Hallo,
Wir wohnen mit unseren Kindern in einem Reihenhaus, welches seit kurzem abbezahlt ist und überlegen es zu verkaufen und ein freistehendes Zweifamilienhaus zu kaufen. Denn wir hätten gerne mehr Platz, unser jetziges Haus ist hellhörig und die Nachbarn nicht gerade leise und wir würden im Alter gerne auf einer Ebene wohnen. Vorausgesetzt wir finden ein anderes Haus (ist ja leider sehr schwierig geworden), wäre es mit der Finanzierung so, dass wir unser Haus verkaufen müssten+unser Gespartes nutzen+Finanzierung. Diese sollte nur etwa 15 Jahre laufen, weil wir dann in die Rente gehen. Das würde bedeuten, dass wir später zwar eine Wohnung vermieten könnten, aber unser Gespartes (bis auf etwas Notfallgeld) in dem Haus stecken würde. Ich denke hierbei auch an meinen Sohn. Er hat ein Handicap und wird später nicht in einem Beruf arbeiten können, in dem er viel bzw. ausreichend Geld verdient. Er hätte im größeren Haus die Möglichkeit, wohnen zu bleiben. Andererseits in der jetzigen Situation könnten wir noch Geld für seine Zukunft ansparen. Das ist bei einer neuen Finanzierung nicht mehr möglich.
Was meint ihr?
Haus verkaufen - ja oder nein?
Hab es mit dem Vermieten und der einen Ebene im neuen Doppelhaus nicht verstanden. Wer soll wie wo wohnen?
Ihr habt dann weniger Geld wie du schon festgestellt hast. Häuser tauschen verursacht Kosten ohne Gegenwert, Steuern usw. das ist dann weg. Und mehr Kapital steckt für immer im neuen Haus, das ist dann auch nicht mehr verfügbar.
Ist es Euch das wert, solltet ihr euch das leisten? Ich kann es nicht beantworten, das könnt ihr besser. Da müsste man schon genauer schauen und spekulieren wie die und eure Zukunft aussieht.
Ich kann dir keinen Ratschlag geben, aber vielleicht ein paar Fragen für dich aufwerfen:
Ist in dem Zweifamilienhaus tatsächlich so viel mehr Platz, wenn später eine Wohnung vermietet wird? Im Reihenhaus sind ja später die Zimmer eurer anderen Kinder frei.
Wie alt sind eure Kinder? Wie lange seid ihr tatsächlich noch als komplette Familie im Haus?
Privat vermieten hat heutzutage kaum noch Anreize: ihr müsst viel Mieteinnahmen abgeben, habt Renovierungskosten und finanzielle Risiken und müsst euer Haus mit Fremden teilen. Darauf würde ich keine Finanzierung im Alter bauen. Wollt ihr das wirklich?
Euer Finanzierungsplan klingt knapp genäht. Bis zur Rente ist alles abbezahlt, aber ihr habt dann 0 Rücklagen aufgebaut. Das wäre mir zu riskant. Und was ist, wenn es kurz vor der Rente Probleme gibt? BU, früher verrentet usw. Reicht das Geld dann noch?
Wie stellst du dir die Zukunft deines Sohnes vor? Soll er immer bei euch wohnen? Was ist mit später, wenn ihr alt seid? Investiert ihr Geld in einen Fond, der ihn später finanziell unterstützt? Oder ggf. eine Einrichtung für betreutes Wohnen? Manche Organisationen bieten eine Art Rente an, die die jungen Leute mit Handicap während ihrer aktiven Arbeitszeit ansparen und dann früher mit der Arbeit aufhören können, damit sie versorgt sind.
Hey,
Wie sieht es mit dem Grundstück der Doppelhaus Hälfte aus ? Ist dieses gekauft oder gepachtet ? Wie wäre es bei dem neuen Haus ? Kaufen oder pachten ?
Also bei den Immobilienpreisen würde ich wirklich überlegen das vorhandene Haus zu behalten und ggf. umzubauen. So kann man sich noch andere schöne Dinge wie zB Größere Reisen gönnen.
Aber ich kenne eure Umstände nicht .
Liebe Grüße
Das kommt ganz drauf an, welches Zweifamilienhaus ihr findet. Lage ist wie immer super wichtig. Wenn das passt, hat das Zweifamilienhaus natürlich auch in Zukunft mehr Wert als das Reihenhaus, daher stimme ich dem Kommentar oben nicht zu "investieren ohne Gegenwert".
Und eine Wohnung erstmal eine Zeit lang zu vermieten kann schon Sinn machen. Nicht umsonst haben viele Reiche Immobilien, welche sie vermieten.
Ihr braucht einfach ein gutes Angebot. Der Zustand des Hauses muss passen (z.b. nur kleinere Renovierungen notwendig) und wie oben schon erwähnt ist die Lage wirklich unglaublich wichtig, gerade für Vermietungen und für die Wertsteigerung.
Schwierig als Aussenstehende zu beantworten. Spontan fallen mir folgende Punkte ein:
- Habt ihr bei eurer Finanzplanung auch an später, in eurer Rentenzeit anstehende Renovierungen/Sanierungen gedacht?
