Hallo,
in wohne in einem kleinen, freistehenden EFH, ein komplett ungedämmter Altbau, gebaut 1955.
Das Dach soll nun gedämmt werden, genauer gesagt, der Dachboden bzw. die oberste Geschossdecke soll eine dämmende Auflage bekommen.
Sehe ich es richtig, dass entsprechend §47 GEG ein U-Wert von zumindest 0,24 erreicht werden muss, was was verschiedenen Materialien in versch. Dicke erreicht wird?
Wie legt man die "Rollen" denn aus, damit das Ganze dicht ist und was macht man, wenn z.B. der Kamin im Weg ist?
Danke!
Grüße,
Matinee
Nachträgliche Dämmung des Daches in Altbau
Hi,
Dämmmung ist gerne Stein- oder Glaswolle, für ökologische auch Schafswolle.
Alles läßt sich zuschneiden, wie man es braucht. Egal ob um den Kamin, oder um die Luke der Speicherklappe. Oder es ist Schüttmaterial, dann wird ein Lattengerüst gebaut, wo es dazwischen geschüttet wird. Luke, Treppe, Kamin, wird entsprechend, drumherum gebaut.
Oben drauf kommt dann die Dampfschutzfolie und darauf den Fußbodenbelag.
Wie sieht die Decke, auf dem Dachboden denn aus? Ist da schon ein Boden drin, oder schaut ihr auf die Holzbalken, wo von unten die Zimmerdecke dran montiert ist? Dann wird es wohl eine Sparrendämmung.
Die Trockenbauer werden es wohl nicht zum ersten mal machen.
Hast Du sie beauftragt? Dann hast Du hoffentlich paar Angebote eingeholt, bei Firmen, die dir Bekannte und Kollegen empfohlen haben?
Gutes gelingen
Hallo,
danke für die schnelle Antwort.
"Dämmmung ist gerne Stein- oder Glaswolle, für ökologische auch Schafswolle."
Alternativen gibt es wohl genug. Wenn der Wert erreicht wird, wäre vielleicht ein Material bevorzugt, das Natur ist und im Sommer die Hitze nicht zu sehr staut, evtl. Holzfaser oder Zellulose.
Schwieriger wird es, die richtige Dicke auszuwählen bei jedem Material, um den U-Wert von 0,24 zu erreichen (oder besser). Oder wissen das die Mitarbeiter im Baumarkt?
Vielleicht hier mal checken: https://www.co2online.de/service/energiesparchecks/daemmstoffcheck/
"Alles läßt sich zuschneiden, wie man es braucht. Egal ob um den Kamin, oder um die Luke der Speicherklappe."
Ja genau, eine solche Speicherklappe gibt es auch noch :).
"Oben drauf kommt dann die Dampfschutzfolie und darauf den Fußbodenbelag."
Also zuerst kommt diese Dampfschutzfolie auf den Dachboden, die ebenfalls um Kamin und Eingang ausgeschnitten werden muss. Dann das Dämmmaterial, das aber nur draufgelegt werden muss auf die Folie (und ausgeschnitten). Das war's?
"Wie sieht die Decke, auf dem Dachboden denn aus? Ist da schon ein Boden drin, oder schaut ihr auf die Holzbalken, wo von unten die Zimmerdecke dran montiert ist? Dann wird es wohl eine Sparrendämmung."
Da ist noch kein Boden drin, es war nie ausgebaut und man muss eigentlich nur alle paar Jahre mal zum Kamin, der gleich in der Nähe des Eingangs ist. Dann würde es also eine "Sparrendämmung", aber was heißt das konkret? Kann (oder sollte) man dann nicht mehr einfach Folie und Dämmung drauflegen?
"Die Trockenbauer werden es wohl nicht zum ersten mal machen.
Hast Du sie beauftragt? Dann hast Du hoffentlich paar Angebote eingeholt, bei Firmen, die dir Bekannte und Kollegen empfohlen haben?"
Bisher ist niemand beauftragt. Geplant war, es selbst zu machen.
"Oder wissen das die Mitarbeiter im Baumarkt?"
