Haus kaufen 1975Bj ja oder nein?

Hallo zusammen,

vor einiger Zeit habe ich diese Frage hier schon einmal im Forum gestellt:

https://www.urbia.de/forum/46-haushalt-wohnen/5944929-haus-kaufen-1975bj-ja-oder-nein

Wir hatten jetzt einen Gutachter mit im Haus, welcher uns bestätigen konnte, dass das Haus jetzt keine gravierenden Baumängel hat.

Der Preis wäre jetzt bei 280k.

Jetzt stehen wir wieder vor der Frage kaufen - ja oder nein.

Finanzierbar wäre es für uns.

Meine Gedanken kreißen gerade nur darum, dass mit dem Kauf unser komplettes EK weg ist. Wir hätten dann quasi nichts erspartes mehr.

Alles können wir natürlich nicht auf einmal renovieren aber die "nötigsten" Sachen schon.

Wir können mit der monatlichen Rate auch noch ein wenig sparen. Ich würde sagen ca. 500€ monatlich.

Was passiert aber, wenn plötzlich irgendwas unvorhersehbares passieren sollte und wir dann schnell mal 15k z.b bräuchten? Wie macht man das denn?

Würdet ihr das unter unseren Bedingungen kaufen?

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Wenn ich hier manchmal die Antworten lese, bin ich echt baff... wenn man danach gehen würde dann sollte man am besten kein Haus kaufen bevor man nicht 1 Mio als Rücklage hat und 10.000 netto im Monat hat so wie die meisten hier und alles vor 2023 Baujahr geht auch sowieso nicht... mal ganz überspitzt gesagt.

Ich würde es an eurer Stelle machen. Ihr habt das gut durchdacht und ihr könnt nach und nach Dinge machen die eben gemacht werden müssen.
Natürlich könnt ihr super viel Pech haben, aber das Leben ist halt so. Und selbst wenn irgendetwas Unvorhergesehenes passiert gibt es dafür auch Lösungen. Ihr gehört zu den Besserverdienern und könnt Rücklagen schaffen und im schlimmsten Fall könnt ihr was an der Finanzierung ändern.
Dass der Gutachter drin war ist auf jeden Fall sehr gut!

Nicht jedes Haus muss dem neusten Standard entsprechen. Manchmal ist das echt sooo irrsinnig... bis man das Geld wieder drin hat braucht es oftmals Jahrzente und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in 10-15 Jahren schon eine viel bessere Technik haben als jetzt. Da muss man sich nur mal die Wärmepumpen und die Solaranlagen von vor 15 Jahren anschauen, die sind heute mehr oder weniger unbrauchbar und nicht sehr effizient.

Viel Erfolg :)

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"Da muss man sich nur mal die Wärmepumpen und die Solaranlagen von vor 15 Jahren anschauen, die sind heute mehr oder weniger unbrauchbar und nicht sehr effizient."

Naja, ganz so schlimm ist es dann doch nicht. Klar gibt es immer was neues was irgendwie besser ist. Dadurch wird aber nicht alles nach 15 Jahren "unbrauchbar".

Wenn man so denkt, dann sollte man niemals irgendwas kaufen, denn wenig später gibt es schon was "neues" und "besseres".

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Kurz nachgerechnet und erschrocken: unsere WP wird dieses Jahr 15.

Dann durchgeatmet: sie tut was sie soll, meine Füße sind warm. Trotz -9Grad in der Nacht.

Also kann ich zum Glück auch zumindest für unser Beispiel widersprechen. Es ginge bestimmt noch effizienter, aber es ist wirklich kein Grund zur Panik mit einer fünfzehnjährigen WP zu leben.

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Nein. Wenn solche unvorhergesehene Kosten euch vor Probleme stellen nicht.
Die kommen bei einem Haus in dem Alter schneller als ihr denkt und dann ist eben die neue Heizung fällig oder das Dach kaputt. Das sind Dinge, die man nicht aufschieben kann. Entweder habt ihr genug Luft in der Finanzierung, das eine fixe Summe für Notfälle beiseite gelegt werden kann (Größenordnung 25 k) oder nicht. Ich würde nicht in ständiger Sorge leben wollen, dass eine Reparatur fällig ist und ich nicht weiß, wie sie bezahlt werden kann. Bei Minusgraden ohne Heizung zu leben ist nicht lustig und fällt nicht unter die Kategorie "eine neue Küche wäre nett".

