Hallo zusammen,
zwei Monate bevor mein Freund (36 Jahre) und ich (33 Jahre) uns kennen gelernt haben, hatte er seinen Bauantrag fürs eigene Haus bereits beim Bauamt eingereicht. Bei der weiteren Planungs- und Bauphase habe ich ihn komplett unterstützt. Wir haben gemeinsam viele Eigenleistungen erbracht, wie beispielsweise die Abwasserrohre verlegt oder die Wände und Decken verputzt und verpachtelt und was noch alles am Haus zu tun war. Nach der Hausbauphase sind wir gemeinsam ins Haus eingezogen. Er steht im Grundbuch und ist auch Eigentümer des Hauses. Wir haben uns ein Gemeinschaftskonto eingerichtet, wo ich 50% der Nebenkosten sowie einen Zusatzbeitrag extra einzahle.
Aktuell sind wir etwas über drei Jahre zusammen und die Diskussion über mögliche Änderungen im Grundbuch haben wir aufgrund der Kürze der Beziehung in die Zukunft verschoben.
Als Nächstes stehen jedoch weitere Ausgaben für eine neue Terrasse sowie deren Überdachung, Pflasterung und ein Carpot an. Teile davon kann man Freund alleine finanzieren, aber er hat mich auch schon gefragt, ob ich eventuell finanziell aushelfen könnte. Grundsätzlich ist jedoch sein Ziel alles alleine zu finanzieren.
Und hier stehe ich vor mehreren Problemen:
Grundsätzlich wünsche ich mir auch Eigentum und bin auch finanziell in der Lage mir dies zu leisten. Soll ich trotzdem Teile davon zunächst mitfinanzieren (es wird natürlich alles festgehalten, damit es im Falle der Trennung auch nachvollziehbar ist), obwohl es mir nicht gehört? Ich mindere damit mein Eigenkapital und die Möglichkeit mir selber Eigentum zu kaufen. Sollte ich dennoch in diese "Vorleistung" gehen, damit es perspektivisch unser Haus ist? Es bringt ja grundsätzlich nichts zwei Baustellen auf zu machen.
Zudem werden auch hier wieder viele Eigenleistungen anstehen, wobei ich meinen Freund auch gerne unterstütze. Muss ich dafür aber meinen kompletten Urlaub verbrauchen? Ich verreise super gerne und will nicht meinen kompletten Urlaub für ein aktuell noch fremdes Haus nutzen? Bin ich da zu egoistisch?
Partner besitzt Eigentum: Kosten- und Arbeitsaufteilung bei Umbauten
Hallo,
ich verstehe dich voll und ganz.
Mein jetziger Mann hatte auch bereits ein Haus, als ich ihn kennengelernt habe.
Im Unterschied zu dir hatte ich allerdings gerade in den ersten Jahren nicht annähernd so viele Rücklagen, dass an ein Eigenheim auf meiner Seite auch nur zu denken gewesen wäre. Ich hatte etwas gespart, ja.
Aber es war auch klar, auch aus beruflichen Gründen, dass ich als Single kein Eigentum würde haben wollen. Da wollte ich geographisch flexibel bleiben.
Bei uns war die Konsequenz, dass ich mich aus "Hausdingen" wirklich jahrelang herausgehalten habe. Auch, als wir schon verheiratet waren.
Natürlich habe ich auch mal einen Handwerker angerufen und so kleinere Dinge (Reparaturen) haben wir einfach aus dem normalen, gemeinsamen Haushaltsetat bezahlt.
Größere Dinge hat mein Mann aus seinem Erbe bezahlt.
Wir hatten Glück, dass die Ehe hielt und hält... denn einerseits habe ich mich bei ihm "ins gemachte Nest gesetzt". Mit meinem Einzug haben wir auch geheiratet und das erste Kind bekommen, insofern habe ich ihm nie Miete bezahlt. Andererseits habe ich meinen gutbezahlten Job für die Kinder und ihn aufgegeben und hänge seither auf einer kleinen Teilzeitstelle fest (was ich damals nie, nie gedacht hätte!). Wer ist da jetzt besser weggekommen?
Eine Eigentumswohnung haben wir auf mein Betreiben während unserer Ehe gekauft. Da stehe ich alleine im Grundbuch, bezahlt haben wir sie je zur Hälfte.
Wenn ich richtig informiert bin, wäre es im Falle einer Scheidung aber trotzdem so, dass das Haus (vor der Ehe erworben) seins bleibt, während die Wohnung (während der Ehe erworben) uns beiden hälftig gehört.