Ich würde nicht in einen normalen Baumarkt gehen. Google mal, ob es in deiner Gegend einen Baustoffhandel gibt. Oder, noch besser, frag Bekannte, wenn du Handwerker darunter hast. Meist verkaufen die Baustoffhändler auch an Privatleute. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass das meist Handwerker sind, die ihr Material kennen und gerne auch mal Tipps geben (schließlich verdienen sie am Verkauf). Im Baumarkt, egal ob toom, obi, Hornbach oder wie sie alle heißen, arbeiten Verkäufer. Die kennen sich logischerweise nicht mit jedem Werkstoff aus.
Wenn man Werkzeug leihen muss, kann man das immer noch im Baumarkt machen. Aber welches, das sagt einem eher der Baustoffhändler.
Ich habe 20 cm (2x10 im Versatz) Holzfaserplatten im kompletten Dachboden verlegt. Hier hast du den Vorteil das du ganz einfach sie passend schneiden kannst. Ich habe auch einige Ecken. Sie sind auch für gelegentliches Begehen geeignet. Darunter ist eine Dampfbremsfolie vollflächig verlegt und verklebt!
Vorteil im Winter: es bleibt die Wärme unten! Vorteil im Sommer: es bleibt die Wärme oben, denn die Platten haben eine große Wärmespeicherfähigkeit!
Grüßle
Hallo Bashor,
"Darunter ist eine Dampfbremsfolie vollflächig verlegt und verklebt!"
Ich weiß nicht, wie der Boden bei dir aussah, aber im vermute mal, es ist kein unbearbeiteter Holzplankenboden wie bei mir.
"Vorteil im Sommer: es bleibt die Wärme oben, denn die Platten haben eine große Wärmespeicherfähigkeit!"
Bin mir nicht sicher, was genau du mit "oben" meinst.
Du meinst, es ist im Zimmer unter dem Dach nicht so warm, weil die aufsteigende Wärme sich nicht nach unten staut, weil die Platten es aufnehmen und speichern?
Jetzt ohne Dämmung wird es im Sommer schon ziemlich warm in dem einen Zimmer oben und recht viel stärker sollte es echt nicht mehr werden...
Es war ein/ist beschichteter Estrich, aber vom Aufbau egal zu Holzdielen!
Ja genau.... die Zimmer unterhalb des Dachboden bleiben im Sommer kühler da die Wärme nicht die Decke durchdringt! Den Effekt im Sommer finde ich stärker wie im Winter!
Die oberste Geschossdecke gibt einfach nicht mehr die Wärme nach unten ab.
Die Dämmung ist das eine Problem. Erst später kann es passieren, daß man eine Dampfbremse vergessen hat oder an der falschen Stelle montiert wurde.
Es muß bei der Dämmung sichergestellt sein, daß keine warme Luft von unten in die Dämmung kommt! Die Luft kühlt in der Dämmung ab und der Wasserdampf fällt als flüssiges Wasser aus.
Der ideale aber nicht machbare Weg, wäre eine Dampfbremsfolie unter der Decke. Zumindest muß die Folie dann unmittelbar auf der vorhandenen Decke luftdicht verlegt werden.
Auch muß man zumindest versuchen, die Decke bis zur aufliegenden Mauer zu dämmen. Ideal, aber kaum machbar, wäre eine Dämmung, die unter den Pfetten bis zur Außenwand geht und mit der Außendämmung eine geschlossene Hülle bildet. Selbst 5 cm haben an dieser Stelle eine große Wirkung.
Sollte man den Mut haben, das ganze Dach um diese 5 cm mit einigen Wagenhebern anzuheben, sollte man auch die Giebelmauern oben mit diesen 5 cm dämmen.
Ansonsten wird man 15 bis 20 cm Dämmung auf der obersten Decke dämmen und das Ganze mit OSB-Platten begehbar machen. Das gibt dann eine Stufe mehr.
Sei mir nicht böse, aber es ist, glaube ich, besser, wenn ihr das machen lasst.
Ansonsten, sofern ihr nach 2002 darin wohnt, hättet ihr das längst dämmen müssen, da eine gesetzliche Pflicht dafür besteht.
Von welchem Paragraph sprichst du?
