Hallo zusammen,
wir wohnen in einem 3-Familien-Haus und vor 5 Monaten ist eine Familie mit einem Sohn (1. Klasse) über uns eingezogen.
Davor hat auch schon eine Familie mit Kind über uns gewohnt und wir haben selbst eine 9jährige Tochter. Mir ist also durchaus klar, dass Kinder mal laut sind, durch die Wohnung rennen oder auch mal die Türen knallen.
Grundsätzlich weiß unsere Tochter aber, dass man in einem Mehrfamilienhaus auch einfach ein wenig Rücksicht aufeinander nimmt. Unser Haus ist leider auch ziemlich hellhörig.
Nun herrscht in der Wohnung über uns aber ab Mittag und an den Wochenenden und Ferien auch ganztags ständig Lärm. Es wird ausschließlich durch die Wohnung gerannt, ständig Türen geknallt, lautstark Kindermusik gehört, ständig gekreischt und - scheinbar die Lieblingsbeschäftigung des Jungen - an der Heizung Schlagzeug gespielt dass man Angst hat, dass hier gleich die Lampen von der Decke kommen.
An den Wochenenden geht das morgens um 7 Uhr los und geht auch gerne mal bis nachts um 23 Uhr, auch an Werktagen. Selbst das Ehepaar, das unter uns wohnt, bekommt den Lärm mit. Man bekommt teilweise wirklich Kopfschmerzen davon.
Ich vermute das Problem ist, dass der Junge außerhalb der Schule nie die Wohnung verlässt. Mein Mann und ich arbeiten viel im Homeoffice und der Lärm hält wirklich den ganzen Tag hindurch an. Unsere Tochter hat teilweise schon Schwierigkeiten, sich bei den Hausaufgaben zu konzentrieren.
Vor ein paar Wochen habe ich bei der Familie geklingelt, mich als Nachbarin vorgestellt und gefragt, ob sie nicht mal mit uns auf den Abenteuerspielplatz um die Ecke kommen wollen. Das wurde von der Mutter aber ziemlich barsch abgelehnt.
Ich überlege nun, ob ich nochmal das Gespräch wegen dem Lärm suchen soll. Die Nachbarin aus dem Erdgeschoss hatte das auch schon vorgeschlagen, weil es ihr auch zu viel ist, obwohl wir noch dazwischen wohnen.
Ich benötige mal Meinungen von außen. Ich hab wie gesagt wirklich Verständnis für Kinderlärm, aber der Lärmpegel in diesem Fall ist wirklich kaum mehr auszuhalten und ich könnte mir vorstellen, dass die Familie da vielleicht auch überhaupt nicht darüber nachdenkt.
Nachbarn auf Kinderlärm ansprechen
Ist das eine Miet- oder Eigentumswohnung?
Ich würde zunächst ein paar Tage ein Lärmprotokoll führen, damit die Geräuschbelastung dokumentiert wird. Sehr starken Lärm vielleicht auch mit dem Handy aufnehmen. Damit würde ich zum Vermieter gehen. Selbstjustiz kann in solchen Fällen problematisch werden, die anderen Mieter könnten verstimmt reagieren - am besten also immer den Vermieter als Mittelsmann hinzunehmen. Es ist dann seine Aufgabe, die anderen Mieter auf den Lärm aufmerksam zu machen.
Deine Rechte kannst du hier nachlesen: https://www.mietrecht.com/ruhestoerung/#welche-geraeusche-zaehlen-als-ruhestoerung
Kinderlärm ist ein heikles Thema, der gilt als "sozial üblich", sollte aber dem Alter des Kindes entsprechen. Somit musst du nicht alles hinnehmen, etwa das Trommeln auf der Heizung. Auch die Uhrzeit ist relevant. Aber das zeigt ja dann das Lärmprotokoll.
Es handelt sich um Mietwohnungen, wir haben allerdings einen anderen Vermieter als die Nachbarn über uns. Deren Vermieter kenne ich nicht.
Ich hab mit Kinderlärm eigentlich überhaupt kein Problem, wir haben ja selbst eine Tochter. Und auch sie hat manchmal ihre fünf Minuten oder schlechte Tage.
Aber hier ist es wirklich seit fünf Monaten ununterbrochen laut und es wird auch keinerlei Rücksicht auf Ruhezeiten genommen.
Ich würde das Gespräch suchen, ist ja so kein Zustand für die Hausbewohner. Die Einladung zum Spielplatz finde ich übrigens ziemlich kurios, ich glaube, die hätte ich auch abgelehnt, wenn eine wildfremde Frau vor meiner Tür steht und sagt: Hallo, ich bin die Nachbarin, wollen wir mal gemeinsam auf den Spielplatz? ;D
Da die Familie nicht von hier ist dachte ich, sie gehen vielleicht nie raus weil sie nicht wissen, was sie machen sollen. Daher hatte ich angeboten, dass sie und ihr Sohn gerne mal mit meiner Tochter und mir zum Spielplatz kommen können. Ich hätte mich über das Angebot an ihrer Stelle schon gefreut 🤷♀️
Klar, ist sicher Typsache und ist in jedem Fall nett von dir ;) Bei dem Hintergedanken "die gehen ja nie raus" würde ich aber schon die Krise kriegen, was geht es meine Nachbarn an, wie oft ich den Hintern vor die Tür bewege.
