Hallo,
Wir haben ein Haus gefunden, das wir gerne kaufen möchten. Allerdings möchte mein Freund das Haus gerne alleine kaufen, damit es im Falle einer Trennung keine Probleme gibt und da er auch mehr Eigenkapital mitbringt. Da ich kostenlos mit wohnen darf, wäre die Lösung für mich ok.
Allerdings gehe ich bald in Elternzeit und dann erhalte ich deutlich weniger Geld. Zurzeit verdienen wir in etwa gleich.
In der Zeit von Elternzeit und evtl. anschließender Teilzeit wegen der Kinderbetreuung würde er ja wesentlich mehr für die Zukunft sparen/investieren. Solang wir glücklich zusammen sind würde es mich weniger stören da es ja trotzdem unser Haus ist, doch im Falle einer Trennung würde ich mich deutlich schlechter stellen.
Wenn wir allerdings beide in TZ gehen würden um es uns gerecht aufzuteilen, könnte er sich den Abtrag + Nk + Lebenshaltungskosten etc. nicht leisten.
Wie habt ihr es geregelt? Gibt es noch interessante Lösungsansätze?
Hauskauf
Hallo,
es ist legitim, daran zu denken, dass eine Beziehung in die Brüche gehen kann. Aber ihr habt ein gemeinsames Kind,oder!? In dem Fall leistest du Erziehungsarbeit für euer Kind und gehst wahrscheinlich in Teilzeit arbeiten. Das ist das Modell, wie sehr viele Familien leben. Ich würde es so machen, dass ihr beide zusammen das Haus kauft und im Falle einer Trennung und evtl. eines Hausverkaufes, dein Freund sein Eigenkapital wieder bekommt. Diese Summe kann in einem Vertrag festgelegt werden. Meine Freundin hat ein Haus geerbt und mit ihrem Mann saniert. Im Falle einer Trennung ist das Haus zwar ihr, doch sie muss ihren Mann mit einem bestimmten Betrag auszahlen. Das wurde beim Notar schriftlich festgehalten. Denk an deine Zukunft und Sicherheit.
Alles Gute für dich!
Ich kann dir nur sagen, wie wir es handhaben:
Mein Mann kauft das Haus, da ich in EZ bin und schwanger und dennoch gehört es uns beiden.
Ist für uns selbstverständlich, denn an eine Trennung denken wir nicht und selbst wenn, bin ich eben nicht nur irgendeine Frau, sondern die Mutter seiner kinder und das Haus soll letztendlich auch unseren Kindern bleiben.
So haben wir es auch gemacht. Das meiste EK kam von meinem Mann. Aber ich konnte bis auf einen Bausparvertrag auch Nix beisteuern, da ich in Elternzeit war und nun Teilzeit auch nicht Mega viel verdiene. Da ich aber die Kinder seit Jahren betreue und er seinem guten Job nachgehen kann, ist das nur fair, dass bei einer Trennung mir die Hälfte gehören würde. Wir sind aber allerdings auch verheiratet seit 14 Jahren.
Er bringt mehr Eigenkapital mit?
Und wenn du nächste Woche im Lotto gewinnst oder 50.000 Euro von einer kinderlosen Tante erbst, dann fliegst du alleine nach Australien und er betreut euer Kind? Oder wie?
Ich würde zuerst heiraten und dann ein Haus kaufen und beide ins Grundbuch eintragen.
Im Falle einer Scheidung kann dann ein Anwalt die Sache mit dem höheren Eigenkapital aufdröseln.
Man kann es auch komplizierter machen.
Aber ernsthaft: will man seine sämtlichen Finanzen auseinanderhalten?
Er müsste dir einen Ausgleich zahlen, wenn du das Kind betreust und dafür finanziell zurücksteckst.
Eigenkapital kann man ja auch im Lauf der Jahre aufbauen. Keine Ahnung, wo er seins her hat, aber du solltest diese Chance natürlich auch haben.
Und unbedingt die Rente mit bedenken - es nützt nix, wenn er dir einen Ausgleich zum Netto-Gehalt zahlt aber deine Rente auf der Strecke bleibt, weil du zu wenig brutto hast...
Er plant den Fall der Trennung.
Plant er auch den Fall, dass ihr zusammen bleibt? Dann möchtest du vielleicht auch in 10 Jahren ein Haus kaufen. Sonst vererbt er seins mit 85 Jahren womöglich an euer Kind und du wohnst als Witwe wieder zur Miete?
