Hat Jemand ein altes Haus gekauft und saniert?

Hallöchen 👋
Mein Mann und ich arbeiten Beide überwiegend im Home-Office und wollen ein Eigenheim für unsere kleine Familie. Da es hier städtisch unbezahlbar ist, haben wir im Umkreis von 30km geschaut und ein Haus aus dem BJ 78 gefunden was wir kaufen wollen.

Man muss die Fenster tauschen und renovieren, Böden, Tapeten etc.
Der Preis ist aber um die Hälfte günstiger als für uns realisierbar wäre und wir hätten noch Geld zum renovieren. Das Haus gehörte einem alten Maurer, der es noch nach Möglichkeit ganz gut pflegte.

Mein Mann ist Zimmermannsmeister und kennt sich handwerklich ganz gut aus. Aktuell arbeitet er in einer Baufirma und hat Ahnung von Bausubstanz etc. Wir haben uns das Haus schon zweimal angesehen, einmal bei Regen um zu schauen ob das Dach dicht ist etc.

Trotzdem habe ich ein bisschen Muffensausen 😂
Ich könnte leider eh nicht viel helfen, weil ich mich um unser Kind kümmern muss…

Naja vielleicht hat ja Jemand Erfahrung! Hattet ihr euren Kauf vielleicht bereut oder sagt ihr es lohnt sich?

Liebe Grüße

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Wenn ihr viel Ausdauer habt und euch ein bisschen auskennt, und auch Dinge selbst machen könnt.
Eine realistische Kostenschätzung und noch eine. großen Geldpuffer habt, und wenn ihr das Haus gleichzeitig energetisch auf den neuesten Stand bringen könnt, dann ok.

Ich würde es nicht machen. Uns hätte das ruiniert. Auf allen Leveln 🙈

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Ich schließe mich an.

Nehmt jemanden mit der Umfang und Kosten aller jetzt und in den nächsten Jahren anstehenden Arbeiten zu realistischen Kosten einschätzen kann. Und dann alles Größere vor Einzug machen.

Ich hätte Zweifel, dass es nur bei den Fenstern bleibt, die sind ja verhältnismäßig günstig und wenig aufwendig.

Ihr könnt es vielleicht wegen Kontakten und etwas Eigenleistung günstiger instandsetzen als andere, aber darauf alleine zu vertrauen wäre unklug, auss ich euer finanzieller Puffer ist wirklich groß. Günstige Preise haben oft einen Grund.

Meine Meinung: Alte Häuser sind oft noch zu teuer, weil die Leute von dem vermeintlich günstigen Preis angezogen werden. Wegen dem Energiethema, aber auch wegen Material und Löhnen werden alte Häuser aber im Verhältnis teurer als früher.

Bearbeitet von Inaktiv
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Das sind doch super Voraussetzungen.
Wir haben ein Hause von 81 gekauft. Fenster sind aber in Ordnung. Wir müssen auch Böden legen, Bad machen, Tapeten ab, streichen, Vertäfelung an der Decke streichen, Terrasse machen, Heizungen streichen, Steckdosen austauschen…
Mein Mann hat 2 Freunde die viel helfen und mein Schwiegervater. Ich übernehme größtenteils unsere 2 Kinder - versuche aber auch die immer mal wieder wegzuorganisieren, ich nehme sie aber auch mit und setze sie halt vor den Fernseher.
Das wichtigste dabei ist denke ich,
Wenn man keinen Stress hat. Plant genügend Zeit ein und kündigt die Wohnung nicht zu schnell. Dann könnt ihr auch nach und nach schon Dinge rüberfahren und einräumen.
Habt ihr Helfer? Klar soll man sich da nicht drauf verlassen. Man könnte sich für die Zeit auch ne Babysitterin suchen.
Die Preise haben uns bisher nicht erschlagen, haben viel im Angebot genutzt, Toom vorteilskarten, gutscheinkarten mit Rabatten gekauft und alles miteinander kombiniert, wo es möglich war, im Internet Preise verglichen…
Und wie haben uns einen Anhänger gekauft, das hat sich aufjedenfall gelohnt und den Umzug, das kaufen von Baumaterialien, Müll wegbringen erleichtert.