Um es richtig kompliziert zu machen, haben wir sein Haus inzwischen verkauft und ein neues Haus gemeinsam gekauft. Ein Vorgehen, das ich nicht unbedingt zur Nachahmung empfehlen würde. Schon gar nicht, wenn Kinder auch noch dabei sind.
Wenn ich noch mal etwas anders machen würde, dann würde ich die vermietete Eigentumswohnung vor der Eheschließung kaufen. Und ggf. alleine einen Kredit aufnehmen. Und/oder mir eine bessere Steuerberaterin suchen, als wir damals hatten...
Finanziell ist es ja kein Problem, wenn das Haus nur einen Partner gehört, sofern der andere auch abgesichert ist.
Emotional sieht das Ganze völlig anders aus. Je länger man in einer Immobilie wohnt, sie repariert und gestaltet, desto mehr macht man sie sich zu eigen.
Wäre es für deinen Partner eine Option, mit größeren Investitionen noch so lange zu warten, bis ihr wisst, was aus euch wird?
Und wäre er einverstanden, wenn du dich quasi zur Hälfte "einkaufen" würdest, sobald ihr z.b. heiratet?
Falls nicht, macht es Sinn, vor einer evtl Heirst eine ähnlich große Investition zu tätigen. Oder nach vernünftigr Beratung einen Ehevertrag abzuschließen.
LG
Hallo.
Es handelt sich da wohl um eine größere Sumne oder?
Oder mit wieviel sollst du aushelfen?
Aktuell sind wir bzw. ist er noch in der weiteren Planungsphase und es sind noch nicht die Kosten genau bekannt. Ich denke, dass es perspektivisch schon auf eine 5-stellige Zahl hinauslaufen würde.
Ich würde es so regeln das wenn du etwas mitfinanzierst das du Anteile an dem Haus bekommst, ansonsten gehst du bei einer Trennung leer aus
Das sehe ich auch so. So viel Geld würde ich nicht ausgeben für etwas was mir nicht zu 50% gehört. Und ich bin mir nicht sicher ob dir da ein Vertrag hilft bei einer Trennung. Wenn er kein Geld hat hat er kein Geld um es zurück zu zahlen.
Hab auch schon gehört das eine Frau bei der Hausrenovierung alles mit gezahlt hat und Arbeitsleistung erbracht. Als alles fertig war konnte sie gehen. Der Mann hat sich getrennt.
Und 3 Jahre ist nicht kurz um sich im Grundbuch eintragen zu lassen. Finde ich.
Ich würde das durchsetzen und wenn er das nicht will dann steck auch kein Geld rein.
Ich würde sagen, du bist nicht egoistisch, sondern realistisch.
Wenn du nicht im Grundbuch stehst, würde ich an deiner Stelle keine größere Investition (Zeit/Geld) machen. Ja, das Geld bekommst du (hoffentlich) im Fall einer Trennung wieder, die Zeit nicht.
Ich würde es nicht machen.
Für mein Empfinden reicht es schon, das du monatlich mehr als die Fixkosten zahlst, also ihm hilfst, sein Eigentum abzubezahlen und wenn es nicht mehr passt, stehst du mit nichts da und er hat immer noch das Haus.
Für mich wäre eine Eintragung ins Grundbuch voraussetzung. Zumal ich drei Jahre jetzt nicht so kurz finde.
Mein Mann und ich haben nach einem Jahr gemeinsam ein Grundstück gekauft.
Aber das sieht wohl jeder anders was lange genug ist und was nicht.
Hmm, ich finde es es tatsächlich übertrieben wegen vielleicht 10000 Euro auf einem Eintrag in ein Grundbuch für ein Haus mit Wert 300000 (+) zu bestehen. Ich kann aber nachvollziehen warum du dein Geld nicht in das Haus deines Freundes investieren möchtest.
Vielleicht hilft euch diese Betrachtung weiter:
Derzeit zahlst du quasi Miete (fixbetrag und anteilig Nebenkosten).
Nehmen wir mal an ihr hättet keine persönliche Beziehung sondern ein reines Mietverhältnis würde dieses Verhältnis auch so aussehen. Wenn dein Vermieter Kosten in das Haus steckt in dem du wohnst und so deine Wohnqualität verbessert, dann kann er diese Kosten anteilig auf die Miete umlegen dh deine Fixkosten steigen nach Abschluss der Arbeiten, zusätzlich zu den regulären Mietsteigerungen die durch Vergleich des Mietspiegels möglich sind.
