man lebt dann irgendwann zeitweise auf einer Baustelle. Da machen wir uns nichts vor.
Ich würde, wenn es das zweite Haus gefällt und nur die scheinbar nicht zu entfernende Wand das Problem ist, mit einem Statiker sprechen.
Bei uns ging es auch um den Wohn- und Essbereich, und wurde auch gesagt, dass man tragende Wände nicht entfernen darf.
Wir haben dann einen Statiker beauftragt und siehe da, die Wand konnte entfernt werden, allerdings musste ein Eisen verlegt werden, das hat uns der Statiker aber alles ausgerechnet und wir haben eine Firma mit dem rausnehmen der Wand beauftragt. War gar nicht so teuer.
Der Statiker hat uns übrigens auch gesagt, dass man an einem Haus (eigentlich h) alles verändern kann, manches geht halt ganz schön ins Geld, aber generell heißt es „geht nicht gibts nicht“. 😉