Was macht ein Zuhause aus? (Eigentum vs mieten)

Hallo zusammen,
die Frage steht ja oben.
Wir wohnen in einer Kleinstadt und „alle“ Familien wollen in freistehenden Einfamilienhäusern (Eigentum) wohnen.
Wir wohnen in einer Doppelhaushälfte, die wir mieten.
Es kommen immer wieder Fragen, ob wir nicht Angst vor einer Kündigung wegen Eigenbedarf haben. Ob es nicht komisch ist, in einem Haus zu wohnen, dass nicht den eigenen Idealvorstellungen entspricht. Ob man sich in einem Mietobjekt wirklich „angekommen“ fühlen kann und ob das ein richtiges Zuhause sein kann. 🙄
Bekommt ihr manchmal auch solche Fragen?
Findet ihr, dass man aus Mietobjekten ein richtiges Zuhause machen kann?
Also wenn wir bauen würden, würde unser Haus ganz anders aussehen, als das Haus in dem wir jetzt wohnen. Allerdings wollen wir uns deswegen nicht mit nem hohen sechstelligen Betrag verschulden.🤷‍♀️

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"Es kommen immer wieder Fragen, ob wir nicht Angst vor einer Kündigung wegen Eigenbedarf haben. Ob es nicht komisch ist, in einem Haus zu wohnen, dass nicht den eigenen Idealvorstellungen entspricht. Ob man sich in einem Mietobjekt wirklich „angekommen“ fühlen kann und ob das ein richtiges Zuhause sein kann. 🙄"

Für mich sind das typisch-naive Fragen von Menschen die
a) über naive Fragen ihr eigenes Ego polieren wollen (so kann man nämlich auch sagen "ICH wohne ja im freistehenden Eigenheim"...) oder
b) aus Mamis und Papis abbezahltem Eigenheim direkt mit Hilfe von Omas Erbschaft ins eigene Eigenheim gezogen sind. Natürlich in ordentlicher Reihenfolge "Hochzeit, Eigenheim, Kinder" ...


Person a) würde ich auf höflichem Abstand halten.
Bei b) frage ich mich immer, mit wie viel Scheuklappen man eigentlich im Leben herumlaufen kann...

Für mich war jede Mietwohnung in meinem Leben "meine" Wohnung.
Und unser Eigenheim entspricht keinesfalls meiner "Idealvorstellung" - muss es auch nicht. 2000m2 mit Pool und Pferd konnten wir uns eh nicht leisten 😜

Ein Zuhause macht aus, dass es mit Leben gefüllt wird. Und das geht in jedem Schuppen. Manchmal besser, als in einer riesigen Villa, in der man sich nur zu den Mahlzeiten begegnet.

LG

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Ich glaub tatsächlich, dass das Ego dabei eine große Rolle spielt.

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Für mich sprechen zwei Dinge gegen ein eigenes Haus:

Du hast einen riesigen Kredit abzuzahlen.
Werdet ihr immer so gut verdienen, um den bezahlen zu können?

Du machst dich unflexibel. Wer weiß, wo es euch beruflich bedingt mal hinverschlägt. Hast du Eigentum musst du wohl in Hausnähe bleiben.

Und als Bonus: Wenn du mietest, musst du dich nicht um eine defekte Heizung oder ein undichtes Dach kümmern etc.

Ich bin also absolut für das Mieten.
Klar, es ist eine schöne Vorstellungen, alles gehört mir und es wird so gebaut, wie ich es will, aber obige Gründe sprechen für mich klar gegen einen Kauf/Bau.

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Ich weis gar nicht wie man zu der pauschalen Aussage kommt, dass jeder der ein Haus hat sich hoch verschuldet hat?!

Oder das eine Immobilie einen pauschal an einen Ort bindet ?!

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"Oder das eine Immobilie einen pauschal an einen Ort bindet ?!"

Wenn ich an die mittlere 5stellige Grunderwerbssteuer denke, die wir nur gezahlt haben, um eine hohes, schmales Haus gegen ein behindertengerechtes, ebenes Haus zu "tauschen"... ja, dann finde ich schon, dass man von einer Immobilie an einen Ort gebunden wird.

Wenn Verkaufen und Neu-Kaufen so einfach wäre, würden wohl auch nicht so viele Senioren in ihren riesigen Eigenheim-Gärten gegen das Unkraut kämpfen, während junge Familien Zwischenwände in 3-Zimmer-Wohnungen einziehen, um ein weiteres Kind unterzubringen.

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Vorteile EFH :

- keine Kündigung wegen EB -> Sicherheit
- keiner kann dir bei der Gestaltung rein reden
- weniger oft ätzende Nachbarn direkt nebenan
- kaum Regeln bezüglich Tiere, Lautstärke etc.
- das Gefühl von ‚deinem‘ zuhause ist für mich was anderes

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Hallo,
Ich bin definitiv fürs Kaufen.
Aktuell wohnen wir noch auf Miete, sind jedoch auf Haussuche.

