Gibt es welche die tatsächlich unter der Brücke schlafen müssen?
Wo wohnen Personen die sich keine Wohnung leisten können?
Die Frage kam hier doch schonmal auf und dann auch noch neu dabei.
Man ganz davon abgesehen, dass die Frage doch eher naiv ist, meinst du nicht auch?
Kannst du mir den link posten? Dann kann ich da mal recherchieren und von mir aus kann dieses Thema geschlossen werden.
Den Beitrag kannst über die Suche finden. Deine Frage beantwortet sich allerdings auch von alleine.
Müssen nicht unbedingt. Wollen wohl auch kaum.
Es gibt entweder zu wenig Wohnraum, bzw. wollen auch diese Menschen meist nicht weiter weg ziehen oder haben niemanden, der sie dabei unterstützt (Begleitung zu Ämtern, Platz in der Entzugsklinik, Stabilität um danach trocken/clean zu bleiben)
Und ein ganz kleiner, minimaler Bruchteil will das einfach so, um sich frei zu fühlen.
Bei den steigenden Mietpreisen stelle ich mir auch die Frage, wie Alleinerziehende/Rentner/ Geringverdiener mit wenig Geld zukünftig wohnen werden.. Wenn ne 50qm2 Wohnung schnell mal 500 kalt kostet.
Die Frage ist falsch gestellt. Eine Wohnung "leisten" kann sich jeder, denn im Zweifel übernimmt die Kosten das Amt.
Es gibt aber immer wieder Fälle, wo die Leute durch verschiedene Umstände ihre Wohnung verlieren und keine neue finden, weil ihre Vita in bestimmten Punkten makelhaft ist. Diese Personen und Familien landen dann in der Obdachlosenunterkunft: ein Zimmer für die Familie, geteilte Küche, geteiltes Bad.
Auf der Straße landet, wer den Kopf in den Sand gesteckt hat, nicht weiß, wo er sich Hilfe holen kann oder sie nicht will.
"Im Zweifel übernimmt die Kosten das Amt"
Das ist zwar richtig, aber finde mal eine 🙆♀️
Ich habe vor 7 Jahren händeringend eine Wohnung gesucht. Aber, zumindest hier war es so, das es selbst für 2 zimmer Wohnungen bei 600 bis 700€ KALT losging. Das übernimmt das Amt halt leider nicht 🤷♀️
Ich wohne in Bayern und habe zuletzt Bayernweit gesucht.
Letztendlich habe ich dann 1,5 Zimmer gefunden, weniger als 35qm, für 400€
Alleine kein Problem, aber mit 10jähriger dann doch ein wenig blöd.
Es gibt kaum noch bezahlbaren Wohnraum, die Mieten steigen aber der Mietsatz wurde - zumindest damals - nicht angepasst.
Klar, bevor ich auf der Straße lebe nehme ich auch Bett, Dusche, Wohnklo.
Und wenn man dann niemanden hat, kommt man da leider auch nicht mehr raus
Mittlerweile wird der Mietzins vom Amt aber angehoben und ich nehme an, wenn man Druck gemacht hätte, ggf. mit einem Anwalt, und die Bemühungen, eine Wohnung zu finden, dokumentiert hätte, hätte auch das Amt eine teurere Wohnung genehmigen müssen.
Es gab mal eine offizielle Statistik, nachdem, ca. 65 Prozent der Widersprüche gegen Hartz 4 Bescheide erfolgreich waren. Das ist auch bei anderen Maßnahmen des Jobcenters so. Ich will kein pauschales Jobcenter bashing betreiben, aber vieles ist nicht rechtens, was die machen.
95% der Fälle von Obdachlosigkeit stehen im Zusammenhang mit einer psychischen oder Suchterkrankung. In diesen Fällen verlieren die Menschen ihre Wohnung, da sie entweder aus mentaler Unzulänglichkeit oder zugunsten der Suchtfinanzierung ihre Miete nicht mehr bezahlen. Diesen Menschen ist auch mit einer neuen Wohnung nicht geholfen. Ohne Behandlung wiederholt sich das Spiel.
Die den wenigen Fälle nicht selbst verschuldeter Wohnungslosigkeit aufgrund von Eigenbedarfskündigung, Trennung etc. hat man die Möglichkeit in einer Obdachlosenunterkunft unterkommen, nicht komfortabel und meist nicht am Wohnort. Viele entscheiden sich dagegen.
Das (amerikanische) Märchen von der armen Person, die plötzlich arbeitslos wird und Wohnung und alles verliert ist zumindest in Deutschland Quatsch. Das Amt übernimmt die Wohnkosten, die ersten 6 Monate sogar ohne Angemessenheitsprüfung.
Da es schon für Mittel- bis Gutverdiener schwer ist finanzierbaren Wohnungen zu finden, ist klar, dass es für einen Geringverdiener noch problematischer ist. Die Mieten, die im Bürgergeldbezug übernommen werden, sind mittlerweile aber auch schon so hoch, dass sie der Normalerweise nicht aufbringen kann. In München z.B. für vier Personen 1570€ Kaltmiete.
Wer wohnen will und so viel Geld nicht ausgeben kann, muss dann eben Kompromisse eingehen, Hochhausghetto, weniger Platz, umziehen aufs Land, WG etc. Alternativ das in anderen Ländern sehr verbreitete Mehrjobkonzept. Mit Vollzeit+ zusätzlichen Minijob eröffnen sich schon wieder ganz neue Wohnpreiskategorien.
Wenn kein Hochwasser dann auch unter der Brücke, ansonsten überall wo ein Plätzchen frei ist. Verlassene Häuser, Firmen, Fabriken, Höhlen oder im Bushaltestellenhäuschen. Ich arbeite ehrenamtlich in einer Suppenküche und man kann sich nicht vorstellen wo man alles eine Nacht verbringen kann. Und nein, nicht jeder Obdachlose oder auf der Straße lebende hat auch Anspruch auf Sozialhilfe, denn um Sozialhilfe zu beantragen braucht man einen Ausweis und eine Meldeadresse, genau das was die wenigsten von ihnen hat. Allerdings gibt es viele Gemeinden und Kreise in Deutschland die sich diesem Problem annehmen und versuchen ihr Stadtbild "sauber" zu halten. Wenigstens etwas.