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Das war bzw. ist dann aber eher eine Renovierung keine Sanierung.

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Was die TE geschrieben hatte, hörte sich das aber auch eher nach Renovierung an.
Sorry, wenn mein Beitrag absolut nicht hilfreich war…

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Hallo,
wir haben vor 9 Jahren ein kleines Haus Bj 75 gekauft und saniert ( viel fremdsanieren lassen)- Fenster, Dämmung, Fassade neu, alle Wände neu verputzt, alle Böden neu, zum Teil Rohrleitungen neu, Gastherme und Strom neu. Nach ein paar Jahren mussten wir die Wände im Keller durch Einspritzung in den Wänden trocken legen, da die Grundwasser aufsaugten, was nochmal einen großen Geldbetrag verschlang. Die Preise von damals kann man keinesfalls mit jetzt vergleichen, aber ich hab mir oft gedacht, dass es wohl viel einfacher gewesen wär, wenn wir gleich das ganze Geld für ein neueres Haus ausgegeben hätten, wo nichts, oder weniger zu sanieren gewesen wäre.
Aber, wir sind hier glücklich, es ist unsers und wir konnten unsere Wünsche und Vorstellungen umsetzen.
Unser Bauchgefühl war damals bei der Besichtigung absolut Pro Haus und wir sind froh, dass wir dem nachgegeben haben.
Wir hatten einen Bekannten mit dabei, der sich in der Bauwelt auskannte und uns ungefähr sagen konnte, was an Sanierungsumfang und auch preislich ungefähr auf uns zukommem wird. Das war sehr hilfreich und ist empfehlenswert.
Lg minitouch

Bearbeitet von minitouch
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Machen !

Unser Haus ist von 1954.

Ja, da musste ich am Anfang echt ran und ja, da ploppen immer wieder mal Baustellen auf, aber ich bin seit 16Jahren sehr zufrieden damals zugegriffen zu haben.

Das einzige, was bei eurem Baujahr nicht uninteressant ist, ist die Frage, ob Astbest verbaut wurde. War ja die Zeit.

Die Stiftung Warentest und auch die Verbraucherzentrale haben gut recherchierte Bücher zum Thema gebrauchte Häuser kaufen und sanieren.

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Ich kann mir vorstellen, dass es zu heute ein massiver Unterschied in den Kosten ist.

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Da dein Mann Handwerker ist, kann er vieles sicher gut einschätzen und ist wahrscheinlich auch gut bekannt mit anderen Handwerkern.
Wir haben ein Haus, Baujahr 82, saniert.
Es wurde so gut wie alles erneuert. Wasserleitungen, Elektrik, Fenster, Heizung, Innenputz, Estrich (wir wollten Fußbodenheizung), Türen, Bäder, sämtliche Böden. Zwei nichttragende Wände wurden entfernt, Kellergeschoss gedämmt. Viel Eigenleistung erbracht.
Viel Arbeit, viel Geld, frag nicht nach unseren Nerven 😅 aber jetzt sind wir glücklich!

Bearbeitet von Sonnenblume125
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Viel Arbeit, viel Geld, viele Nerven.
Das fasst es glaube ich zusammen. 😅 das sollte man wissen.

Und an die TE, ich würde in jedem Fall auch alles sanieren und nicht nur oberflächlich, sondern mit Energieberater und Architekt. Ich glaube, sonst ärgert ihr euch.

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Ja, ein Haus ist sowieso eine permanente Sparbüchse.
Und wir wollten gleich richtig sanieren, sonst fängt man ja ständig wieder an. Und auf eine Baustelle im 2 bis 5 Jahresrythmus hatten wir keine Lust.

