Immer wieder lese ich hier, dass ein Haus mit großem Garten als das NonplusUltra gilt. Gerade wird das in einem anderen Thread von mehreren wieder als quasi das Maß aller Dinge bezeichnet.
Aber warum denn eigentlich? Für eine Familie, was bringt das für Vorteile? Doch eigentlich ausschließlich, wenn einer leidenschaftlicher Gärtner ist und da Spaß dran hat. Ansonsten bedeutet das doch vor allem eins: Arbeit, Arbeit und nochmal Arbeit.
Ich bin in einem Haus mit großem Garten aufgewachsen und spätestens ab dem Teeniealter habe ich es gehasst. Man könnte nicht wegfahren, weil ja der Garten. Man ging kaum auf den Spielplatz oder in den Park, weil ja der Garten. Das ganze Frühjahr jäten, jäten, jäten. Wenn man da gespielt hat, haben sich eh nur irgendwelche Nachbarn beschwert. Einzig die Wildtiere im Garten fand ich schön.
Als Familie ist das doch eigentlich total unpraktikabel und ein kleiner Garten oder eine Terrasse oder ein Balkon ist viel praktischer. Und wenn sich die Kinder austoben wollen, ist der nächste Spielplatz doch nie weit und da trifft man noch andere Kinder als Spielkameraden. Und man spart jede Menge Zeit, die man gemeinsam verbringen kann.
Ein Haus mit großem Garten als Familie? Warum eigentlich?
Ich vermute auch, dass das für viele eher eine romantische Vorstellung ist. Wir leben in einem kleinen, älteren Haus, mit Innenhof (reicht für Tisch und ein paar Stühle) und komplett ohne Garten. Einerseits, weil es deutlich günstiger war als vergleichbare Häuser mit Garten. Andererseits, weil weder mein Mann noch ich Interesse an Gartenarbeit haben.
Meine Mutter und mein Stiefvater leben (zu zweit) in einem riesigen Haus mit riesigem Garten. Die beiden mögen Gartenarbeit, sagen aber auch, dass es sehr viel Arbeit ist, sehr anstrengend, und kaufen immer wieder mal ein paar Stunden externe (Gärtner-)Unterstützung dazu. Wenn sie auf Urlaub fahren wollen, ist es auch immer ein Thema, wer aus der Familie oder Nachbarschaft auf den Garten schaut.
Wenn ich mit meiner kleinen Tochter dorthin zu Besuch komme, ist der Garten schon schön für die Kleine zum Laufen und Spielen. Es ist auch schön, dann nicht extra auf den Spielplatz gehen zu müssen (ich gehe gar nicht gerne auf Spielplätze) und quasi daheim bleiben zu können, nebenbei ein Auge auf das Kind zu haben, aber trotzdem daheim zu sein, während die Kleine im Garten spielt. Also das kann ich mir als möglichen Vorteil vorstellen, dass ich eben als erwachsene Person nicht so viel Zeit auf Spielplätzen verbringen müsste. Allerdings - wenn es mein eigener Garten wäre, hätte ich dann ja wiederum viel mit der Gartenarbeit zu tun, UND mein Mann und ich müssten beide noch viel mehr arbeiten und verdienen, um die viel höheren Kosten für dieses große Grundstück reinzukriegen, das wäre es wiederum nicht wert.
Ich selbst war übrigens ein Kind, das nie recht gern im Garten gespielt hat und ich bin bis heute nicht sehr naturverbunden. Das ist wahrscheinlich auch typabhängig, wie sehr die Familie davon profitiert.
oh ja --- ich mag meinen Garten bzw. die Arbeit damit gar nicht nicht. -- wir sind auf dem Weg es "einfacher" zu machen.
