Aufgrund mehrere Beiträge in diesem Forum stelle ich mir mehrere Fragen:
MUSS man wirklich sanieren? Braucht man wirklich eine Fußbodenheizung? Dass man die aktuell nicht braucht ist klar, aber muss das in 10/15 Jahren der Fall sein? Ich meine damit nicht nur die Rechtslage, sondern auch ob das wirklich notwendig ist? Könnte es nicht auch sein, dass es in 15 Jahren ganz andere Technologien gibt? Ist natürlich viel Spekulation dabei.
Alte Elektrik ist etwas anderes und alte Rohre, dass die ausgetauscht werden müssen ist ja klar. Ich meine eher Dinge die es noch tun.
Und dann frage ich mich wirtschaftlich das ist wenn man so viel Geld in Dämmung steckt aber die Dämmung nur ein kleines bisschen etwas bringt.
Hintergrund ist, dass ich mich frage wie das mit all den alten Häusern werden soll. Sooo viele Leute können sich das nicht leisten ihr eigenes Haus zu sanieren und junge Familien können sich vielleicht ein kleines Eigenheim leisten, aber 250.000 um es auf den neusten Stand zu bringen fehlt dann ja nunmal doch meistens.
Wie seht ihr das?
Muss man wirklich sanieren?
Ich brauche keine Fußbodenheizung und ich will keine Fußbodenheizung. Es gibt auch Wärmepumpen, die (angeblich) auch Heizkörper bedienen können. Das würde uns vor Jahren auf der Messe gesagt. Hausdämmung bringt wirklich was.
Die gibt es aber mit Fußbodenheizung werden sie immer deutlich effizienter sein, Physik. Und vorerst auch günstiger.
Ja, Fußbodenheizung ist besser bei Wärmepumpen. Aber es gibt ja noch andere Heizmöglichkeiten als Wärmepumpen.
Als wir letztes Jahr unser Haus gekauft haben, fragte der erste Energieberater, wie viel Kredit wir denn noch mal aufnehmen wollen - unter 100.000€ fange er gar nicht erst an. Dieses Jahr hatten wir einen ganz tollen Architekten-Opa da. Dachdämmung aus den 90ern ist gesetzlich gesehen in Ordnung, Fenster etc. ebenso. Die Hohlraumdämmung war recht günstig und fühlt sich vom Raumklima her gut an. Heizkosten werden sich noch zeigen.
Fußbodenheizung und Wärmepumpe sind alles „Wohlfühlsachen“, die man machen KANN, aber nicht MUSS
„Fußbodenheizung und Wärmepumpe sind alles „Wohlfühlsachen“, die man machen KANN, aber nicht MUSS“
Eher eine Frage der Wirtschaftlichkeit auf lange Sicht. Bei Einzug ist der Einbau der Fußbodenheizung oft günstig machbar und später muss man u.U. mit schlechteren Alternativen leben. Liegt schon toller Marmorboden im Haus ist es was anderes. Man plant ja lange im Haus zu sein und die Heizung mindestens einmal tauscht. Am Ende nur eine Geldfrage.
Eine PV Anlage auf dem Dach bringt ja auch keinen Komfort, die rechnet sich einfach nach x Jahren. Bei der Heizung ist es nur viel komplexer abzuschätzen und es gibt viele Unbekannte Faktoren wie Preisentwicklungen die man nur schätzen kann.
Das ist richtig. Wir haben dafür gerade kein Geld und dafür würde ich nun auch keinen Kredit aufnehmen. Das ist nur die Krux mit den Sanierungen: „Lass uns den Bodenbelag neu machen. Ach, wenn wir eh schon reißen, kann auch eine Fußbodenheizung rein. Ja dann sollten wir auch in eine Wärmepumpe investieren. Achso, dann wäre PV auch klug. Naja, wenn eh schon PV auf dem Dach, dann sollten wir vorher das Dach erneuern. Naja, wenn eh schon ein Gerüst steht, können wir auch gleich die Fassade streichen lassen…“
Und am Ende hat man viel mehr investiert, als man eigentlich wollte. Denn eigentlich wollten wir doch nur neuen Fußbodenbelag.
Ich hatte in meinem ganzen Leben noch nie eine Fußbodenheizung und verstehe ernsthaft nicht, weshalb einige Leute das als Must Have betrachten. Ehrlich nicht. Ich habe wirklich noch nie eine vermisst.
Wir haben ein Neubau und eine Fußbodenheizung verlegt. Ich bin.m ganz traurig das der schöne warme Fußboden nur Märchen war.
Ich laufe un Schlappen herum, weil die Fliesen viel zu kalt sind. Die Fußbodenheizung geht nämlich aus, sobald die Raumtemperatur erreicht wurde.
Ich sehe da auch nur Kontra. Würde lieber sehr minimalistische Heizkörper haben.
Wer hat dir denn das Märchen mit dem warmen Fußboden erzählt?
Die Fußbodenheizung beitreibt man am besten so, dass sie nahezu durchgehend läuft und dabei noch kühler bleibt als wenn sie nur kurz an geht. Der Fußboden ist dann im Winter dauerhaft kühl, nie kalt und nie warm. Das kann man einstellen (thermischer abgleich/ERR) und dann sinkt die Energierechnung.
