Bei Mutter ausbauen vs zur Miete wohnen

Hallo ihr Lieben,

ich hatte schonmal eine ähnliche Frage wie die Folgende in dieses Forum gestellt, nun hat sich aber die Situation ein bisschen geändert. Ich hoffe deshalb, ihr seht es mir nach, das ich nochmal nachfrage 😇

Und zwar wohnen mein Freund und ich derzeit in einer abgeschlossenen Wohnung im Haus meiner Schwiegermutter. Wir zahlen hier wenig Miete, deshalb kann ich etwas sparen, aus bestimmten Gründen wollen wir dennoch bald ausziehen.

Ich habe mich bereits umgehört, es gibt einige Mierobjekte die für uns in Frage kommen und wir werden noch ein paar besichtigen. Finanziell liegt das im machbaren Rahmen.

Nun ist es aber so, das mir gleichzeitig bereits das Haus meiner Mutter überschrieben wurde. Sie lebt dort mit lebenslangen Wohnrecht für den ersten Stock. Unten hat meine Oma gelebt bis zu ihrem Tod. Diese Wohnung steht nun leer. Ist allerdings nicht wirklich eine Wohnung, man müsste viel renovieren und zusätzliche Zimmer nach hinten in den ehemaligen Stall bauen, da das Erdgeschoss früher eher als "Wirtschaftsgeschoss" gedacht war. Und ich möchte auch nicht "unter" meiner Mutter wohnen. Man hört viel wenn sie läuft und sie ist auch noch Musiklehrerin... Also fällt diese Wohnung für mich selber flach. Ich könnte allerdings versuchen meine Mutter zu überreden, nach erfolgter Renovierung in dieses Erdgeschoss zu ziehen. Mein Freund und ich könnten dann in die Wohnung meiner Mutter ziehen und ggf noch das Dachgeschoss ausbauen.

Meine Mutter ist bald 61Jahre alt, hat einen Freund, den ich nicht mag (schwieriger Charakter, wenn ich ihn treffe schnürt sich schon meine Brust zu), und ich habe eine Schwester die psychisch krank ist und vom Staat lebt, aber in 400km Entfernung. All das hindert mich daran, selber in dieses Haus zu ziehen.

Gleichzeitig muss ich aber irgendwann finanziell für dieses Haus einstehen, da es mir ja (im Nachhinein bereue ich das) überschrieben wurde.
theoretisch wäre mein Geld ja doch dann besser in dieses Haus investiert als in Miete? Ich habe große Angst das ich mit diesem Anwesen irgendwann finanziell auf die Schnauze falle. Meine Mutter versteht diese Sorge nicht. Es hat 1000 qm und die neue Grundsteuer hat sich für das Anwesen verzehnfacht. Sie hat es mir überschrieben damit es nicht verkauft werden muss, falls sie stirbt, aber ich sehe da mittlerweile keinen Weg mehr dran vorbei, solange ich es nicht selber nutze.

Sorry für den langen Beitrag, und falls ich mich wiederhole mit den Fragestellungen ...

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Von der einen Schwiegermutter zur anderen und vom Regen in die Traufe?

Entscheide so als würdest Du dieses Haus nicht besitzen. Es ist ein externer Faktor der dir aufgedrückt wurde, lass ihn nicht über Dein Leben bestimmten.

1. du hast ein Haus mit Nachteilen. Das ist erstmal besser als kein Haus zu besitzen.
2. du willst irgendwo wohnen

Das eine würde ich mit dem anderen nicht vermischen. Du bindest dir sonst finanzielle und familiäre Probleme ans Bein, ganz ohne Not.

Du kannst das Haus verkaufen oder vermieten, um mindestens keine finanziellen Nachteile zu erleiden.

Und Du kannst dorthin ziehen wo Du wohnen möchtest. Wenn Du Dein Geld unbedingt in Immobilien und Zinsen stecken möchtest statt in die Kaltmiete, dann wäre es großer Zufall wenn genau das Haus was Du zufällig schon besitzt das perfekte Objekt dafür ist.