Aber was wollt ihr mit 2 Häusern?
🤔klingt alles noch etwas wenig durchdacht...
Heirat ist nicht geplant?
Wenn ihr verheiratet seid, gibt es nämlich den Zugewinnausgleich. Dann ist es zwar sein Haus, ja, aber du hast Anrecht auf die Hälfte des Preises. Macht wenn du vorhast länger in EZ zu gehen und dein Freund nicht, absicgerungstechnisch total viel Sinn!
Das ist falsch. Zugewinnausgleich heißt, dass ein anteiliger Anspruch auf die Wertsteigerung entsteht, aber
ganz sicher nicht auf den Kaufpreis.
? Ich habe nichts von Hauspreis geschrieben. In einer Ehe wenn der Mann 100k Eigenkapital einbringt und das Haus mit 500k abbezahlt, ist es am Ende der Ehe immer noch sein Haus. Aber der TE stehen eben 200k zu. Ohne Hochzeit genau 0€. Das weiß der Freund vermutlich auch, ist aber angesicht der Tatsache dass sienfpr das gemeinsame Kind beruflich zurücksteckt ziemlich mies.
Wenn man dann doch rechnet, dass ihr auch die Hälfte von allem anderen was in der Ehe entstanden ist zusteht ist wenn sie nicht so viel arbeiten will wie der Mann, schon enorm.
Das ist wenn sie dann ausziehen muss etc. eine deutlich bessere Ausgangslage.
Dadurch dass du kostenlos in seinem Haus mitwohnst, hast du einen enormen Mietvorteil und das über viele Jahre. Das kann man natürlich gegen deine Einkommenseinbußen in der Elternzeit gegenrechnen.
Ich vermute aber ganz stark, dass du dich als Profiteur herausstellen wirst.
Da sie aber weniger Einkommen hat, hat sie ja den Vorteil gar nicht wirklich? Es ist ja nicht so, dass sie weiter normal verdient und dabei ihre Miete wegfällt.
Beispiel, mal ganz grob:
Sie hat vorher 2000 netto, davon 700 Euro Miete.
In der Elternzeit hat sie 1300 Euro, keine Miete.
In beiden Fällen hat sie zwar 1300 Euro, im zweiten Fall aber keine Einzahlungen in die Sozialversicherungen, was sich finanziell negativ auswirkt.
Nach der Elternzeit reduziert sie dann vielleicht die Stunden, denn er "kann" ja nicht reduzieren, weil er sich sonst sein Haus nicht leisten kann. Sie ermöglicht ihm also den Kauf. Dennoch hat sie weiterhin weniger Einkommen und weniger Einzahlungen ins Sozialversicherungssystem.
Dann soll vielleicht das zweite Kind kommen - noch weniger Geld in der Elternzeit, denn sie hat ja vorher weniger verdient.
Mal davon abgesehen, was es gefühlsmäßig mit einem macht, wenn man so abhängig ist.
Und dass sie sich dann auch nicht an großen Anschaffungen beteiligen kann, die fest im Haus verankert sind, denn die kann sie ja danach nicht mitnehmen. Zuhause würde ich mich dort so auch nicht fühlen.
"In beiden Fällen hat sie zwar 1300 Euro, im zweiten Fall aber keine Einzahlungen in die Sozialversicherungen, was sich finanziell negativ auswirkt."
So ganz stimmt das ja auch nicht! Für jedes Kind hat man in der Rentenversicherung 3 Jahre Erziehungszeit. In diesen 3 Jahren entstehen Pflichtbeiträge in der Höhe, die auch ein Durchschnittsverdiener einzahlen würde. Sofern die TE also nicht überdurchschnittlich gut (derzeit über 45358€ brutto im Jahr) verdient, kann sich das sogar positiv auf die Rente auswirken. Und auch wenn sie nach einem Jahr wieder arbeiten geht, bekommt sie diese Beiträge auf dem Rentenkonto gutgeschrieben. Das Einzige, was die TE tun muss, ist einen entsprechenden Antrag bei der DRV stellen.
https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Familie-und-Kinder/Kindererziehung/kindererziehung_node.html
LG
"Unser" Haus gehört auch nur meinem Mann. Zum Zeitpunkt des Kaufs waren wir noch nicht verheiratet. Aktuell gehört mir also der Zugewinn seit unserer Hochzeit.
