Familie planen im vierten Stock

Hallo zusammen,

wir wohnen momentan im vierten Stock ohne Aufzug. Umziehen wäre mit sehr großem finanziellen Aufwand verbunden. Die Wohnung hat 75qm und drei Zimmer. Ist es realistisch hier ein Kind groß zu ziehen? Also Schwangerschaft, Baby, Kleidkind, Jugendalter etc. hier zu verbringen. Ich höre immer wieder Horrorgeschichten, dass Kinder keine Treppen laufen möchten. Kinderwagen könnte im Keller oder in der nebenstehenden Garage abgestellt werden.

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Klar ist das möglich. Es wird eben etwas anstrengend. Du wirst die Treppe mit Kind viel öfter laufen müssen, da du in der Baby und Kleinkindphase nicht das Kind und noch alles andere (Einkäufe, Wickelrucksack etc.) gleichzeitig tragen kannst. Aber machbar ist es natürlich. Wenn kein Umzug möglich ist, ist es eben so.

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Mit der Zeit weißt du, wie du dich organisieren musst. Und außerdem hast du dann automatisch gleich deinen Sport...
Bekannte von mir haben 5 Kinder, der Jüngste schwerbehindert, und wohnen im 4. Stock ohne Aufzug.

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Naja es wird letztlich viele Familien geben, die da Kinder bekommen 🤷‍♀️

Und klar wirst du dein Kind lange tragen müssen (Baby/Kleinkind) oder etwas mehr Zeit einplanen. Würde mich trotzdem nicht von Kindern abhalten 😅

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Früher war alles besser...

Ähm nein, das nicht, aber früher gab es bei Weitem nicht in jedem Haus einen Fahrstuhl und die Menschheit ist trotzdem noch nicht ausgestorben ;-)

Man gewöhnt sich an alles. Ohne Fahrstuhl ist es etwas unbequemer, aber warum sollte es nicht funktionieren?

Kinderwagen unten abstellen (abschließbar), anfangs zumindest die Wanne vom Kinderwagen mit hoch nehmen und dann das Kind früh daran gewöhnen, eigenständig Treppe zu laufen. Beim Einkauf einen großen Rucksack mitnehmen. Wenn dein Mann mit einkaufen geht, am besten jeder von euch.
Ggf. auf Wassersprudler umsteigen statt Flaschen zu nutzen.

Also ich sehe nur dann ein Problem, wenn ihr mehr als ein Kind haben wollt. Unsere 3-Zimmer-Wohnung war auf Dauer doch sehr eng für uns als 4köpfige Familie. Wenn irgendwann also ein zweites Kind hinzukommen sollte, würde ich ab dessen 2.-3. Lebensjahr über einen Umzug nachdenken, aber bis dahin oder mit nur einem Kind ist der Alltag in einer 3-Zimmer-Wohnung gut machbar.

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Einplanen, dass es sehr anstrengend wird, weil du sehr viel planen musst, das Kind viel mehr schleppen musst. Das wird auch später sehr interessant, wenn das Kind dir unterwegs einschläft.
Und wegen trage, ja wenn das Kind das akzeptiert ist ja ok, aber man kann sich ja nicht darauf verlassen.

Aus Erfahrung bin selber so aufgewachsen. Man gewöhnt sich daran, aber es ist halt immer anstrengender. Erinnere mich auch später daran, wie wir in Urlaub gefahren sind und alles hoch und runter geschleppt haben. War nicht schön.
Ich würde deshalb immer sagen, eine Hinderung ist es nicht, aber schaue nach Wohnungen immer wieder. Vielleicht begegnet euch langfristig was besseres.

Bearbeitet von Pinguinbaby89
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"Ich höre immer wieder Horrorgeschichten, dass Kinder keine Treppen laufen möchten."

Tja nun, Kinder möchten auch keine Zähne putzen, ihr Zimmer nicht aufräumen oder morgens früh aufstehen für die Schule ;-) Aber das gehört dazu, wird nicht diskutiert und sie kennen es (hoffentlich) nicht anders. So wird es auch mit dem Treppensteigen sein. Wer nicht hochläuft, kann nicht oben spielen. Das ist für das Kind vermutlich ziemlich einleuchtend.