Was ist das Problem, die Nachbarn einfach nett genau auf das Problem anzusprechen?
Du klingelst an der Tür und fragst, ob ihr mal auf den Spielplatz gehen wollt und mit einer anderen Nachbarin lästerst du über sie.
Hä?? Was soll die Frau damit anfangen? Und dadurch weiß sie auch nicht, dass sie euch stört. Mit IHR musst du darüber sprechen!
Sprech sie DIREKT drauf an, das ihr von morgens früh um 7 bis Abends um 23 Uhr lauten Kinderlärm hört und das ihr damit langsam schwer umgehen könnt.
Das würde ich auch so versuchen. Vielleicht den Nachbarn sogar mal vorschlagen, mit in eure Wohnung zu kommen, um zu hören, wie laut es tatsächlich ist. Oft ist man sich den Auswirkungen nämlich gar nicht bewusst.
Hat die Nachbarin aus dem EG die Familie denn schon mal angesprochen?
Denn wenn sogar sie das hört....wäre es ja gut, wenn auch sie das anspricht, denn durch den Abstand wird evtl deutlicher, dass es einfach viel zu laut ist....
Oder habt ihr und die Nachbarin aus dem EG zufällig den gleichen Vermieter?
Denn wenn ansprechen nichts bringt, dann wäre es ja gut, wenn ihr beide ein Lärmprotokoll führt und euch beide beschwert- am besten mit Abstand - also Woche 1 machst du das Protokoll und beschwerst dich und Woche 2 dann sie...so dass halt klar ist, dass das nicht nur von 1 Partei kommt.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass das aus dem EG noch mehr wirkt- eben durch den Abstand als von Euch.
Hallo,
ich denke, die beste Chance hast du, wenn du das gar nicht mit "Kinderlärm" in einen Topf wirfst.
"Jemand" schlägt an die Heizkörper.
Laute Musik läuft (Stilistik ist egal, es geht um die Lautstärke.
Das klingt alles nicht nach normalen Kindergeräuschen, also solltest du es auch nicht so bezeichnen!
Im Gegenteil - wenn die Bewohner das auf "Kinder sind eben so" schieben wollen, solltest du ja wiedersprechen können.
Anständigerweise sollte man sich zuerst direkt an die Adressaten wenden.
Ob's hilft?
Nächste Anlaufstelle ist dann der Vermieter.
Viel Erfolg...
Das war auch mein Gedanke.
Wenn dann von den Leuten kommt, ja das ist halt das Kind, kann man sich dumm stellen und antworten "Oh, das hätte ich jetzt in dem Alter nicht mehr erwartet." Ist ja auch wirklich nicht altersgemäß, sogar unsere Vierjährige dürfte nichts an die Heizung oder auf den Boden schlagen.
Ich hab mal in einer WOhnung gewohnt, unter mir ein Student, der jede Nacht bis 2 Uhr morgens laute Musik mit heftigen Bässen laufen hatte. Der war nicht mehr im Kindesalter. Zu laut wars trotzdem.
Ich würde auch zunächst die Nachbarn persönlich ansprechen und vor allem die laute Musik und die Geschichte mit dem Heizkörper auf den Tisch bringen.
Die normalen Geräusche vom Laufen, Spielen etc. würde ich erstmal noch nicht ansprechen, denn wenn sie das oben nicht selber hören, weil niemand über ihnen wohnt, werden sie euch vermutlich für besonders kleinlich halten, da ihr dann in ihren Augen bereits jedes gewöhnliche Geräusch abmahnt. Dementsprechend nehmen sie euch dann wahrscheinlich nicht besonders ernst.
Du kannst ja aber nebenbei einfließen lassen, dass es allgemein sehr hellhörig ist. Vielleicht ist ihnen das überhaupt nicht bewusst, weil von euch anderen niemand besonders laut ist.
Sollte dein Gespräch nichts verändern, würde ich die andere Nachbarin anregen, mit etwas Abstand auch mal etwas zu sagen.
Bringt beides nichts, empfehle ich auch ein Lärmprotokoll für den Vermieter. Ich habe das mal gemacht, allerdings war meinen Nachbarn das egal. Es war dann kurz Ruhe und dann ging der Lärm wieder von vorne los. Das zog sich trotz Bemühungen meines Vermieters in die Länge. Ich bin dann irgendwann ausgezogen, um meine Ruhe zu haben, denn was nützt mir eine Mietminderung, wenn die schlechte Wohnqualität mich trotzdem in den Wahnsinn treibt.
Das war bei mir aber wirklich das letzte Mittel.
Also ich finde das Angebot mit dem Spielplatz nett!
Wenn man irgendwo neu einzieht, kennt man sich ja meist nicht aus - daher finde ich das ein sehr freundliches Angebot.
Ich würde erstmal nur das Thema "Schlagen auf den Heizkörper" ansprechen.
Das ist etwas, was unglaublich laut ist und was eigentlich jedem klar ist, dass man das nicht macht.
Dann evtl. noch die laute Musik.
Die zwei Punkte kann man gut regulieren.
Mehr würde ich erstmal nicht ansprechen - sonst wirkt das schnell kleinlich.
Evtl. noch hinzufügen, dass das Haus ja sehr hellhörig ist und dass ihr bei eurer Tochter auch immer schauen müsst, dass sie nicht zu wild herumtobt (egal, ob es nun stimmt, oder nicht).
Ich hoffe du hast Erfolg.