Steckdose um E Auto zu laden Mehrfamilienhaus

Wir brauchen eine Steckdose in unserer Garage eines Mehrfamilienhaus. Bereits ein Nachbar hat so eine Steckdose.
Wir haben die Hausverwaltung hierzu kontaktiert, jedoch meint dieser, wir müssen von allen Nachbarn eine Unterschrift für das Einverständnis einholen. Ich meine allerdings, dass uns doch eine Steckdose gewährt werden muss, gesetzlich? Ist das so?
Des Weiteren meint der Hausverwalter, dass wenn ein Nachbar sich hier enthält, es uns nicht gewährt wird? Ist doch blödsinn? Gilt hier nicht die Mehrheit?
Muss ich von allen Nachbarn die Unterschrift und Einverständnis einholen? Oder reicht das informieren, dass hier mit einer Firma gearbeitet wird und auf Sicherheit etc geachtet wird auch aus?

Die Kosten übernehmen natürlich wir. Abrechnung etc. Läuft auch auf uns. Logisch. Die Eigentümer haben hier keinerlei Nachteile oder dergleichen.

1

Du meinst wahrscheinlich eine Wallbox:
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/lademoeglichkeiten-mehrfamilienhaeusern/

2

Egal ob Steckdose oder Wallbox:
Für bauliche Veränderungen an deiner Garage brauchst du die Erlaubnis deines Vermieters.

Sobald anderswo Wände aufgestemmt werden müssen o.ä. muss das die Eigentümergemeinschaft entscheiden.
Die tagen leider meist nur einmal im Jahr und bestimmte Entscheidungen können auch an den Verwalter übertragen werden.

Ich würde erstmal mit dem eigenen Vermieter reden.

3

Wir sind Eigentümer

5

Ja, dann erzählt euch der Verwalter natürlich Quatsch.
Nimm das doch einfach mit in die nächste Eigentümerversammlung. Oder soll das jetzt zwingend in den nächsten 3 Monaten passieren?
Angelehnt werden darf es wohl eh nicht, ihr müsst nur das Verfahren besprechen. Wenn du da schon einen eindeutigen Plan der Elektriker-Firma dabei hast, sollte das doch nicht so ein Problem sein.
Aber ich würde tatsächlich die anderen Eigentümer schon vor der nächsten Versammlung ansprechen - vielleicht will sich jemand der Baumaßnahme anschließen, das spart ja auch Kosten.

4

Da muss m. E. die WEG entscheiden. Ablehnen können sie die Maßnahme aber nicht, das gilt analog zu anderen Infrastrukturmaßnahmen wie Glasfaseranschluss. Schau mal z. B. hier: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/laden/lademoeglichkeiten-mehrfamilienhaeusern/

Ohnehin gilt seit der WEG-Novelle weitgehend das Mehrheitsprinzip. Da sollte sich eure Hausverwaltung mal informieren. Du kannst verlangen, dass das Thema auf die nächste Eigentümerversammlung gesetzt wird. Allerdings kannst du wiederum die Einberufung einer Extra-Sitzung nicht verlangen. Theoretisch wäre auch ein Umlaufbeschluss möglich. Vielleicht kannst du etwas aufsetzen und die Hausverwaltung verschickt das ganze? Dann wäre es rechtssicher, aber sie hätten so gut wie keinen Auwand - und Hausverwaltungen reduzieren gern ihren Aufwand gen Minimum :(

6

Ich bin jetzt rechtlich absolut ahnungslos, das Vorab.

Meine Mutter hat eine Eigentumswohnung in einem größeren Wohnkomplex. Diese Wohnung ist vermietet. Zu der Wohnung gehört eine Garage. Keine Tiefgarage o.ä., sondern eine einzelne Garage, die im EG in dem Wohnkomplex eingebaut ist.

Ihr Mieter hatte sie auch gefragt, wegen Wallbox für sein E-Auto. Die Eigentümergemeinschaft und/oder Verwaltung hat das dann tatsächlich auch abgelehnt. Den Grund weiß ich jetzt spontan nicht mehr.

Was ich mir aber vorstellen könnte, ist, dass die Zuleitungen nicht mehr hergeben. Wenn mehrere Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden, muss ja auch entsprechend ausreichend Strom ins Gebäude geführt werden. Vielleicht gibt es hier seitens der Stadtwerke auch eine Kapazitätsgrenze.