Für uns ist Miete zahlen einfach Verschwendung.
Das Geld, was man zahlen muss, kann man auch in eine Immobilie investieren.

LG

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Bitte berücksichtige bei sowas immer auch die zu zahlenden Zinsen für die Baufinanzierung. Rechne dir das mal über die gesamte Laufzeit der Finanzierung aus, also bis det Kredit komplett getilgt ist (je nach Höhe der Tilgung sind das 20-35 Jahre).

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Ich weiß. Ich bin informiert.

Dennoch hat man, wenn man das Haus abbezahlt hat eine Geldanlage. Bei einer Mietwohnung/Mietshaus hat man nichts.

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Am Ende des Tages hat beides Vor- und Nachteile.
Wir persönlich gehen die Vor- und Nachteile von einem Eigenheim aber lieber ein, als die von einer Mietwohnung/Miethaus.

Es hört sich immer so toll an, dass man sich um nichts kümmern muss, wenn man zu Miete wohnt. Realistisch betrachtet ist das aber in den seltensten Fällen so. Wir hatten in einer Mietwohnung einen Wasserschaden inkl Schimmel. Bis zu unserem Auszug wurde daran quasi nichts gemacht, außer die Wand im Bad und Schlafzimmer aufgeschnitten. Miete hat 900€ kalt gekostet in einem Kaff, wo es nichts gab.
In jeder Mietwohnung hat irgendein Nachbarn immer etwas zu kammeln gehabt. Man musste die Nebenkostenabrechnung genau überprüfen und sich damit rumärgern und man musste nach Regeln von anderen spielen.
Flexibler ist man damit auch nicht wirklich, denn Mieten sind bekanntlich explodiert, sodass man auch nicht immer so einfach umziehen kann. Tragisch wird es tatsächlich dann, wenn auf Eigenbedarf gekündigt wird.

Wir haben dann gebaut und wir bezahlen liebend gern Handwerker selber, wenn es gemacht werden muss, haben Platz im und um das Haus, können im Grunde machen was wir wollen. Sind trotz Haus flexibel, da man das entweder vermieten oder verkaufen kann. Wir zahlen auch lieber uns eigenes Haus ab, anstatt ein fremdes.

Trotzdem würde ich nie den Leuten ein Eigenheim aufquatschen wollen, weil das einfach nicht für jeden das Richtige ist bzw sich das auch einfach nicht jeder leisten kann.

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Ich habe in meinem Leben insgesamt ca. 5 Jahre zur Miete gewohnt,2 davon als Kind, davor und danach immer im Eigentum.
Die drei Jahre als Erwachsene zur Miete waren okay aber ich wusste schon sehr schnell, dass das für mich nichts auf Dauer ist.

Für mich sind die Nachteile bei Miete:
- man ist nicht allein bzw ich habe mich nicht frei gefühlt
- man kann nicht entscheiden was man möchte und ist immer auf den Vermieter angewiesen

Vielleicht habe ich auch einfach ein zu großes Bedürfnis nach Freiheit und Selbstbestimmung aber in der Mietwohnung habe ich mich immer eingeengt gefühlt.

Wir haben 2018 gekauft, da waren die Preise noch niedriger, das Haus ist in maximal 20 Jahren abbezahlt und unsere Rate auch mit einem Gehalt ganz locker und ohne Einschränkungen zu zahlen. Für unsere Rate würden wir zur heutigen Zeit höchstens eine Dreizimmer Wohnung bekommen. Wir gestalten jetzt den Garten nach unserem Vorstellungen um und müssen uns nach niemandem richten.
Wenn ich das Kinderspielzeug im Garten liegen lasse, ist es ganz allein meine Sache.

Klar sind wir in gewisser Weise an unseren Wohnort gebunden aber wir wollten sowieso immer hier bleiben weil unsere Familien hier wohnen. Wir haben extra ein Haus im Ort gesucht. Und selbst wenn wir uns doch irgendwann anders entscheiden sollten, können wir auf jeden Fall mit Gewinn vermieten oder verkaufen.

Unsere Nachbarn haben das Haus gemietet, sie sind oft genervt weil am Haus eigentlich einiges zu machen wäre aber der Vermieter das als nicht nötig ansieht. Andererseits hätten sie aber auch nicht das Geld es selbst zu machen wenn es ihr Eigentum wäre...

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Interessant. Ich miete, weil mir Freiheit wichtig heißt für mich, keinen Schuldenberg im Nacken zu haben- es sei denn, es handelt sich um eine wirkliche Investition.

