Hauskauf bereut?

Wir sind seit einigen Jahren auf der Suche nach einem Haus zum Kauf. Nicht einfach in einer teuren Großstadt... Das Angebot ist gering, viele Immobilien teuer (Millionenstadt halt) und bisher hat uns an den Häusern immer irgendetwas gestört. Bisher wohnen wir sehr günstig zur Miete in einem Reihenhaus mit Minigarten, in dem uns ein Kinderzimmer und ein Arbeitszimmer fehlen, es ist einfach zu eng für uns hier und wir möchten gerne kaufen. Budget ist auch ok, liegt bei 750 000. Nicht einfach, aber auch nicht unmöglich, dafür etwas zu finden.
Wir haben drei Kinder und möchten gerne ein Haus mit Garten (EFH/DHH oder RH) in der Nähe unseres jetzigen Viertels, um den Kindern den Lebensmittelpunkt nicht zu nehmen und vor allem, um die Familienorga mit allen Wegen (Schulen/Kiga/Arbeit/Freunde/Hobbys/Großeltern/Ärzte etc.) nicht noch komplizierter zu machen.
Bisher war alles, was in Frage kommt, entweder zu klein (nur zwei Kinderzimmer z.B.), hatte keinen Garten oder war etwas zu weit weg (macht alle Wege im Alltag länger/komplizierter).
Jetzt haben wir etwas gefunden, was nahezu perfekt ist (Preis, Größe etc.stimmt alles), lediglich die Lage ist so lala (eigentlich etwas zu weit draußen, Kinder müssten zur Schule gefahren werden, könnten nicht mehr mit dem Rad fahren, könnten nicht mehr selbstständig zu den Großeltern gehen, wo sie/wir jetzt viel Zeit verbringen).

Was würdet ihr tun? Weiter suchen oder endlich zuschlagen? Gibt es jemanden, der beim Hauskauf einen Kompromiss eingegangen ist, bzw. nicht vollständig überzeugt war und es später bereut hat? Oder erst mit Zweifeln gekauft hat und später dann doch total happy war?
Ich bin total unsicher. Endlich ein richtiger Garten wäre ein Traum, aber die ständigen Fahrdienste... Ich weiß es einfach nicht.

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Mein Tipp, nach langer und letztendlich erfolgreicher Haussuche: Dinge die zwar akut eher negativ sind, wie z.B. schlechte Raumaufteilung, lassen sich mit Geld und Geduld langfristig beheben. Dinge die nicht umkehrbar sind, wie Wohnumgebung inklusive Lärm usw, fehlender Garten usw sind eben nicht veränderbar. Das die Kinder nicht alleine bis zu den Großeltern kommen, wird zeitlich begrenzt sein. Auch Hobbies usw können mit der Zeit wechseln. Schule nicht fußläufig... Ja blöd, vielleicht ist ein E-Bike irgendwann eine Alternative. Wegen paar Kilometern mehr würde ich mir keine Sorgen machen. Schulwechsel wäre was anderes. Viel Glück euch!

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Hallo,
ich bin heilfroh, das wir unser Haus bereits vor etwas über 10 Jahren gebaut haben.
Wenn die Preise zu der Zeit schon so hoch gewesen wären, wie jetzt, hätten wir nicht gebaut.

750000 Euro wäre mir kein Eigenheim wert. Natürlich kenne ich eure Finanzen nicht und weiss nicht, was davon Eigenkapital ist und was davon von der Bank kommen müsste. Für mich gibt es aber eine Grenze, die nichts damit zu tun hat, ob man es sich rein finanziell leisten könnte. Sondern ob man es sich leisten will. Und die wäre bei mir mit 750000 Euro deutlich überschritten.

Unabhängig vom Finanziellen:
Du schreibst, die Kinder müssten zur Schule gefahren werden. Gibt es keine andere Möglichkeit? Bus oder andere öffentliche Verkehrsmittel? Können sie denn dann überhaupt auf der Schule (den Schulen) bleiben?
Täglich zur Schule fahren und abholen wäre hier gar nicht mit unseren jeweiligen Jobs zu vereinbaren. Also definitiv ein riesiger Punkt dagegen.

Vor unserem jetzigen Haus hatten wir auch schon Eigentum. Bei dem Erwerb hatten wir Zweifel, es war ein Kompromiss-Haus. 5 Jahre später haben wir neu gebaut.

LG N.

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Nur mal so aus Interesse, ihr wollt vermutlich drei Kinderzimmer und ein zusätzliches Arbeitszimmer haben in dem neues Haus?

Wir sprechen also von min 6 Zimmern, also wenigstens 160 m2 + Garten?

Dafür halte ich 750.000 in einer Millionenstadt (Berlin, Hamburg, München, Köln) ggf. zu gering um alle Vorstellungen zu erfüllen. Dies auch gerade im Kontext der aktuellen Leitzinsen.

Es ist immer eine Abwägung, was ist mein maximales Budget (hier 750.000 inkl.Kaufnebenkosten?) und was bekomme ich hierfür.

Je weiter innerhalb ich mich innerhalb der Stadt orientiere, desto höher die Preise. Kompromisse sind einzugehen, die können aber auch so aussehen, dass ein Schulwechsel durchgeführt wird.