Liebe Grüße 🌼

P.S. Ich habe gerade nochmal deinen alten Post gelesen und erweitere zu niemals nicht. Fenster, Dachdämmung, Terrasse etc werden fällig werden, das bekommt ihr neben den unvorhergesehenen Kosten mit 500 Euro im Monat (wenn es gut läuft und nicht die Waschmaschine kaputt geht oder Versicherungen für das Haus fällig werden) ja in vielen Jahren nicht zusammengespart, habt ihr euch da mal Kalkulationen geben lassen? Ihr spart wenn ihr konsequent monatlich spart schon fast 10 Jahre allein für die Fenster und da darf nichts nebenbei sein. Das ist Harakiri.

Bearbeitet von Sommerkind.82
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Hallo,

naja wir würden eine neue Heizung einbauen, die Elektrik oben neu machen (unten schon gemacht) und das Bad unten neu. Außerdem oben die alten Fenster tauschen.
Damit ist ja trotzdem schon "gut" was gemacht.

Gutachter meinte ja, dass ansonsten erstmal nichts gemacht werden MUSS.

Wir können ja dann wie gesagt auch etwas sparen über die Jahre. Da kommt ja auch Geld zusammen.

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Pro Jahr wenn nichts Unvorhergesehenes kommt (und das kommt immer) maximal 6000 Euro. Ich würde es unter diesen Bedingungen niemals machen.
Um auf deine Kernfrage zurückzukommen wie man es macht, wenn plötzlich unvorhergesehene Ausgaben auf einen zu kommen - man hat das Geld vorab für solche Ausgaben Beiseite gelegt, ansonsten vermutlich schlaflose Nächte und ein Problem.
Auf manche Dinge kann man nicht jahrelang sparen, manche Probleme müssen zeitnah behoben werden. Gerade bei einem alten Haus muss man damit rechnen.

Bearbeitet von Sommerkind.82
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Ja, habe ich und würde es wieder tun.

Wer auf " ideal" wartet verpasst das Meiste.

Unser Haus, Bauj. 1957, wir haben vor dem Einzug nur die Fliesen im Flur neu gelegt und die Räume gestrichen, mehr ging einfach nicht. Aber dafür einen riesigen Garten für die Kinder- herrlich....

Und dann Stück für Stück renoviert, wenn es finanziell drin war.
Irgendwann musste das Dach gemacht werden, da haben wir mit der Bank gesprochen und nochmal die Finanzierung umgestrickt, um das zu finanzieren. Geht alles. Wenn ihr das Haus habt, dann hat die Bank auch ein Interesse an Erhalt und/ oder Wertsteigerung.

Kaufen.

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Danke für den Beitrag. Wir machen es auch so. Es ist nicht immer einfach, aber wir kriegen das hin. Dafür fahren wir halt derzeit nicht in den Urlaub, das ist mit zwei kleinen Kindern ohnehin total irrsinnig. Ich finde es hängt davon ab, inwiefern man bereit ist auf andere Luxusgüter zu verzichten. Ich liebe es, mir das Haus und den Garten nach und nach zu erarbeiten. Allerdings kenne ich es von zu Hause aus meiner Kindheit auch nicht anders.

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ein Haus von 75 müsst ihr doch nach dem EUrecht innerhalb von 3 oder 5 Jahren energetisch verbessern, da kommt meist dIe Haussumme nochmal.
das Huasist 50 Jahre alt,. eoegntlich sollte kernsaniert werden, es kann noch Asbest und PHK-kleber verbaut sein

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Nein, muss es nicht. Man kann nur keine neue Gasheizung einbauen wenn die alte kaputt geht.

Wenn das so wäre dann müssten ja wie viele Hausbesitzer in Deutschland bald ohnr Eigenheim dastehen, weil sich das die wenigsten leisten können?

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Naja aktuell hat das Haus Energieeffizienzklasse F.

Wir würden aber eine neue Pelletheizung einbauen und die restlichen alten Fenster austauschen.
Ich vermute, dass das auch schon etwas ausmacht.

Kernsaniert muss es nicht werden. Deshalb hatten wir ja einen Gutachter dabei.

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Ich habe gerade keine Lust, mir einen seitenlangen Thread dichzulesen. Kurz drüber geblättert, scheint der Zustand noch oder jetzt ja nicht mehr fraglich zu sein, dafür ist offenbar einiges zu tun.

==> Warum gebt ihr alle Eigenkapital aus? Das leuchtet mir nicht ein. Das sollte man nämlich niemals tun, egal ob man baut oder eine Bestandsimmobilie kauft.