Trotzdem liebe ich das "allein" sein mit den Kindern im Haus: wir müssen (geräuschemässig) auf keinen Rücksicht nehmen und das war der Grund, warum wir ein Haus gekauft haben plus der nötige Platzbedarf fürs Gewerbe, dass wir noch haben und die Freiheit, selbst alles umzugestalten, wie es uns gefällt und passt. --
aber ja: ich finde es auch schon echt blöd, wenn der Garten nicht gemacht ist und man sich Nachbarkommentare anhören muss oder von Besuchern. --- allein der Druck nervt echt, auch wenn man versucht, ihn nicht an sich ran zu lassen, ist er doch irgendwie da, weil leider in der direkten Nachbarschaft lauter "schmuckgärten" sind, in denn kein Unkraut geduldet wird und alles mit der Nagelschere bearbeitet wird, leider.
Wir haben dieses Jahr die Entscheidung gefällt bis Ende nächstes Jahr einiges im Garten so umzugestalten, dass es wartungsärmer wird, der automatische mäher laufen kann und ich auch kein Unkraut mehr jäten muss, weil die ganze Beete verschwinden werden und es zur Hälfte eine Wildblumenwiese bleibt aber nicht angelegt wird, die länger stehen darf und der Bereich um den Eingang und die Terrasse eben glatt wid für den Mäher-.. -- neben der Arbeit und Kids krieg ich das einfach nicht so gebacken, wie ich es gerne hätte von der Optik her. Ajktuell herrschen hier die Brennnesseln und die Disteln in den ehemaligen StaudenBeeten -- das aufgrecht zu erhalten und zu pflegen wäre zu arbeitsintensiv. Der Voreigentümer hat da echt ganz schön arbeitsintensiv angelegt... da muss einiges weichen jetzt.
Wir haben ein Reihenendhaus mit relativ großem Garten und es ist je nachdem, wie man es haben möchte, schon genug Arbeit.
Wir haben das Haus gekauft, weil wir unsere Ruhe haben wollten, keine Nachbarn mehr über uns oder unter uns, kein lautes Treppenhaus und mehr Platz. Ich kann endlich ruhig schlafen. Mein Mann hat eine Firma und wir arbeiten beide von daheim aus. Wir haben einen Stellplatz für unseren Wohnwagen und die Autos, keine Parkplatzsuche mehr.
Ich finde es toll, im Sommer jeden Tag meine Mittagspause draußen auf der Terrasse zu verbringen und wir hätten uns sonst keinen Hund anschaffen können. Der liegt auch sehr gerne im Gras oder verbuddelt irgendwas.
Momentan unterstütze ich "unseren" Wurf Igel mit Fütterung und Häuschen, wir haben auch viele Vögel und Nistkästen usw.
Mir macht das Spaß! Wir haben es trotz der zusätzlichen Arbeit zur Wohnung nicht bereut.
Als Muss würde ich einen großen Garten nicht ansehen. Es muss zu den persönlichen Vorstellungen und Vorlieben passen.
Wir hätten uns durchaus ein größeres Grundstück gewünscht (haben ca 600 qm), wäre aber nicht bezahlbar gewesen und die Angeboten waren auch rar.
Das Grundstück hätte größer ausfallen sollen, nicht, damit mehr Garten da ist. Sondern, damit mehr Abstand zu den Nachbarn da ist. Bevor wir unser freistehendes Haus hatten, hatten wir ein Reihenendhaus. Mit einem typischen sehr kleinen Gartenstück an die Terrasse anschließend. Der Nachbargarten war zwar durch eine kleine Mauer abgetrennt, aber man hörte dennoch alles. In Ruhe draußen sitzen war unmöglich. Man bekam jedes Gespräch auf der Nachbarterrasse mit. Wen das nicht stört - prima. Wir fanden es schlimm und wohnten deshalb nur kurz da.
Ja, ein Garten bedeutet immer Arbeit. Egal, ob gross oder klein. Man kann aber jeden Garten, egal wie groß, so gestalten, das er zu den Ansprüchen passt. Hat man keinen Spaß an Gartenarbeit, werden eben große Rasenflächen statt Beeten angelegt. Ich persönlich möchte auf Beete mit Stauden, Sträuchern, Blumen nicht verzichten und jäte dafür gerne regelmäßig. Auch das kann man aber durch entsprechende Maßnahmen minimieren (z.B. Mulch ausbringen, Unkrautvlies verlegen).
