Was tun mit geerbtem Elternhaus

Hallo liebe Community,

ich bin hin- und hergerissen. Mein Vater ist vor 3 Monaten gestorben und hat mir ein tolles Haus mit großem Grundstück und diversen Anbauen hinterlassen. Das Haus ist um Baujahr 1900, aber top in Schuss. Als wir das Haus vom Großvater übernommen haben, wurde 97 das Dach neu eingedeckt, renoviert, Heizung und Heizkörper neu gemacht, Regenrinnen etc.

Da ich keine Ahnung hatte wie ich den Wert des Hauses einschätzen konnte, habe ich mir mehrere Makler/Gutachter kommen lassen. Vom Preis waren haben alle 3 ähnliche Summen angesetzt.

Der Wunsch war es immer, dass ich das Haus als Rentner später übernehmen soll. Nun ist es so, dass ich selbst ein Haus habe (der Kredit ist in 7 Jahren fertig) und hier eigentlich meinen Lebensmittelpunkt. Wir hatten damals auch dieses Haus gekauft mit der Absicht, falls die Eltern einmal gepflegt werden müssen, dass sie dann zu uns kommen könnten. Nun ist es alles anders gekommen. Ich brauche mit dem Auto bis in die Heimat ca. 4 Std.

Ich hätte tatsächlich einen Käufer und das Herz dieses Käufers hängt sehr an meinem Elternhaus, da es das Haus neben deren Elternhaus ist und dieser eben die unmittelbare Nähe zu seiner Eltern und Großeltern hätte.

Mietinteressenten hätte ich auch, ein Ehepaar mit einem Hund. Diese suchen, weil deren Vermieter das Haus verkaufen möchte. Dieses Ehepaar ist gut situiert, wohnen im Nachbarort und beruflich auch gefestigt in Firmen aus der Region, eine Firma davon ist für Karitatives zuständig (Pflege).

Die Beisetzung war übrigens nicht am Ort des Elternhauses, sondern hier bei mir, sodass ich immer zum Grab und es pflegen kann...........

Was würdet ihr machen (mein Vater sagte immer, ich könnte das Haus doch vermieten und das macht es mir so schwer)? Wenn ich es vermieten würde, dann würde ich sämtliche Kosten für Müll, Heizung, Versicherungen etc. direkt auf die Mieter umschreiben, sodass ich mit der Abrechnung nichts mehr am Hut hätte.

Bearbeitet von Lavazza

Was tun mit Elternhaus

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"Wenn ich es vermieten würde, dann würde ich sämtliche Kosten für Müll, Heizung, Versicherungen etc. direkt auf die Mieter umschreiben, sodass ich mit der Abrechnung nichts mehr am Hut hätte."

Das geht allerdings nicht so einfach.


"Das Haus ist um Baujahr 1900, aber top in Schuss. "

Da die letzte Renovierung (!), nicht Sanierung, 1997 stattgefunden hat, wird es, bei einer genaueren Betrachtung nicht mehr "Top in Schuss" sein.

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Naja..kannst du es dir als Vermieter vorstellen? Immer Parat zu stehen, wenn etwas am Haus zu machen ist? Abrechnungen erstellen etc pp?

Ich persönlich würde niemals etwas vermieten wollen. Und würde das Haus deswegen verkaufen. Besonders wenn es 4h entfernt ist und man nicht mal eben nach dem Rechten schauen kann.

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Abrechnungen muss ich nicht erstellen, ich hätte dann im Vorfeld alles auf die Mieter umgelegt, sprich, die kümmern sich um Öl, Versicherungen etc.

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Natürlich musst du Abrechnung erstellen. Die Mieter zahlen ja Nebenkosten und dazu zählt mehr als Öl und Versicherung. Zumal der Mieter keine Versicherung für ein Haus abschließen kann, was nicht Ihm ist.

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Hallo 😊
ganz ehrlich? Wir haben mehrere Mietshäuser, ich weiß es ist jammern auf hohem Niveau, aber du hast oft viel Ärger und Arbeit damit. Nicht jeder Mieter ist sauber und zuverlässig, leider. Zudem musst du Abrechnungen machen, je nachdem wie du es anstellst eben mehr oder weniger, aber ganz ohne 🤔 wüsste nicht dass das geht. Das Finanzamt will natürlich auch, wie immer 😂 und du musst für jede Reparatur einen Handwerker schicken und bezahlen.
Wir wohnen in der Nähe der vermieteten Häuser, mein Mann hat irgendwann mal einen Handwerksberuf gelernt und kann entsprechend viel selbst machen, aber 4h entfernt und wegen jeder Kleinigkeit einen Handwerker rufen? Puh...geht natürlich und ich verstehe absolut, dass das Elternhaus auch einen hohen emotionalen Wert hat, aber überleg dir das echt.
Und wenn du Interessenten hast die daneben wohnen, die ein Herz für das Haus haben und die du kennst finde ich es auch von der emotionalen Seite leichter als wenn du dein Elternhaus völlig Fremden verkaufst.
Egal wie du dich entscheidest, ich wünsche dir alles Gute 😊