Ansonsten finde ich es sehr realistisch. Bezogen auf ein Kinderleben ist die "Tragezeit" ja recht kurz - da braucht Ihr Strategien, aber ansonsten ist das sicher kein Problem. Ich habe mehrere Freunde, die in der Großstadt in 3-Zimmer-Wohnungen leben mit einem Kind (auch im 4. Stock).

Empfehlen würde ich, auch wenn Du nicht tragen willst, sondern den Kinderwagen unten hast: Schaff Dir für den Transport eine (gebrauchte?) Trage an. Ich hatte die Manduca auch nur im Auto liegen, um zB beim Arzt reinzugehen, den Großen vom Auto in die Kita zu bringen oder mal in einen Laden. Alleine dafür war sei Gold wert. Dann hast Du die Hände frei, um Einkäufe oder "Gepäck" hochzutragen, zum Tür öffnen, Dich ggf. selbst mal am Geländer festzuhalten.

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Unsere Tocher ist 2009 geboren und bis 2017 haben wir in einer Maisonette-Wohnung, 75 qm, 3 Zimmer (eines davon direkt unterm Dach) im 4. Stock gewohnt.
Von der TG kam man direkt ins Haus in den Keller, da stand der KiWa. Dann waren es vom Keller bis zu uns also 5 Stockwerke - ohne Aufzug.
Fand ich jetzt nicht schlimm.

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Wohnen alle Familien sonst grundsätzlich im Erdgeschoss? Oder im Einfamilienhaus? Also gerade in Großstädten sitzen doch haufenweise Menschen mit Kind und Kegel im Altbau ohne Aufzug, das ist doch total normal. Für eine Komplettverweigerung des Kindes braucht man keine Treppe, da ist jede Wohnsituation absolut geeignet, keine Sorge 😉 Sieh es einfach so: Ihr werdet alle sehr fit sein...

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Mcih würde das Thema Baby/Kleinkind und der Krach, der damit verbunden ist was Mieter unter einem betrifft eher beschäftigen.

Da habe ich persönlich jetzt so viel schlechte Erfahrung mit machen müssen, dass ich für mich sagen kann, nie wieder ein Kind im erhöhten Stockwerk, wenn es nicht das Erdgeschoss ist. Diese Schickanen, die man mitunter mit sich machen lassen muss ist seelisch sehr kräftezerrend. Nur weil die kleinen Kinder Alltagsgeräusche von sich geben und sich die Mieter daunter so massiv gestört fühlen. Ich würds nie wieder tun.

Was ansonsten den 4. Stock betrifft, würde ich sagen, ist das jetzt alles nicht so wild. Klar, um die Kleinkind Phase muss das Kind die ganzen Treppen hochgeschleppt werden...oder es dauert gefühlt 1 Stunde, bis es oben ist, wenn es irgendwann alleine hoch und runter laufen möchte, aber noch nicht so schnell kann.

Kinderwagen kann man unten irgendwo parken und dann vielleicht mit einem Sicherheitsschloss sichern.


Es gibt 4. Stock und 4. Stock...Wohnst du jetzt im Ghetto? Oder wie ist das?

Bearbeitet von Jefour
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Guter Punkt. Ist aber auch aus der anderen Perspektive manchmal sehr fordernd. Ich hatte mal über mir eine Familie, wo die Kinder mit ihren Bobby Cars den langen, langen Flur runterrasten. Stundenlang. Gerne auch morgens um sechs Uhr am Wochenende. Da ging kein Weg rein, das ein bisschen zu begrenzen. Letztlich fällt und steht das immer alles mit den jeweiligen Menschen. Man hat furchtbare Kinderlose, die sich über jedes Geräusch aufregen, und sehr rücksichtslose Eltern. Und sehr, sehr viele nette, vernünftige dazwischen.