Für beides die regulären und anteiligen Mietsteigerungen finden sich genaue Vorgaben bei eurer Gemeinde bzw deren Internetseite.
Schau doch mal nach ob deine Miete angemessen ist und um wieviel die nach Abschluss der Arbeiten am Haus steigen würde. Dann habt ihr eine gute und vor allem emotional unabhängige, objektive Grundlage für weitere finanzielle Entscheidungen.
Vielleicht ist es für deinen Freund auch sinnvoll erst noch mehr Miete beiseite zu legen bevor er weiterbaut. Halt genau so als ob ihr nur Vermieter und Mieter seid. Vielleicht ist es aber auch für beide Vorteilhaft, wenn du ihm die Summe zahlst, er dafür aber auf Mieterhöhung für die nächsten XX Jahre verzichtet. Das läßt sich vertraglich (inkl. Regelung was passiert wenn ihr euch trennen solltet) regeln.
Es gibt viele Wege für Kompromisse, man muß nur den passenden Weg finden.
Vielen Dank für deinen Beitrag :)
Vielleicht habe ich mich oben etwas doof ausgedrückt. Es werden schon noch Kosten über 100.000€ anstehen und wo mein Beitrag auch je nach Schnelligkeit der Umsetzung deutlich höher ausfallen würden und natürlich muss der Kredit noch insgesamt getilgt werden. Aber ich sehe es defintiv auch so, dass ich nicht nur einen kleinen Anteil leisten kann und dafür denn alles hälftig aufgeteilt wird. Das würde ich für ihn auch sehr unfair finden.
Ich glaube nun auch im Nachhinein, dass ich meinen Betreff etwas unglücklich gewählt habe. Was mich aktuell beschäftigt ist eher, dass ich quasi meine Zeit und Geld in ein Projekt investiere, was mir nicht gehört und dafür meine eigenen Wünsche nicht verfolgen kann. Gleichzeitig finde ich es irgendwie schwierig noch eine weitere Baustelle (Kauf Eigentumswohnung) aufzumachen, um etwas Eigenes zu haben. Ziel und Wunsch ist ja von beiden, im Haus zusammen zu wohnen und sich dort ein Leben mit Kindern aufzubauen.
Eure Beziehung und Euer tägliches Leben gehört Dir sehr wohl. -- Dein Auto steht im Carport trocken - und du hast was von der schön renovierten Wohnung.
Ich finde es sehr befremdlich, "Deine" Zeit für ein Projekt, das Dir gehört aufzurechnen --- ihr lebt doch zusammen. -- du sparst dir monatliche ne Menge Kaltmiete, wenn du nur Nebenkostenbeteiligung bezahlst.
Tatsächlich würde ich aber im Hinblick auf spätere Kinder und Hausausbauplanung tatsächlich nicht nebenher noch eine separate Eigentumswohnung als Anlageprojekt kaufen. - aber das musst Du wissen.
Ich würde es trennen und Du zahlst ihm neben den NK eine gewisse Miete, unterhalb der üblichen Höhe. Könnte man als Win-Win für beide sehen, weil er sonst ja wahrscheinlich keine Mieter in seinem Haus hätte und Du kommst günstiger unter als woanders.
Alternativ korrigiert ihr die letzten 3 Jahre, Du steigst finanziell und rückwirkend so mit ein als hättet ihr das Projekt gemeinsam gestartet. Dann stellen sich die Fragen und Probleme nicht mehr.
Wegen 20t€ oder so ins Grundbuch oder irgendwas Vertragliches finde ich schwierig. Das führt zu unnötigem Stress und Gedanken bei jeder zukünftigen Entscheidung.
Da stimme ich dir zu. Fair ist es nur, wenn beide auch zur Hälfte sich beteiligen.
Ich glaube nun auch im Nachhinein, dass ich meinen Betreff etwas unglücklich gewählt habe. Was mich aktuell beschäftigt ist eher, dass ich quasi meine Zeit und Geld in ein Projekt investiere, was mir nicht gehört und dafür meine eigenen Träume und Wünsche nicht verfolgen kann. Gleichzeitig finde ich es irgendwie schwierig noch eine weitere Baustelle (Kauf Eigentumswohnung) aufzumachen, um etwas Eigenes zu haben. Ziel und Wunsch ist ja von beiden, im Haus zusammen zu wohnen und sich dort ein Leben mit Kindern aufzubauen
Dann steigt doch beim Haus voll mit ein.
