Hallo zusammen :)
Wir stehen aktuell vor einer Entscheidung, wo wir gerne ein paar neutrale Meinungen hätten.. bei uns im Freundes-&Familienkreis heißt es bei den Gutverdienern „worauf wartet ihr?!“ und bei denen etwas weniger Einkommen haben „auf keinen Fall“..
Erstmal vor ab, wir haben bereits eine Tochter und erwarten in ca. 10 Wochen unseren Sohn. Aktuell bewohnen wir eine 4 Zimmer Wohnung, die uns ca. 1600€ warm kostet (Kaltmiete, Nebenkosten, Strom). Wie wahrscheinlich viele träumen auch wir vom Hausbau, bisher haben wir leider nie ein Grundstück von der Gemeinde bekommen weshalb wir bereits seit 2 Jahren auch immer wieder die Immobilienportale checken. In 1-2 von ca. 10 Gemeinden die in Frage kamen, gabs die Grundstücke in den letzten 5 Jahren recht günstig für 130-180€ pro qm. Der Rest eher bei 250-350€ mit jeweils 5 Jahren bauzwang. Eigentlich war unser Kapital für das Grundstück höchstens bei 150.000-160.000€ da das Haus ja auch einiges kostet und das ganze irgendwie finanziert werden muss..
das Einkommen von meinem Mann und mir während der elternzeit sind ca. 4400€ plus Kindergeld. Wir brauchen bei uns in der Umgebung auch zwei Autos, die uns leider auch etwas kosten.
Jetzt wird aktuell ein Grundstück für 190.000€ (knapp 700qm) angeboten, in einer Gemeinde die jetzt nicht 100% unser Traumort ist, wir aber trotzdem gut damit leben könnten. Ein Kindergarten und eine Grundschule sind vor Ort, mehr allerdings nicht. Kein Bäcker, edeka etc.
So nun zur Sache.. eigentlich würden wir so gerne zuschlagen, da es an sich ein gutes Angebot ist und auch kein bauzwang besteht. Aber es liegt einfach 30-40 tausend über dem Budget.. wenn wir an alle unsere Ersparnisse gehen, bräuchten wir trotzdem eine Finanzierung von 50.000€, was mit unseren beiden Einkommen kein Problem wäre, da ich aber in elternzeit bin und durch unser zweites Mäuschen auch noch weiterhin sein werde, wäre das ganze nur seeeeeeehr sehr knapp möglich (auf 5 Jahre finanziert). Wir müssten also deutlich sparen..
Vielleicht hat ja jemand ein paar Erfahrungen oder einfach eine Meinung dazu, wie ihr reagieren würdet. Meint ihr, bezüglich der allgemein angespannten Zinslage wäre es möglich beim Kaufpreis zu verhandeln ? Wenn ja, was meint ihr wäre realistisch?
Familie um Mithilfe bitten, fällt leider raus. Einige haben selbst nicht viel und andere die es hätten, von denen wollen wir auf keinen Fall etwas annehmen, da diese jetzt schon so unangenehm sind und einem ständig Vorhaltungen machen, da wollen wir uns auf keinen Fall „abhängig“ machen.
Vielen Dank schon mal im Voraus wer bis hier hin gelesen hat ❤️
Grundstückskauf sinnvoll - Verhandlung möglich?
Werden die Grundstücke privat verkauft? Oder über Träger? Baufirma? Gemeinde?
Beim Privatverkauf kannst du handeln probieren und eventuell 5-10k rausholen, sonst vermutlich eher nicht. Bei uns wird zb von der Gemeinde der Verkaufspreis festgelegt welchen die Träger bzw Baufirmen verlangen müssen.
Den Zeitpunkt finde ich persönlich unpraktisch, Zinsen hoch wie nie, EZ mit nur einem Gehalt, etc.
Dieses Grundstück wäre von privat, also auch ohne Makler. Natürlich kommen trotzdem Grunderwerbsteuer, Notar und Grundbuch drauf.
Ich bin auch der Meinung, dass der Zeitpunkt echt blöd ist.. hab aber Angst dass wir die „falsche“ Entscheidung treffen und es evtl bereuen würden wenn sich in Zukunft nichts mehr ergibt 🙁
Ihr scheint ja eigentlich eine gute Ausgangslage zu haben mit gutem Ersparnis und guten Gehältern. Denke da wird sich zukünftig sicher wieder ein Grundstück finden lassen.