Wenn ihr den Kauf nicht ohne euer komplettes EK stemmen könnt, würde ich vom Kauf absehen. Für die Sanierung braucht ihr nämlich auch noch einen hohen Betrag und den habt ihr nicht. 500 Euro im Konjunktiv reichen nicht aus, um das zu stemmen. 500 Euro ist beim Immobilienkauf nämlich so gut wie nichts. Mein Mann und ich haben gestern über 400 Euro bei IKEA gelassen. Gefühlt für fast nichts. Und das ist keine Ausnahme, sondern der Normalzustand.
Ihr wollt ja auch mal in den Urlaub fahren oder müsst mal eine neue Waschmaschine kaufen, etc. Da reichen 500 Euro, die man eventuell sparen kann, nicht aus.

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Vielleicht kam das ein bisschen falsch rüber..
Wir haben ca. 2000€ monatlich "über".
500€ hatte ich jetzt einfach mal gedanklich nur für das Haus weg gerechnet. Bedeutet für Urlaub oder mal "shoppen" gehen, bleibt ja immer noch Geld über.

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Und zum Thema EK.
Wir haben halt leider nicht mehr übrig.
Wir haben zwei Kinder und durch Elternzeit usw. konnten wir natürlich nicht unmengen zurücklegen. Wir haben beide Autos abgelöst und jetzt eben nur noch das EK so, dass wir das Haus finanzieren können. Die Sanierung ist in der Finanzierung mit inbegriffen. Mit dem Geld könnten wir erstmal das machen, was eben gemacht werden muss. Neue Heizung usw.
Um es richtig "schön" zu machen, wie evtl neue Terrasse usw müssten wir eben neu sparen.
Sehen wir gerade eher weniger als Problem, da die Kinderplanung bei uns abgeschlossen ist und somit keine Elternzeit o.ä. dazwischen kommt. Mein Mann ist Beamter, kann seinen Job also auch nicht verlieren. Gerade ist das auch so kalkuliert, dass ich nur 3Std arbeiten gehe pro Tag - sprich da wäre in Zukunft ja auch noch mehr drin, wenn die Kinder noch mal ein stückchen älter wären.

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Hallo Blume,
in dem Dorf in dem ich jetzt wohne sind wir eher Exoten weil wir erst fast alles gemacht haben, bevor wir eingezogen sind. Alle anderen ziehen ein sobald das Nötigste fertig ist.

Ich habe da wirklich Respekt vor, denn es ist bestimmt nicht einfach so lange auf einer Baustelle zu wohnen. Mich nervt es schon dass im Keller noch Fliesen gelegt werden müssen. Ein neues Bad oder neue Fenster sind da ja nochmal ne andere Nummer. Aber wenn ihr und die Eltern euch dessen bewusst seid, dass es auch mal dreckig, unbequem und unpraktisch wird und ihr das meistern könnt und wollt, dann wartet nicht.

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Hallo,

ich finde, das klingt durchdacht - allerdings solltet ihr einkalkulieren, dass Handwerkerrechnungen immer! teurer werden als der Kostenvoranschlag
Wir hatten bei unserer Renovierung einen einzigen Festpreis, bei allem anderen war die Rechnung zwischen 10 und 20% teurer als der KV.

Wir haben ein Haus von 1970 saniert.
Weil wir vorher bereits ein Haus besaßen, konnten wir so ziemlich alles auf einmal machen und haben eine kfw-Förderung bekommen - das fällt dann bei euch weg. Aber informiert euch mal über eine Förderung über die Bafa. Da kann man Jahr für Jahr ein Stückchen machen, nur den Sanierungsfahrplan braucht man von Anfang an. Aber da schreibt man einfach alles rein, was am Haus in den nächsten 10 Jahren energetisch zu machen ist. Bzw der Energieberater macht das.

Unvorhergesehene Summen bis 20.000€ könnten wir übrigens tatsächlich aus den Rücklagen stemmen - so viel haben wir übrig behalten. Eigentlich sollten es fast 60.000 sein... aber die Preissteigerungen... siehe oben.)
Ja, etwas Schiss habe ich auch. Nicht jeder Schaden ist von einer Versicherung gedeckt...
Freunde von uns haben vor Jahren einen Kredit aufgenommen, um am Haus etwas zu reparieren.
Und irgendwo ist eben eine Grenze, wie viel Kredit man bekommt, das hängt ja auch am Wert des Hauses.
Ja, ein Haus zu besitzen ist aufregend und sollte gerade darum gut geplant sein. Nicht zu viel Kredit, wegen der Zinsen, aber auch nicht zu knapp.

