Und täglich grüßt ... der Haushalt

Ich muss ja gestehen - aufräumen finde ich mäh.
Ich machs nicht gerne. Es ist anstrengend, ist es nervend, es ist ein verdammter ewiger Kreislauf wiederkehrendes Chaos und dementsprechender Beseitigung. Ein Level ohne Ausgang. Ein Film mit offenen Ende.

Um die Frage meiner Tochter aufzugreifen (nachdem ich sie gebeten hatte, die Couch aufzuräumen):

"Heute schon WIEDER aufräumen? Das haben wir doch gestern erst gemacht!"

Ja, mein geliebtes Kind. Heute schon wieder. Und morgen und übermorgen und überübermorgen ... und in zehn Jahren auch der Morgen.
Hilfreich wäre es natürlich, sie würden ihren verdammten Sch*** gleich wegräumen. Tun sie aber nicht. Also aufräumen.

Und während das Baby mir schon liebevoll den Boden wischt (robben. Krabbeln ist ja nur für uncoole Babys. Habe ich schon die Wäscheberge erwähnt, die ich seitdem habe? Nö? Ich habe Wäscheberge. Zu viele), kriecht so ein Hauch Verzweiflung in mir hoch.
Es ist ja nicht dreckig bei uns. Nicht einmal unordentlich - tja, weil ich aufräume. Täglich.
Also, aktuell würde ich das hier als geordnetes Chaos bezeichnen. Ich drücke mich aber auch noch vor dem aufräumen.

Im übrigen, erinnert sich hier noch jemand an meine Glitzertrophe vom Sommer?
Es glitzert immer noch bei uns. Passt nun wenigstens zur Weihnachtszeit.

Ich koche mir jetzt einen Kaffee, ziehe das Baby unterm Weihnachtsbaum hervor, nörgel den Kater voll, weil der sein Futter überall verteilt (und das Baby sich freut) und sinniere über mein Leben.
Den Haushalt.
Und Glitzer.

Und hiermit konnte ich mich gut zehn Minuten vor dem Haushalt drücken.

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Glitzer ist toll. Besonders zur Weihnachtszeit. Bei uns werden aktuell Plätzchen gebacken, mit viel Mehl, überall Mehl und Glitzer. Bald kommen die Tannenbaumnadeln dazu. Klein, spitz und überall, mindestens bis April. Ich liebe Weihnachten. Unser Hund auch. Nach Weihnachten kommt Ostern. Zeit für den Fellwechsel. Ich liebe unseren Hund. Danach kommt beinahe Übergangslos der Sommer, Sonne, Strand, Sand. Viel Sand. Überall Sand. Im Sandkasten komischerweise immer weniger. Dafür im Haus, im Auto. Ich liebe Sommer. Gefolgt vom Herbst. Da wird es Zeit für den nächsten Fellwechsel. Ich liebe unseren Hund immernoch. Und dann steht auch schon wieder Weihnachten vor der Tür. Glitzer, glitzer, funkel.
Und nicht zu vergessen: ich liebe die Berge, daher wohnen wir an den Alpen. Ich liebe die Aussicht auf die schneebedeckten Gipfel. Daher habe ich inzwischen auch eigene Berge in unserer Waschküche. Hohe Berge. Sockenberge, bunte Berge, dunkle Berge. Der Klimawandel kann ihnen hier bei uns nichts anhaben. Ich liebe Berge.

In diesem Sinne eine frohe, glitzernde Weihnachtszeit 🎄✨️🐶

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Zuuuuuuu gut geschrieben. Ich fühle mit dir und lache mich kaputt. Danke für deinen schönen Text. :-)

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Oh je, wer kennt's nicht?

Wer mag schon gerne aufräumen? Ich auch nicht. Aber ich fühle mich in einem ordentlichem Umfeld wohler. Und da mir wichtig ist, wie ich mich fühle, höre ich auf meinen inneren Monk und räume auf.

Ich versuche immer das Chaos nicht ausbrechen zu lassen. Lieber oft, aber dafür wenige Teile aufräumen, als einmal viel.

Genauso halte ich es mit dem Putzen. Lieber regelmäßig kleine Teile sauber machen, als auf einen Schlag die ganze Wohnung.

Aber tröste Dich: irgendwann, ja IRGENDWANN, da ziehen die lieben Kleine ja aus und produzieren ihre eigene Unordnung...

Viele Grüße

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Mir geht's ganz genauso. Es hilft leider nichts als immer weiter machen.
Ich danke dir für den unterhaltsamen Beitrag, du schreibst toll! An den Glitzer erinnere ich mich auch noch. Behalte deine humorvolle Art, die hilft das Ganze zu überstehen.

