Hallo,
wir haben ein Haus gekauft von 69.
Sind gerade dabei, es zu entrümpeln. Bevor wir einziehen, kommt eine neue Heizung rein, alles andere bleibt. Böden und Wände machen wir dann nach und nach neu und so andere Kleinigkeiten wie Türen streichen usw.
Wir haben 2 kleine Kinder (4+2).
Ich kenne niemanden, der es auch so macht. Gefühlt alle drehen ihre Bestandsimmobilien auf links. Bäder neu, Dach neu, Leitungen neu, Fenster neu, Dämmung, Küche neu, Wände rausreißen usw.
Das ist bei uns finanziell und nervlich nicht drin alles auf einmal neu zu machen. Und eine neue Mietwohnung hatten wir auch nicht gefunden.
Kann mir jemand Hoffnung und Mut machen, dass Wohnen in einer Bestandsimmobilie auch auf unsere Art geht?
Viele Grüße
Bestandsimmobilie ohne viel zu machen?
Naja, je nachdem was euer Gutachter zu dem Haus gesagt hat, würde ich es machen. Kommt auch aufs Budget drauf an. Ich kenne nur Leute in Bestandsimmobilien, die es wie du gemacht haben. Haben dann aber gefühlt jahrelang auf einer Dauerbaustelle gelebt. Essentiell sind glaube ich Wasser- und Stromleitungen. Die sollten vor dem Einzug fertig sein.
Ja, klar geht das, wenn das Haus einigermaßen bewohnbar ist.
Wir haben 2013 eine ursprünglich 300 Jahre alte Bestandsimmobilie gekauft, die aber von den Vorbesitzern in den 90er-Jahren gut renoviert und ausgebaut wurde.
Wir sind so, wie es ist, eingezogen. Die Küche der Vorbesitzer nutzen wir immer noch, nur den Kühlschrank haben wir erneuert, aber erst letztes Jahr. Außerdem nutzen wir auch einiges an maßangefertigten Möbeln, die sie drin gelassen haben.
Erneuert haben wir:
2015: die Gastherme
2016: das Badezimmer, das war dringend nötig, aber selbst das haben wir davor dreieinhalb Jahre genutzt
2017: Verdunklungsrollos und Insektengitter für die Fenster
2024: den Innenhof neu fliesen lassen, die Fassade streichen lassen, eine Außentür getauscht
Das war es so ziemlich bis jetzt. Alles andere nutzen wir so, wie es ist, solange es geht. Und sparen uns dabei jede Menge Geld, was das Leben sehr erleichtert. Wir müssen uns nicht verwirklichen, indem die Küche genau die Wunschfarben hat oder sonst alles individuell ausgesucht wurde, da sind wir pragmatisch. Spart viel Geld, Zeit und Nerven.
Also klar geht das. In meinem Umfeld erlebe ich auch, dass die meisten Renovierungen in Wahrheit Selbstverwirklichungsprojekte sind, aber aus praktischer Sicht oft nicht nötig.
Danke!
Das macht mir echt Mut:)
Ich mag eigentlich alte Dinge und wir behalten ebenfalls einige Massivholzmöbel, aber in meinem Freundeskreis muss auch alles neu und modern sein und es hat mich schon fast ein wenig traurig gemacht, dass es bei uns alles alt bleibt auf lange Sicht.
Wenn das Haus bewohnbar und gut in Schuss ist, kann man eine Renovierung auch nach und nach machen.
Ich habe eine Bestandsimmobile von 1995 gekauft, da musste auch nicht viel gemacht werden. Allerdings hat der Vorbesitzer vor dem Verkauf alles gestrichen und in ordentlichem Zustand übergeben. Vor dem Einzug haben wir noch Parkett in einem Raum verlegt, das war es. Als wir drinnen gewohnt haben, haben wir dann in der warmen Jahreszeit die Heizung gegen eine Wärmepumpe tauschen und eine PV-Anlage auf''s Dach montieren lassen. Mehr ist bis heute nicht passiert. Ach doch, wir haben die Elektrik mit FI-Sicherungen ausgestattet, insbesondere auch, weil wir damals drei Kinder im Alter von euren hatten
Es kommt ja auf den aktuellen Zustand an. Wichtig finde ich das alle arbeiten vor Einzug gemacht sind, für die man Wände öffnen muss. Sprich Leitungen. Alles andere... Ja ist halt Ansichtssache. Wir haben alles auf links gedreht bevor wir eingezogen sind. Kenne auch niemanden der es anders gemacht hat. Wollte halt keine Baustelle mehr im Haus haben und die Sanierungen waren definitiv notwendig.