Unser altes Haus war fast 100 Jahre alt und es waren noch 2 originale Fenster drin. Ging auch.
Nur für das Dach (auch original!!) hatten wir eine erhebliche Rücklage. Denn ohne Dach... aber da hat bei euch ja ein Fachmann draufgeguckt und vieles kann man wirklich erstmal reparieren ohne gleich komplett neu zu decken.

Sehr teuer können kaputte Wasserleitungen und defekte Stromkabel sein. Trotzdem ist eine Reparatur an einzelnen Stellen bestimmt billiger, als alles prophylaktisch neu zu machen. Etwas Geld sollte man dafür aber beiseite legen, wenn man das eben nicht jetzt macht.
Schlimmer finde ich die Großbaustelle, wenn man mehrere Wändebaufstemmen muss, um den Fehler zu finden und zu beheben.

Redet ganz viel mit Leuten, die ein eigenes Haus haben. Am besten solche, die auch einen Altbau haben.
Ich kenne wenige, die, so wie wir, gleich einen Rundumschlag gemacht haben.
Und auch beibuns fehlt noch das Pflaster auf dem Stellplatz, die Elektrik im Keller, die Tür vor der Pelletheizung, der Fußboden im Gästezimmer usw.

Gemacht haben wir Dach, Heizung, Fenster, Elektrik, einige Wasserrohre, Außendämmung an zwei Seiten.
Bad unten, Fußböden und Wände in Eigenleistung.

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Ich würde sagen das gute bei uns ist, dass wir tatsächlich ein paar Leute mit ordentlich Ahnung im Freundes/Bekanntenkreis haben. Wir haben einen Bauingenieur, Zimmerer und Elektriker. Auch ein paar, die eben selbst schon lange ein Haus besitzen und somit auch "Ahnung" von kleineren Sachen haben, wie z.b Türen austauschen, Böden verlegen usw.

Dadurch können wir uns eben auch einiges an Kosten sparen, da viel in Eigenleistung gemacht werden kann.

Wir würden natürlich auch schauen, dass wir so schnell wie möglich eine Rücklage bilden - sprich schnell einfach wieder auf 20k kommen innerhalb von vielleicht 2 Jahren, evtl. auch kürzer.

Aber für mich hat sich einfach die Frage gestellt, was passiert wenn der worst case eintritt?

Also wie in deinem Beispiel. Du sagst ihr habt 20k beiseite. Was ist, wenn bei dem Haus was größeres anfallen würde, was z.B. 40k kosten würde.
Was macht man in so einem Fall? Was passiert da?

Was meinst du mit Kfw Förderung? Wir hätten auch eine Kfw Förderung denke ich. Im Kreditangebot stehen 100k als Kfw drin?

Bearbeitet von blume96
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Zur Not noch mal einen Kredit aufnehmen und abstottern. Dann führt man halt mal nicht in den Urlaub, oder oder oder… Irgendwie finden sich Wege. Ein Risiko gibt es immer und irgendwie gehört das zum Abenteuer Hauskauf dazu. Wenn es sich richtig anfühlt: Go for it!

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Ja, ich würde es kaufen. Für mich hört sich das gut an, und ich empfinde die Wahrscheinlichkeit, dass ihr auf einmal ganz unvorhergesehen 15 000 braucht auch nicht so enorm hoch. Aber in dem Fall redet ihr dann eben mit der Bank, und dann gibt's in der Regel schon Möglichkeiten, so etwas zu finanzieren.
Die Frage wäre halt, ob ihr nicht gleich 10 000 Euro mehr leihen könnt bzw wollt, dann habt ihr etwas über. Gibt vielleicht ein besseres Gefühl.

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Steht den die Finanzierung denn schon fest? Bezüglich des EK war es bei uns so, dass wir das Eigenkapital angegeben hatten, aber behalten dürften. Die Bank ist ins Grundbuch eingetragen mit der Summe aus Kredit+ Eigenkapital. Das heißt, die Kreditsumme ist halt niedriger als der Eintrag im Grundbuch. Das Eigenkapital haben wir dementsprechend zur eigenen Verfügung gehabt und nicht "abgegeben". Klar wir haben das Geld zum Teil für Sanierungen benutzt, aber nicht komplett aufgebraucht. Wir haben ca 10 Tsd liegen lassen, für unvorhersehbare Kosten. Vielleicht ist das ja auch eine Option für euch.