Wir möchten bald bauen und informieren uns momentan über Fassaden.
Mit Verputzten Fassaden haben wir schlechte erfahrungen gemacht: Risse, Hagelschaden, schnell dreckig. (Also da haben wir nicht selbst gebaut, nur halt in Häusern mit Putzfassade gewohnt)
Nun sind wir auf Klinker gestossen. Irgendwie scheint es keine Nachteile zu geben, ausser dem höheren Preis.
Hat jemand auch mit Klinkerfassade gebaut? Was sind eure Erfahrungen?
Danke!
Klinker Fassade Erfahrung
Unser Haus aus den 60ern ist an zwei Seiten verklinkert. Vermutlich seit ca. 50 Jahren.
Die Wetterseite sieht nicht mehr soooo schön aus (könnte man mal reinigen), ansonsten ist es tadellos.
Wurde nie gestrichen oder sonst was, kann noch weitere 50 Jahre halten.
Allerdings ist die Dämmung an den Seiten schlechter als unsere neue Polystyrol-Dämmung, aber wenn ihr neu baut und das nur als Verzierung wollt dürfte das ja anders sein.
Oh das klingt ja super! Ich denke beim neubau wird die Dämmung darunter schon gut gemacht. Wir interessieren uns vorallem für Klinker wegen der Langelebigkeit.
Danke für deine Erfahrung!😀
Wir haben 2003 unser Haus gekauft, es ist Baujahr 1976 und komplett verklinkert (rot-braun mit rauer Oberfläche). Es wurde nie was dran gemacht, Klinker und Fugen sind aber immer noch sehr gut in Ordnung. An der Wetterseite sieht man Spuren von Regenwasser, das bei Starkregen seitlich von den Fensterbänken an der Hauswand runterläuft. Das fällt aber nicht sehr auf. Würden wir neu bauen, dann auf jeden Fall auch mit verklinkerter Fassade.
Klingt toll! Farblich gefällt uns eher beige oder gräulich. Ich hoffe die sind auch so beständig. Danke für deine Antwort!
Wir haben beige.
Gefällt uns auch besser (roter Klinker ist in unserer Region sehr unüblich) aber Regenwasserspuren und Moos sieht man tatsächlich eher als auf rot.
Am alten Haus hatten wir rote Pflastersteine. Da sah man nix drauf, echt super pflegeleicht. Beige ist nicht ganz so dankbar, aber als Klinker offenbar trotzdem sehr langlebig.
Wir haben Vollklinker bei einem Haus aus Ender der 70er Jahre, sieht aus wie neu.
Heute klebt man da ja eher flache Klinkerriemchen auf Wärmedämmverbundsystem. Das ist aber ebenso langlebig und wartungsarm. Der Mehrpreis rentiert sich definitiv.
Auch eine zweischalige Ausführung mit Vollklinker kann man natürlich auch heute noch machen. Wird halt ein ziemlich dicker Wandaufbau und entsprechend teurer, ist aber sehr hochwertig.
Danke für deine Antwort! Vollklinker wäre toll, aber die Wanddicke ist schon ein Problem, wir haben nicht so viel Platz, das würde uns qm an Innenfläche wegnehmen.
Danke für deine Erfahrung!
Haben neu gebaut mit Klinker, zweischalig, ist hier auch üblich, die Maurer kennen es und es ist je nach GU nicht teurer als Putz. Die meisten bauen hier so. Langlebigkeit ist ja nun der große Vorteil. Ansonsten kann beim Bau wahrscheinlich so viel oder wenig schiefgehen wie überall. Ist es bei dir weniger üblich, dann kann es auch deutlich teurer werden, der Aufwand ist höher, und du musst eben Firmen finden die es nicht zum ersten mal machen. Ein Nachteil ist, dass die Wand etwas stärker wird und Du insgesamt etwas mehr m2 brauchst oder verlierst, auch das kann man unter Kosten verbuchen.
Danke für deine Antwort. Wir würden wohl Klinkerriemchen machen, eben wegen dem Platzverlust.
Bei uns machen die meisten Putz oder auvh Holz. Aber Klimker sieht man jetzt immer öfters.
Zu Riemchen kann ich gar nichts sagen, noch nie gesehen. Ich würde schauen, dass die Dämmung und gesamte Aufbau darunter sehr langlebig und gut ausgeführt sind. Nicht dass dir die teure optisch noch gute Fassade irgendwann doch entgegenkommt, weil der Putz oder was so darunter ist in die Jahre kommt. Dann hast du nichts gewonnen. Bei normaler Klinkerfassade kann das nicht passieren.