Mit Heizkörpern bleibt der Fußboden immer kalt, was versprichst du dir davon?
Nein. Dachdämmung ist wohl verpflichtend, Ersatz der Heizung Ü30 auch, Aussendämmung sollte man auch machen, Fenster sollten mindestens doppelt verglast sein. Dann ist man schon gut dabei. Ggf.irgendwann Wasserrohre tauschen. Mein 3Familienhaus ist BJ 1957 massiv, Energieeffizienz E, alle Arbeiten wurden vom Voreigentümer bereits über die Jahre gemacht. Badezimmer habe ich selbst neugemacht, Rolladen auf elektrisch umgerüstet, Decken abgehängt mit Spotlights. Wintergarten kommt noch. Damit ist es für mich modern genug, war aber auch alles gar nicht teuer. Ansonstem werde ich irgendwann hier und da modernisieren/Instandhalten wenn ich es als nötig erachte. Kaufpreis war 300TEUR mit 950qm in guter Lage einer mittleren Großstadt. Ich kann nicht meckern.
Glaubt man jedoch anderen Paaren, muss man bei allen Bestandsimmobilien die weniger als 500TEUR kosten, mindestens noch 300TEUR allein in die Sanierung stecken, weil die Häuser anscheinend sonst alle einstürzen...
Sehr lustig wird es dann, wenn Aussagen zu Preis X=Sanierungskosten Y getroffen werden, ohne den Standort des Hauses zu kennen. Wir wohnen auf dem Land und haben vor 2 Jahren ca. gekauft für 250tsd (130qm Wohnfläche plus Keller) und haben absolut garnichts saniert oder renoviert, nichtmal eine Wand gestrichen. Dafür war 2008 bereits umfassend saniert worden, sodass wir jetzt nächstes Jahr gut die Ölheizung gegen eine Wärmepumpe tauschen können.
Ich sehe es wie du. Ich denke auch das es zum Teil wirklich übertrieben wird mit den energetischen Sanierungen. Das sich die Anschaffungskosten irgendwann amortisieren kann man vergessen. Dazu kommt auch noch das man zu dem ausgegeben Geld dann ja trotzdem noch recht hohe Stromkosten hat, wenn man zum Beispiel auf Wärmepumpe geht. Denn unser Dach zum Beispiel ist viel zu klein um nur ansatzweise den Strom im Winter dafür zu liefern. Eine Pille mussen wir irgendwann nehmen, da Öl ja Auslaufmodell ist. Dann werden es wahrscheinlich Pellets. Aber ohne zusätzlichen Dämmung usw. Es rechnet sich einfach nicht. Der Anschaffungspreis ist einfach viel zu hoch.
Was ich aber wirklich bereue, ist keine Fußbodenheizung verlegt zu haben. Mich stören tatsächlich die Heizkörper an den Wänden sehr. Außerdem wäre die Fußbodenheizungen nur geringfügig teurer gewesen als der Austausch der Heizkörper. Dementsprechend hätte es sich tatsächlich recht zügig amortisiert. Wir hatten nur keine Lust auf die Mehrarbeit. Das war wirklich ein Fehler.
Wirtschaftlich wäre eine komplette energetische Sanierungen unserer Bestandsimmobilie, BJ 60, eine Vollkatastrophe. Das Haus wird im Verkauf nie so viel Wert sein wie ein Neubau. Trotzdem würde er uns soviel kosten wie Einer. Deswegen. Nein, danke
Wir haben FuBo Heizung und ich möchte es nicht mehr missen. Ich friere einfach total schnell und hatte schon immer das Gefühl, dass mit Heizkörpern nur die Bereiche am Heizkörper schön warm sind. Seitdem wir in unser Haus mit FuBo Heizung gezogen sind, kommen mit 19 Grad auch schon warm vor, weil die Wärme gleichmäßig ist. Füße sind immer warm (OK, man kann auch Schuhe anziehen). Fakt ist aber, wir zahlen deutlich weniger Heizkosten. Das spart sich über den Lauf der Jahre natürlich auch an. FuBo ist effizienter. Im GGS zur alten Mietwohnung zahlen wir aktuell ca. 1/3 an Heizkosten bei gleicher Fläche. Ich denke dass die Heizkörper in der Wohnung auch ungünstig verteilt waren.
Dämmen haben wir selbst gemacht und noch etwas nachgedämmt. Finde im Kinderzimmer merkt man das ganz schön.
Häuser sind tatsächlich teuer. Wir verdienen lt Tabelle eher Oberklasse und auch wir müssen sparen und dann naxh und nach dies angehen, das angehen. Gleich komplett nach neuester Energieklasse inkl. Solar und Co. sanieren ist auch nicht drinnen. Würden wir weniger verdienen, wären wir in der Mietwohnung denke ich geblieben oder es wäre dann eher ein kleines Reihenhäuschen geworden. Es ist schon immens teuer. Das kann man nicht anders sagen.