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wenn das Haus Dir überschrieben wurde, dann wohnt jetzt die Mama zur Miete da.
Muss Miete bezahlen und auch die Nebenkosten. Habt ihr das nicht so geregelt? Dann ist das natürlich tragisch. Kuck, dass ihr das geregelt kriegt.

Gibt es eine Möglichkeit, einen Teil des Hauses an jemand fremdes zu vermieten? Muss ja nicht Wohnung sein, - kann auch Büro oder Lagerfläche oder Wohnmobilabstellplatz, um Einnahmen zu generieren?
Hinziehen würde ich nicht, NIcht nur wegen der Mutter, sondern auch wegen den ungüstigen Räumen.
Will die Mutter denn dort bleiben? SIe könnte in eine altergerechte Wohnanlage umziehen und dann könntest DU mit Deiner Familie das ganze Haus nach Euren Wünschen umbauen.

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Diese Möglichkeit ist mir heute Abend auch eingefallen... Ich könnte meiner Mutter das Wohnrecht abkaufen, und sie kann dann wohin ziehen wo sie möchte, und ich kann mich um das Haus kümmern...

Derzeit haben wir es so geregelt das sie also meine Mutter alles bezahlt, also ihre ganzen laufenden Kosten. Miete muss sie nicht bezahlen, da sie ja ein Wohnrecht hat. Bis Mai/Juni konnte meine Oma noch mit ihrer Rente etwas beisteuern, das ist jetzt natürlich weggefallen.

Wohnmobilstellplätze vermietet meine Mutter in der Scheune. Wie gesagt: bisher musste ich noch nichts zahlen. Ich mache mir nur Sorgen, wie meine Mutter das stemmen möchte wenn sie in Rente ist. Ich habe sie heute Nachmittag darauf angesprochen und gefragt ob sie da einen Plan hat bzw hatte als wir die Hausübergabe gemacht haben. Sie meinte, darüber hat sie damals (vor 4 Jahren) nicht nachgedacht, für sie war das Ganze nur "für auf Papier". Für mich damals leider auch, ich hatte damals keine emotionalen Ansprüche auf das Haus und wollte nichts damit zu tun haben. Ich hatte keine Ahnung, das ich es dann vermieten muss, um es zu halten.

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"wenn das Haus Dir überschrieben wurde, dann wohnt jetzt die Mama zur Miete da."

Nein, sorry, aber das tut sie nicht - denn sie hat sich ein Wohnrecht vorbehalten, vermutlich an der Wohnung im 1. OG.

Das ist im Zusammenhang mit der Überschreibung von Wohnhäusern zu Lebzeiten auch nicht 'tragisch', sondern die Regel. Ich verschenke doch nicht mein Haus an mein Kind und zahle ihm dann für die Räume, die ich weiter nutze, auch noch Miete? Es sei denn, ich habe so viel Geld zu vererben, dass ich die Freibeträge mehr als einmal nutzen will, die leben ja alle 10 Jahre wieder auf...

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Lass dich doch mal beraten, was so alles geht. Vielleicht bei einem Fachanwalt, vielleicht gibt es eine Lösung, die du nur noch nicht kennst.