- Eine Wohnung zu vermieten, kann, muss aber nicht gut gehen. Stichwort Mietnomaden oder auch einfach Kosten wenn ma was kaputt geht. Wir machen z.B. in unserem Zuhause alles selbst. Ist was an unserem vermieteten Reihenhaus, kommt aber auch mal der Handwerker, weil unsere Mieter eben nicht ewig mit einem Provisorium leben sollen bis wir den Fehler gefunden und selbst behoben haben.
- Mieteinnahmen müssen versteuert werden.
- Was macht ihr bei Mietausfällen?
- Auch im freistehenden Haus kann man Ärger mit Nachbarn haben.
- Wie integriert seid ihr in eurer Nachbarschaft? Wollt ihr das aufgeben?
Ich habe noch nicht verstanden, was ihr haben wollt. Einen Bungalow oder ein klassisches Doppelhaus?
Einen Bungalow als Doppelhaus zu finden, ist quasi unmöglich. So etwas gibt es nicht und neubauen wird euch das keine Gemeinde mehr genehmigen (Stichwort: Flächenversiegelung).
Ich würde daher erstmal schauen, was ihr euch leisten könnt und ob das überhaupt realisierbar ist. Ein Grundstück mit passendem Bebauungsplan müsst ihr ja auch noch finden oder eine Bestandsimmobilie, bei der ihr eure Planungen umsetzen könnt. Die Bungalows aus den 70ern, die ich kenne, sind alles andere als altersgerecht. Zwar ebenerdig, aber dafür die typisch kleinen Räume der damaligen Zeit.
Puh, das ist ein riskantes Unterfangen.
Denn vermutlich werdet ihr erst ein neues Objekt kaufen und danach (ich empfehle: SOFORT!) das alte Haus verkaufen.
Da man bei einem Verkauf nie genau weiß, was man bekommt, ist es eben ein Risiko.
Den Verlust (vor allem die Grunderwerbssteuer als höchster Posten) habt ihr ja sicher durchgerechnet, DAS Geld ist auf jeden Fall weg.
Ich kannte mal eine Familie, die genau deshalb ein Mehrfamilienhaus gekauft haben: damit der Sohn mit Handicap von Mieteinnahmen leben kann.
Die Eltern waren damals aber mehr als 15 Jahre von der Rente entfernt und konnten ein entsprechendes Haus einigermaßen günstig kaufen - vorher hatten sie keins, das heißt, sie konnten ihr Kapital auch besser überblicken.
Bei dir lese ich noch heraus, dass es mehrere Kinder gibt.
Wie denkt ihr euch das? Wie alt sind die Kinder? Dass man für einen Sohn mit Handicap mehr vorsorgt als für die anderen Kinder, finde ich verständlich. Aber diesem Sohn ein ganzes Mehrfamilienhaus inkl. Mieteinnahmen vererben, wenn die anderen mehr oder weniger leer ausgehen, finde ich auch heikel... schwierige Frage.
Ich kann nur sagen, dass wir bei einem Haus-Tausch (also Kauf, Sanierung, dann Verkauf des alten Hauses) mit einem blauen Auge davongekommen sind.
Zwischen Kauf und Verkauf kann so viel passieren, selbst wenn es nur ein paar Wochen sind. Bei uns war es z.b. der beginnende Ukraine-Krieg (=massive Preissteigerung beim Material) und wenig später die steigenden Zinsen (=sinkende Preise bei Immobilien).
Ach so, eine Finanzierung haben wir auch bis zum Renteneintritt meines Mannes laufen.
Solange man trotzdem noch etwas ansparen und Rücklagen bilden kann, finde ich das unproblematisch. Zumindest, wenn man einen sicheren Job hat.
Wer mit 30 Jahren einen Kredit über 20 Jahre abschließt, kann doch ehrlicherweise diesen Zeitraum auch nicht komplett überblicken. Da hat man für "nur" die letzten 10-15 Jahre vor der Rente doch fast mehr Überblick.
Allerdings sollte man eben auch nicht unterschätzen, was es für einen Unterschied macht, ob man (bei kleinem, abbezahlten Häuschen) einen ordentlichen Batzen Geld in der Rückhand hat, oder ob man (bei großem Haus) wenig bis gar nichts flüssig hat. Gerade, wenn man vermieten will, muss man ja auch gewisse Reparaturen zeitnah stemmen können, die privat evtl warten können.
Viel Glück bei der Entscheidung.
Du schreibst, ihr geht in ca. 15 Jahren in Rente. Das bedeutet, Eure Kinder sind im Teenie-Alter, also mit der Schule fertig, während die Finanzierung für ein eventuell neues Haus noch laufen würde?
Dann solltet Ihr bedenken, dass die (Mit)Finanzierung eines eventuellen Studiums ausserhalb Eures Wohnortes ganz schön in's Geld gehen kann, wenn die Kinder nicht bafögberechtigt sind. Könntet Ihr das neben der Hausfinanzierung stemmen?
Du schreibst Ihr möchtet Eurem behinderten Sohn ermöglichen, bei Euch wohnen zu bleiben. Will er das überhaupt? Auch junge Erwachsene mit Handicap wollen sich mal von den Eltern abnabeln.
Du schreibst, dass Dich die lauten Nachbarn im Haus nebenan nerven. Ich würde davon ausgehen, dass Mieter über einem mindestens genauso nerven können.
Grüsse
BiDi