Es gibt ne Pflicht binnen zwei Jahren die Heizung auszutauschen, wenn die auf nen neuen Besitzer umgemeldet wird und zu alt ist. Das spricht der Schornsteinfeger an. Da müssen dann auch entsprechend erneuerbare Energien gebracht werden.
Es muss gedämmt werden, wenn die Außenfassade gerichtet wird. Das wird liebevoll "Gummiparagraph" genannt, da der sich nach Belieben ziehen und drücken lässt. Kann man Unwirtschaftlichkeit nachweisen, lässt sich das umgehen (sofern der Handwerker da mitmacht) oder man lässt die Fassade eben nur auffrischen statt komplett neu machen.
Welche weiteren Gesetze meinst du?
§ 47 GEG. Ist die Pflicht zur Dämmung der obersten Geschossdecke. Wer zB 2010 in ein altes ungedämmtes Haus einzieht müsste längst gedämmt haben.
Baujahr 60 hier.
Für wen dämmt ihr? Für euch oder fürs Gesetz? 😉
Wenn ihr irgendeine Förderung wollt, müsst ihr nach Gesetz dämmen. Da braucht ihr nen Energieberater, der euch das alles ausrechnet und euch sagt, was ihr machen müsst. Sucht am besten einen, der auch mit Einzelmaßnahmen zufrieden ist, sonst braucht ihr direkt ne Eisheizung (ja, das gibts), ein Solarkonzept samt neuer Wasserleitungen und und und. Also eigentlich ein neues Haus. Euch wird erzählt werden, dass sich das alles rechnet. Bei einem solchen Spezialisten konnte ich irgendwann nur noch lachen und hab ihm binnen Minuten vorgerechnet, wie viel tausend Liter Heizöl bei uns plötzlich aus dem Boden sprudeln müssten, damit sich das jemals rechnen kann. Ein anderer Energieberater hat sich das Konzept angeschaut und meinte, das rechnet sich in diesem Leben nicht mehr und im nächsten nicht gleich 🤣
Wenn ihr einfach nur Heizkosten sparen wollt, könnt ihr machen was ihr wollt. Besser als vorher ist alles, wirklich alles 😅
Durch einfach verglaste Türen zwischen den Stockwerken, und die konsequent immer geschlossen, hatten wir bereits 1000 Liter weniger Heizöl. Später haben wir zwischen den Sparren gedämmt (heißt: Holzdielen oben weg, Steinwolle zwischen die Balken, OSB-Platten oben drauf) - nochmal 1000 Liter Heizöl gespart. Pro Jahr! Das hatte sich in zwei Jahren bezahlt gemacht!
Zwischenzeitlich haben wir oben komplett ausgebaut, da dann mit Berechnung von entsprechenden Fachleuten, außen, innen, alles wie sichs gehört (und trotzdem keine Förderung bekommen - da wir sonst auch unten wieder hätten anfangen müssen 🤦) - Heizölmehrbedarf = null trotz doppelter Wohnfläche.
Wir brauchen jetzt - je nachdem wie der Winter ausfällt - 1500 - 2000 Liter Heizöl für 140 m² Wohnfläche. Als wir das Haus übernommen hatten fast 4000 Liter für 70 m² Wohnfläche, trotz neuer Fenster und Heizkörper 😱
Neue Heizung brachte übrigens keinen merklichen Unterschied (von Öl aus 1965 zu Öl aus 2012).
Aufpassen müsst ihr, wie schon erwähnt worden ist, mit einer Dampfsperre (Folie), wenn man das falsch macht, bildet sich Schwitzwasser, und zwar eimerweise. Sollte man nicht glauben, ist aber so, und ja, wir haben es bei anderer Baustelle gesehen 🫣 da kommt wirklich eimerweise Wasser, schon nach wenigen Monaten.
Es gibt so betretbare Bodendämmung, die bekommt ihr tatsächlich im nächstbesten Baumarkt. Da gibts in der Regel auch Anleitungsvideos vom Hersteller. Damit könnt ihr theoretisch nicht viel falsch machen und müsst nicht die Holzdielen weg machen (wie wir das gemacht haben)