Hallo zusammen,
ich versuche mich kurz zu fassen.
Mein Partner und ich, beide Ende 20, haben uns Anfang des Jahres unser Traumhaus gekauft.
Aktuell sind wir am Kernsanieren, teilweise schon im Wiederaufbau. Dadurch das mein Partner handwerklich begabt ist und wir einen recht großen Kreis haben an Menschen die uns helfen, machen wir so gut wie alles selber.
Wir gehen beide Vollzeit arbeiten und sind dann jeden Tag nach der Arbeit bis spät abends im Haus und haben wirklich Freude an dem was wir da tun. Klar, anstrengend ist es…und an manchen Tagen hat man auch einfach gar keine Lust, aber im Großen und Ganzen kommen wir sehr gut voran.
Ich bin ehrlich, mein Partner ist derjenige der aktuell noch alles plant und organisiert. Ich komme zur Baustelle und übernehme die mir aufgetragenen Aufgaben, dabei mache ich alles was ich kann.
Jetzt zu meinen Gedanken: ich fühle mich oft so alleine. Mein Partner ist zwar da, aber wir funktionieren aktuell nur auf der Baustelle. Hin und wieder mal ein Kuss. Sonntags schauen wir das wir zumindest mal eine Stunde zusammen verbringen, er möchte aber am liebsten nicht die Wohnung verlassen weil er sagt, das er einfach nur müde ist und sich ausruhen möchte. Ich verstehe das so gut, dennoch fühle ich mich als wäre ich alleine. Ich habe Angst, dass wir nicht wieder zueinander finden, wenn wir aus dem gröbsten Baustellenstress raus sind. Er sagt, dass es aktuell einfach so ist und wir das für uns machen und manche Dinge dann eben keine/wenig Priorität haben. Auch das geht in meinen Kopf. Aber vielleicht hat hier jemand ein paar aufmunternde Worte oder kann mir Tipps geben, wie ich mit diesem Gefühl des „ich muss emotional zurück stecken“ zurecht komme? Bitte freundlich bleiben :)
Wie seht ihr das?
Das ist verständlich. Ihr habt aktuell ein großes gemeinsames Projekt, und da kämpft ihr euch durch. Das schlaucht endlos. Also wir unser Haus gekauft und komplett saniert haben, sind wir teilweise einfach nur stumm abends nebeneinander ins Bett gefallen. Mein Mann war zwischendurch beruflich auch oft und lange weg, was schon unter normalen Umständen nervt, aber da nochmal alles verschärft hat. Emotional ging ich da auch bisschen auf dem Zahnfleisch, muss ich sagen. Er hält sowas besser aus als ich, er ist auch super diszipliniert und sieht immer das Ziel, während ich zwischendurch schon mal eine Erfrischung brauche 😉 Was wir gemacht haben: Ein festes Date pro Woche, wo man bisschen auftanken kann. Das kann ja für jeden was anderes sein, frag deinen Partner mal. Aber das war nicht verhandelbar und wir haben uns diese Zeit auch freigehalten, komme, was da wolle. Das machen wir nach wie vor so, und in dieser Zeit sind auch ernste Gespräche verboten. Keine Probleme, keine Arbeit, keine Kinder. Nur Spaß und Entspannung. Das braucht man, sonst ist man auch am Ende völlig durch. Nicht unbedingt als Paar, aber einfach psychisch. Schau doch mal, ob ihr das vielleicht etablieren könnt.
Ich danke dir sehr für deine Antwort. Ich werde noch heute das Gespräch mit ihm suchen und ihm den Vorschlag mit dem einen Date pro Woche machen.
Danke ☺️
Hi, das ist so mit einem handwerklich begabten Mann und Großbaustellen. Das habe ich auch dieses Frühjahr bei uns gehabt. Wir haben den Garten etwas neu gestaltet.
Dein Mann möchte fertig werden, da ist keine Zeit für Küsschen, stundenlang im baumarkt vor den Schrauben zu stehen ist natürlich etwas wichtiges. Nimm es Dir nicht zu Herzen. Wenn ihr fertig seid, dann wird es besser. Wenn ihr vollzeit arbeitet, danach noch bis nachts im Haus, samstags noch im Haus, dann ist er eben ko. Kann ich total nachvollziehen.
Sei froh, dass er handwerklich begabt ist und so eine kernsanierung ist nicht ohne.
Ich danke dir für deine Antwort.
Tut gut zu lesen 🙏🏼😊