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Naja Böden tauschen und Tapezieren sind für mich persönlich normale Renovierungsarbeiten... Also im Sinne von Laminat legen, mein Mann fließt auch. Wichtig wäre die Frage, wie sieht die Elektronik aus? Wie alt ist die, sind alle wichtigen Dinge einzeln abgesichert? (Unser Haus BJ 55 hatte pro Etage so ungefähr eine Sicherung 😅) also überall Schlitze gezogen, Steckdosen gebohrt) gibt es genug Steckdosen, meiner Erfahrung nach haben so alte Häuser gefühlt 3pro Zimmer und das reicht uns nicht...
Wie alt sind die Wasserleitungen? Bad würde ich immer den Profi machen lassen, außer man kennt jemanden von Fach, weil ein Wasserschaden ist nicht so witzig finde ich, aber ich würde mir halt jetzt überlegen ob die Bäder und insbesondere Rohre gemacht werden müssen, dann hat man einmal den Dreck weg und fängt nicht in 3-5 Jahren damit an... Wie alt ist das Heizsystem und darf das drin bleiben? In NRW ist es so, das Gasthermen, die keine Brennwerttherme sind und ein gewisses Alter haben innerhalb einer gewissen Frist getauscht werden müssen....

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"Wie alt ist das Heizsystem und darf das drin bleiben? In NRW ist es so, das Gasthermen, die keine Brennwerttherme sind und ein gewisses Alter haben innerhalb einer gewissen Frist getauscht werden müssen...."

Hallo, das wäre der Punkt den ich vor Kauf ganz genau recherchieren würde.
Meines Wissens gilt das nämlich nicht nur für NRW, sondern mittlerweile deutschlandweit.
Wir haben gerade ein Grundstück mit Altsubstanz gekauft, in Schleswig-Holstein. Wenn die Heizung älter als 30 Jahre ist und ein Eigentümerwechsel stattfindet, dann muss innerhalb einer Frist von 2 Jahren die Heizung getauscht werden. Da ist dann nicht jedes alte Leitungs- und Heizkörpersystem kompatibel mit den modernen Heizungen.
Da würde ich mit dem neuen Gesetz nochmal genau schauen, was erneuert werden muss und in welcher Frist, dass ihr da nicht überrascht werdet. Und Leitungen, Rohre sowie Elektrik, würde ich persönlich bei einem Haus diesen Baujahres lieber gleich mitmachen, bevor ich es mir schön mache.

LG Saskia

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Die Heizung ist von 97, kann also erstmal noch drin bleiben solange sie funktioniert

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Wir gehören auch zu denen, die ein Haus von '74 gekauft hatten. Ist aber schon länger her, vor den ganzen gestiegenen Preisen für Materialien. Inzwischen gibt es ja Lieferengpässe, zu denen keiner was kann, zB für Heizung. Eine Kollegin saniert gerade ihr Elternhaus. Sie hat die Heizung schon da stehen und, wenn ich mich nicht täusche, extra eine Versicherung dafür, falls da was geklaut wird.

Wir haben jedenfalls damals alle Fenster, Ölheizung, Küche inkl. Elektrik, Hauptsicherungskasten + Sicherungskästen pro Etage, Stromleitung von Küche zum Sicherungskasten, Jalousien getauscht. Außerdem alle Holzböden abgeschliffen und versiegelt (Eigenleistung). Alle Tapeten runter und neu rauf und gestrichen (Eigenleistung). Bäder neu, aber gemischt Fremdleistung und Eigenleistung (mein Freund hat alles gefliest, und zB Waschbecken + Klo im Baumarkt gekauft und angeschlossen). 1 Bad haben wir nur günstig renoviert, sprich mit Fliesenfarbe bemalt statt neu zu fliesen. Er hat alle Steckdosen getauscht, alle Heizkörper gestrichen. Ca 2 Heizkörper kamen neu dazu. Im Garten gab es auch mehr zu machen (zu große Bäume entfernt, etc, das über Fremdfirma).
Wir haben ein paar neue Wasserrohre setzen lassen, allerdings kam eine neue Wand drüber, statt eine alte aufzubrechen.
Eine Wand wurde rausgerissen, nachdem geprüft wurde, dass sie nicht tragend ist.