Wir haben vor 4 Jahren das Großelternhaus meines Mannes geerbt, Baujahr Ende der 50er Jahre. Das OG hatte mein Mann vor 15 Jahren etwas erneuert (nur Bad, Boden, Decke), der Rest des Hauses hatte einen völlig veralteten Stand.
Wir haben uns lange Gedanken gemacht, was wir machen sollten. Energieberater kontaktiert, mit Architekten geredet, den Heizungsbauer gefragt. Wir wollten von der KfW profitieren und ließen uns von der Energieberaterin das Maximum der Förderung berechnen - da wären uns die Renovierungskosten aber um die Ohren geflogen. Allein die Hausdämmung hätte uns ruiniert, und der Architekt sagte gleich, dass er das bei dem alten Mauerwerk nicht empfehlen kann. Zudem hätten wir alle Fenster versetzen lassen müssen, damit wir keine Schießscharten haben. Da kommen also noch Folgekosten auf einen zu.
Am Ende haben wir das gemacht, was unbedingt nötig war: Heizung (Öl-Wärmepumpe-Hybrid mit Fußbodenheizung und Solarthermie), Elektrik (das vom Opa selbstgebastelte Chaos aus den 50ern war teils lebensgefährlich), Rohre (Bleirohre im Bad, hurra ...), ein paar Fenster sowie alle Dachfenster, Küche, das Bad im EG und natürlich in den Innenräumen Boden, Wände, Decke.
Wir ließen das meiste von Handwerkern machen. Somit kamen wir auf Renovierungskosten von 150 k, bekamen von der Förderung aber ein ordentliches Sümmchen (wenn auch nicht das Maximum, aber immerhin) heraus.
Hätten wir alles gemacht, was möglich wäre, hätten wir sicher um die 100 k drauflegen müssen. Das war es uns aber nicht wert.
Das Haus ist nicht rundum erneuert, beileibe nicht. Es sind noch einige Sachen zu tun, etwa der Bereich vor der Haustür, die Balkone, irgendwann mal das Dach. Das Fliesen-Mosaik (hat der Opa von allen möglichen Baustellen eingesackt, um Geld zu sparen) im Keller ist zum Fürchten, aber pfeif drauf. Das sind alles kosmetische Sachen, die wir nach und nach angehen. Dafür haben wir nun ein verhältnismäßig günstiges Haus, das die nächsten Jahrzehnte auf einem guten Modernisierungsstand ist. Ist kein Insta-Palast, aber reicht uns völlig aus.
Zur Fußbodenheizung:
Wir haben im EG Fußbodenheizung, das OG hat normale Heizkörper. Ich erlebe den Unterschied täglich und bevorzuge ganz klar die Etage mit FBH. Die Wärme ist überall, nicht nur rund um die Heizkörper, die Luft ist bei weitem nicht so trocken, und die Heizung ist super effizient. Ich friere im EG wesentlich weniger als im OG, trotz gleicher Raumtemperatur. Mein Mann ärgert sich mittlerweile total, dass er damals vor 15 Jahren im OG nicht auch FBH verlegt hat.
Ja, eines Tages hat man dann ein abbezahltes und super modernisiertes Haus.. aber es hört sich auch nach so viel Stress an. Immer wieder Summen im 5-stelligen Bereich, die investiert bzw. ausgegeben werden müssen! Und das bei stetig steigenden Handwerker- und Materialkosten. Ganz zu schweigen von den ebenfalls stetig steigenden gesetzlichen Vorgaben, die zu erfüllen sind! Das ist eh die Katastrophe, was sich unsere Politiker da so alles ausdenken. Theoretisch an ihrem Schreibtisch entwickelt ohne Rücksicht darauf, was die gesetzlichen Vorgaben den Menschen abverlangen. Und Deutschland kann eh nicht das ganze Weltklima retten...
Puh, das mal so am Rande.
Ich bin dann doch froh, dass ich keine hohe sechsstellige Summe in ein Eigenheim investiert habe. Schon allein der Horrorzinsen wegen. Und der Gebühren und Steuern, die sich dann auch wieder "das Land einsackt."
Alles Gute allen Häuslebauern natürlich trotzdem!
Als wir gedämmt haben, wollten wir auch einen KfW Kredit haben, ist länger her. Was die an Dicke der Dämmung gefordert hatten für diesen Kredit war hirn rissig, weil die größere dicke nicht mehr viel gebracht hätte zum Rest. Wir habe dann ohne KfW gedämmt mit einer sinnvollen dicke. Das zum Thema Vorgaben.
Wir haben ein 1980er Baujahr und haben erst mal nix saniert sondern sind nach 3 Monaten eingezogen.
Wir haben nur die Böden neu gemacht, die Bäder und neu gestrichen.
Der Rest kommt nach und nach. In den letzten 7 Jahren kamen die Heizung (noch Öl, alles andere ist von den Anschaffungskosten viel zu hoch; das rechnet sich einfach nicht), ein neuer Kaminofen, Photovoltaik mit Inselbetrieb und Warmwasseraufbereitung, neue Balkone und Firstgiebel, neuer Fassadenanstrich, neue Innentüren. Die nächsten Punkte wären das zweite Bad und neue Fenster sobald wir wieder etwas sparen konnten.