Hallo,
wir sind hier neu in Deutschland (ein paar Monaten) und vermieten derzeit eine Wohnung, aber wir denken darüber nach, in das Haus umzuziehen. Alte Häuser (1960-1990) sind ziemlich teuer (300-400 Tausend) und neue sogar noch teurer (500-600 Tausend). Niedersachsen - Wolfsburg.
Für uns ist es eine günstigere Option, unser Haus selbst zu bauen, aber ich weiß, dass wir eine Hausprojektdokumentation benötigen, die von einem Architekten erstellt werden muss.
Und die Frage:
Gibt es Webportale, auf denen wir NUR Hausprojekte (Musterhauser) kaufen können?
Ich habe zum Beispiel dieses hier gefunden:
***Link vom URBIA-Team entfernt****
aber sie bieten es nur mit dem Baumaterial an.
Danke.
Ich fange gerade mit Deutsch an, so entschuldige mich für mögliche Fehler. :(
nur Hausprojektdokumentation - haus selbst bauen
Im Grunde braucht Ihr nur eine Bauvorlageberechtigte Person+ Statiker, die den Bauantrag einrecht, die Baubegins- und Fertigstellungsanzeige unterschreibt.
Den Rest könntet Ihr im Grunde selber machen.
Ob ich das empfehlen würde? Nein!
Leider glaubt man immernoch, dass man durch den Eigenbau super viel Geld spart. Wenn man die Nerven, die Arbeitszeit, die Lebenszeit und die vielleicht vorhanden Miete aber dazu rechnet, dann spart man am Ende nicht wirklich viel.
>>braucht Ihr nur eine Bauvorlageberechtigte Person+ Statiker
Genau. Das ist es, was ich suche. :) Wir wollen aber nicht mit einem Architekten ein komplett neues Haus planen, sondern uns einfach ein Musterhaus aussuchen und die nötigen Projektunterlagen für den Bauantrag besorgen.
Das Honorar eines Architekten beträgt in der Regel zwischen 10 und 15 Prozent der Baukosten und das ist etwas, von dem ich dachte, dass wir es retten könnten (30-50 Tausend Euro).
Ich dachte, dass es einen Service geben könnte, bei dem Architekten Musterhäuser mit allen notwendigen Unterlagen versorgen, aber nicht mit den persönlichen Änderungen, die für die Familie vorgenommen wurden (das könnte das Einsparpotenzial sein). Ich bin mir nicht sicher, ob Sie wissen, was ich meine.
Du wirst von keinem freien Architekten ein Musterhaus in dem Sinne bekommen, weil das einfach nicht das Gebiet von einem Architekten ist.
Ein klassisches Haus was du suchst bekommst du nur bei den Firmen selber, aber die verkaufen dir nicht nur die Pläne.
Ein Architekt bzw eine Bauvorlageberechtigte Person kann dir natürlich jeden Grundriss nachzeichnen, aber dann hast du nur die Grundrisse und Ansichten, da fehlt dann noch die komplette Statik etc pp.
Du kommst also nicht um die Kosten drum rum.
Könnt ihr den Häuser bauen?
Wenn ihr selber baut seid ihr auch für die Einhaltung der Bauvorschriften und Gesetze verantwortlich.
Wir haben ein Fertighaus bauen lassen und alleine dafür musste man schon duzende Genehmigungen einholen und Prüfungen nachweisen.
Ich würde mich hier mit einem Architekten zusammensetzen.
Ich denke, es wird euch nicht viel bringen, eine Bauplanung zu kaufen, die nicht auf euer Grundstück zugeschnitten ist. Man kann dabei sehr viel falsch machen. Ich denke da z.B. an das Bodengutachten, aus dem sich ergibt, was ihr überhaupt bauen könnt und ob und wenn ja an welchen Stellen statische Besonderheiten notwendig ist. Ingesamt ist die Statik etwas, was ich nur einen offiziellen Statiker machen lassen würde. Ich weiß gar nicht, ob es überhaupt zugelassen ist, ohne Statiker zu bauen.
Als weiteres Problem sehe ich den Bebauungsplan, wenn es einen bei euch gibt. Das Haus, was ihr bauen wollt, muss sich an den Bebauungsplan halten. Gibt es für euer Gebiet keinen, muss sich das Haus in die Umgebung "einfügen".
Den Bauantrag kann zudem nur jemand stellen, der dafür zugelassen ist. Das ist in der Regel ein Architekt oder ein besonders ausgebildeter Bauingenieur.
Von diesen Bausatzhäusern habe ich erst einmal einen Bericht gesehen und mit Sicherheit mussten auch die zumindest die offiziellen Anforderungen wie Bauantrag einhalten. Ihr werdet daher sowieso mindestens einen Architekten für den Bauantrag brauchen.
