Wir stehen mal wieder vor der Möglichkeit ein Haus zu kaufen.
Aktuell wohnen wir zur Miete in einer 3 Zimmer Wohnung in einer größeren Stadt. Seit 2,5 Jahren haben wir ca 10 -15 Objekte angeschaut, alle 15-30 Minuten von der Stadt entfernt, dafür näher oder in meinem ursprünglichen Heimatdtädtchen in der auch meine Eltern (engagierte Großeltern) wohnen.
Jedes mal hat bisher irgendetwas gegen den Kauf gesprochen und die anfängliche Euphorie verschwand in der definitiven Entscheidungsfindung.
Nun sind wir beide auch wahrlich nicht Entscheidungsfreudig.
Das gleiche Gefühl schleicht sich wieder in dem aktuellen Prozess ein. Natürlich ists auch an diesem Haus nicht alles perfekt, aber wir haben erkannt dass es das perfekte Haus, wenn man nicht selber baut- wahrscheinlich nicht geben wird. Dennoch schwenkt die anfängliche Begeisterung wieder in leichte Skepsis, obs die richtige Entscheidung ist.
Nun würde mich mal interessieren, wie das bei euch war? Wart ihr die ganze Zeit mords euphorisch oder gab's da auch Momente des Zweifelns? Danke!
Hauskauf - wie kommt man zur richtigen Entscheidung?
Sagen wir mal so: Ich bin eher nicht gleich euphorisch, sondern gehe neue Dinge immer eher distanziert an. So auch unseren Hauskauf.
Ich hatte gesehen, dass es Baustellen gibt, nicht alles perfekt ist, aber das Potential erkannt. Und jetzt ist es MEIN Haus.
Vielleicht ist das der Schlüssel zum Glück 😉
Unser Haus ?
Wir " mussten" aus unserer Wohnung raus. Finanziell war nur dieses eine Haus möglich, alle anderen Angebote waren nicht zu finanzieren.
Also war die Frage für uns : Das eine Haus kaufen, oder in eine Mietwohnung ziehen, und hoffen und warten und Geld ansparen, mehr arbeiten, kein zweites Kind ?
Und so haben wir uns fürs Haus entschieden.
Natürlich nicht unser Traumhaus. Aber unterm Strich kann man im Haus alles verändern, man kann es nur nicht woanders hinstellen ❗
Ich konnte in dem Haus viel "sehen", dass hat mir geholfen. Fand ich für mich besser, als in diese " vage" Zeit in einer Mietwohnung, wo man nicht weiß, was kommt.
Für mich dieses klassische Pro und Contra in eine Liste eintragen mit Gewichtung.
Wir hatten ein paar grundlegende Kriterien wie Lage (Entfernung zu Arbeitsplatz, Infrastruktur im Ort) oder Anzahl der Zimmer, die mussten erst Mal erfüllt sein.
Dann kam das Bauchgefühl, Häuser bei denen wir bei der Erstbesichtigung raus sind und meinten wir fühlen uns nicht richtig wohl, fielen raus. Dann haben wir grob geschätzt, ob die Umbauten bezahlbar sind.
Als dritten Schritt habe ich einen Sachverständigen hinzugezogen, der nach Mängeln geschaut hat. Damit konnten wir einen genaueren Sanierungsplan machen und schätzen was die Umbaumaßnahmen kosten. Das musste dann finanzierbar sein.
Als wir endlich (haben einige angeschaut) ein Haus gefunden haben, bei dem das alles passte, hatte ich durchweg ein gutes Gefühl dabei.
Das mit dem Traumhaus stimmt schon wenn muss man es vermutlich komplett selber planen und hat bestenfalls schon Vorerfahrung . Bei einer Bestandsimmobilie wird es wahrscheinlich schwieriger da wird man immer irgendwas finden was man doch lieber anders hätte . Bei einem geplanten Neubau kann das aber genauso passieren da merkt man vielleicht auch erst später das man dies oder jenes doch besser anders geplant oder ausgesucht hätte . Was waren denn die Punkte die bislang immer dagegen gesprochen haben bei den Häusern die ihr angesehen habt ? Wichtig finde ich die Lage denn die kann man nicht ändern die Aufteilung sollte auch grob passen teilweise kann man zwar ein bisschen was verändern aber nicht alles . Wir waren weder mords euphorisch noch zweifelnd wir hatten gewisse Kernpunkte die uns wichtig waren und bei denen wir keine Abstriche gemacht hätten . Ort , Lage und das Größe / Aufteilung passen war wichtig .
Danke dir. Tatsächlich schauen wir uns nur Sachen an, wo wir die Lage gut fanden. Allerdings war das jetzt schon ein längerer Prozess die Großstadt verlassen zu wollen;)
Teilweise wars sowas wie grad zeitlich irgendwie unpassend, zuviel Renovierung notwendig, entspricht so gar nicht den Vorstellungen etc....
also das Argument von zuviel Renovierung ist nachvollziehbar, aber wie kann es denn nun "zeitlich irgendwie unpassend" sein, wenn ihr derzeit ein Haus sucht?
Kleiner Denkanstoß: wir bauen neu, nach unseren Vorstellungen. Zu Beginn war ich euphorisch, jetzt merke ich während des Baus, was wir hätten anders planen sollen 😅 Ich befürchte, wenn wir drin wohnen, wird der eine oder andere Aha-Moment noch kommen. Freunden geht es ebenso.
Der Kauf von Bestandsimmobilien nicht immer, aber oft günstiger. Was ihr vergesst: Es ist euer Haus und Grundstück, ihr könnt Wände rausreißen, neu einsetzen und vielleicht auch irgendwann mal noch anbauen. Ihr habt also viele Möglichkeiten.
