Würdet ihr abgelegen mit Kindern wohnen wollen?

Hallo,

Würdet ihr abgelegen mit Kindern wohnen wollen?
Mein Mann ist Landwirt, wir haben zwei kleine Kinder und wohnen in einem ca. 4000 Einwohner Dorf.
Allerdings ist die Dorfmitte ca. 4 km entfernt, wir wohnen sehr außerhalb.

Im Dorf direkt sind Schulen, Kindergärten, ein Einkaufsladen, Bäcker, Vereine etc. Dort kann man es eigentlich sehr gut aushalten.
Nun wohnen wir allerdings ja nicht direkt dort, sondern eben diese 4 km entfernt.

Hier außerhalb sind auch ein paar Familien, allerdings sind die meisten Freunde der Kinder direkt im Dorf.

Der Schulweg ist kein Problem. Direkt vor der Haustür fährt das Taxi ab, sammelt noch ein paar Kinder mehr ein und ist in ca. 10 min an der Schule.

Allerdings muss ich sonst die Kinder überall hinbringen. Zum Sport, zu Freunden etc. Wir haben zwei Autos, das ist auch kein Problem, aber irgendwie tut es mir weh, wenn die Dorfkinder sich immer noch spontan zum spielen treffen und unsere hier einsam sind.
Unsere Große hat hier eine Freundin, zu der sie alleine mit dem Fahrrad kann. Ca. 1 km entfernt.

Wir haben hier Kühe, Katzen, Hunde und Pferde wären auch kein Problem, sollten die Kinder jemals welche haben wollen.
Zur nächsten Stadt sind es ca. 15 Min mit dem Auto.

Wer wohnt denn noch so und kann berichten? Würdet ihr so wohnen wollen?

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Ich finde 4km echt nicht weit, da fährt man sein Kind und ist Mal 10 Minuten am Tag mit dem Auto unterwegs, who Cares? Am besten noch mit nem Einkauf oder ebenfalls Besuch bei Freunden verbinden.
Ist doch echt nicht die Welt, da verstehe ich die Kommentare hier nicht 😅.
Vor allem mit Tieren und in der Natur aufwachsen ist doch für Kinder ideal, mache dir da kein schlechtes Gewissen!
Davon abgesehen ist die Stadt doch in 15 Minuten erreichbar, hört sich für mich nicht nach total ab vom Schuss an, deine Kinder werden deswegen sicher keine Probleme bekommen!

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Danke für die liebe Antwort 💕

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Ich wuchs so auf.

Ich wohnte auf dem Berg ca 2,5 km vom Dorf entfernt. Auch hier fuhr uns in die Grundschule ein extra kleiner Bus (Sprinter). Davor und danach auf weiterführende Schulen mussten wir gefahren werden. Hobbys: Taxi Mama.
Freunde: ich hatte Glück. Mein Jahrgang +-1 Jahr war gut vertreten. In der Straße befinden sich 17 Häuser und da wohnten in 6 davon Kinder in meinem Alter. Meine Schwester war 4 Jahre älter und hatte niemanden. Leider. Sie musste immer gefahren werden, wenn sie Freunde treffen wollte.
Auch meine Großeltern lebten da uns ggü und hatten einen Landwirtschaftlichen Betrieb mit Vieh.
Ich wuchs zwischen Traktor, Mähdrescher, Kühen, Katzen, Hasen und jede Menge freier Landfläche auf.
Ich habe es geliebt und es hat mich nie gestört. Aber meine Freunde waren eben auch da.

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Danke für die Antwort.
Mir gefällt das Leben hier eigentlich auch sehr gut. Allerdings fühle ich mich manchmal schlecht, da meine Kinder hier in direkter Nähe halt kaum bzw. nur einen Freund im halbwegs gleichen Alter haben und die Kinder aus der Dorfsiedlung alles mit dem Rad abfahren können. Hier klingelt halt kein Kind wirklich und fragt "hat der und der Zeit zum spielen"
Das löst irgendwie ein schlechtes Gewissen aus, dass unsere das halt nicht so können.