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Uhhh, Glitzer - gib her, den streue ich großzügig auf die Kotzlache im Flur, die Zwilling B vorhin dort mit einem Gruß an Jööörg und Kuuurt zurückgelassen hat 🫠 Magen-Darm, ich glitzer dich jetzt ins Jenseits, ha! 🎉

Aber mal ehrlich, es geht im Moment gefühlt jedem so. Mir helfen da aktuell im Brennpunkt Familienseuche nur noch große Plastikboxen in jedem Raum. Da schmeiße ich tagsüber alles rein, was in den Raum gehört, und ordne es dann später systematisch zurück an seinen Platz. Oh ja, der angestammte Platz ist des Rätsels Lösung. Hat etwas seinen Platz, kommt es dorthin zurück. Chaos entsteht bei uns immer nur durch Dinge, die keine Heimat haben und dann irgendwo dumm rumliegen.

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😂im ersten Moment dachte ich, die Boxen sind sozusagen Notkotzwannen und hab deinen Pragmatismus bewundert🤪

Aber auch mit Spielzeug isses ne gute Idee🤭

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Schmeiß einfach den Großteil von dem ganzen Zeug weg, und du musst viel weniger aufräumen. Ernsthaft. Wir minimieren hier seit Jahren unseren Krempel, und haben noch nichts vermisst. Dafür geht Aufräumen sehr schnell. Und für das, was wir haben, haben wir vor allem Körbe und Schubladen.
Ansonsten versuch ich es mit Dankbarkeit... Dankbarkeit für unser Zuhause, unsere Sachen und dafür, dass manchmal der Haushalt das "nervige" in meinem Alltag ist. Welch ein Glück!

Bearbeitet von Freundin
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Klingt total gut.

Wir alt sind deine Kinder?

Meine sind 9+11. Und wenn ich anfangen würde "den ganzen Krempel einfach wegzuschmeißen" würden sie vermutlich Kontakt zum Jugenamt aufnehmen...

Nicht ganz zu unrecht - denn was hier so aufgeräumt werden müsste sind aktuell
- die Sofadecken. Falten würde reichen... aber man muss es tun.
- die Geigennoten. Stapeln würde reichen... aber wer macht's?
- Laptop, Handy, tablet, Festnetz... haben alle einen Platz, da liegen sie nur nicht :-(
Der Geigenkasten liegt mitten im Raum, umgeben von 13.478 Playmobilfiguren, Strickjacken, Puschen und Gedichtzettel rutschen vom Sofa aus in dieselbe Richtung, nur das Geschenkpapier bedeckt sorgsam den ganzen Tisch.
WAS davon soll ich nun wegschmeißen?? Hm...

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Mein Sohn ist 5. Vermutlich einfacher, wenn man früh damit anfängt, aber vielleicht ist es noch nicht zu spät?
Wir haben damit angefangen, ihm zu erklären, wenn Regale voll = zu viele Sachen da. Dann entscheidet er, was auf den Dachboden kommt. So haben wir anfangs das Spielzeug rotiert. Wir fanden, kein Kind braucht mehr als in normale Regale und Schränke passt. Was über ist, muss woanders liegen.

Inzwischen besprechen wir mit ihm regelmäßig, was verkauft werden darf (er sucht das dann aus), denn auch auf dem Dachboden ist nicht unbegrenzt Platz. Auch da gibt es Kästen in Regalen, wenn die voll sind, ist es zu viel.
Er kann dann überlegen, was er verkaufen möchte (machen wir dann z.B. über Kleinanzeigen) und bekommt das Geld für die Spardose. Davon darf er was neues kaufen, oder sparen. Wenn ich von Geburt an alles aufgehoben hätte, wäre das Haus hier nach gut fünf Jahren wohl bis unters Dach voll :-D Daher haben wir das früh so eingeübt.

Machen wir natürlich mit unseren Sachen auch so, wäre ja sonst unfair. Wenn Schubladen so voll sind, dass die Sachen schon fast rausquillen oder man nichts mehr darin wiederfindet, wird ausgemistet. Wir verkaufen und spenden sehr oft Sachen und es macht das Aufräumen wirklich viel leichter. Finde es auch angenehm, wenn die Schränke nicht so voll sind.

Zu deinen Beispielen:

- die Sofadecken. Falten würde reichen... aber man muss es tun.
--> Ich werfe sie über die Rückenlehne oder drapiere sie irgendwie, jetzt im Herbst und Winter nutzen wir die so oft, da wäre falten wirklich überflüssig. Sonst stell einen großen schönen Korb neben das Sofa, alle rein, fertig. Sieht auch ganz nett aus, hatten wir früher.

- die Geigennoten. Stapeln würde reichen... aber wer macht's?
--> Die Kinder, sonst kommt die Geige weg ;-) Stell da auch einen Korb oder Kasten hin, alle Notenblätter müssen da rein.