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Die 1000 qm sind Grundstücksfläche oder Wohnfläche? Wohnfläche wäre natürlich riesig, da Frage ich mich wieso ihr anbauen wollt? Grundstücksfläche, wäre jetzt nicht klein aber bei weitem auch nicht riesig. Die neuen Hebesetze sind doch noch gar nicht raus. Sicher das es so teuer wird?
Der Anbau wäre ein hoher Aufwand und sehr sehr teuer. Müsstest du mal irgendwie überschlagen und schauen wie hoch der Kredit wäre den du dafür aufnehmen musst.
Ich kann mich auch irren, aber wenn der Stall eigentlich nicht zum Haupthaus gehört, musst du da definitiv überhaupt erstmal Genehmigungen für haben und ich glaube dir Hürden, besonders im Bezug auf Brandschutz sind da sehr hoch! Aber! Wie gesagt, das ist nur so ein Halbwissen von mir. Müsstest du dich mal genau schlau machen.
Wenn ihr noch das Dachgeschoss ausbauen wollt, dürftet ihr grob sicher um dir 100 Tsd Euro ausgeben.
Das heißt du musst eh viel Geld ausgeben um dort einzuziehen. Wenn du nicht vor hast dort nach dem Ableben deiner Mutter zu bleiben, würde ich möglichst genau ausrechnen was günstiger auf Dauer ist. Das Haus umzubauen oder weiter zur Miete zu wohnen. Das Geld was du jetzt ins Haus investiert, wird den Wert nicht unbedingt erhöhen. Deine Mutter kann ja auch noch viele viele viele Jahre leben. Unter dem Aspekt das die familiäre Situation nicht besonders gut ist, würde ich es wahrscheinlich nicht machen. Es sei denn es würde sich finanziell wirklich wirklich lohnen. Vielleicht lässt du dich mal von einem Immobilienberater beraten. Der könnte dir sagen wie teuer es wird und evtl auch sagen wohin der Trend bei den Immobilienpreisen in eurer Gegend geht.

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Danke für deine Antwort! Die 1.000 qm sind natürlich Grundstücksfläche. Ehemaliger Bauernhof. Denkmalschutz auf die meisten Gebäude (außer auf den Stall). Ich habe bereits mit der Gemeinde telefoniert. Sie hat mir das Ganze mit dem alten Hebesatz vorgerechnet. Sie meinte, der neue Hebesatz wird wohl auch nicht viel günstiger werden. Dank Denkmalschutz sparen wir aber immerhin ca 300 Euro.
Umwidmung von Stall in Wohngebäude ist genehmigungspflichtig, da hast du Recht. Auch das habe ich heute versucht meiner Mutter zu erklären. Ich weiß nicht ob sie es verstanden hat. Ihre "Lieblingslösung" wäre noch immer, wir bauen den kompletten Stall mitsamt Heuboden für uns als Wohnhaus aus, die Oma-Einheit vermieten, und sie bleibt im 1. Stock. Manchmal glaube ich, sie denkt ich halte mir einen Goldesel unterm Bett ... Da brauche ich gar nicht viel herumrechnen, da rieche ich schon Schulden 🫤 ich habe ihr gesagt, die einfachste Lösung wäre ein Wohnungstausch... Ich renoviere ihr das Erdgeschoss und ziehe mit meinem Freund dann nach oben. Zumal im EG bereits ein fast neues Seniorenbad besteht, das sie selber gestaltet hat. Leider sind ihr dort zu wenig Zimmer. Jetzt hat sie 4 Zimmer + WohnKüche, und dann wären es nur noch 2 + Wohnküche + ggf ein zusätzliches Zimmer (was noch gebaut werden muss). Nur für sie alleine.

Man versteht die Welt nicht 🤷🤦

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Ja es hört sich tatsächlich sehr kompliziert mit deiner Mutter an. Wenn deine Mutter da jetzt schon so eigen ist, würde ich an deiner Stelle dort nicht einziehen. Dein Freund muss ja auch mit ihr zurecht kommen.
Ich persönlich würde mir wohl erstmal etwas zur Miete suchen und einfach schauen wie es weiter geht. Wenn deine Mutter wirklich irgendwann zahlungsunfähig wird, kannst du immer noch weiter schauen.
Nur eine Partei zu vermieten ist halt immer auch ein finanziell hohes Risiko. Im besten Fall decken die Mieteinnahmen den Kredit und werfen noch bissel Gewinn an. Aber wenn deine Mutter eine Musikschule betreibt wird es auch nicht so einfach einen langfristigen Mieter zu finden.
Wäre es eine Option das Haus jetzt zu verkaufen? Du könntest deiner Mutter ja anteilig vom Erlös des Hauses ein Teil der Miete zahlen. Ist wahrscheinlich auch sehr risikobehaftet, weil sie ja wahrscheinlich auch noch wirklich, Gott sei Dank, sehr lange lebt.
Du musst nur wirklich aufpassen den richtigen Weg für dich zu gehen. Natürlich ist es selbstverständlich deine Mutter in keinen Ruin zu treiben. Aber dein eigenes Grab mit einem hohen Sanierungskredit und wenig Rendite zu schaufeln, nur damit deine Mutter so weiter machen kann wie bisher würde ich nicht. Im Zweifelsfall dann doch lieber das Haus zurück geben.