Andererseits gibt es auch einige Freunde die immer gerne hier herkommen wollen zum Spielen, wegen des Platzes, der Tiere etc.
Vereinsamen lassen wir unsere Kinder hier natürlich auch nicht. Wir fahren gerne und oft ins Dorf.

Vielleicht sehe ich das auch einfach zu kritisch..

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Hi, ich kann genau dieses Gefühl soo gut nachvollziehen.
Wir haben mein Elternhaus übernommen, in einem 350 Seelen Ort.
Geplant war es ins Neubaugebiet in der nächst größeren Ortschaft zu bauen.

Ich habe seit dem meine Älteste (9 Jahre) zur Schule kam immer damit gehadert.
- wie schön ist es, dass sie zu Fuß in Gruppen zur Schule gehen
- wir wären unabhängiger (ich muss leider auch alles an Wegen fahren)
- sie könnten sich auch nachmittags spontan verabreden, einfach los fahren...

Mittlerweile habe ich meinen Frieden damit geschlossen. Ja, manchmal nervt es mich Mama Taxi zu sein.
Sie werden größer und können dann auch mal mit Rad fahren oder bald mal ne Tour mit dem Bus.

Für mich wäre dieses eng an eng wohnen überhaupt nix.
Ich kriege auch öfter mit, dass die Parteien sich auch nicht immer alle verstehen, also die Nachbarn. Was ja auch mal vorkommen kann.
Ich würde mich dort immer verpflichtet fühlen "greifbar" zu sein.

Ja, ab vom Schuss leben ist nicht ohne. Bietet aber für uns auch viele Vorteile.
Meine Kinder haben bisher auch nie etwas gesagt diesbezüglich.
Mal schauen, ob das noch kommt.

Und dann denke ich immer...es ist Jammern auf hohem Niveau.
Und 100% wird es eh nie allen Recht sein.

Aber das Thema war auch lange meins.
Mal schauen, ob es mal wieder sein wird.

Genießt euer Leben auf dem Land #winke

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Nein, würde ich nicht.
Dir Frage ist allerdings nicht ob ich so leben möchte, sondern ob ihr es möchtet.

Liebe Grüße 🌼

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Der Kinder wegen würde ich lieber anders wohnen.
Allerdings ist das kaum möglich, da mein Mann hier ja arbeitet, oft nachts raus muss etc.
Letztens sind auch ein paar Kälber ausgebüxt, dann werden die Kühe ziemlich laut. Würden wir hier nicht wohnen, hätten wir das nicht einmal mitbekommen.
Ist schon schwierig.

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Nein würde ich nicht wollen. Ich arbeite in einem wichtigen Job und möchte nicht mein Leben als "Muttitaxi" verbringen.

Warum müsstest denn du die Kinder überall hinfahren? Ich lese, dass ihr zwei Elternteile wärt, würdet ihr euch das nicht aufteilen wollen?

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Weil mein Mann die meiste Zeit im Stall ist, fahre ich öfters, wenn ich dann da bin.
Aber er fährt auch schon wohl mal.

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Achso, ja das ist ein Lebensentwurf den ich nicht teilen wollen würde. Ich glaub da helfen dir meine Ansätze nicht.

Finde ich komisch und nicht nachvollziehbar wenn die Arbeit des Mannes (Stall) wichtiger ist als deine. Alternativ könntest ja auch du im Stall sein. Aus meiner Sicht kein gutes Vorbild für die Kinder solche veralteten Rollenbilder vorzuleben.

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4 Kilometer sind für ein Kind natürlich schon arg weit...

So früh wie möglich Mobilität beibringen. Fahrrad, vielleicht sogar E-Bike. E-Roller.

Ich hab meine Eltern in der Pubertät verflucht - und wir wohnten im Dorf. Heute seh ich das anders. Ich wohne jetzt auch im Dorf und würde gern noch weiter draußen wohnen 😅

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Nein, würde ich keinesfalls und bin meinen Eltern heute noch dankbar, dass sie noch vor meiner Geburt beschlossen haben, in die Stadt zu ziehen. Im Heimatdorf meines Vaters ist der Hund verreckt und freizeittechnisch bietet sich die Wahnsinnsauswahl Feuerwehr, Schützenverein oder irgendwelche Mutti-Häkelgruppen. Meine Schwester lebt so und wenn ich mir ansehe, wieviel Zeit sie damit verbringt, ihre drei Kinder durch die Gegend zu fahren...thanks but no thanks.