Die Kinder jeden Tag zur Schule fahren, wäre für mich nichts.

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Im weiteren Stuttgarter Speckgürtel wäre das mit dem Budget auch nicht machbar...

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Selbst in der Rhein-Neckar-Region (Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe) wird es mit 750K eng.

Freunde von uns haben vor 15 Jahren im Raum Bruchsal gebaut, neu erschlossenes Baugebiet, Grundstück und EFH für roundabout 600K.

Heute kosten die Einfamilienhäuser dort um die 800K aufwärts (und das sind eher kleinere Häuser), Tendenz steigend. :-(

Bearbeitet von flamingoduck
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Wieviel zu writ weg ist es? Bei uns im Ort gibt es nur eine Grundschule. Ab der 5. Klasse müssen alle kinder mit dem Bus fahren. Es sind 16km zu fahren und dauert mit dem Bus 30km, da ja nicht direkt gefahren wird. Das schaffen die Kinder. Busfahrkarte wird bis zur 10. Klasse vom Kreis getragen.
Wie weit ist es zu den Großeltern? Wirklich unüberwindbar? Auch in den nächsten Jahren?

Sind die Minuspunkte so riesig und die Pros zu klein, dass sie die aktuellen Minuspunkte überwiegen?

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normale Häuser haben 130 qm , da sind nicht mehr als 2 KInderzimmer, wenn Ihr grüösser wollt, kann ich mir nicht vorstellen, dass ihr für 750000 ws bekommt, wir haben unseres (230 qm) vor 8 Jahren in einer bayr. Kleinstadt für 1MIo verkauft, inzwischen sind die Preise locker um 30-40% höher

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wir leben in einer kleinen Stadt - weitläufig. -- hier ist es total normal, dass jeder Kinder dauernd fahren muss oder sie eben ab 10 oder so alleine Bus fahren.

dass ihr bisher so kurze Wege habt, ist natürlich toll. --- über was für Strecken redest du? also meine Freundin findet 2km den Berg runter für die Kinder VIEL zu weit.... ist es wirklich soooo weit mit dem Fahrrad?
Ich bin damals 5km gefahren im Sommer zur Realschule. - sonst Bus. Meine Kinder laufen heute 1,7km zur Schule. Total normal hier...

das mit den Großeltern wird sich ändern, klar, aber ich gehe davon aus, dass die Kids dann nach der schule direkt zu den grosseltern gehen werden statt von zuhause aus, da dieser weg ja dann wieder kurz ist.

ja: Fahrdienste sind SEHR nervig, - aber man arrangiert sich, - wir kennen es hier nicht anders. DIe Hobbies sind zu weit weg.
Und: fährt echt kein Bus? also meine Kids waren dann mit dem Bus recht früh gut in der Stadt unterwegs.

Bearbeitet von tr357
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Na das ihr in direkter Nähe in einer teuren Großstadt das passende findet wird sehr schwer . Irgendwelche Kompromisse muss man machen wenn ihr schon so lange sucht und sonst alles passt dann würde ich nicht weiter warten .

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Ich würde NIEMALS ein Haus in dieser Größenordnung kaufen/bauen. Die Kinder sind schneller erwachsen, als man denkt und ziehen aus. Dann hast du ein riesiges Haus, um das du dich kümmern musst und ihr bewohnt das zu zweit.

Zum Thema „die ständigen Fahrdienste“ … es fährt eigentlich immer der ÖPNV in die zuständige Sprengelschule. Mit zunehmenden Alter wird das alles viel einfacher.

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Wir haben bewußt so groß gebaut und unsere Kinder haben die schönsten Zimmer im Haus, etwa 20 qm inkl. Galerie im Sichtdachstuhl.
In den Zimmern ist Platz für zwei Erwachsene plus Kinder und somit haben unsere Kinder immer ihren Rückzugsort oder können uns später besuchen ohne dass es eng wird im Haus.
Und wenn wir alt sind könnte man auch eines der Zimmer für eine Pflegekraft nutzen oder Studenten als Mitbewohner.

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Wie oft bist du bei deinen Eltern und WOHNST dort … in deinem „Rückzugsort“, dem ehemaligen Kinderzimmer?
Wie oft ist dein Mann bei seinen Eltern und WOHNT dort?

Die TE hat 3 Kinder. Nach deiner Kalkulation wären das ZUSÄTZLICHE 60qm in Form von Kinderzimmern, die in spätestens 15 Jahren einfach nur leer sind. Die restlichen 120-150qm des Hauses werden ja vom Ehepaar bewohnt. Die hat das Haus ja zusätzlich sowieso.

Ich verstehe auch nicht die Argumentation mit der Pflege. Wieso ist man nach dem Auszug der Kinder gleich pflegebedürftig? Ich bin ausgezogen als meine Eltern 47 waren … meine Eltern sind jetzt 75 und nicht pflegebedürftig. Sie verfluchen ihr riesiges Haus mit dem riesigen Garten jeden Tag aufs Neue. Da tun die Knie weh, der Rücken will nicht mehr, da kommen einige Arztbesuche, weil sich mit dem Alter eben doch ein paar Krankheiten einstellen,…

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Ihr schränkt euch schon sehr ein (nur aktueller Ortsteil) von daher müsst ihr zwangsläufig Kompromisse machen