Ich kenne es bei uns im Dorf auch so, dass es nur eine bestimmte Anzahl von Wallboxen im Ort geben darf, weil die Leitungskapazität nicht ausreichend wäre, wenn jetzt jeder eine Wallbox hätte. Vielleicht liegt das Problem darin? Dann wäre es völlig unerheblich, ob die anderen Eigentümer zustimmen oder nicht, wenn seitens der Stadtwerke gar keine Möglichkeit besteht.

7

Bei vielen Wallboxen an einem Standort kann man die Gesamtlast begrenzen. Darum kümmert sich der Installateur zusammen mit dem Versorger. Der muss es bei Mehrfamilienhäusern genehmigen, beim EFH muss er nur Bescheid wissen.

Frühzeitige Zusammenarbeit macht daher unter den Mietern natürlich Sinn um Kosten aufzuteilen und auch um zum günstigsten Zeitpunkt der Installation berücksichtigt zu werden. Ganz unabhängig von der rechtlichen Frage.

Rechtlich kann man es wie es aussieht mittlerweile durchsetzen, braucht aber dennoch die Zustimmung der anderen. Die dürfen nicht mehr ohne Grund ablehnen.

8

Bist du denn Mieterin oder Eigentümerin, bzw. sind in dem Haus Eigentumswohnungen, die vermietet werden oder ist es ein komplettes Mietshaus?

Wenn es ein Mietshaus ist, dass muss nur der Eine Eigentümer zustimmen, die anderen Mieter geht das nichts an.

Ist es eine Eigentümergemeinchaft, dann gilt das als bauliche Veränderung und muss beschlossen werden und dafür muss es dann mind. eine Mehrheit geben, einstimmig muss es nicht sein.

Wie willst du daran denn laden? Mit einem Ladeziegel?

Wir wollten auch eine Wallbox in unsere Garage machen und das hat sich als sehr kompliziert heraus gestellt, weil das entsprechend gesicherte Kabel durch mehrere Keller bis in unseren Zählerkasten musste. Hätte mehrere 1.000€ gekostet - ohne Wallbox - und hat sich nicht rentiert. Beim Laden mit Ladeziegel dauert der Ladevorgang ewig (es sei denn man will nur einen kleinen Hybrid-Akku laden) und die Ladeverluste sind zu hoch. Daher haben wir es dann gelassen.

Unsere Eigentümergemeinschaft stand dem aber auch sehr kritisch gegenüber. Sie waren der Meinung, es müsse dann wenn technisch so umgesetzt werden, dass sich dann nach und nach alle eine Wallbox installieren können. Nicht nach dem Motto „der erste hat Glück, der letzte Pech“. Ist auch verständlich. Aber an den Planungskosten, für alle die Möglichkeit zu schaffen (Lademanagement) wollen sie sich nicht beteiligen, das sollten wir wiederum als erste die wollten zahlen. Ein weiterer Punkt warum ich jetzt lieber 4 min. zur nächsten öffentlichen Ladesäume laufe.

Bearbeitet von ourhope123
9

Laden mit Ladeziegel würde mich absolut nicht abschrecken wenn es nicht anders geht. Das machen sehr viele: Komfort ist höher wenn man auf dem eigenen Parkplatz laden kann, viel günstigere Preise und die Ladegeschwindigkeit im Alltag fast egal. Morgens ist er auch ohne Wallbox wieder ausreichend voll.

Man sollte aber in eine verstärkte Schukodose investieren, die normalen können einem irgendwann abrauchen. Meine hat irgendwann geschwächelt bevor die Wallbox endlich kam.

10

Ja, das meine ich. Auch für einen Ladeziegel muss die Leitung sicher sein, idealerweise einen eigenen FI-Schalter haben. Das sind auch Kosten und der Weg bis zur eigenen Wallbox dann kostenmäßig nicht mehr weit. Und das eben alles unter der Voraussetzung, das es räumlich und eigentumsrechtlich leicht umzusetzen ist.
Mich stört es absolut nicht mal ein paar Minuten zur Ladestation zu laufen, ich muss aber auch nicht täglich laden, sondern nur 1-2 x pro woche