Allerdings hat er es allein gekauft und bezahlt. Ich habe weder Eigenkapital reingesteckt noch stehe ich im Kreditvertrag. Sobald ich da Geld reingesteckt hätte oder in Verbindlichkeiten gekommen wäre, hätte ich auf einem Eintrag im Grundbuch bestanden. Das geht ja auch anteilig, z.b. je nach eingebrachtem Kapital.
Ich beteilige mich mit einer Pauschale am Kostenpunkt wohnen, die alles abdeckt, also Nebenkosten, Strom, Internet, Reparaturen, Wartung usw. Damit wohne ich zum Preis einer Miete für eine Einraumwohnung in einem Haus.
Der Fakt, dass wir uns im Falle einer Trennung nicht darum streiten müssen, wer das Haus bekommt, fand ich immer ganz schön, weil das eben von vornherein geklärt war. Ich hatte aber auch nie den riesen Wunsch nach einem Eigenheim und würde mich auch in einer Mietwohnung wohlfühlen.
In meiner Elternzeit hat mein Partner übrigens den Hauptteil der laufenden Kosten übernommen, so dass meine sparrate für die Altervorsorge gleich blieb, um den Verdienstausfall auszugleichen.
Hat er denn schon mit der Bank geredet und bekommt er alleine überhaupt einen Kredit?
Ich werde nämlich direkt hellhörig, wenn ich lese, dass er sich TZ (welcher Umfang?) nicht leisten kann, weil er dann mit dem Geld nicht hin kommt. Nur mal weiter gedacht, er muss neben den Kreditraten und Nebenkosten auch Rücklagen bilden. Im Falle einer Trennung käme auch noch Kindesunterhalt dazu...
Ist er sich sicher, dass er sich das Haus dann trotzdem noch weiter leisten kann?
Ganz ehrlich, ich würde den Deal nicht machen und auf keinen Fall irgendeinen Cent in dieses Haus stecken.
Es hat für mich ein Geschmäckle, er baut sich etwas auf und du kannst im Notfall schauen, wo du bleibst.
Ihr verdient beide gleich viel, dann dreh den Spieß doch mal um: was hält er denn von dem Vorschlag, dass du dir ein Haus kaufst und er Elternzeit mit Elterngeld und danach Teilzeitjob machen soll, damit du dir die Hausrate leisten kannst. Findet er das auch eine so tolle Idee?
Mögliche Lösung: Haus zusammen kaufen, sich rechtlich beraten lassen und für den Fall einer Trennung festhalten, wer wie viel Eigenkapital zu Beginn eingebracht hat. Oder das über die Einträge im Grundbuch händeln, bspw steht er dann mit 70% und du mit 30% drin. Wenn die Bank da mitspielt.
Darüber hinaus überlegen, ob dieses strikte Trennen der Finanzen für die Zukunft wirklich das Modell ist, das man als Paar leben möchte. Mir wäre das zu anstrengend und ich finde das auch insgesamt wenig partnerschaftlich. Schließlich solltet ihr als Eltern und als Familie ein Team sein...
Dem stimme ich zu.
Mein Mann und ich haben unsere Finanzen immer getrennt. Eigene Konten und ein gemeinsames für alles was uns beide betrifft.
Jetzt in der Elternzeit und auch danach wenn ich aufgrund der Kinder Teilzeit arbeiten werde, zahlt er selbstverständlich wesentlich mehr aufs Gemeinschaftskonto von dem das Darlehen fürs Haus abgeht und er hatte damals auch etwas mehr Eigenkapital eingebracht als ich. Wir stehen aber beide im Grundbuch und etwas anderes wäre auch nie in Frage gekommen.
Wer wie viel EK eingebracht hat lässt sich ja für den Fall einer Trennung schriftlich fest halten.
Die laufenden Zahlungen durch ihn sind aber nur möglich weil du die Kinderbetreuung übernimmst. Du trägst also maßgeblich dazu bei und gehörst mMn definitiv ins Grundbuch.
Unsere Regelung war: Heiraten und alles zusammenschmeißen. Spätestens wenn man eine Familie gründet ist doch klar, dass die Sache lange halten soll und man gemeinsam wirtschaftet. Und so würde ich das auch angehen. Im worst case stehen dann beide am Ende gleichermaßen gut / schlecht da.