Ich würde ihm helfen, aber mit einem Kredit. Dass du im Grundbuch zu 50% eingetragen wirst, ist einfach unwahrscheinlich. Sobald die Beziehung in die Brüche geht, wird das schwierig zu trennen. Also falls du dich beteiligen willst, dann nur finanziell in Form eines Kredits.
bei Deiner "Arbeitsleistung" bist du egoistisch, ja.... es ist Euer Haus, Euer "hübsch" . Wenn du lieber in Urlaub fahren willst, dann fahr.
-- wenn man es sich gemeinsam in einer Mietwohnung oder im Garten schön macht, dann wendet man eben gemeinsame Zeit für auf. Das kann man durch Eintragung oder so ja auch nicht festschreiben, meine ich.
Da würde ich nie was aufrechnen, -- oder verrechnet Ihr Hausarbeit auch?
Bei den materiellen Kosten: für mich war während der Beziehung immer klar, dass wir "zusammen bleiben" bzw. das war das Ziel. Ich bin nicht der Mensch "Ehevertrag". Also haben wir eben bezahlt und gemacht, wie es jedem für die gemeinsamen Sachen eben möglich war. Aufgerechnet wurde von Anfang an nie.
Wir haben allerdings auch die Konten zusammen geschmissen und niemals diese Verrechnerei und Kontentrennung durchgeführt. -- das finde ich lächerlich bei Eheleuten. --
Kann man sich nicht einfach im Falle einer Trennung dann einigen oder baust Du jetzt schon jeden Handschlag auf eine Argumentation im Falle der Trennung auf?
Heftet die Rechnungen ab. - Behaltet sie. -- und falls ihr sie im Falle einer Trennung mal braucht, kannst Du Dich dann damit auseinander setzen, in wie weit er dir was rückerstattet.
Besser: -- in 2-3 Jahren hilft er Dir im gleichen Gegenwert mal bei einer Autoreparatur oder Autoanzahlung und ihr seid wieder "quitt".
Ein Haus ist keine Wohnung, wo man eben mal was schick macht.
Seit drei Jahren sind mehr als 70% der Wochenende mit Arbeiten am Haus verbunden und die Perspektive mit den geplanten Arbeiten sieht ja zeittechnisch nicht besser aus. Wenn das deiner Meinung nach mit einer Autoreparatur wieder aufwogen ist, dann haben wir da wohl unterschiedliche Ansichten.
mag sein. -- ich finde es nur arg konstruiert.
wenn du ein Kind kriegst, arbeitet er mehr. -- wenn du zuhause bist, machst du mehr im Haushalt als er.
500 Euro gesparte MIete entspricht durchaus auch 3 Wochenenden "Arbeit" -- oder du zahlst ihm eben mehr Mietanteil statt nur Nebenkosten.
Das dreht sich doch alles im Kreis. -- warum muss man denn jeden Handstreich aufrechnen?
Anscheinend hast du wohl einfach mehr bock auf freie Wochenenden und Urlaub, statt mit ihm zusammen eine Handwerkerarbeit am gemeinsamen Heim zu machen.
Dann denkst Du eben so -- wenn du das "vergütet" oder einen Anteil dafür haben möchtest, dann musst du eine finaziuelle oder eingetragene Lösung eben mit ihm besprechen.
Wenn Du so ein großes Problem hast mit "Anteil" und "Verrechnung", und "für sein Eigentum schuften" dann lass eben sein, -- oder lasse Dir eben 50% Eintragen oder heiratet.
Für andere ist das WErkeln am gemeinsamen Haus übrigens ein gemeinsames Hobby. -- Manche finden das schön und eine sinnvollere Beschäftigung als zusammen vor der Glotze zu hängen.
-- okay, du anscheinend nicht: aber das scheint mir eher der Knackpunkt zu sein. Oder Dir ist eben Geld wichtig und Du bist materieller eingestellt als ich.
Ich würde das gemeinsame rumwerkeln komplett von dem eigenen Finanzgedanken trennen. -- Du kannst ja ein Sparplan machen und dich bei ihm nicht finanziell beteiligen. -- das muss er schlucken, wenn er Dir keinen Anteil eintragen möchte.
Vermutlich gibt das bei Euch aber dann zoff und den willst du nicht. richtig? -- es gibt aber eben nur das Vertrauen in die Beziehung und die Konsequenzen, wenn es halt nicht funktioniert. -- oder eben den Vertrag. Das ist ohne Ehe das klassische Ehe-Vertrag-dilemma.
-- entscheide dich.