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Für mich ist Freiheit, auch Mal abends in Unterwäsche in den Keller zur Waschmaschine zu gehen ohne zu befürchten, irgendwem über den Weg zu laufen. Oder selbst zu bestimmen, was ich wie haben möchte ohne Rücksicht nehmen zu müssen. Ich möchte keinen bösen Blicken ausgesetzt sein, weil ich das Unkraut nicht gezupft habe oder irgendwo was rum liegt.

Unser "Schuldenberg" ist sehr überschaubar. Unser Ziel ist es, das Haus nach 10 Jahren abbezahlt zu haben. Spätestens nach 20 sind wir auf jeden Fall durch, dann haben wir auch noch ein paar Jahre bis zur Rente. Unsere Rate für's Haus ist niedriger als viele für ihre Mietwohnung bezahlen. Ich gebe dir aber Recht, dass ich auch nicht mehr ruhig schlafen könnte wenn ich manchmal lese, welche Schulden manche haben und entsprechend hohe Raten bezahlt werden müssen. Das würde ich auch nicht machen sondern lieber zwei Nummern kleiner gehen

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Hier Team „Mieten“. Wir haben so unsere Wohnungen immer unseren sich ändernden Verhältnissen anpassen können. Natürlich war und ist jede Wohnung mein/unser Zuhause. 😊 Wir wohnen traumhaft schön recht zentral in einer Großstadt und ich muss sagen, hier zu kaufen hätte uns einfach zuviel gekostet. So zahlen wir Miete, können noch genug Vermögen aufbauen und uns trotzdem ein schönes Leben leisten. Sonstwohin ziehen und dann jeden Pfennig in das Eigenheim zu investieren wäre einfach nicht mein Leben.
Es gibt da zum rein finanziellen Aspekt gute Ratgeber zu. Häufig ist Kaufen heute nicht mehr die beste Art des Vermögensaufbaus.
Also, wenn für dich das Gefühl im Mietobjekt stimmt, lass dich nicht ins Eigenheim reinquatschen. 😊

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ja, zum Vermögensaufbau gibt es bessere Wege als Hauskauf, ohne Frage. Aber da spielen natürlich noch eine Menge andere, v.a. emotionale Gründe mit hinein...

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Wir wohnen noch zur Miete, bis unsere DHH fertig ist. Gestern kamen wir aus dem Urlaub zurück und es fühlte sich nach "Heimkommen". Endlich wieder die eigenen vier Wände und ich stellte fest, dass wir doch eigentlich eine ganz schöne Wohnung haben. So geht es mir nach jedem Urlaub und ich denke daher, man kann sich auch eine Wohnung zu "seiner" Wohnung machen. Auch meine vorherigen Mietwohnungen, waren mein Rückzugsort und ich fühlte mich wohl.
Die Argumente deines Umfelds kann ich trotzdem nachvollziehen, aber es sind "Luxusargumente" der besserverdienenden Schicht. Nicht jeder kann oder will sich ein Haus leisten und das ist völlig ok.
Alles selbst gestalten zu können ist schön, macht aber auch viel Arbeit. Diese Arbeit will nicht jeder haben. Ich habe eine Kollegin, die hat ihre Eigentumswohnung vor ein paar Jahren bewusst wieder verkauft und wohnt wieder zur Miete. Es war ihr zu viel Arbeit und Verantwortung.

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Ja , das ist auch so ein Aspekt. Habe jetzt nochmal aus Interesse die Immobilienportale angeguckt und eigentlich bei jedem Haus (vor allem mit großem Grundstück) nur gedacht, dass ich keine Lust hätte, mich darum zu kümmern.

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Für solche Kommentare habe ich eine Antwort. "Ich schlafe hervorragend schuldenfrei"

Aufgewachsen bin ich in einem Haus, aber ich fühle mich zur Miete genauso pudelwohl. Ich möchte nur nicht von einer Privatperson mieten, wegen einer Eigenbedarfskündigung.
Ob Eigentum oder Miete, beides hat Vor- und Nachteile. Letztendlich ist beides eine "Miete" auf Zeit. Ich kann nichts ins Grab mitnehmen.

Das Haus als Altersvorsorge oder für die Kinder wird auch gerne genannt.
Meine Altersvorsorge ist mein Erspartes. Bleibt davon was übrig, erben es natürlich die Kinder.
Aber ich habe keine Kinder bekommen, damit sie erben können.
Hätte ich ein Haus wären meine Kinder vermutlich selbst schon dem Rentenalter nahe, wenn ich den Löffel abgebe.

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Absolut. Meine Eltern werden uns hoffentlich noch mindestens 20 Jahre erhalten bleiben - dann sind die Kinder aus dem Haus und dann brauchen wir so ein riesiges Eigenheim auch nicht mehr.