Warum wollt ihr ohne Planer bauen? Wie gesagt, ich denke ihr tut euch keinen Gefallen damit. Es gibt Dinge an denen sollte man beim Hausbau nicht sparen und die vernünftige Planung, ist aus meiner Sicht eins der wichtigsten Dinge dabei.
Wir sind in den letzten Zügen unseres Hausbaus und dabei ist so einiges schief gegangen. Es gibt allein so viele bauliche Vorschriften, wo und wie welche Leitung zu liegen hat, was sich bei uns auch auf den Grundriss ausgewirkt hat. Die Architektin unseres ersten Bauunternehmens war noch jung und unerfahren. Ihr sind mehrere grobe Fehler passiert, die z.B. die Stadtwerke wieder einkassiert haben. Auch die Arbeiten der Handwerker waren zum Teil fehlerhaft ausgeführt. Wir haben zum Glück einen eigenen Bausachverständigen beauftragt, denn sonst kann es durch solche Fehler zu echt großen Problemen kommen.
An eurer Stelle würde ich daher einen eigenen Architekten engagieren oder gleich mit einem Generalunternehmer (Bauunternehmen) bauen, wenn ihr keine Handwerker seit.
Mein damaliger Architekt hat häufiger Pläne für Selbstbauer eingereicht inkl. Statik und Wärmeschutznachweis, entsprechend der Leistung für wenig Geld und nicht nach Gebührenordnung.
Such Dir andere Bauherren die alles selber machen und frag dort nach Kontakten, z.B. Familien die aus Osteuropa stammen. Ob Du das so machen solltest kann ich nicht einschätzen. Vermutlich nicht, weil Du diese Frage stellst.
Das klingt cool! Könnten Sie bitte den Namen teilen?
Nein, such am besten in Deiner Gegend etwas. Ich wollte nur aufzeigen, dass sowas durchaus möglich ist. So ziemlichjeder Architekt ist dazu in der Lage, es ist Verhandlungssache.
Hallo!
Ganz so einfach ist es dann doch nicht.
Wie schon beschrieben brauchst du einen Architekten und einen Statiker.
Darüber hinaus zwingend einen Elektriker und einen Sanitärinstallateur der zumindest die Anschlussanmeldung macht. Was er euch selber machen lässt ist Verhandlungssache, denn der Handwerker haftet dafür das die Installation den Vorschriften entspricht.
Dann noch einen Vermessungsingenieur, der vorher den Bau absteckt und nacher bestätigt das die Lage des Baues auch dem genehmigten Plan entspricht.
Dann werdet ihr wohl kaum persönlich in der Kernfamilie die ganzen Bauleistungen erbringen. Kommen da Familie/Freunde ins Spiel müssen diese zumindest versichert werden.
Alles nicht so einfach in Deutschland...
>>Darüber hinaus zwingend einen Elektriker und einen Sanitärinstallateur der zumindest die Anschlussanmeldung macht.
Das Stimmt.
>>Dann noch einen Vermessungsingenieur ...
auch richtig. Ich zähle darauf und es ist klar, dass es keinen anderen Weg gibt.
>>Dann werdet ihr wohl kaum persönlich in der Kernfamilie die ganzen Bauleistungen erbringen.
auch richtig, aber ich kann viele Dinge alleine machen.
"auch richtig, aber ich kann viele Dinge alleine machen"
Es gibt viele Bauherren, die einen Teil des Baus selbst übernehmen. Meist sind das Teile des Innenausbaus. Die schwerwiegenden Dinge sollten aus meiner Sicht aber besser die Profis übernehmen, wenn man selbst kein Fachmann ist.
Warum nehmt ihr nicht ein Fertighaus? Das gibt es in verschiedenen Ausbaustufen und trotzdem sind die grundlegenden Dinge dabei.
Wie viel ihr dann noch selbst machen wollt, müsst ihr wissen. Viele unterschätzen, wie viel Arbeit es am Ende ist und wie wenig Geld man im Verhältnis dazu spart. Du musst bedenken, dass du nicht so schnell wie ein Handwerker bist. Wo die Handwerker eine Woche brauchen, brauchst du drei. Jede Verzögerung kostet dich nachher wieder viel Geld und auch der Aufwand ist enorm.
Wir haben ohne nennenswerte Eigenleistung genaut und trotzdem gab es ein paar Dinge, die mein Mann zusätzlich erledigen musste. Nach dem 4. Wochenende in Folge ohne ihn, an dem ich nach einer anstrengenden Arbeitswoche die Kinder alleine betreuen musste, war ich genervt. Uns alle haben diese Wochen enorm geschlaucht und auch aktuell können wir nicht wie geplant wegfahren, weil wir jeden Tag lüften müssen und seit Montag endlich die Bautrockner drin stehen und die Heizung läuft, damit der Estrich trocknen kann. Also wieder keine richtige Erholung für meinen Mann.
