übergriffiger Vermieter

Hallo Forum


Vorgeschichte:
- mein Vermieter ist alt, cholerisch, neugierig und schlampig
- repariert allerdings möglichst alles selbst im Haus
- hat illegal Schlüssel zu (wahrscheinlich) allen Wohnungen
- nutzt diese Wohnungsschlüssel ab und zu eigenmächtig, wenn er es für sinnvoll hält (Handwerkertätigkeiten)
- seit der ersten unprofessionellen Mieterhöhung vor etwa 7 Jahren ist das zuvor gute Verhältnis zwischen uns umgeschlagen in Streit
- vor etwa 4 Jahren kam es nach unerlaubtem Schlüsseleinsatz und Betreten meiner Wohnung zur Konfrontation, bei dem er ein Familienmitglied von mir beiseite geschoben hat, um dahinter die geplante Arbeit aufzunehmen
- daraufhin habe ich Anzeige erstattet und es hat sich herumgesprochen, dass es eine Verurteilung mit Geldstrafe wegen Beleidigung gegeben haben soll
- etwa 3 Wochen später nutzte er die durch einen Handwerker offen stehen gelassene Wohnungstür, um sich in meiner Küche aufzuhalten bis der Handwerker fertig war, wobei er meine Aufforderung zum Gehen ignorierte
- bevor wir diesen Stress miteinander hatten, gab es eine ähnliche Problematik mit einer Nachbarin, die sich jahrelang terrorisiert fühlte und vor ihm Angst hatte, bis sie deswegen ausgezogen ist


Neuester Vorfall:
Vor wenigen Tagen betritt der Vermieter zeitgleich mit einem Handwerker das Haus und beeilt sich, um mit dem Handwerker in meine Wohnung zu gelangen.
Überrascht von seinem Elan, habe ich es nicht geschafft, die Tür sofort hinter dem Handwerker zu schließen, denn der Vermieter stand schon hinter der Türschwelle in meinem Flur.
Er hat mit beiden Händen gegen die Tür gedrückt, dabei etwa zwei mal ruckartig versucht die Tür aufzustoßen und mich unter anderem mit "Ich gehöre dazu!" und "Lassen Sie mich jetzt rein!" zu überreden.
Ich habe dagegen gehalten und nach etwa 30 Sekunden die Rangelei gewonnen.

"Ich gehöre dazu!" war gelogen und zeigt, wie cholerisch er ist und wie sehr er die Wohnung betreten möchte.

Beleidigung(?!):
Beim Schließen der Wohnungstür bezeichnet er mich als "Verrückten".


Fragen:
(Wie) Kann ich dem Vermieter den Zutritt zu meiner Wohnung dauerhaft wirksam verbieten?

Kann eine Anzeige wegen Beleidigung und Hausfriedensbruch zu einem "zerrütteten Mietverhältnis" führen?


(Ich möchte hier trotzdem weiter wohnen.)

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Würde da nicht mehr lange fackeln, sondern per Anwalt konsequent und rechtlich sauber alles umsetzen was machbar und gleichzeitig für dich hilfreich ist.

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Als erstes würde ich das Schloss an der Wohnungstür austauschen.
Du bist lediglich verpflichtet, das originale Schloss aufzubewahren und bei Auszug wieder einzubauen.

Ansonsten wäre das meiner Ansicht nach durchaus ein Fall für eine Anzeige, aber das kann die Polizei besser beurteilen, man kann dort ja einfach nachfragen.

Dass ein Mietverhältnis "zerrüttet" ist, wenn Mieter und Vermieter über die Polizei kommunizieren, liegt für mich allerdings auf der Hand. Bei "zerrüttet" ist ja nicht definiert, von wem das ausgeht...

Wenn du eine Anzeige vermeiden willst, keine Angst hast, dich selbst durchzusetzen, bleibt wohl nur das neue Schloss - und der Hinweis am alle Handwerker und sonstigen Bekannten, dass sie bitte darauf achten, den Vermieter draußen zu lassen.
(Wobei es ja durchaus Situationen geben könnte, in denen er das Ergebnis einer Reparatur sehen sollte, oder? Da würde ich mich rechtlich noch mal einlesen, aber unangekündigt und/oder ohne deine Anwesenheit geht natürlich nicht)

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Im normalfall holt der vermieter die handwerker idealerweise machen diese vorher/nachher bilder und der vermieter bespricht alles weitere mit den handwerkern da braucht der vermieter normalerweise die wohnung nicht betreten aber würde definitiv da nochmal aus rechtlicher sicht nachfragen.