Es werden sich vermutlich immer wenige Menschen den hausbau leisten können, weniger Nachfrage, da werden die Grundstücke nicht mehr weggehen wie warme Semmeln.
Ich würde nicht schon beim Grundstück über Budget gehen. Wir haben das gleiche Nettoeinkommen wie ihr und es war trotz gut Eigenkapital echt nicht leicht, einen Kredit zu bekommen (haben ein älteres Haus gekauft). Zumal die Chancen auf einen Baukredit nochmal geschmälert werden, wenn schon ein vorheriger Kredit abbezahlt werden muss.
Zumal Häuser ja dann meistens doch noch mal teurer werden, als man ursprünglich plant und dann haut es schon nicht mehr hin.
Ja das stimmt, das wäre vermutlich das Problem, dass beide Finanzierungen gleichzeitig laufen würden. Wobei es hier bei uns in BaWü besondere Förderungen gibt was vergünstigte Darlehen anbelangt.
Wahrscheinlich ist es besser, ein paar Jahre zu warten da 200.000€ für das Grundstück alleine zu viel sind bei den hohen Baupreisen 🙄
Vielleicht ergibt sich auch wie bei euch mal die Gelegenheit, ein passendes älteres Haus zu kaufen 🏠
Nur ewig in Miete wohnen wollen wir einfach nicht, da es monatlich so viel Geld ist was wir an andere bezahlen und kein Gegenwert wie beim Eigentum haben.
"da es monatlich so viel Geld ist was wir an andere bezahlen und kein Gegenwert wie beim Eigentum"
Das ist so ein klassischer Spruch ohne Substanz. Ihr zahlt anfangs alleine für die Zinsen an die Bank mindestens so wie Eurem Vermieter für die Warmmiete. Wo ist da der bessere Gegenwert? Mit Glück und viel Tilgung erreicht ihr nach 10 oder 20 Jahren einen Punkt an dem ihr besser gestellt seid, vielleicht ist der Punkt auch nie erreichbar und Miete wäre immer besser als Kauf. Das ist nicht unwahrscheinlich. Rechnet einfach selber für 15 oder 20 Jahre in die Zukunft womit ihr besser fahren würdet. Dann habt ihr Fakten zur Orientierung.
Wir hatten die selbe Situation wie ihr, freies Grundstück von privat, Eigenkapital ähnlich etc. allerdings vor 5 Jahren. Wir haben am Anfang Zinsen in Höhe von unter 250€ im Monat gezahlt, der Rest ging in die Tilgung. Die Sitation jetzt ist nicht mit der Vergangenheit vergleichbar.
Euch geht es gut, bewahrt und vermehrt euren Wohlstand. Der Zeitpunkt ist gut, um Geld zurückzulegen, nicht um hohe Preise zu zahlen oder das Geld ohne Gegenwert zur Bank zu tragen.
Unabhängig davon ob ihr es könnt schließe ich mich an, dass der Zeitpunkt ungünstig ist und ihr Euch fragen solltet wie sinnvoll es gegenüber Alternativen ist.
Ihr zahlt am Anfang mehr Zinsen als jetzt Miete, je nach Haus auch deutlich mehr. Dazu kommen Nebenkosten, Abtrag und allerlei Kosten für Einrichtung, Garten etc.
Gleichzeitig habt ihr jetzt durch Eigenkapital 500€/Monat Einkommen durch Zinsen die ihr dann nicht mehr hättet. Es ist wird teuer. Meine Prognose ist, dass es in ein paar Jahren besser aussieht.
Rechnet ein paar Szenarien für die Zukunft durch. Chancen und Risiken betrachten.
"Gleichzeitig habt ihr jetzt durch Eigenkapital 500€/Monat Einkommen durch Zinsen die ihr dann nicht mehr hättet"
Kannst du das erklären?
Sie haben ca. 150t€ Eigenkapital. Legen sie es an bekommt man aktuell ca. 4% Zinsen, 500€ im Monat (abzgl. Steuern). Bauen sie das Haus haben sie das Geld nicht mehr, die 500€ müssen daher Teil der Rechnung sein bei einem Vergleich mit Alternativen oder bei der Frage ob der Bau sinnvoll ist.
Nach Bau zahlen sie am Anfang grob geschätzt 1500-2000 € nur für Zinsen + 3-500€ Wohnnebenkosten UND die 500€ aus Zinsen fehlen. Reine Kosten, ohne dass davon der Kredit getilgt wird. Die Tilgung kommt on top und auch dieses Geld für die Tilgung könnte man stattdessen anlegen.
