Minimalismus (-Wunsch) vs "Es gibt so schöne Sachen"

Hallo ihr!

Wie ist das bei euch, seid ihr auf dem Zug des "weniger ist mehr" unterwegs oder so gar nicht?

Ich finde das total schwierig, einerseits merke ich, wie ich entspanne (z.B im Urlaub), wenn um mich herum nicht so viel ist, da alle Dinge ja auch eine gewisse Art von Arbeit bedeuten (Pflege, Benutzen, Wegräumen zum Putzen..), andererseits gibt es soooo viele schöne Dinge, die mir neben der Verpflichtung auch Freude machen.
Also einerseits manchmal der Druck, die Nähmaschine mal wieder benutzen zu wollen/müssen (weil es Spaß macht, aber auch damit sie nicht grundlos vorhanden ist), andererseits erfüllt es mich hinterher sehr und trägt ja auch zur Entspannung bei.

Geht mir auch nicht nur bei meinen Sachen so, es gibt so viele schöne (Kinder)Bücher oder Spielsachen oder Ideen, die man selbst basteln, bauen, nähen könnte - wie entscheidet man sich da?

Wie passen diese Bedürfnisse zusammen? Falls ihr ähnliche Gedanken habt, wie habt ihr das für euch "gelöst"? 😊

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Je mehr Dinge man hat, desto schneller versinkt die Wohnung im Chaos. Das ist meine Erfahrung.

Ich habe aufgehört, Bilderbücher zu kaufen. Stattdessen gehen wir einmal wöchentlich in die Bibliothek. Bei schlechtem Wetter sogar öfter. Mir selbst kaufe ich noch ganz selten ein Buch und nutze gerne den Bücher-Tauschschrank.

Meine Kleinkinder haben Spielzeug, aber ganz oft beschäftigen wir uns mit Sachen, die nicht extra als Spielzeug hergestellt wurden: Wasser von einem Becher in den anderen kippen, backen, Bleche mit viel Schaum putzen …

Wir sind viel draußen.

Ich habe kein Problem damit, Dinge abzugeben. Möglichst zu spenden. Am Anfang habe ich die gesamte Kinderkleidung aufgehoben, weil man ja nicht sicher weiß, ob man selbst oder die beste Freundin / Schwester … noch ein Kind bekommt. Inzwischen sind die Kartons weg.

Ich selbst gehe regelmäßig meine Sachen durch. Wenn die Kommode voll ist, brauche ich nicht einen größeren Kleiderschrank, sondern weniger Kleidung.

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Auf jedenfall, deshalb sortieren wir auch virl bzw haben das schon (vor zwei, drei Jahren hatte ich noch 5 große Billyregale voller Bücher, mittlerweile nur noch zwei Halbe, wo ein Fach allein schon mit den Harry Potter-Bänden belegt ist).

Wir gehen ebenfalls regelmäßig in die Bibliothek, in den Wald, basteln mit "Stock und Stein".., aber trotzdem habe ich oft das Haben-will-Gefühl. Zum Beispiel bei schönen Büchern. Ich gehe dem oft nicht nach, eben um nicht in der Masse zu versinken und auch aus Nachhaltigkeitsgründen, aber obwohl ich mich sehr wohl fühle, wenn es ordentlich und "leerer" ist, bin ich gleichzeitig irgendwie traurig, dass Buch (zB) nicht haben zu "dürfen". Weiß auch nicht wieso. 🤔

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Das kann ich nachvollziehen. Mir hilft es, Sachen auf Pinterest zu speichern. „Für später“, aber irgendwann verschwindet das Bedürfnis, sie tatsächlich zu kaufen.

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Hallo
Wie ich diese Frage gelöst habe noch garnicht🤣
Zum Glück habe ich 3 Kinder und nur 100 m2 da ist nicht viel Platz
Eins meiner Haupt Probleme ist die Sammelwut meines Mannes er liebt Lego und schleppt immer wider neue Sets an. Dazu liebt er aber auch noch diverse andere Sachen. Das muss alles auf dem Speicher bleiben das ist die Absprache. Es nervt mich aber trotzdem.
Für meine Kinder wird immer nur 1 paar Schuhe angeschaut z.B 1 paar halbschuhe, sandalen usw. Es gibt auch nur eine Winterjacke usw. Wobei da bei 5 Personen trotzdem ziemlich was zusammen kommt.
Ich hole wenig gebraucht klingt vielleicht doof, aber ich merke immer wider das viele die ich kenne die gebraucht holen immer zu viel von allem haben, kostet ja nicht viel. Die Sachen gebe ich sofern passend von 1einem Kind zum nächsten.
Ich habe keinen Buggy, keinen Laufstall, keine Wippe, es gibt 1 Bett bis die Mäuse ca. 6 sind dann gibt es ein Großes. Ich habe einen Kiwa den benutze ich jetzt fürs 3. Kind genauso wie die Sitze.
Mein Auto ist 30 Jahre alt. Es wird technisch immer in Ordnung gehalten und fährt.
Kleidung trage ich bis sie nichtsmehr ist (ja ich habe auch mal Fehlkäufe, aber wenig)
Wir verdienen nur soviel Geld wie wir auch wirklich brauchen.
Ich versuche das meiste möglichst nachhaltig zu konsumieren, aber wir verzichten
Nicht auf alles. Ich versuche ein gutes Gleichgewicht zu halten außer bei Büchern, aber auch da gehe ich mittlerweile in die Bücherei.
Ich denke Minimalismus ergibt sich alleine schon aus der jetzigen Situation in der alles teurer wird.
Das größte Problem für mich ist alte Dinge loszuwerden (die Kidis und mein Mann hängen gefühlt an allem).
Ebay kleinanzeigen läuft hier leider nicht so gut und Vinted und co. Sind nicht so mein Ding.
Lg

