Wie diesen besagten Nachbarn gegenüber treten, wenn man sich sieht?

Hallo,

also ich würde gerne mal um Rat beten.

Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus, wo vor wenigen Jahren ein Paar mit Kindern und Hund eingezogen sind.
Selbst nicht die leiseste Gesellschaft, mittlerweile schon ziemlich leise geworden, weil man sich wohl angepasst hat langsam und rausgefunden hat, was man im Haus wann gut hört.

Als unser Kind im Krabbelalter war, fing das ganze Drama an. Immer wieder gegen Decken gehämmert. Es wurden wohl Geräusche persönlich genommen. Man dachte wohl in dem Moment, wo mein Baby ein Spielzeug fallen lies oder gekrabbelt ist, dass ich diese Geräusche extra gemacht habe, um sie zu ärgern und so kamen direkt wieder Gegengeklopfe. Die haben nicht verstanden, dass dies ein Baby gemacht hat!!! Dann im Sommer, wenn ich frische Luft brauchte und ich Nachts noch gelüftet habe und die Tür wieder zugemacht habe, welches ein kleines Geräusch ergibt, da es alte Türen sind, wurde sofort zu deren Gartentür gerannt und einmal richtig laut deren Tür zugeknallt. Ich stand dann da immer nur ängstlich und dachte, was soll das denn jetzt schon wieder.
Die Frau ansich schreit auch immer total viel, eine Zeitlang viel mit ihren Kindern, aber auch generellt wirkte sie aggressiv. Einmal fiel ich ausversehen mit einem Bein von der Couch, aufeinmal hörte ich nur Geschreie im Garten, was das soll. Ich dachte "Oh Gott, was ist denn nun los...."

Eine Beschwere beim Vermieter blieb uns auch nicht erspart. Es war generell viel von denen, was so hasserfüllt rüberkam.
Komischer Weise hat man sich auch im Treppenhaus nie zeitgleich begegnet. Es war qauasi immer dieser aufgebauschte Hass zwischen den Wänden. Einmal da bin ich auch voll ausgetickt und bin rumgestampft, als wieder irgendwas blödes von denen kam. Ein richtiges Gespräch zwischen uns gab es aber nie.

Seit einigen Tagen habe ich den Mann mal hier oder da kurz gesehen. Einmal im dunkeln, ich wusste genau, das er das war Ich bin mit extrem strenger Gesichtsmiene an ihm vorbei und heute bin ich fast geflüchtet.
Ganz ehrlich, ich mag diese Menschen wirklich nicht treffen. Ich verbinde mit diesen Leuten die schlimmste Zeit mit meinem Baby bzw. Kleinkind, die ich wegen denen nicht genießen konnte und oft ängstlich mit Baby in der Wohnung stand.


Wie soll ich auf diese Menschen reagieren? Ich weiß es nicht. Von mir gibt es definitiv kein Hallo oder irgendwas. Zeitgleich finde ich das sehr traurig, weil die direkt unter uns wohnen. Wie soll man sich verhalten? Ich mag die ja nicht mal anschauen, weil ich innerlich eine extreme Wut spüre.

3

Liebe TE,
die Situation hat sich offenbar schon ordentlich hoch geschaukelt. Ohne dich angreifen zu wollen - du hast auch einen Anteil daran. Du, bzw. ihr als Paar hättet schon bei den ersten Mißverständnissen oder Seltsamkeiten das Gespräch suchen sollen. Schon allein um klar zu machen: So lassen wir mit uns nicht umgehen! Ich weiß, hätte, hätte, Fahrradkette...
Jetzt die Nachbarn gefühlt für alles verantwortlich machen "wegen denen hatte ich die schlimmste Zeit mit meinem Baby bzw. Kleinkind..." finde ich nicht ganz fair. Es gab nie ein Gespräch, aber du interpretierst, das die Nachbarn dir absichtlich schaden. Ob das so ist, kann ich nicht beurteilen.
Wie kiegst du die Kuh vom Eis?
Vielleicht redest du zuerst mal mit deinem Partner. Du schreibst "wir", deshalb gehe ich davon aus, dass es einen gibt. Wie sieht er die Situation? Wie kann er dich unterstützen, aus Angst, Wut und nicht zuletzt diesem doofen Gefühl der Hilflosigkeit raus zu kommen? Kann er evtl. ins Gespräch mit den Nachbarn gehen?
Was ist aus der Beschwerde beim Vermieter geworden? Gab es da Gespräche oder Lösungsvorschläge?
Das Schwerste ist immer, selbst in Aktion zu treten. Zugleich ist es das Einzige, was dich aus der mit Angst und Wut verbundenen Opferrolle rausholt. Von dir kommt kein Gruß, zugleich bist du traurig darüber - ja, dann quetsch dir ein "Hallo" durch die zusammengebissenen Zähne und sei stolz drauf. Ihr werdet keine Freunde. Sowas wie "firedliche Koexistenz" sollten Erwachsene hinbekommen, meinst du nicht?
Letzte Lösung: Wenn alles so verfahren ist, du keinen gangbaren Weg findest, aber massiv leidest, dann such eine andere Wohnung. Diese Entscheidung liegt bei dir. Die Verantwortung für dein Lebnesglück und das deines Kindes liegt bei dir.
Ich wünsch dir alles Gute und viel Kraft!

1

Dann tu es nicht. Geh einfach an ihnen vorbei ohne Augenkontakt und wortlos. Wo ist das Problem?

2

Oh mein Gott, das ist ja wild.
Über den Punkt seid ihr wohl schon drüber: Ich würde ihre Kinder zum Spielen einladen und fragen, ob es dann leiser ist. Ich würde mir das dann außerdem von unten anhören.
Die Bude muss eine miserable Trittschalldämmung haben. Hat der Vermieter nicht reagiert auf die Beschwerde? Er sollte sich da hauptsächlich in der Verantwortung sehen.

4

Das kommt auf das Alter des Hauses an. Wenn es ein altes Haus ist, hat es oft eine günstige Miete, aber die Ausstattung ist eben wie damals. Neue Standards kannst du da nicht verlangen.

5

Da habt ihr euch offenbar alle sehr erwachsen benommen - nicht!

Warum hat nicht mal einer von euch das Gespräch gesucht?

"Herr Müller, ich habe den Eindruck wir sind ihnen zu laut? Unser Baby lernt gerade laufen, macht xyz was auch immer. Darf ich vielleicht mal hören kommen? Dann könnten wir überlegen ob man evtl. Dinge anpassen kann."

So oder so ähnlich, was auch immer.

Stattdessen wird von unten geklopft, von oben irgendwann gegen getrampelt und man lässt es so richtig schön eskalieren und das offenbar seit Jahren!

Vielleicht war es von oben tatsächlich des öfteren extrem laut? Man kann manchmal garnicht so verquer denken und dennoch können sich Kleinigkeiten je nach Ausgangslage anhören als würdet ihr gerade die Hütte abreissen.

Nun, und jetzt?

Ich kann kaum glauben das man Jahre unter einem Dach wohnt und sich nie sieht!?
Entweder Du gehst halt Grusslos an ihnen vorbei, bisher habt ihr ja auch nicht geredet oder aber - der Klügere gibt nach und ihr sprecht endlich mal miteinander.
Das man sich wohl auf falschem Fuss erwischt hat und ob man das dann nicht jetzt doch mal endlich bereden mag.

Alternativ bleibt halt noch ausziehen.