- Laptop, Handy, tablet, Festnetz... haben alle einen Platz, da liegen sie nur nicht :-(
--> Puuh, ja, da müssen alle mitziehen. Hast du dir mal "minimalmom" auf YouTube angeguckt? Da macht die ganze Familie mit, auch die Kinder. Finde, sie hat super Tipps. Man muss es ja nicht so extrem machen, wie sie.

Der Geigenkasten liegt mitten im Raum, umgeben von 13.478 Playmobilfiguren, Strickjacken, Puschen und Gedichtzettel rutschen vom Sofa aus in dieselbe Richtung, nur das Geschenkpapier bedeckt sorgsam den ganzen Tisch.
WAS davon soll ich nun wegschmeißen?? Hm...
--> 13.450 Playmobilfiguren können davon vermutlich locker weg :-D Ich weiß, was du meinst... Da hilft wohl nur Erziehung. Aufräumen, sonst folgt die Konsequenz. Zum Beispiel deren Sachen in Kartons legen und in deren Zimmer stellen. Sie suchen was? Vielleicht mal im Chaoskarton gucken, müssen sie dann selber sehen. In dem Alter können sie doch bestimmt schon etwas Ordnung halten. Da würde ich es einfach konsequent durchziehen und gleichzeitig unterstützen, in dem das Aufräumen vereinfacht wird, z.B. durch Ausmisten.

Oder ihr macht nach Weihnachten eine Challenge: Alles in Kartons, was nicht dringend benötigt wird, und für vier Wochen in den Keller/auf den Dachboden. Also wirklich viel wegräumen. Und danach schauen: Was wurde überhaupt vermisst? Braucht man fünf Strickjacken, oder reichen zwei? Braucht ihr zwanzig Teller, oder reichen zehn? Vielleicht für den Anfang einen Raum nehmen und selbst mit gutem Beispiel voran gehen, also nicht bei den Kindern anfangen.

Irgendwo muss man ja ansetzen, wenn man eine Veränderung will. Bei uns war es wirklich das Ausmisten, dass den Haushalt deutlich einfacher gemacht hat.

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Ich habe zwei Freundinnen die räumen tatsächlich sehr gerne auf!! Unglaublich! Aber das ist für die wie rumlümmeln auf der Couch… Ich beneide beide darum!

Ich habe zu viele Dinge, die sollten weg! Aber ich finde es schade, noch gute Sachen wegzuschmeissen! Und sie im Internet verkaufen ist auch doof… Da gibt es immer zu viele Diskussionen um den Preis oder warum auch immer!
Was ich aber mache, ich packe oft Sachen in eine Kiste, wenn ich dann die Kiste lange nie öffne, werden die Sachen verschenkt, an die hiesige Kita oder an den Hort, die nehmen die Sachen immer gerne!

So, und jetzt zum Hauptthema: Glitzer! Das ist toll!! Eigentlich könnte man überall Glitzer verteilen und schon würde sogar die Unordnung toll aussehen!

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Ich liebe aufräumen, putzen und aussortieren 🤩 ließe sich damit Geld verdienen, würde ich es sogar beruflich machen. Ich hatte mal einige Zeit einen Nebenjob zum Thema Putzen, aber das war eher ein Zeitvertreib.
Ein tolles Putzmittel, das gut riecht, meine Kopfhörer mir Podcast oder Musik und einen Staubsauger und los gehts- Meditation 🧘‍♀️ für mich.

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Erinnerst du dich, wie deine Eltern zum Thema aufräumen/putzen standen, als du klein warst / wie es ihnen damit ging?

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Ich bin mir nicht sicher, ob die Frage allgemeine war oder an mich. Ich antworte jetzt einfach mal.
Meine Mutter habe ich als sehr unorganisiert ist und unordentlich in Erinnerung. Wir hatten ein großes Haus mit Teppich Boden- hatte man damals so 😄 und einen großen Hund. Geht gar nicht 😄😄 meine Mutter hat’s nicht mit Haushalt und putzen, das ist bis heute so.
Ob ich mich geschämt habe als Kind, weiß ich nicht mehr. Vermutlich nicht .Wenn Besuch kam hat meine Mutter immer verzweifelt versucht, alles zu schrubben 🧽.
Ich hatte mein Zimmer schon immer ordentlich. Von ihr habe ich es nicht bzw. gezeigt hat es mir keiner oder es ist ein „davon-weg- Motivation“

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Oh ja ich erinnere mich an euren Glitzer . Ist doch nachhaltig immerhin habt ihr immer noch was davon . Jetzt Weihnachtszeit geben andere Geld für Lametta und Glitzerdeko aus zu Sylvester ist Glitzer Kleidung hoch im Kurs , habt ihr schon. Das tägliche Aufräumhamsterrad kenne ich aber auch ;)

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Ein Film mit offenen Ende. 😂
Du beschreibst es richtig.


Ich sag dazu nur: I hate it 😓

Bearbeitet von Jefour