Meinungen gesucht von Eigentümern.. Wohnung

Hallo,
Wir haben uns heute eine Eigentumswohnung angeschaut. Wir würden gerne Meinungen zur Immobilie von Erfahrenen bekommen. Die Besichtigung war etwas merkwürdig .. dazu gleich mehr. Die Wohnung liegt in einer guten Lage für uns. Gute Anbindung etc. Der Zustand der Wohnung ist nicht gut. Also Böden rausgerissen, alte Bäder, im Grunde nie was gemacht. Es ist ein 3 Familienhaus. Komischerweise sind alle Wohnungen zum Verkauf. Außer eine Kellerwohnung. Diese ist bewohnt. Die Wohnung kostet mit Garage und Gartennutzung 179.000€, es sind 4,5 Zimmer.
Man müsste eigentlich alles sanieren etc. An sich kein Problem. Auf den Fotos im Internet ist mir eine Wand aufgefallen, wo ich dachte das könnte Schimmel sein. Wollte ich mir heute genauer ansehen. Zack, hatte die Maklerin den Teil der Tapete runtergerissen vorher. Also auf dem Putz war nichts zu sehen. Die Wohnungen haben alle streng gerochen. Als mein Sohn meinte er müsse auf die Toilette, musste er in einer anderen Wohnung aufs Klo gehen, da sie meinte den Klodeckel nicht öffnen. Die Toiletten sollte man ersetzen, sind nicht mehr gut. Okay, macht man ja bei ner Sanierung eh. Aber es wirkte komisch. Hat auch wirklich übelst nach Abfluss gerochen in beiden Wohnungen, kann natürlich sein wenn keine Küche drin ist, dass es davon kommt… ? Mein Mann meinte eine Stelle entdeckt zu haben die nach Schimmel aussah und die Tapete war wohl auch gewölbt. Dazu kommt dass es keine Rücklagen und keine Verwaltung fürs haus gibt. Also es gab auch nie Versammlungen, in denen man Protokolle nachlesen kann was in kommender Zeit ansteht. Fand ich irgendwie komisch, da es ja auf jeden Fall mind 2 Eigentümer sind, dachte es wäre Pflicht so ne Versammlung zu organisieren etc? Auf den ersten Blick wirkt das Haus in Ordnung, ist aber Baujahr 1983, denke es wurde nie was gemacht und das ein oder andere muss sicher gemacht werden. Nun fragen wir uns wie das denn abläuft, wenn es keine Verwaltung gibt und nie was angespart wurde. Wenn jetzt doch Schimmel da wäre, dann muss das doch sicher direkt gemacht werden, Fenster sehen auch nicht mehr gut aus, alte Holzfenster .. wie empfindet ihr das ganze bei dem was ich schreibe? Wir haben total Angst, dass das ganze ein Reinfall ist und das gesamte Haus ne Ruine sein könnte. Seine eigene Wohnung kann man ja soweit machen, aber man darf ja nicht alles einfach machen, da ja nur ein Teil einem gehört. Energieeffizienz haben wir bisher noch gar nicht gesagt bekommen, ist irgendwie untergegangen (?) also wir haben es vergessen, auf der Heizung im Keller (Öl Zentralheizung) war ein D drauf.
Wurde erst gewartet. Öl ist aber fast leer und müsste neues gekauft werden bei Einzug. Wir warten jetzt auf die Unterlagen, aber die Geschichte, das kein hausgeld da ist etc verunsichert extrem. Und wir wissen gar nicht, wie viel Kredit wir extra bräuchten für die Renovierung/ Sanierung. Wie läuft das? Vorher für die Bank einen Kostenvoranschlag machen lassen? Die Beraterin meinte es wäre besser, weil es als ein Kredit dann durchgeht. Wir wären um Meinungen sehr dankbar.

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Finger weg.

Die komplett(?) fehlenden Rücklagen sind das Eine.
Sobald irgendwas am Haus ist, müsst ihr zahlen. Dach? Da kommen schnell deutlich über 60.000 zusammen. Heizung? Ebenfalls... Wir zahlen demnächst 120.000 für Fernwärme-Anschlüsse in einer 12-Parteien-Haus.