Bei euch sind es dann ja nicht nur 4 Wochen, sondern Minimum ein ganzes Jahr, was ihr für Eigenleistungen einplanen müsst. Ein Jahr lang jedes Wochenende und jede freie Minute auf der Baustelle. Das wird extrem hart!
Ich würde verschiedene Bauträger abklappern und gucken, wie viele Gewerke sie rausstreichen lassen, um diese als Eigenleistung zu erbringen und dann vergleichen, was diese "Planungs-und Hintergrundarbeiten" noch alles kosten.
Wir haben bei einem Massivhausbauträger ein Kataloghaus ausgesucht und ließen dort einige Dinge ohne Mehrkosten auf unsere Bedürfnisse umplanen. Einzelne Gewerke haben wir komplett in Eigenleistung gemacht, manche in Zusammenarbeit mit den Handwerkern (z. B. Elektrik - ohne Meister, der die Abnahme machen darf, geht's halt nicht). Wir hätten bestimmt noch einiges mehr in Eigenleistung vollbringen können.
Mein Vater hat sein Blockhaus über 5 Jahre hinweg allein aufgebaut. Er hatte einen Architekten, der die Planungen gemacht hat, sowie Elektriker und Heizungsinstallateur. Den Rest hat alles er gemacht. Aber die drei Positionen waren notwendig.
Achtung: Bauträger ist nicht gleich Generalunternehmer. Das was du meinst ist ein GU. Zwischen beiden liegen gewaltige Unterschiede und ein Bauträger wäre komplett das Gegenteil von dem, was der TE sucht (Übergabe des Eigentums erst nach finaler Fertigstellung).
Wir hatten einen Bauträger, der schlüsselfertig baut inkl. eigener Haustypen etc. pp.
Genauso gut konnte man aber, wie beschrieben, einzelne oder viele Gewerke rausnehmen.
Daher mein Rat: anfragen und gucken, ob man sich einigen kann. Nur weil mit "schlüsselfertig" geworben wird, bieten die nicht zwangsläufig ausschließlich das an.
Ich verstehe noch nicht ganz, warum ihr quasi komplett alles selbst machen wollt, was man darf. Ich glaube nicht, dass ihr da viel sparen könnt gegenüber einem bei einem Bauunternehmer (gibt ja auch günstige Ketten mit geringerem Standard als andere, die dennoch gute Häuser bauen) gekauften Haus, wo ihr immernoch Eigenleistung einbringen könnt.
Ihr werdet als Privatperson das Material vielleicht nicht zu den gleichen Preisen bekommen wie Großabnehmen und müsst einrechnen, dass ihr ja viel länger brauchen werdet und in der Zeit ja vielleicht andere laufende Kosten wie Miete o.ä. habt. Falls ihr einen Kredit braucht (wovon ich erstmal ausgehe) ist auch das eventuell teurer und schwieriger als wenn man ein mehr oder weniger fertiges Haus kauft.
Ich bin zwar nicht vom Fach, aber ich vermute bei allem was nicht in die Kategorie tiny Haus paßt wird es sich zu Recht nicht vermeiden lassen einen Fachmann für Bauwesen und Baurecht hinzuzuziehen. Beim tiny Haus reicht, glaube ich die Abnahme beim TÜV?
Die Bausätze werden übrigens nicht deswegen mit Material verkauft, weil sie dann spaßeshalber teurer sind, sondern damit nicht irgendein Freizeithandwerker durch "sparen" am Material Leben und Hab und Gut seiner Mitmenschen vorsätzlich gefährdet. Der Grundsatz hier ist: lieber einmal mehr kontrolliert als das Jemand zu Schaden kommt. Dein Geldbeutel steht hier werder zur Diskussion noch ist er relevant. Und falls du nicht weist was "vorsätzlich" bedeutet:mit Absicht. Mit Absicht deshalb, weil es dir offensichtlich egal ist ob du oder deine Mitmenschen durch Pfusch geschädigt werden.(Ja es leben auch noch andere Menschen auf dieser Welt und die haben ein Grundrecht durch dich und dein Handeln weder belästigt noch geschädigt zu werden) Deine Einstellung finde ich extrem egoistisch, unsozial und gefährdend und bin sehr froh das es gesetzliche Möglichkeiten gibt das zu verhindern.
Falls du das nicht nachvollziehen kannst / willst geh doch bitte woanders bauen. Gibt viele schöne Länder wo es den Nachbarn egal ist ob dir dein Haus über deinem Kopf zusammenbricht und die sicherlich schnell und kraftvoll reagieren wenn dein Haus auf ihr Hab und Gut fällt.