Bearbeitet von Anonym01
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du bist dann aber trotzdem für Reparaturen zuständig. -- Willst Du das?
Beachte, dass du je nach Steuersatz fast die Hälfte der Mieteinnahmen ja als Steuern abdrücken musst. Da bleibt nicht viel übrig, um reparaturen gegen zu finanzieren, - also legst du drauf, - 1997 ist ja auch bals 20 Jahre her ... also kommen die nächsten Sanierungen und Heizungen gehen heute eher früher als später kaputt... also warum möchtest Du es behalten? ---
Versuche Dich vom schlechten Gewissen zu trennen, was Dein Vater dir mit seiner Meinung eingeredet hat. Er argumentiert ja aus "seiner" Sicht. - Er hat da so lange gewohnt und Herzblut reingsteckt. Nicht Du. - Er ist jetzt nicht mehr da und Du musst es für DICH passend machen und nicht aus so eingeimpftem schlechten Gewissen handeln..

Eventuell kannst Du Deinen Frieden damit machen, dass du "den richtigen" Käufer fürs Haus findest, wenn für Dich eh nicht in Frage kommt, da irgendwann mal selbst einzuziehen. Diese Nachbarn scheinen ja ideal.
Mit dem Erlös kannst Du Dein Eigenes Haus abbezahlen und verschaffst Dir für die zukufnt mehr SParpotenzial und ein ruhiges Polster. -- hat viel mehr, als emotional ein entferntes altes Haus behalten... finde ich. --

Bearbeitet von tr357
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"1997 ist ja auch bals 20 Jahre her "

Das ist schon 27 Jahre her.

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Meine Mutter hat ihr Haus vermietet, aber sie möchte jetzt verkaufen. Und nun kriegt sie die Mieterin nicht raus, weil die schon so lange dort wohnt. Sie kann auch keinen Eigenbedarf anmelden, weil Verkaufen kein Grund dafür ist, man muss schon selber dort wohnen wollen.

Ich würde verkaufen an deiner Stelle, da es ja schon einen Interessenten gibt.

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und ein vermietetes Haus verkaufen ist schwer, weil selbst bei anschließender Eigennutzung kann es Jahre dauern bis man einen Mieter raus bekommt wenn er nicht will 🙈

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Unter den Umständen würde ich es verkaufen.
Du wohnst viel zu weit weg. Man muss sich kümmern.
Du kannst auch ganz viel Pech mit den Mietern haben.

LG K

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Mein herzliches Beileid zum Tod Deines Vaters.--Ich war in einer ähnlichen Situation. Mein Vater ist auch gestorben und sein Haus, ein 2-Fam.-Haus, kernsanierungsbedürftig, war Teil der Erbmasse. Ich habe mich damals lange damit rumgequält zu entscheiden, ob ich es nicht übernehme und die Geschwister auszahle. Eine Idee war auch mal, dass ich es renoviere und vermiete. Ich wohne aber auch 6h weit weg, habe zudem keiner Ressourcen (Handwerkerlich o.ä) und noch eine kleine Tochter. --ich habe schließlich entschieden, das Haus zu verkaufen. Finanziell hätte ich es wohl geschafft, es zu halten, aber die emotionalen und energetischen Kosten wären zu hoch gewesen.--habe nun über ein Jahr gebraucht, um damit klarzukommen, hat die Trauer um meinen Vater nochmals ordentlich verstärkt. Aber jetzt ist es gut und das Wissen, dass die jungen Leute, die es übernommen haben, mit so viel Herzblut renoviert haben, tröstet mich.
--Also eine klare Stimme für den Verkauf an den Herrn dessen Herz ohnehin schon dranhängt.

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Du stellst dir das vermieten zu einfach vor, glaube ich. Viele Dinge (Müll, Versicherungen, Straßenreinigung,...) kannst du nicht den Mieter erledigen lassen - und somit musst du auch eine Nebenkostenabrechnung erstellen, wenn du nicht warm vermieten willst (was ich nicht wollen würde). Außerdem bist du für Reparaturen zuständig und bei dem Baujahr und "renovierungs"Jahr kommt da mit Sicherheit regelmäßig was. Außerdem ist dein Haus Vermietet schlechter verkäuflich und damit weniger Wert, erst Recht wenn du einen niedrigen Mietzins nimmst weil Abgezahlt und die Mieter ja sooo nett sind. Und als Sahnekirsche musst du die Mieteinnahmen versteuern mit deinem persönlichen Steuersatz und damit auch zwingend eine Steuererklärung innerhalb der gesetzlichen Fristen abgeben.

Kurz: An deiner Stelle würde ich verkaufen, denn du klingst nicht so als hättest du Lust dich ernsthaft mit Immobilien als Investment zu beschäftigen.

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