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Haha. Ja, das "Problem" nicht allein zu sein hab ich auch. Mein Mann liebt Kameras, sammelt Anime/Action-Figuren, angelt gerne und hat 20000 Dinge dafür.. Es summt sich zusammen.

Wir kaufen tatsächlich gerne gebraucht, aber weiß was du meinst. Man benötigt mehr Selbstkontrolle, um nicht in den Kaufrausch zu verfallen, da nuss man sich definitiv mehr auf die Finger schauen, weil man es sich ja leisten könnte.

Und wenn das Aussortierte sich dann noch häuft.. Stimme dir zu. Hier funktioniert Ebay auch schleppend, sind dazu übergegangen, so gut wie alles zu spenden. Auch wenn es manchmal weh tut. Wir haben es nicht mehr vor den Füßen und Andere freuen sich.

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Wir leben absolut minimalistisch aber nicht billig.
Wir haben wenige Dinge aber sehr hochwertig und bei uns ist immer sauber da wir nichts ansammeln.
Wir leben es schôn und gemütlich und sehr sauber und ordentlich.
Wir geben lieber Geld für schöne Stücke aus als jede Woche neuen Ramsch zu kaufen.
So ist es auch in den Kinderzimmern,hier ist nie Chaos
Es kommt hier wirklich nichts auf den Dachboden oder Keller,die Babysachen haben weiter gegeben nach Gebrauch.
Wir heben hier nichts auf.
Wir leihen Bücher und haben recht wenige im Regal z.B
Dafür haben wir ein Strandhaus was vor 14 Jahren nicht teuer war und verbringen im Sommer fast jedes Wochenende dort.

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Es geht mir ja auch gar nicht um viel Ramsch oder wenig Hochwertiges.

Eher so die Frage, stellen wir lieber einen Schaumstoffkletterparcour, das Piklerdreieck oder ein Schaukeltier ins Kinderzimmer? Alles passt nicht und würde eh überfordern, in schön & hochwertig gibt es aber jede Option. Und diese Überlegung habe ich oft.

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Ich denke viele hier haben nicht verstanden was Minimalismus bedeutet, Ich denke wenn man mit Kindern minimalistisch leben möchte wäre striktes Leben und Einrichten nach Montessori das einzige was einigernaßen da dran kommt. Aber die Überlegung ob Pickler-Dreieck, Schaukeltier oder Schaumstoffparocours und nicht alles 3 ist für mich ehrlich in der Kategorie "Vernunft" angesiedelt und ist weit weg vom Minimalismus. Sei mir nicht böse, aber ich halte ehrlich gesagt schon den Schaumstoffkletterpercours für total übertrieben.

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Ich habe überhaupt nicht den Drang minimalistisch zu leben. Eigentlich ignoriere ich die meisten Trends. Bei manchen Aspekten "brauche" ich viele Sachen, bei anderen wenige. Wegwerfen ist so eine Sache - mich nerven Dinge, die ungebraucht rumstehen und entsprechend habe ich schon so manches Teil mehrmals gekauft, weil ich es voreilig entsorgt habe.

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Ich lege dafür oft Listen an und kuriere die dann regelmäßig. Großeltern oder Bekannte fragen oft, was wir brauchen/uns wünschen. Überkommt mich der Drang etwas zu kaufen, dann denke ich mit Schrecken an den nächsten Geburtstag, an dem alle dann zusätzlich noch was kaufen und das Chaos in dem wir untergehen.
Außerdem habe ich explizit eine Liste für unser zweites Kind angelegt, welches bald auf die Welt kommt.
Kind 1 hat Duplo und die Regenbogenwippe bekommen, die Brio Eisenbahn und das Pickler Dreieck stehen für Kind 2 auf der Liste und können somit jetzt nicht von mir gekauft werden.
Kaputte Spielsachen werfe ich weg, gut erhaltenes wird gespendet.