Ich sehe nur, wenn ihr euch nicht entscheidet und immer zweifelt, wird es nie was. Nichts ist perfekt - nichtmal ein Neubau.
Bei uns war herzlich wenig Euphorie dabei...wir wollten ein anderes Haus von guten Bekannten kaufen. Super Grundriss, tolle Lage, schöner, großer Garten usw.
Finanzierung war durch und wir wollten final telefonieren um die Schichtdienste abzuklären für den Notartermin, der dann 1-2 Wochen später sein sollte. Ich glaub 2 Tage vorher war die Widerrufsfrist für die Finanzierung abgelaufen. Und dann der Schock.. statt einen Termin abzusprechen, sagten und die Verkäufer, dass sie nun doch nicht verkaufen wollen.
Mein Mann war am Boden zerstört...ich hab das Adrenalin genutzt und im Internet auf den Portalen geschaut, weil ich mich erinnerte im Nachbarort dort ein nettes Häuschen gesehen zu haben. War tatsächlich noch da (wie wir später erfuhren waren da die Käufer kurz vor dem Notartermin abgesprungen). Also sind wir am selben Tag noch zur Besichtigung gefahren. Das Haus war schön, aber erheblich älter (immerhin 2008 Kernsarniert), mit kleinem Garten am Hang, weniger Infrastruktur im Ort, etwas teurer als das andere usw. Also erheblich weniger Perfekt, aber durchaus gemütlich. Am nächsten Tag haben wir also mit der Bank geredet, ob es möglich wäre den Kredit auf dieses Haus zu wechseln. Bis das alles unter Dach und Fach war, hat es ein paar Wochen gedauert aber dann war die Unterschrift unter dem Kaufvertrag. Das ist jetzt ca. 1,5 Jahre her und wir sind total happy damit. Die Alternative damals wäre gewesen den Kredit nicht abzurufen und dafür eine 5 stellige Summe Vorfälligkeitsentschädigung zu zahlen und absolut nichts davon zu haben...das war keine wirkliche Option, auch wenn wir unser jetziges Haus nicht perfekt finden. Wir leben hier aber ruhig und gemütlich vor uns hin, der kleine Garten hat auch Vorteile und mein Mann sagt heute, dass er im Nachhinein total froh ist, dass es mit dem anderen Haus nicht geklappt hat. Ich hätte gern den Garten des anderen Hauses, weil es für die Kinder einfach toll wäre, aber ich bin hier durchaus auch zufrieden.
Also es muss nichts zwangsläufig alles zu jedem Zeitpunkt super sein vom Gefühl und allem drumherum
Wir sind anders an die Suche ran gegangen:
Mitte der 2010er Jahre sind mein Mann und ich in die Kleinstadt gezogen, in welcher wir heute noch leben. Schnell war uns klar, dass wir hier unser Zuhause gefunden haben und nicht wieder weg ziehen wollen. Lage und Infrastruktur sind für uns genau an diesem Ort einfach perfekt.
Aber: Häuser und Baugrundstücke (die es im Prinzip auf dem freien Markt nicht gibt) sind hier sehr teuer. Nachdem wir uns, trotz sehr guter Voraussetzungen, vergeblich auf Baugrundstücke beworben hatten und immer nur auf der Warteliste gelandet sind, habe wir uns nach Bestandsimmobilien umgesehen.
Da gings dann tatsächlich sehr unromantisch ans Werk. Bausubstanz, Preis, Renovierungsbedarf gingen vor schickem Aussehen, großem Garten oder irgendwelchen Extras.
Geworden ist es der absolute Alptraum vieler Menschen 🤣 ein Reihenmittelhaus mit Minigarten.
Von außen ist es weit von meinem Traumhaus entfernt, das wäre aber auch jeder Neubau gewesen.😅
Ja, es gab einige Momente des Zweifelns, gerade am Anfang, da wir sehr schnell Nägel mit Köpfen gemacht haben, weil formal alles gepasst hat. Auch aus der Familie kamen zu Beginn kritische Stimmen zum Haus, mittlerweile finden aber alle die Entscheidung gut und das Endergebnis sehr gelungen.
Schlussendlich ist es nun wirklich unser Haus und ich liebe es. Hätte ich einen Neubau geplant, hätte er haargenau den gleichen Grundriss gehabt.
Ja, wir haben ein paar Abstriche gemacht - Stellplatz nicht direkt vor der Haustüre, kleiner Garten (für mich mittlerweile ein Vorteil), Reihenmittelhaus. Wir haben jetzt knapp über ein Jahr umfangreich renoviert und das Haus wirklich zu unserem Zuhause gemacht und viel Herzblut rein gesteckt.
Unsere Lieblingsrestaurants sind direkt um die Ecke, alle Geschäfte des täglichen Bedarfs inkl. Supermarkt, Haus-/Kinderarzt, Kindergarten und Grundschule sind in max. 5 Minuten zu Fuß erreichbar. Die Anbindung an den ÖPNV ist super, die nächsten Großstädte sind zwischen 15 und 30 Minuten entfernt. Fahrtweg zum jeweiligen Arbeitsplatz 5 und 15 Minuten. Im Alltag und auch irgendwann mal im Alter ist mir Infrastruktur und kurze Wege einfach wichtiger als das schönste Haus im Nirgendwo. Aber da tickt ja bekanntlich jeder anders.
Unterm Strich würde ich unser Haus jederzeit wieder kaufen. 😊