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Hi,

4 Kilometer sind ja jetzt nicht so arg weit, 20 Minuten mit dem Fahrrad ist ab einem gewissen Alter dann ja auch vertretbar. Mein Sohn ist 9 und das wäre für ihn jetzt kein Problem so weit zu fahren.
Mit kleineren Kindern natürlich blöd, aber mit 10/11 Jahren spätestens sollte das doch kein Thema mehr sein. Wir haben hier die maximale Entfernung von 1,5 km zu einem Freund, der im nächsten Ort wohnt, aber auch das fährt mein Sohn problemlos mit dem Fahrrad. Je nachdem für welche Schule er sich entscheidet muss er dann auch 3 - 4 km mit dem Fahrrad fahren, Bus gäbe es auch, kostet aber natürlich dann wieder Geld, von daher wird er dahingehend motiviert, dass mit dem Rad zu machen.

Im Winter ist es dann natürlich etwas blöd, wenn es noch dunkel ist oder früh dunkel wird, aber sonst geht es doch meist.

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Gibt es bei euch kein kostenloses Busticket für die Schüler?

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Der Bus fährt hier einmal morgens und einmal abends 😄 wenn überhaupt

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Ich bin nicht ganz so abgelegen aufgewachsen wie du es beschreibst, 500 Einwohner - Dorf also gan es zumindest einen Spielplatz und ein paar Kinder zum spielen. Ansonsten waren das einzige Freizeitangebot
der Fußballverein und eine Blasmusikkapelle

Ich fand es als Kind aber viel mehr noch als Teenager wirklich ätzend. Meine Freundinnen aus der Schule die in der "Stadt" (4000 Einwohner) wohnten habe ich sehr beneidet. Die mussten nicht bei Wind-und Wetter Fahrrad fahren und konnten zumindest mal ein Eis essen, hatten eine Busverbindung in den nächsten größeren Ort wo man abends auch mal was trinken gehen konnte, einen kurzen Schulweg, ein paar Einkaufsmöglichkeiten usw...

Wir wohnen mit unseren Kindern in einer Kleinstadt (6000 EW) und ich würde nicht mehr freiwillig im Dorf leben wollen, erst recht nicht außerhalb (in der Großstadt aber noch viel weniger 😉). Die Größe finde ich eigentlich optimal

Bearbeitet von Maximama90
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Ja, das siehst du zu eng.

Ich würde so auch nicht wohnen wollen, aber das sucht man sich ja nicht immer aus. Als Kind schon dreimal nicht.

Wir haben mit Kindern bisher immer am Rand einer Kleinstadt gewohnt.
Am alten Wohnort hatte auch das jüngere Kind eine Spielfreundin in derselben Straße und alles andere wurde verabredet. Dabei sind wir oft ins Nachbardorf gefahren ;-) weil die Kinder dort zur Grundschule gingen und eben ihre Freunde hatten.
Am neuen Wohnort ist es ähnlich. Die Große trifft Verabredungen (aber auch nicht ständig, die hockt auch gerne und viel Zuhause), bei der Kleinen klingelt ab und zu ein Nachbarsmädchen. Die dicke Freundschaft ist das aber auch nicht.
Sogar zum Freibad laden wir unsere Kinder ins Auto (ja, ist bisl nervig) weil unsere Stadt keins mehr hat.

So, und dann könnte ich mir eine Menge schlechterer Wohnorte vorstellen, an denen ich weder meine Kinder um die Häuser ziehen lassen würde, noch ständig die Kids aus den anderen Blocks auf der Matte stehen haben möchte.

Landleben hat Nachteile, keine Frage.
Aber es gibt doch echt Schlimmeres, als die Kinder zu ihren Freunden zu fahren.
Nur beim Rollerführerschein später, da muss man als Mutter sicher einmal über seinen Schatten springen ;-) den sollte man seinen Kindern bei so einer Wohnlage schon gönnen.