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Es geht mir lediglich um das Recht des Betretens. Wer dafür wie die Tür öffnet ist mir zur Zeit völlig egal.
Und wie hilft ein gewöhnliches Schloss, wenn die Tür schon geöffnet ist?

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Ich hätte schon längst das Schloss ausgetauscht.

Ansonsten stellt sich mir die Frage, warum der Vermieter in eure Wohnung will?

Eigentlich taucht er ja nicht einfach so auf, sondern will sehen was die (von ihm beauftragten?) Handwerker machen, will selbst etwas in Ordnung bringen oder Schaden begutachten?
Ja warum lässt du das nicht zu? Es passiert offensichtlich nicht besonders häufig, und generell ist es ja gut, wenn er sich kümmert.
Gerade weil du dort weiter wohnen willst, würde ich auf ein neutrales Verhältnis setzen, sprich deeskalieren. Man muss einem alten Mann nicht unbedingt mit aller Gewalt die Tür vor der Nase zuschlagen oder es fast zur "Ranglerei" kommen lassen, erst recht nicht, wenn es sein Vermieter ist.
Mit weiteren Anzeigen wird das Wohnen dort sicher nicht angenehmer.

Bearbeitet von njeri
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Auch ein alter Mann muss sich ans Mietrecht halten. Wenn er rechtswidrig einen Schlüssel zur Wohnung besitzt und sich in der Vergangenheit dadurch ohne Vorankündigung und Einwilligung einfach Zutritt verschafft hat, würde ich ihn auch nicht mehr reinlassen. Es kann natürlich Fälle geben, da hat er ein Anrecht darauf, aber einfach mit den Handwerkern mitkommen geht nicht.

Es gibt leider Eigentümer*innen, die denken, sie könnten sich alles erlauben, Deeskalation hilft da nicht immer und angenehm ist das Wohnen dort ja schon jetzt nicht.

Neue Türschlösser würde ich nicht auf eigene Kosten anbringen, zumal ein Rückbau z. T. nicht möglich oder sehr aufwändig ist. Meine Lösung wäre: Vermieter erneut auf das eigene Hausrecht als Mieter hinweisen, mögliche juristische Konsequenzen (Anzeige) benennen, Schlüsselherausgabe anmahnen, Schadenersatzsansprüche sowie den Austausch des Schlosses bei Zuwiderhandlung ankündigen - Schloss muss dann nämlich der Vermieter zahlen. Das ganze am besten mit anwaltlicher Unterstützung.

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Ein Schloss bekommt man für paar Euro überall und der Austausch ist innerhalb von 1-2 Minuten (wenn man es nicht regelmäßig macht) erledigt.

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Macht er sich in deiner Küche einen Kaffee oder bedient er sich am kühlschrank?
Macht er seine arbeiten oder begutachtet die vom handwerker gemachten sachen?
Wenn zweites zu trifft würde ich mich da nicht streiten.
Aber gleichzeitig würde ich dennoch mal mit einem anwalt klären wie es ist, ob du ihn wenn schon handwerker da sind noch kontrollieren lassen musst oder es reicht wenn er vorher/nachher fotos sich austauscht mit den handwerkern persönlich.

Wenn er selbst repariert ist es doch supi 💪🏼🥳
Ich habe mein haus auch großteils selbst saniert (bis auf die neuen fenster😂)
Aber das würde ich z.b nicht unterbinden.
Denn alles was NICHT innerhalb der wand betrifft geht dem vermieter nichts an.
Also wenn deine küchenamatur läuft dann kannst du selbst dafür aufkommen, auser es hat diese als ausstattung mit dazu vermietet.
(Das betrifft alles rohr technische)
Auch wenn z.b du ein gerät hast und die sicherung dauernd schmeisst musst du persönlich dich darum kümmern.
Wenn ein neuer boden rein muss, das ist z.b wieder vermieter sache.
Da wäre es interessant was es so für arbeiten sind was getätigt werden. Denn wenn es eigentliche sachen sind die dich betreffen würde ich mich darüber freuen.

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Alt, sparsam und nachlässig - wenn er selbst repariert ist es nie supi.

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Stimmt wenn mans nicht kann sollte mans lassen 😉 wenn mans kann dann ist es durch aus praktisch 👌🏼

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1. Schloss austauschen
2. Ausziehen

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Ich würde noch um

3. Solange du da wohnst jedes mal konsequent die Polizei rufen

Ergänzen

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Kenne sowas auch. Nur nicht so extrem.aber öfter einfach ohne Ankündigung geklingelt und "ja ich muss mal eben das und das gucken" "kann ich mal schnell dies und jenes". Einmal habe ich ihn erwischt, angeblich nur die Regenrinne sauber machen, als er mit der Leiter durch unsere Fenster in die Räume geguckt hat. Er hatte wohl mal nen Tiermessi und ich vermute dass hat ihn geprägt. Er hatte erzählt dass er alles neu machen musste. Wir haben zwar keinerlei Grund gegeben, bei uns war es nur so unordentlich wie es eben mit einem Kind manchmal ist. Aber ich glaube er hatte da etwas Kontrollzwang. Er hatte auch alle Schlüssel zu allen Wohnungen.