Wir haben je ein Obst- und ein Gemüsebeet. Im Sommer gibt es Tomaten, Paprika, Gurken. Im Herbst Äpfel, Trauben, Kirschen, Beeren. Ganzjährig Kräuter. Unsere Tochter pflegt und erntet da gerne mit. Auch beim späteren Kochen von Marmelade o.ä. hilft sie. Ich finde es super, wenn man Kindern das so näher bringen kann. Den Anspruch, uns autark davon zu ernähren, haben wir aber nicht. Es ist nur ein nettes extra.
Schaukel und Klettergerüst sind hier auch vorhanden und es hat sich noch nie ein Nachbar beschwert, das es zu laut wäre, wenn hier Kinder spielen. Gerade im Kleinkindalter fand ich es super, das das Kind einfach so in den Garten konnte und ich nicht immer mit ihr auf den Spielplatz musste. Da saß ich nur doof rum, hier konnte ich was tun, während sie gespielt hat.
Wir haben einen Whirlpool dauerhaft im Garten stehen und können dort Sommers wie Winters entspannen. Fürs Kind gibt es ein großes Planschbecken zum Toben. Auch dafür braucht man Platz.
Urlaub ist trotz Garten auch kein Problem mit entsprechender Bewässerung. Es gibt doch heutzutage da unzählige Möglichkeiten sowas zu automatisieren.
Ich bin im Haus mit größerem Garten aufgewachsen und fand es besonders im Teenie-Alter super, das ich mit Freunden draußen sitzen konnte - im Schatten unterm Baum, außer Hörweiter der Erwachsenen auf der Terrasse.
Also ich persönlich sehe auch nur Vorteile im Garten.
Alles eine Frage der persönlichen Lebensgestaltung. Wir lieben unseren Garten!
Vorteile für uns: Totale Zeitersparnis im Alltag, da die Kids draußen toben können, während ich drinnen im Haus was wegschaffen kann. Müsste ich immer mit den Kindern zum Spielplatz gehen, würde mir Zeit für den Haushalt fehlen.
Wir grillen im Garten, der Kaninchenstall steht dort, meine Tochter trainiert auf der Airtrackmatte und dem Trampolin für ihren Sport, wir haben zwei Gemüsebeete. Freizeit und Hobby werden dort ausgelebt.
Ausflüge machen wir trotzdem.
Wo du nur Arbeit siehst, sehen wir eine schöne Freizeitbeschäftigung.
Einziges Minus: Der Garten ist zu klein 😅
Wir wünschen uns einen Pool und ein größeres Spielgerät im Garten, das gibt die Fläche aber leider nicht her. Wir möchten sowieso umziehen, da uns hier ein Kinderzimmer fehlt und wünschen uns dann auch einen größeren Garten.
Oh Gott, Freizeitbeschäftigung? Neee. Ich geh raus, setze mich 5 Minuten in den Garten und sehe Arbeit, hier da und dort. Einfach nur furchtbar.
Zusätzlich zu der ganzen Arbeit, die man eh schon hat.
Hallo,
wir haben Haus und Garten. Unser Garten besteht aus Rasen und ein paar Büschen und Sommerflieder.
Völlig pflegeleicht, ruckzuck gemäht. WIr haben ein großes Trampolin und meine Kinder legen gerne einen Hindernisparkour mit ihren Klettersteinen. Wir haben vier Kinder und immer noch ein Kind, welches nur für begrenzte Zeit bei uns lebt. Die angrenzenden Nachbarn (Reihenhaus) haben auch insgesamt 8 Kinder. Bei schönem Wetter haben wir alle die Tür zum Garten auf und unsere Kinder wechseln von Garten zu Garten zum spielen, der Nachbar hat ein großes Klettergerüst mit Rutsche, der andere einen riesigen Sandkasten. Natürlich geht es auch zum mal zum Spielplatz, aber unseren Garten würde ich nicht missen wollen. Es stört aber auch niemand, dass es mal aussieht wie Kraut und Rüben. Die Arbeit ist überschaubar, aber der Nutzen ist für uns riesengroß. Im Sommer steht das Planschbecken da.
