Liebes Community,
wir den Zaun im hinteren Teil unseres Gartens abgerissen und neu gesetzt. Da war alles total marode und ist fast zusammengefallen. Hätte in Zukunft größere Probleme gebracht. Soweit so gut. Heute sprach uns unser Nachbar an, dass wir unseren neuen Zaunpfahl wohl auf "seiner" Grundsstückssecke eingebaut hätten. Fragt sich wem die Ecke gehört. Der alte Pfahl (obwohl er Teil unseres hinteren Zauns war) gehörte wohl ihm. Ob das wirklich so stimmt, können wir so nicht sagen.Könnte aber natürlich sein, könnte aber auch nicht sein. Es ist zu sagen, dass er zu unserem Garten hin seinen Garten nicht eingezäunt hat (wir haben ein Reihenhaus, er wohnt links von uns, es geht um seine rechte Gartenseite). Lediglich der Eckpfosten gehörte seiner Aussage nach ihm und ein ca. 20 cm großes Stück maroder Zaun, der von unseren Handwerkern entsorgt wurde. Wenn es alles der Wahrheit entspricht, blöd gelaufen. Dann haben wir unberechtigter Weise seinen Zaun entsorgt. Das war aber tatsächlich überhaupt nicht ersichtlich und war total marode. Naja, das Problem ist jetzt, dass er möchte, dass wir alles in den ehemaligen Zustand rückbauen. Habe ich grundsätzlich kein Problem mit, sollten wir einen Fehler begangen haben. Wir sind Gesprächsbereit und sagten ihm, dass er uns sagen soll, wie er es genau haben will und wir machen das. Wir bauen zurück und seinen Zaun wieder auf. Er möchte das aber nicht und ist nicht Gesprächsbereit. Das ärgert mich nun auch etwas. Klar, wahrscheinlich haben wir einen Fehler gemacht, dass tut uns schrecklich leid und wir möchten es wieder gut machen, aber können es nicht. Ggf. ist eine Vermessung des Grundstücks ja auch sinnvoll. Ggf. darf unser Pfosten da ja auch stehen, vielleicht auch nicht. Wer weiẞ. Laut eigener Recherche müssen beide Eigentümer für die Kosten einer Neuvermessung aufkommen. Auch in dem Fall? Ich weiß nicht was zu tun. Vielleicht habt ihr ja eine Idee.
Grundstücksvermessung
Spannendes Thema.
In NRW ist es wohl so, dass Nachbarn sich über die Grenzbebauung einigen müssen. Man kann von seinem Nachbarn fordern, dass die gemeinsame Grenze mit einem ortsüblichen Zaun bestückt wird. Beide Nachbarn müssen sich den dann finanziell zur Hälfte teilen. Wenn ein Nachbar abblockt und nicht auf die schriftliche Aufforderung reagiert, darf der andere nach irgendeiner Frist einen Zaun auf(!) die Grenze bauen und der andere muss sich trotzdem beteiligen. Natürlich nur, wenn das alles ortsüblich ist und in der Siedlung überall ähnlich gehandhabt wird...
Frag mich jetzt nicht, wo ich das gelesen habe, steht irgendwo auf den offiziellen Seiten von NRW.
In der Praxis sieht es natürlich anders aus:
In unserer alten Siedlung war es üblich, dass jeder Hausbesitzer seine links Grenze gestaltet hat. Nach eigenem Belieben und auf eigene Kosten. Meist war das ein Zaun.
Hier ist es so, dass unsere Nachbarn z.b. eine Hecke haben, die eindeutig auf ihrer Seite wächst. Und ich frage mich, ob ich jetzt verpflichtet bin, sie von meiner Seite aus zu schneiden. Vermutlich ja, wenn ich nicht will, dass sie mir alles überwuchert...
Andere Nachbarn haben eine extrem hässliche Bretterwand gesetzt, kurz bevor wir einen Schlüssel zu unserem neuem Haus hatten. Also den Leerstand ausgenutzt. Steht aber auch auf ihrer Seite, also beschweren wir uns nicht. Als grenznahe Bebauung wäre es vermutlich trotzdem nicht einfach so in Ordnung. Aber egal, da legen wir uns nicht it ihnen an. Wird aber spannend, wenn es wirklich an unserer Seite moderig und hässlich wird. Es ist ja eben KEIN geneinsamer Zaun, den ich von meiner Seite einfach streichen dürfte... hm.
PS
Wenn der Nachbar erst meckert und dann nicht mehr gesprächsbereit ist, würde ich gar nichts machen. Zaun steht, sieht vermutlich gut aus... da wäre der Nachbar am Zug, zu sagen, was er will. Aber manchmal hilft meckern auch. Und entschuldigt habt ihr euch ja. Damit kann eine Sache, die aus Versehen passiert ist, auch abgeschlossen sein.
xyz
Im Normalfall sollte da irgendwo ein offizieller Grenzstein sein. Entweder knapp über dem Boden oder etwas eingebuddelt. Schaut am besten erstmal nach, ob ihr den findet, bevor ihr euer Grundstück vermessen lasst.
Wer die Kosten der Vermessung trägt, hängt davon ab, wer sie haben möchte und letztlich, wer den Vermesser beauftragt. Was will denn der Nachbar, wenn er den Rückbau nicht will? Ein bisschen kindisch von ihm, jetzt zu blockieren.
Ich würde nochmal versuchen, mit ihm ins Gespräch zu kommen und gleichzeitig ankündigen, bei nicht erfolgender Rückmeldung den vorherigen Zustand wiederherzustellen. Einfach Vermessen würde ich nicht. Wir haben für Vermessen und Teilung unseres Grundstücks 3.000 Euro an den Vermesser bezahlt. Diese Kosten werdet ihr im Zweifel nicht zurückbekommen, wenn ihr euch mit dem Nachbarn nicht abstimmt.
Mal am Bauamt fragen? Oder beim Katasteramt ?
Grenzstein suchen. Beim Rechtsanwalt, vom Fach, beraten lassen. Da auch nach sog. Schiedmännern fragen.
Wenn ihr die Grenzsteine nicht findet würde ich wohl tatsächlich einen Vermesser kommen lassen und der soll einpflocken.
Den Zaun würde ich dann auf mein Grundstück stellen, also nicht genau auf die Grenze. Letzteres ist möglich, wenn sich beide Parteien einig sind, aber das ist ja bei euch nicht der Fall.