Jetzt ist ihre Belastung dagegen bei 1600€ Miete - 500€ Zinsen. Die Zinsen steigen wenn sie weiter mieten, weil sie mehr sparen können. Die Miete steigt natürlich auch.
Wenn kein Bauzwang besteht und mir das Grundstück wirklich gefallen würde, dann würde ich es kaufen. Ich finde euer Einkommen nun auch nicht so wenig, dass das nicht halbwegs ok leistbar wäre.
Verhandeln muss man überlegen in Abhängigkeit der Menge an Mitbewerbern. Wenn es nun nicht massiv überzogen ist für die gegebene Lage, würde ich da auch nicht wesentlich weniger bieten ("wesentlich" meint idR >10%). Bei denen die einen wesentlich überzogenen Preis aufrufen, ist es ohnehin oft so, dass sie das tun weil sie eigtl. gar nicht verkaufen wollen.
Das ist ja Wahnsinn, in einem Kaff mit nichts hat der Käufer solch eine Kaufpreisvorstellung?
Nein, ich würde dafür nicht über mein Budget gehen. Eher weiter warten. Wenn gemeindliche Baugebiete sowieso in der Vorbereitung sind, werden sich die Bewerberlisten wahrscheinlich deutlich reduzieren, so dass die Chance, eines zu bekommen, doch höher ist. Außerdem habt Ihr ja keine Eile. Wenn Ihr jetzt ohne Bauzwang kauft, damit Ihr für später ein Grundstück habt, könnt Ihr ebenso ein Grundstück später kaufen und direkt mit dem Bau loslegen. Derzeit sind die Auftragsbücher der Baufirmen noch voll, aber es kommt durch den Umbruch auf dem Immomarkt nicht viel nach, so dass man vllt auf einen Baubeginn nicht mehr "ewig" wartet. Und, ein vllt noch wichtiger Punkt: Der Bauboom ist ja momentan nicht mehr gegeben, so dass hier sicher auch die ein oder andere Firma finanziell wegbricht. Zudem wird diskutiert, ob die Grunderwerbsteuer nicht reduziert wird oder ganz wegfällt, und lt Fr. Gleywitz will sie an der derzeitigen Bauförderung arbeiten, um mehr Bewegung reinzubringen. Abwarten ist daher im Moment schon eine Option. Ja, die Zinsen sind gestiegen, aber momentan liegen sie bei 4,5 % (verbesser mich, falls nicht), und das ist immer noch ok, wir sind jedoch die letzten Jahre realitätsfern verwöhnt worden und haben vergessen, dass die Zinsen vorher auf einem Niveau von glaub 7,5 % durchschnittlich lagen. Da wieder hinzukommen halte ich für unwahrscheinlich, aber ich bin kein Volkswirt...
Ein Haus zu haben, egal ob Neubau oder Bestand, wird nur leider immer mehr zum Statussymbol.
Meine Meinung
VG
Der Preis ist schon ok. Wir haben 2020 für ein Grundstück im Hamburger Randgebiet mit 740 qm 500.000 Euro bezahlt. Wurde aus dem Grunde auch nur eine Doppelhaushälfte mit Teilung des Grundstücks (377 qm jede Hälfte), denn das Haus kommt ja auch noch dazu.
Die TE zahlt weniger als die Hälfte, was für die Lage und den nicht mehr vorhanden Bauboom ok sein dürfte.
Ob der Preis ok ist hängt ja vom Bodenrichtwert ab. Und der ist in den letzten Jahren überproportional gestiegen und bildet in der aktuellen Marktlage den Wert meist nicht mehr korrekt ab.
Wenn ich das Grundstück kaufen wollte, dann nur wenn es ohne Finanzierung möglich ist. Und dann würde ich ganz dreist verhandeln. Jemand der jetzt verkauft, steht ja offenbar unter Druck und das kann man dann auch nutzen.
Seid ihr sicher, dass kein Bauzwang besteht? Woher wisst ihr das? Oft knüpfen Gemeinden bei Privatverkäufen ihre Nichtausübung des Vorkaufsrechts an die Bedingung, dass ein Bauzwang im Vertrag aufgenommen wird.
Wieviel Nettoeinkommen werdet ihr nach der Elternzeit haben und wie lange soll die Elternzeit gehen?