Wir haben uns nach was anderem umgeguckt, da wir keinen Stress wollten. Wenn man wohnen bleiben will, würde ich mich an einen Anwalt für Mietrecht wenden oder Mieterverein.

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Ich glaube wir schreiben über die selbe Person. Schreib mir doch mal eine Nachricht, in welcher Stadt das stattgefunden hat, wenn du magst.

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Glaube das machen viele.. war auch nicht in einer Stadt, sondern Dorf. Aber schreib mich gerne an. Vielleicht ist es ja dieselbe Region 😂 Meist haben die ja mehrere Immobilien.

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Anwalt einschalten und einen netten Brief schreiben lassen.
Es gibt Gesetze und Fristen, an die sich auch euer Vermieter halten muss, bspw. Handwerkerbesuche und das Besichtigen wollen der Wohnung sind im Vorfeld (mehrere Tage) anzukündigen.
Wenn das nicht gerade wöchentlich oder monatlich vorkommt, würde ich da mitspielen, aber auch immer selbst anwesend sein.

Fahr in den nächsten Baumarkt und tausch heute noch das Schloss aus. Damit haben sich unangekündigte Besuche ab sofort erledigt.

Aber unterm Strich würde ich mich sofort auf Wohnungssuche machen! So schön oder günstig kann keine Wohnung sein, als dass ich mir den Ärger antun würde. Wenn man eh auszieht, würde ich auch alle Fehltritte, die sich der Vermieter leistet, konsequent anzeigen.

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In Städten wie München ist es nur leider nicht so einfach, mal eben eine neue Wohnung zu finden. Das wissen die Vermieter und einige meinen deshalb, sich alles erlauben zu können. Letztlich freuen die sich, wenn jemand nach einiger Zeit wieder auszieht, dann können sie teurer neuvermieten. Und beim nächsten Mieter geht es dann von vorne los.

Wir hatten fast 10 Jahre eine übergriffige und unverschämte Vermieterin und haben uns superviel gefallen lassen, weil wir ja keinen Stress wollten. Irgendwann war es dann zu viel und siehe da, nachdem unser Anwalt einen Brief geschrieben hatte, war sie auf einmal freundlich und kooperativ. Andere Mieter im Haus sind wegen ihr ausgezogen, wir haben mit uns nicht die Kuh machen lassen und es hat funktioniert. Stress war es trotzdem.

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wenn du nicht so eine Antipathie gegen den Vermieter gehabt hättest, dann wäre es eine selbstvertändlichkeit gewesen, diesen mit dem Handwerker rein zu lassen.

Er bezahlt und möchte eventuell den Handwerker auf korrekte Arbeit kontrollieren. Ist doch sein Recht.
Ja. In gewisserweise gehört er dazu.
Und ja: man muss dem Vermieter dem Zugang zur Wohnung gewähren, mind. 1 mal im Jahr nach vorheriger Ankündigung. also komplett darfst du den Zugang nicht verbieten.

der Rest sind Animositäten, die sich aufgrund von Eurem Streit hochgeschaukelt haben.
Wäre es ein netter Vermieter, hättest du nix dagegen gehabt, wenn er dem Handwerker aus dem WEg geht und zwei Schritte in die Küche geht und sich auf den Stuhl setzt.
Dass er sich so doof verhält oder doofe Sätze sagt, hat keinen Zusammenhang mit dem Mietrecht.

Eure Situation hat weniger mit Mietrecht zu tun. Sondern mit Streit und Ärger, der sich hochschaukelt.
Löst das Verhältnis untereinander. Oder zieht aus.

Aber ja: Den Zylinder hätte ich schon nach dem ersten Vorfall ausgetauscht.

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Woher weißt du, dass er diesen Handwerker bezahlt?
Weißt du, ob der Vermieter sich für diesen Termin vorher korrekt angekündigt hat?
Woher stammt die Information, dass man einem Vermieter "mind. 1 mal im Jahr nach vorheriger Ankündigung" "Zugang zur Wohnung gewähren" muss?

Bearbeitet von uiuiVermieterVerbiet
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Schloss austauschen und fertig.