Wir überlegen momentan, einen kleinen Teil unseres Dachbodens doch noch richtig auszubauen und sind uns uneinig, ob wir dafür - wie bei der grundlegenden Sanierung und dem Umbau des Hauses beim Kauf damals - einen Architekten hinzunehmen. Ich fand es damals irre, was er gekostet hat, aber aufgrund der Größe des Projektes, der ganzen Auflagen (Denkmalschutz) und den Förderprogrammen war es schon sinnvoll, denke ich. Nun geht es aber nur um einen neuen Raum und die Umgestaltung eines anderen. Es ist jetzt nicht super simpel, aber eben auch kein ganzes Haus, wo am Ende (gefühlt) nur noch die Außenmauern standen... Wie sind eure Erfahrungen? Lohnt sich das, wenn man selber nicht ganz untalentiert / unerfahren ist, dadurch einiges in Eigenleistung machen kann und auch gute, verlässliche Handwerker an der Hand hat? Ich neige bei solchen Sachen zu sehr großem Optimismus, mein Mann eher nicht - ich will am Ende nicht sagen müssen, dass er recht hatte
Architekt ja oder nein?
Als Architektin kann ich sagen, nein. würde ich als Laie nicht machen und ihr werdet auch keinen Architekten finden, der Lust auf so einen Miniauftrag hat.
Ich würde schauen, dass ich mir selbst mit den zur Verfügung stehenden Mitteln einen Plan zeichne, was genau ich haben will. Dann schauen, welche Leistungen/Gewerke genau benötigt werden, was ich mir selbst zutraue, wobei mir Familie/Freunde helfen können und welche Gewerke dann noch nicht abgedeckt sind. Und diese Leistung dann eben bei örtlichen Unternehmen anfragen. Oder ihr fragt dann einen der vielen Ausbau-Allrounder an. Da kann ich jedoch nur raten wirklich sehr genau die Leistungen und benötigten Materialien im Angebot auflisten zu lassen und einen Pauschalauftrag zu vereinbaren. Denn leider ist es mir selbst schon passiert, dass es dann deutlich teurer wurde als vereinbart.
Meine Antwort oben steht unter dem Vorbehalt, dass das Dachgeschoss schon als Wohnfläche genehmigt war, nur noch nicht vollständig dig ausgebaut wurde. Davon war ich erstmal ausgegangen.
Hm, eigentlich sollte man seine eigenen Grenzen und die Handwerker "an der Hand" diesbezüglich sehr gut kennen.
Also ordne ich deine Frage ganz einfach ein: Ja, ihr braucht einen Architekten. Einfach schon, weil du fragst und selber unsicher bist, ob es ohne klappen könnte. Könnte es einer von euch beiden übernehmen, dann würdest du hier nicht fragen, sondern der Plan würde stehen und ihr könntet anfangen.
Nein, ich bin nicht unsicher, was unseren eigenen Anteil angeht. Da sind wir sehr realistisch und auch erfahren genug um zu wissen, was geht und was nicht, vor allem auch zeitlich - ich will das nicht endlos hinziehen. Den Großteil würden wir sowieso Fachleuten überlassen. Mein Mann ist nur der Ansicht, dass es für die Koordination der Gewerke usw. einen Architekten braucht, sonst sei ihm die die Gefahr zu hoch, dass es schiefgeht. Und da finden wir nicht wirklich zu einem Ergebnis. Keine Ahnung, ab wann ein Umbau realistisch gesehen eine Nummer zu groß ist, um ihn selber mit den Handwerkern zu planen...
Hm, schwierig. Ich kann euch beide verstehen, schwierig finde ich, das ihr da nicht dieselbe Linie fahrt. Wenn mein Mann mir sowas nicht wirklich zutraut, dann könnte es hier echt zu Problemen führen, auf die ich keinen Bock hätte. Obwohl, Probleme ist jetzt auch nicht das passende Wort, es würde eher nerviger werden, als es schon wäre....es würde einfach mehr Konfliktpotenzial bestehen.
Denn, das alles wie geplant läuft (bzw. wie am Schnürchen), das ist ja auch mit Architekt eher selten. Irgendwas ist doch immer.
Ich glaube, bei mir wäre wirklich eine Grenze erreicht, wenn mein Mann (der ja genau weiß was ich drauf habe) da Bedenken hätte. Besonders, wenn ich selber etwas unsicher wäre, ob das für mich nicht ne Nummer zu groß sein könnte. Ich glaube beides kann ein Zeichen sein, das man es lassen sollte.
Naja..am Ende kommt es erst einmal darauf an, was das Bauamt sagt.
Wenn Ihr dafür eine Genehmigung benötigt, dann braucht Ihr zumindest mal eine Bauvorlageberechtigte Person.
Den Umbau an sich könnte man dann durchaus selber bewerkstelligen, wenn man sich das zutraut
Um ein Dachgeschoss etwas umzugestalten, dass bereits als Wohnraum genehmigt war, muss die Bauaufsicht ja gar nicht eingebunden werden. Das wäre ja nur so bei einem Dachboden, der nicht als Wohnfläche sondern nur als Nutzfläche und damit nicht als Aufenthaltsraum genehmigt war.