Man kann auch Holzhäuser/Holzständer verklinkern, da hast du innen schon einen schlanken Wandaufbau und gute Dämmwerte und die gesamte Wand wird nicht ganz so stark, auch ohne Riemchen. Such dir unbedingt jemanden der das gut begleitet und dann Leute die es gut ausführen.
Wir liegen bei ordentlichen 0,5m Wand, der zweischalige Aufbau ist hier im Norden aber nichts besonderes und Standard. 10cm weniger sollten auch gut möglich sein bei ähnlicher Dämmung wenn es darauf ankommt.
Bevor die Umsetzung bei Dir aber kompliziert wird würde ich bei dem bleiben was die Leute bei euch können und günstig anbieten und dann etwas Geld zurücklegen..
Wir haben Klinkerriemchen, bisher tadellos. Haus ist gut 6 Jahre alt.
LG K
Unser Haus ist BJ 1992 verklinkert und sieht aus wie neu. Jederzeit wieder!
Oh wie toll! Alle Antworten motivieren total und sprechen für Klinker! Danke euch!
Hi,
wir kommen aus Norddeutschland, wo Klinker der Normalfall sind.
Entsprechend haben wir unser Haus auch mit Klinkerfassade bauen lassen (wohnen jetzt in Hessen).
Mit richtiger Klinkerfassade, also doppelschaliges Mauerwerk mit Hinterlüftung (Mauer - Dämmung - Luftschicht - Klinker). Riemchen sind für mich keine richtigen Klinker.
Vorteile wurden ja schon mehrfach genannt; wir sehen noch den Vorteil der sehr guten Dämmung, auch im Winter bleibt es lange warm im Haus und kühlt nicht so schnell aus. Was aber auch einen Nachteil darstellt - komme ich gleich noch dazu.
Nachteile: Wenn man nicht in einer Gegend wohnt, wo Klinker Standard sind, muss man den passenden Handwerker ganz schön suchen. Wenn Klinker nicht so usus ist, werden einige traditionelle Dinge oft nicht gemacht (Grenadierschicht, Rollschicht). Wir mögen es traditionell und wollten beides deshalb unbedingt. Ein Klinkerhaus mit Metall Fensterbänken wäre für uns nicht gegangen. Auch Dehnungsfugen an den Hausecken wollten wir nicht.
Die gute Dämmung ist auch ein Nachteil: ist erstmal warme Luft im Haus, kriegt man es schlecht wieder kühler. Also im Sommer muss man immer aufpassen, das man nur lüftet, wenn es noch kühl draussen ist.
Alles das zählt aber für Klinkerfassaden, nicht für Riemchenfassade.
LG
Bei der Dämmung muss ich widersprechen, zweischalter Aufbau trägt dazu fast nichts bei denn er ist hinterlüftet und vor allem nicht selber dämmend. Im Gegenteil, bei gleicher Wandstärke verlierst Du erhebliche Dämmeigenschaften. Der Klinker hält ein wenig Wind und Hitze ab, mit 1-2cm besserem Wandaufbau dahinter hat man aber mindestens den selben Effekt. Besser Dämmen könnte man mit weniger Geld also viel besser als mit Klinker. Meine Behauptungen kann man mit dem U-Wert Rechner bei Bedarf auch selber mal nachrechnen.
Dämmeigenschaften von Wänden in modernen Häusern halte ich für überbewertet, die Standards sind bereits hoch. Holz, WDVS, zweischalig.. da tut sich nicht so viel. Schwachstellen in modernen Häusern sind da eher das Dach und die ggf. fehlende oder offene Verschattung im Sommer.
Mit der Rollschicht hatten wir trotz Lage in Norddeutschland auch Probleme. Das wurde zweimal gemacht, weil wir Extrawünsche bei den Fenstern hatten und wir dadurch sehr leicht vom Standard abgewichen sind. Die Handwerker meinten dann eine Plastikleiste hinwurschteln zu müssen, statt sich mit den Maurern abzusprechen. Unser Planer hatte auch gepennt.
Beim Nachteil mit den Handwerkern und bei Riemchen bin ich bei Dir. Man bleibt besser beim Standard.
Riemchen haben evtl. den Vorteil, dass sie witterungsbeständiger sind gegenüber Putz. Die Schwachstellen bei Langlebigkeit gegenüber Klinker wären die Anbringung dahinter und die Fugen, keine Ahnung ob das wirklich so lange hält wie eine richtige Klinkerfassade. Ich würde Riemchen auch nicht nehmen, sondern bei dem bleiben was regional typisch ist.
Die Wände meines Elternhauses sehen auch noch aus wie neu, das ist schon ein Vorteil. Ich würde wenn ich nochmal baue evtl. sogar ein Holzhaus beauen, zweischalig mit Klinkerfassade aussen. Habe ich neulich als Neubau gesehen.
Herzlichen Dank für deine ausführliche Erklärung!