Dämmen oder so war damals noch kein Thema.

Wir hatten eine Baugutachterin vorm Kauf dabei, die sich zB den Dachstuhl angesehen hat und den Keller auf Wasser geprüft hat. Dachstuhl war in Ordnung, ist aber keineswegs immer so. Unsere Nachbarn sanieren gerade ein bauähnliches Haus und müssen den ganzen Dachstuhl tauschen.

Es war eine große Herausforderung an uns alle, auch an unsere Beziehung. Da wir noch keine Kinder hatten, konnten wir uns beide drauf stürzen, ich hab aber eher schlapp gemacht.

Große Kostenpunkte waren Heizung, Fenster, Küche, Elektrik. Badsanierung ist auch sehr teuer, wenn man es macht.

Sprich, ich weiß nicht, wie groß Euer Haus ist. Bei uns hat das locker 100k gekostet damals. Heute wird es mehr sein.
Da Dein Mann aber Handwerker ist, glaube ich, dass Ihr an sich gute Voraussetzungen habt. Bedenkt vorher, dass es IMMER mehr kostet, als man dachte, und IMMER mehr Arbeit ist, als man glaubte.

Preismäßig solltet Ihr nur den Grundstückspreis zahlen. Das Haus hat null Wert mehr.

Bearbeitet von Cahdi
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Sofern die Substanz in Ordnung ist (Keller trocken, Dach und Leitungen intakt) kann man das machen. Auf jeden Fall einmal mit einem Gutachter durchgehen, nicht dass sich doch unerwartete Großbaustellen auftun. Wie steht es um Dämmung?

Unser Haus ist Baujahr 1950, in den frühen 2000ern von den Vorbesitzern schon recht umfangreich saniert. Wir konnten sofort einziehen (vor gut 10 Jahren), aber mussten über die Jahre doch noch einiges modernisieren und unseren Bedürfnissen anpassen, und allmählich gibt es auch erste "Ausfälle", was nach über 20 Jahren jedoch recht normal ist.


Wir haben als Erstes Fenster getauscht. Dann in Vorbereitung auf den Dachausbau dämmen lassen. Beim Dachausbau hat mein Mann bis auf die Treppe und das Badezimmer alles selbst gemacht, auch die Elektrik. Insgesamt war das aber eher ein Marathonlauf, bis wir fertig waren, gingen 6 Jahre ins Land, auch, weil es enorm schwer war, Firmen für die Dinge zu finden, die wir nicht selbst machen konnten und wollten. Die Pandemie kam erschwerend hinzu.

Und mittlerweile brauchten wir eine neue Heizung, mussten in einem Bad die Wand aufstemmen, weil der Unterputzkasten undicht wurde und diesen ersetzen, (sowas ist kein Versicherungsfall, wie ich lernen durfte), ein elektrischer Rolladen hat sich verabschiedet, im anderen Bad war die Dusche "nicht mehr schön".
Das läppert sich dann schon, für sowas müsst ihr auf jeden Fall eine schnell verfügbare Reserve einplanen.

Bereut haben wir den Kauf nie. Bauen kostet auch bei uns mittlerweile eine halbe Million aufwärts, da liegen wir selbst mit allen Kosten für den Dachausbau und Sanierungen mehr als deutlich drunter und haben viel mehr Wohn- und Grundstücksfläche.

Edit: Elektrik war bereits komplett erneuert, auch hatten wir Bonbons wie Doppelcarport, Terassenüberdachung mit elektrischem Sonnenschutz usw dabei.

Bearbeitet von AltesHaus50
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Wir haben 2009 ein Haus BJ 1979 gekauft und vieles selber gemacht. Bäder komplett neu gemacht inkl. Fliesen, alle Böden, Fenster, Heizkörper, Keller neu gedämmt und an allen Wänden den Putz abgeschlagen/ neu verputzen lassen,
2020 haben wir die Heizanlage neu gemacht und letztes Jahr das Dach komplett neu.

Wir haben es bis jetzt nicht betreut und würden es zu den selben Bedingungen immer wieder machen.