Liebe Grüße
Delenn
Klingt super und ähnlich wie in meiner Kindheit. Daran denke ich immer gern zurück und der Garten hatte einen großen Anteil daran...auch als Jugendliche noch
Ist doch super, wenn nicht jeder die selben Vorstellungen vom Glück hat. Nicht jeder kann sich überhaupt einen Garten leisten.
Aber ich muss schon sagen, dass ich bevor ich ein Haus hatte auch dachte, dass es ein großer Garten sein muss. Der war finanziell nicht drin, jetzt bin ich froh das der Garten nicht so groß ist. Ist schon so viel Arbeit, wenn man wirklich alles macht. Ganz verzichten möchte ich aber auch nicht auf einen Garten, weil es mir auch Spaß macht im Garten zu werkeln. Aber ich würde mir nie mein Leben von meinem Garten diktieren lassen. Wenn ich keine Zeit habe, dann muss der Garten halt warten. Gerade hatte ich nicht viel Zeit, dann sieht es halt verwildert aus. Und wen stört es? Die Tiere freuen sich... Wenn ich wieder mehr Zeit habe, wird alles wieder ordentlich gemacht.
Genau,
Bei uns müsste in unserem kleinen Beet auch eigentlich noch einiges raus gemacht oder zurück geschnitten werden, aber wir sind grad einfach ständig krank oder es schüttet draußen...ja mensch, dann sieht es halt grad net toll aus und ja, vielleicht ist dann manches zu spät zurück geschnitten o.ä. und bringt nächstes Jahr weniger ein...wir müssen ja nicht davon leben, also ist es einfach nicht so wichtig.
Wenn Du mit Haus + Garten nichts anfangen kannst, spare Dir das Geld und lebe so, wie es sich für Dich und Deine Familie gut anfühlt? Wo ist das Thema?
Ich verstehe diese Fragen immer nicht. Glück und Zufriedenheit bzw. den für sich idealen Wohnort definiert doch jeder etwas anders und wenn man die Möglichkeit hat, sich seinen persönlichen Traum zu erfüllen (zumindest weitestgehend) ist das doch super? Egal, wie dieser auch aussehen mag. Die einen lieben ein EFH, die anderen eine große / kleine / offen geschnittene / verwinkelte / neue / alte Eigentums- oder Mietwohnung, ein altes Haus, neues Haus, ein Reihenhaus, Zelt, Jurte, Tipi, Iglu...
Wenn andere anders leben wollen als man selbst bzw. ihren persönlichen Wohntraum anders definieren - sei es drum? Solange man niemand anderem mit seinem Traum schadet oder übermäßig einschränkt ist doch alles schick.
Deshalb wünsche ich Dir und Deiner Familie ohne jede Ironie und ohne jeden Unterton, ein wunderschönes Wohnen in der Wohnform, die zu Euch am besten passt und die Ihr für Euch hoffentlich bereits gefunden habt.
Nee, wir dachten auch mal, dass "Haus mit Garten" super ist. Das ist irgendwie so eine Idealvorstellung von ganz vielen. Darum auch meine Frage, woher diese Idealvorstellung eigentlich kommt? Denn da hocken wir nun von der Realität eingeholt und finden es gar nicht besonders toll. Schon alleine das fast tägliche einsstündige Wässern von Ende April bis Mitte Oktober. Allerdings hoffe ich, demnächst den Garten an die Mieter abdrücken zu können, die sind (derzeit noch) ganz heiß drauf.
Und obwohl ich den Garten in meiner Kindheit echt nicht toll fand, hatte ich diese Vorstellung im Kopf. Irgendwie ist das eine Idealvorstellung.