Die fehlende Verwaltung ist aber erst recht Murks.
Schon, wenn eine Eigentümerversammlung notwendige Reparaturen blockiert, wird es ätzend. Denn man darf ja wirklich noch nicht mal den Dachdecker rufen, wenn es von oben reinregnet... ok, der gemeinsam bestellte Verwalter darf das. Wenn du es tust, tust du es im Zweifelsfall auf eigene Kosten.
Wenn es aber gar keine Versammlungen gibt? Keinem Verwalter? Da beißt du auf Granit.
Klar, das ist Vorschrift, du kannst deine Miteigentümer verklagen... verbessert das Miteinander bestimmt...

Der schlechte Zustand kommt hier nur noch on Top.
Eure Wohnung könnt ihr Grundsanieren. Aber drumherum sieht es bestimmt nicht besser aus...
Da schreibe ich so groß "Finger weg" dran, da kann ich mir den Hinweis schon sparen, dass man sich den Bewohner des Kellergeschosses mal genau angucken sollte. (Ist das nicht überhaupt die 4.Partei?)

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Ja laut Maklerin müsste man dann mit den neuen Eigentümern Versammlungen machen und Verwaltung etc. organisieren. Finde es aber auch komisch, dass sowas vorher nie stattgefunden hat.
Ja unsere Wohnung würde man komplett sanieren müssen. Und wer da dann einzieht und ob derjenige bereit ist solche Versammlungen etc. Zu machen, steht eigentlich in den Sternen.
Ja eigentlich sind es 4 Parteien. Also Kellergeschoss (bewohnt), unsere wäre im 1.UG , dann gibt es noch Erdgeschoss und Dachgeschoss, was wohl gemeinsam verkauft wird soweit ich es verstanden habe (war wohl vorher 1 Eigentümer beider Wohnungen)
Vielen Dank für deine Antwort

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Was heißt denn 1.UG? Liegt die Wohnung im Keller oder wie ist das Haus aufgeteilt?

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Klingt nicht gut.
Wie wollt ihr finanzieren?

Ich habe mich mal mit einem Gutachter meiner Bausparkasse bei einem Haus getroffen, um es zusammen zu besichtigen, weil es auch Fragen gab, die mir vom Makler nur unzureichend erklärt wurden.

Ja, das hat Geld gekostet, damals 150Euro, hat aber sicherlich einen Fehlkauf vermieden 🤷‍♀️

So würde ich nicht kaufen, nicht ohne Beratung. Tipps bekommst du bei den Verbraucherzentralen und auch in Buchform bei der Stiftung Warentest zum Thema Haus und Wohnungskauf.

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Danke für deine Antwort.
Also wir haben 30.000€ Eigenkapital und den Rest müssten wir natürlich über die Bank aufnehmen.
Wir hatten mal fast ein Haus gekauft, da hätte der Gutachter 500€ gekostet. Ich weiß nicht ob es der selbe Preis wäre bei einer Wohnung. Gehe mal von aus, weil er ja die selben Dinge checkt. Diesen würden wir denke ich hinzuziehen.

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Bitte Hände weg!!!! Wirklich das würde ich auf keinen Fall machen, das klingt unseriös. Da können Kosten auf euch zukommen die im schlimmsten Fall fast an den Kaufpreis der Immobilie herankommen.

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Ich denke im Kasino wäre euer Geld nicht schlechter angelegt als hier. Auch dort gewinnt die Bank immer.

Euch fehlt ganz viel Wissen, Erfahrung und Rücklagen, um sich an ein so unsicheres Projekt zu wagen. Das Haus ist etwas für andere Leute.

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Von wann ist die Teilungserklärung des Hauses? Klingt für mich so, als wären bisher alle Wohnungen von einem Eigentümer gewesen und dass es deswegen keine Versammlungen und keine Rücklage gab. Eventuell auch von einer Familie als Mehrgenerationenhaus bewohnt oder ähnliches. Das sollte aber die Maklerin beantworten können.