Vorteil ist natürlich wenn man es nach und nach macht, dass sich vielleicht Prioritäten ändern. Man wirklich merkt was man braucht und will. Wir würden einige Dinge anders machen.
Das kommt auf die Immobilie an. Wir haben ein Haus von 76. Wir haben es vor 11 Jahren von meiner Mutter übernommen. Die Tapete im Schlafzimmer ist noch die gleiche 😅. Wir haben peu a peu die ein oder andere Sache neu gemacht. Aber das Haus war in Schuss und meine Mutter hat immer wieder etwas investiert, z. B. Neues Dach, neue Fenster, neue Küche, neue Heizung, neuer Schaltschrank.
Wir haben die Wände im Wohnzimmer glatt putzen lassen und einen neuen Kamin eingebaut. In den alten hätte ein Filter eingebaut werden müssen, der ziemlich teuer gewesen wäre. Haben uns dann für ein neues Modell entschieden. Der Boden blieb der gleiche, wer entsorgt schon einen guten Parkettboden. Mittlerweile haben wir eine Pv Anlage installiert.
Die Wasserleitungen und Strom sind geblieben. Mein Mann flucht, wenn er im Verteiler 5 gleichfarbige Drähte findet. Ich glaube der damalige Elektriker war Farben blind 😅.
Wenn das Haus für euch bewohnbar ist, warum reiße ich da alles auf einmal raus? Das kann man Stück für Stück machen
Danke, dein Text macht mir echt Mut:)
Die anderen Antworten hier zeigen ja eher, dass die Leitungen neu gemacht werden sollten...aber das will mein Mann auch absolut nicht machen. Ich bin da ja ängstlich und hätte es lieber neu.
Aber unser Boden muss definitiv neu, da liegt überwiegend Teppich und in der Küche und Flur Kork.
Parkett hätte ich auch gelassen:)
Mein Mann und der Elektriker haben auch alle Leitungen erneuert. Mit Begeisterung
Aber an zwei, drei Stellen habe ich Einspruch eingelegt.
Und den Elektriker ganz explizit gefragt: ist die alte Leitung ein Sicherheitsrisiko?
Er sagte nein. Es gibt ja eine gute, neue Sicherung davor. Wir haben einen neuen Sicherungskasten bekommen und einzelne Sicherungen für jeden Raum.
Allerdings sagte er auch, wenn die Leitung kaputt geht, geht die Suche los. Und früher hing ganz viel an einer einzigen Sicherung.
Man müsste also, wenn man nix erneuert, womöglich ewig suchen, an welcher Stelle überhaupt der Fehler liegt.
Daraufhin haben wir zwei Leitungen im Original gelassen.
Und wenn wir jetzt mal einen Schaden haben, fangen wir genau dort an zu suchen 😉
Und dann kommt an diese Stelle ein Kabelkanal. Weil aufstemmen und wieder verschließen dort eben schwierig ist.
Es kommt immer darauf an, wie ein Haus in Stand gehalten wurde.
Wir haben uns einige Bestandsimmobilien aus den 60er Jahren angeschaut. Die hätten wir alle kernsanieren müssen. Da war seit Jahrzehnten nichts gemacht worden und abgesehen von den technischen/energetischen Mängeln hätten wir so nicht wohnen wollen.
Das Haus meiner Schwiegereltern dagegen (ebenfalls aus den 60ern, gleicher Ort) hätten wir sofort beziehen können, obwohl vieles nicht undebingt unserem Geschmack entspricht. Aber sie haben alles immer in Stand gehalten, modernisiert etc. … Das hat zwar nie zur Debatte gestanden, nur mal so als Vergleich.
Wir sind auch erstmal eingezogen und haben jetzt sukzessive angefangen.
Ganz ehrlich - es nervt mich und im Nachgang hätte ich gerne einige Themen schon vor dem Umzug erledigt gehabt. Wir wohnen nun 3 Jahre dort und haben noch immer Baustellen.
Also es kommt darauf an, in welchem Zustand die Immobilie ist und was ihr überhaupt (in den nächsten 5 Jahren) machen wollt/müsst.
Alles, was sehr viel Dreck macht (Badezimmer, Fenster) würde ich (wenn finanziell möglich) vorab und nicht in 1-2 Jahren machen.
Wände, Böden und Türen streichen kann man ohne Probleme später machen.
Wir haben leider nicht die Option, länger in der Wohnung zu bleiben. Haben inzwischen gesundheitsgefährdenden Schimmel in der Mietwohnung und müssen und wollen so schnell wie möglich hier raus.