Bei der TE kling mit es als sei das DG schon vorbereitet und genehmigt und jetzt soll es nur final ausgebaut werden.
Genau, ist bereits genehmigt. Wir haben es damals nur nicht gemacht, weil nicht klar war, ob wir es wirklich brauchen.
Nein - mach das nicht.
Schon allein, wenn ich an das Bauamt denke 😤😩 Nein, das macht dich unglücklich. Es ist deutlich mehr zu tun, als du jetzt denkt. Und schon mal viel mehr BEVOR es überhaupt ans bauen geht.
Selbst wenn es ein Dachboden ist, der vorher nicht als Wohnfläche genehmigt werden kann, kann so einen kleinen Bauantrag auch ein Zimmermeister einreichen, der die Veränderungen am Dach (Gaube o.ä.) umsetzt. Dafür braucht man nicht zwangsläufig einen Architekten.
Verstehe deinen Kommentar nicht.
Ich habe nie behauptet, dass es einen Zwang gibt, dass der Architekt den Bauantrag einreicht. Zumal ICH mich ja offensichtlich mit dem Bauamt auseinander gesetzt habe.
Habe nur deutlich gemacht, dass es für den Laien EINFACHER ist, es über den Fachmann laufen zu lassen.
Kann man denn an der Raumaufteilung irgendwas ändern?
Oder geht es "nur" darum, die Wände zu verputzen, Elektrik zu verlegen etc.?
Ihr braucht natürlich eine Baugenehmigung, sonst ist es illegal, wenn es bisher kein Wohnraum war.
Das ist für den Architekten Routine und macht beim Bauamt einen besseren Eindruck.
Für den Bauantrag braucht ihr eine Zeichnung und Berechnung von verschiedenen Parametern - Grundfläche, durchschnittliche Höhe und Raumvolumen.
Das kann auch ein Bauzeichner/technischer Zeichner machen.
Aber wie gesagt - eine Architektin kennt sich am besten mit den Vorschriften aus und kennt im Idealfall sogar die Mitarbeiter im Bauamt und deren persönlichen Ermessensspielraum...
Oder - Juristen mal weghören - ihr engagiert erst einen Elektriker, dann verputzt ihr die Wände und streicht sie, fertig.
Das könnte euch aber auf die Füße fallen, wenn das Haus mal verkauft wird. Oder wenn ihr Krach mit den Nachbarn habt und die euch eins auswischen wollen. Oder, was sich niemand wünscht, wenn ein Brand ausbricht und die Versicherung feststellt, dass man dort gar nicht nett im Kerzenschein beisammen sitzen durfte...
Ich würde versuchen, ein Architekturbüro zu finden, die jemanden schicken (technischen Zeichner, Praktikant...), der eine Zeichnung macht und die dann mit schönem Stempel des Büros als Bauantrag einreicht.
Kostet natürlich trotzdem nicht zu knapp, aber wenn ihr die Realisierung dann selbst macht, wäre es mir das wert. Dann ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Der Fluchtweg muss definitiv gewährleistet sein, sonst wird man seines Lebens nicht froh, wenn man es illegal ausgebaut hat und dann kann bei einem Brand das eigene Kind nicht aus deinem DG-Zimmer gerettet werden.
Das kann aber auch ein Zimmermeister, da braucht es nicht zwangsläufig einen Architekten.
Als erstes sollte man mal in Erfahrung bringen, ob man überhaupt einen Bauantrag braucht oder ob es schon genehmigte Wohnfläche ist, die nur noch nicht ausgebaut wurde. Das kann man in der letzten Baugenehmigung ablesen, die man entweder bei seinen Unterlagen hat, im Falle der TE den vorherigen Architekten fragt oder beim Bauamt in seine Hausakte schaut und sich bei der offenen Sprechstunde beraten lässt. Das alles würde ich schonmal selbst machen, denn sonst muss es eh der Architekt machen, der sich das als Grundlagenermittlung bezahlen lässt.
Ach ja, der Fluchtweg ist auch so ein Aspekt.
Wobei ich es etwas verrückt fand, dass wir ein Fenster extra um 7cm vergrößern mussten... Wir alle würden durch alle vorhandenen Fenster bequem durchpassen... und alle mir bekannten Feuerwehrleute auch. Aber es muss natürlich eine Vorschrift für eine Mindestgröße geben, das ist ja wichtig.
Da hat man dann evtl auch noch Zusatzkosten.
Aber wer weiß, vielleicht ist es schon Wohnraum. Das halte ich zwar für unwahrscheinlich, aber überprüfen sollte man es, bevor man so viel Geld ausgibt.
Wir brauchten für die Genehmigung einen Architekten (ungedämmter und unausgebauter dachboden, haben zusätzlich noch eine Gaube aufs Dach gepackt) und „den Rest“ macht mein Mann in seiner Freizeit-er ist handwerklich allerdings sehr begabt. Elektrik und Sanitär geben wir allerdings aus der Hand.
wenn ihr keinen zeitdruck habt und ein wenig Ahnung (so klingt es) würde ich es selber machen.