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Das ist die eine Möglichkeit.

Es kann auch sein, dass die bisherigen Besitzer einfach so sehr "auf einer Wellenlänge" waren, dass sie nie offizielle Versammlungen gemacht haben.

Ich kenne zwei Fälle aus der Familie.
Da wohnen mehrere (2-3) Parteien in einem Haus. Und verstehen sich so gut, dass sie notwendige Reparaturen einfach untereinander abstimmen.
Und wenn die jeweiligen Besitzer alle so gut betucht sind, dass sie eine Dachsanierung mal eben vom Girokonto bezahlen, ist das noch nicht mal ein Problem. Da hat keiner ein Interesse daran, Geld in eine offizielle Hausrücklage zu packen. Das wäre ja mit weg, wenn man doch verkauft... und muss verwaltet werden... kostet Kontoführungsgebühr usw...

Hier klingt es eher so, als ob die "gemeinsame Wellenlänge" bedeutet hätte, dass eh keiner Geld hat. Also wurde halt nix gemacht...


Bei 2 oder 3 Parteien steht und fällt die Pflege des Hauses damit, ob man miteinander klar kommt. Und da man hier ja gar nicht ahnt, ob und wer die anderen Wohnungen kauft... bloß Finger weg.
Ab 5 Parteien aufwärts hat man dann schon wieder ein echte Gruppe, wo nicht mehr grenzenlos miteinander gemauschelt werden kann. Trotzdem blöd, wenn einer bremst oder alle uninteressiert sind. Aber das ist dann wieder ein anderes Thema.

Bearbeitet von O-Doolia
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Meine Antwort besteht aus 2 Wörtern:
Finger weg!
Viele Grüße
Trollmama

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Knappe, aber kluge Antwort.

Ela

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Ich würde hier echt die Finger lassen. Davon abgesehen, dass die Wohnung einen katastrophalen Zustand hat, finde ich es auch etwas seltsam, dass das Haus fast komplett verkauft wird. Dann noch fehlende Rücklagen. Da dann jede reperatur oder Erneuerung direkt von den Eigentümern bezahlt werden müsste, da vermute ich, dass vieles immer wieder verschoben wird und oder es zu Streitereien kommt. Es kommen zusätzlich zum Kauf auch noch viele Sanierungskosten auf euch zu, dann noch neues Öl. Dann kommt evtl bald eine neue Heizung, evtl auch ein neues Dach.

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Danke für eure antworten. Wir haben uns auf jeden Fall gegen das Objekt entschieden.

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Also ehrlich gesagt kann das alles was bedeuten aber muss es letztendlich nicht. Ich hab aber schon beim Lesen kein gutes Gefühl. Natürlich will jemand die Bude verkaufen und man nicht draus sitzen bleiben aber wenn man das Gefühl hat die Wohnung kann man nicht mal richtig anschauen und wirklich die ehrlichen Fakten zugrunde legen würde ich es auch nicht machen. Ein Fleck wird schnell unterschlagen und Tapete runtergerissen, ein Klodeckel soll nicht geöffnet werden weil das angeblich nicht ging? Sorry dann nimmt man die ganze Brille hoch. Ein Klodeckel ist nicht das Problem. Das es riecht kann sicherlich auch daran liegen das man eben die Leitungen nicht mehr spült oder zwischendurch mal Wasser reinlaufen lässt. Da kann es mal so müffeln. Und wenn das länger nicht mehr gemacht wurde in der ganzen Wohnung könnte das schon einiges erklären. Aber das hätte sie auch einfach sagen können. Ich finde hier liegen für meinen Geschmack einfach nicht alle Fakten auf den Tisch damit mal ein echtes Urteil fällen kann. Dann kommen auf euch aber noch verschiedene Kosten zu manches bleibt im Dunkeln weil keine Verwaltung existiert, keine Protokolle und ihr eigentlich gar nicht wirklich wissen könnten worauf ihr euch einlasst!
Persönlich würde ich es daher lieber lassen.

Ela