Ich habe kein Problem mich von meinen ungenutzte Sachen zu trennen. Mein Mann ist ein Sammler. Er hat ein Regal und eine Kommode für seine Hobbies. Wenn das voll ist, muss was weg, bevor neu gekauft wird.

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Wir leben nicht minimalistisch , minimalistisch mit Kindern ist nur sehr schwer bis kaum möglich . Ich war grade beim Kinderkrempel auch mehr wie einmal schon ganz froh noch etwas im Petto zu haben . Regelmäßig aussortieren tuen wir aber schon wirklich weg kommt aber nur das was nicht mehr passt oder tatsächlich nicht gebraucht wird .

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Ich war tatsächlich immer schon sehr minimalistisch unterwegs.
Es fing mit finanziell sehr engen Zeiten an; da habe ich den Ehrgeiz entwickelt, so wenig Geld wie möglich auszugeben und aus der Notwendigkeit einen Sport gemacht ;-) Wenn man in sein Erwachsenenleben so startet, sitzt das fest.

Umgekehrt gibt es Bereiche, in denen ich froh bin, dass ich einfach alles habe, was ich brauche. Meine Küche ist z.b. sehr gut sortiert. Minimalismus-Denken ist ein Luxusproblem...

Mich treibt das "Problem" aber auch gerade um.
Wir ziehen gerade um und haben Berge aussortiert. Das war toll!
Und wir haben prinzipiell den Ehrgeiz, minimalistisch und nachhaltig zu leben. Schränke wurden also eher abgesägt als aussortiert, wir haben Möbelstücke der Vorbesitzer übernommen etc.

Auf der anderen Seite richten wir gerade ein Haus neu ein und ich freue mich darauf, hier alles schön zu machen. Dazu passt das uralte, "gute" Geschirr meiner Schwiegermutter nicht so super... Bei Butlers und Co gibt es so schöne Dinge #schein

Ich frage mich gerade ständig, wo Nachhaltigkeit anfängt und aufhört.
Zum Beispiel wollten wir unser 2-Sitzer-Sofa neu beziehen lassen.
Leider ist "neu beziehen" genauso teuer wie ein neues Sofa - und damit gerade zu teuer. Und die Polsterei würde es nur machen, wenn wir außerdem dort Kunde sind, also ein Sofa kaufen. Also schmeißen wir es weg. Ein Sessel ist billiger und passt noch besser.
Ist das jetzt unnütze Umweltbelastung? Klar. Oder kauft man einfach alle 24 Jahre ein Sofa - denn so alt war dieses Stück.
Richtig nachhaltig wäre es, das alte, uselige Sofa zu behalten. Vielleicht reinigen.

Nun ist es aber so, dass mein Mann 13 Jahre älter ist als ich und sein Haus damals mit vielen Dingen eingerichtet hat, die er gebraucht von seinen Eltern bekommen hat.
Mir ist es aber zunehmend peinlich, alte Möbel und Gegenstände aus den 60ern zu benutzen... und macht mir selbst keinen Spaß. Ausnahmen ausgenommen, manche Möbel sind sehr hübsch.
Nachhaltigkeit und auch Minimalismus darf man nicht übertreiben, sonst wird es geizig und schäbig...

Mein Handy nutze ich, bis es wirklich komplett aufgibt. Das ist nachhaltig, aber wenn ich überlege, wie viele Smartphones ich im Laufe meines Lebens immer noch entsorge...

Das ist ein weites Feld.

Bearbeitet von O-Doolia
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Ich habe auch einiges ausgemistet, trotzdem müssen meine Schränke und die Wohnung nicht gerade aussehen, als würde niemand drin wohnen. Für mich gibt es einen Unterschied, ob ich einige Dinge aufhebe, an denen ich hänge, oder alles aufhebe, weil es irgendwann in ferner Zukunft mal gebraucht werden könnte.

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Wir leben nicht minimalistisch und möchten es auch nicht. Finde es aber toll, wie nachhaltig manche sind. Wir haben von allem zu viel. Zum Glück haben wir im Keller noch vier Räume, sonst wüsste ich gar nicht, wohin mit dem ganzen Zeug.
Ich würde gerne ungenutztes weggeben. Meine Tochter hat soo viele große Playmobil Sets, die sind aber alle im Keller in Kartons und Tüten verteilt. Zum ausmisten habe ich keinen Nerv (aus den Augen aus dem Sinn). 😬 heute haben ich eines derKinderzimmer aufgeräumt, weil das neue Bett geliefert wurde und wir das Zimmer dafür umstellen mussten. Der Keller ist jetzt um zwei Türen reicher 🤪
Wir kaufen ständig neu wie z.B. das Bett. Es hat Tochter nicht mehr gefallen, also schaue ich mal was es schönes gibt und kaufe dann. Dafür habe ich das alte auf eBay Kleinanzeigen verkauft. Also doch etwas nachhaltig 🫣 das muss aber jeder für sich selber entscheiden