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Mal unabhängig davon, dass ich ohnehin nicht in einem Haus mit meinen Eltern oder Schwiegereltern leben wollen würde, halte ich das in deinem Fall auch für eine schlechte Idee.
Auseinandersetzungen sind ja vorprogrammiert.

Ich würde in das Haus investieren, sprich das untere Geschoss ausbauen bzw. renovieren. Dann würde ich die Mutter fragen, ob sie dorthin ziehen möchte - in Hinblick aufs Alter ist ebenerdiges Wohnen ja gar nicht mal so blöd.

So oder so würde ich dann die Wohnung, in der sie nicht lebt, vermieten. Damit kannst du dann hoffentlich deine eigene Miete finanzieren.

Wie es dann irgendwann nach ihrem Tod weitergeht - das können ja noch 20 bis 30 Jahre sein - müsst ihr dann sehen.

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Ich finde nicht das Auseinandersetzungen vorprogrmmiert sind. Habe selbst eine Zeit lang mit den Eltern gewohnt und war kein Problem.
Man muss sich halt abstimmen.

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Ich meinte das nicht allgemein, sondern in dieser Konstellation.
Bezogen auf die Aussagen
"Und ich möchte auch nicht "unter" meiner Mutter wohnen. Man hört viel wenn sie läuft und sie ist auch noch Musiklehrerin..."
"Meine Mutter ist bald 61Jahre alt, hat einen Freund, den ich nicht mag (schwieriger Charakter, wenn ich ihn treffe schnürt sich schon meine Brust zu), und ich habe eine Schwester die psychisch krank ist und vom Staat lebt, aber in 400km Entfernung. All das hindert mich daran, selber in dieses Haus zu ziehen."

Das klingt für mich danach, dass Auseinandersetzungen vorprogrammiert sind.

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Ein denkmalgeschütztes Haus zu sanieren und zusätzlich den Stall in Wohnraum umzubauen, kostet ganz sicher ein Vermögen. Das würde ich mir auf keinen Fall antun. Dann lieber ein Neubau...oder eben zur Miete.

Bearbeitet von Sonnenblume125
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"Es hat 1000 qm und die neue Grundsteuer hat sich für das Anwesen verzehnfacht."

Du hast schon einen Bescheid der Stadt über die Grundsteuer ab 2025?

Oder hat sich der Grundsteuerwert im Vergleich zum Einheitswert verzehnfacht - das hätte dann nämlich zunächst mal nix mit der tatsächlich ab 2025 zu zahlenden Grundsteuer zu tun?

Bei mir hat er sich versiebenfacht, da aber der Multiplikator, mit dem früher vom Einheitswert, ab 2025 vom Grundsteuerwert auf den Grundsteuermessbetrag umgerechnet wird, sich gleichzeitig (NRW/Bundeslösung, hier Werte für Einfamilienhäuser als Beispiel, bei anderen Objekten aber ähnlich) von 2,3 Promille auf 0,31 Promille vermindert hat, ist mein neuer Grundsteuermessbetrag niedriger als der alte - und eine tatsächliche Verzehnfachung kann ich mir nur dann vorstellen, wenn der Einheitswert völlig falsch war.

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Hey!

Was soll denn der Vorteil sein, wenn du das Haus ausbaust?

Kommst du mit deiner Mutter denn klar, kannst du über Probleme reden?
"schwieriger Charakter, wenn ich ihn treffe schnürt sich schon meine Brust zu" Das sehe ich als großes Problem, falls sie auf die Idee kommt, dass er bei ihr einziehen soll.

Liebe Grüße
Schoko