Wie groß soll das Haus werden?
Man braucht mehr Infos, um das richtig bewerten zu können, denn klar könntet ihr das Grundstück jetzt kaufen, aber wenn ihr absehbar darauf kein Haus bauen könnt, weil das zu teuer würde, wäre es ja Quatsch das Grundstück zu kaufen.
So ähnlich sehe ich das auch. Die Infos sind zu dürftig, um die Situation beurteilen zu können. Außerdem würde ich das Grundstück nicht isoliert betrachten, sondern mir zumindest pro Forma bereits ein paar Angebote für ein Haus nach meinen Wünschen einholen, damit ich eine ungefähre Einordnung habe, in welcher Größenordnung die finanzielle Belastung nachher liegt. 50.000 Euro Kredit bei den Gehältern ist ein Unterschied zu 350.000 Euro Kredit für den Bau des Hauses.
Ich befürchte sonst, die TE und ihr Mann kaufen jetzt das Grundstück, bekommen aber später keinen Kredit mehr, um ein Haus darauf zu bauen. Die Bank jetzt interessiert eure Pläne nicht, liebe TE. Die hat für ihre 50.000 Euro einen Pfand, der 190.000 Euro wert ist und ist somit gut abgesichert. Schaut daher etwas weiter in die Zukunft und berechnet eure finanzielle Belastung mit dem Haus, welches dann draufsteht. Das ist noch mal eine ganz andere Hausnummer, die ihr dann stemmen müsst.
Ja genau
Und bei 350tsd wird es bestimmt nicht bleiben...aktuell kann man gut mir 3000€/qm bei Hausbau rechnen, selbst bei den günstigeren Anbietern kommt man nicht weit dadrunter und ob das die nächsten Jahre wirklich nochmal günstiger wird, wage ich zu bezweifeln. Wenn man aber mit 3000€/qm rechnet, landet man mit 350tsd bei 116qm Haus. Das ist den meisten zu klein...
Daher ist es echt relevant zu wissen, wo das Nettoeinkommen nach der Elternzeit liegen wird.
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Was ist denn kabiatl?
sorry Kapital noch etwas früh
Hallo,
also bei uns hat alleine mein Mann so ein Einkommen wie ihr zusammen in der Elternzeit. Wir wohnen aber im Norden und haben ein Haus für rund 350 000 Euro inklusive Kaufnebenkosten gekauft. Wir haben nur ein Kind und rund ein Drittel Eigenkapital zur Verfügung gehabt und selbst hier meinten viele Banken es sei zu knapp und ich musste Jobangebote vorlegen um nachzuweisen, dass wir in Zukunft deutlich mehr verdienen können.
Ja, wahrscheinlich würde ich das machen. Wenn ihr es euch anders überlegt, könnt ihr es ja wieder verkaufen.
Der Verlust je Monat bei Verkauf wäre allerdings absehbar in einer Größenordnung ihrer aktuellen Miete, als zusätzliche unnötige Belastung ihrer Finanzen. Es ist nicht ihr Traumgrundstück und bleibt wahrscheinlich keine einmalige Gelegenheit. Ich sehe keinen soliden Grund zum Kauf wenn man nicht sofort mit dem Bauen starten will.
Der Tipp ist aber grenzwertig...
@TE: wenn Du auch so denkst, schau bitte, bevor die dieses Grundstück kaufst, nach dem ausgewiesenen Bodenrichtwert! Ich könnte mir vorstellen, dass Bauplätze an Marktwert (nicht Verkehrswert) verlieren werden. Wenn Du dann in ein paar Jahren wieder verkaufst, steht vllt k e i n Dummer auf, der 271,-/qm zahlt, sondern eher nach Bodenrichtwert. Zudem hast Du Kosten für den Erwerb. Grunderwerbsteuer, Notar/Grundbuchamt, Finanzierung der Differenz zum Eigenkapital. Sicher würdest Du diese Kosten dann auch wieder rausholen wollen, oder? Die max. Grunderwerbsteuer liegt glaube bei 6 %, sind bei 190tsd Kaufpreis 11.400,- EUR.
Also nein, ein Wiederverkauf könnte richtig ins Geld gehen, das musst Du bei diesem überteuerten Kaufpreis wirklich mal überlegen! Der Bauplatz liegt in einem KAFF! Warum soll man dafür soo viel Geld hinblättern??