Hallo ihr Lieben,
bald kommt das erste Mal eine Haushaltshilfe zu uns, die uns in unserem Familienhaushalt wöchentlich unterstützen soll. Ich freue mich über Entlastung, da wir neben den Kindern sehr viel arbeiten, ich noch nebenher studiere und sehr viel Zeit in der Woche gebunden bin.
Andererseits habe ich echt Angst vor dem "Loslassen". Mir sind schnell Dinge peinlich und ich habe Sorge, dass ich schon alles komplett aufräume und putze, bevor sie kommt. Wenn ich aufräume und putze, ist es bei uns super reinlich und alles super aufgeräumt und clean. Allerdings sieht es auch oft aus wie bei Hempels unterm Sofa und es gibt auch Dreckecken und die typischen Süßigkeitenpapiere und Socken und Haargummis unter der Couch. An die, die Erfahrung haben oder auch nicht: konntet oder könnt ihr euch da fallen lassen? Hat man dann irgendwann weniger Schamgefühl, wenns unordentlich/schmuddelig ist? Ich möchte ja auch ne ehrliche Entlastung. Würden ca 180 bis 250 Euro im Monat ausgeben.
Erfahrung mit Haushaltshilfe! Schamgefühl?
Naja, da ist immer viel Kompromiss dabei.
Ich habe meine erste Haushaltshilfe "abbekommen" als ich mit meinem Mann zusammengezogen = bei ihm eingezogen bin.
Das war echt extrem gewöhnungsbedürftig:
Von einer kleinen 2-Zimmer-Wohnung, quasi noch Studentenbude, in ein großes, altes Haus mit Haushaltshilfe...
Du hast demgegenüber den Vorteil, dass du deinen Haushalt schon kennst.
Also teilst du zu, bzw besprichst, wozu die Haushaltshilfe bereit ist.
Und dann schaffst du die Rahmenbedingungen, damit sie genau das auch tun kann.
Soll sie auch Bonbonpapier einsammeln, duplo in Kisten werfen, Sofadecken falten und Geschirr in die Küche tragen?
Oder soll sie nur sauber machen?
Das ist erstmal eine zeitliche Frage.
Wir haben immer vorher aufgeräumt.
Zum einen, weil wir dabei schneller sind und die Haushaltshilfe lieber sauber machen sollte, wenn sie schon da ist.
Zum anderen, weil ja auch viel herumliegt, was ein Außenstehender gar nicht sinnvoll wegräumen kann. Papiere sowieso, Bücher, Spielzeug... - da kennen ja nur wir den richtigen Schrankplatz.
Aber man kann die Haushaltshilfe natürlich entsprechend in die eigene Ordnung einführen, wenn man das möchte.
Dass man seine dreckigen Schlüpfer selbst wegräumt und die offene Kondompackung vorher wegwirft, setze ich jetzt einfach mal voraus.
Aber wenn man längere Zeit dieselbe Haushaltshilfe hat, könnte sie natürlich theoretisch auch aufräumen. Praktisch fand ich das mit Kindern schwierig - da müsste man so viel kommunizieren, wenn nun ausgerechnet diese Woche leere Klorollen für's Basteln gesammelt werden...
Das muss sich erst mal einspielen. Du solltest dir vorher überlegen, was routinemäßig jedesmal gemacht werden soll und/oder ob jedes mal eine Sonderaufgabe zu erledigen ist.
Das fand ich anfangs am schwierigsten, weil ja auch die ungefähre Zeit mit eingeplant werden muss.
Ich räume vorher grob auf, damit dann auch geputzt werden kann.
Und: ich stelle immer genug Wasser zum Trinken bereit und am Anfang gibt's einen Kaffee, bei dem wir besprechen, was diesmal "dran" ist. Wir klönen aber auch ein bisschen privat.
Dann fühlt es sich bald ganz vertraut an.
Ich habe ein paar Jahre als Haushaltshilfe gearbeitet in verschiedenen Haushalten . In einer Wohnung wurde wirklich vorher aufgeräumt, damit ich die Flächen gut putzen kann. In anderen Wohnungen war es oft anders. Da musste ich z. B. Auch noch Tische abräumen oder z. B. bügeln. Oder es war bettenabziehen dran oder trockner ausräumen. Manchmal musste ich auch kochen oder einkaufen. Manchmal musste ich mich auch im die kinder kümmern oder um Haustiere.
Jetzt hast du einen kleinen Einblick, was eine Haushaltshilfe unterschiedliches macht. Es sollte halt nichts unhygienisches sein wie z. B. Schimmliges Brot unter dem Bett, ja, gibt es alles. Am besten, du überlegst dir, was für dich Priorität hat, oder wo deine Perle nichts machen sollte und besprecht das gleich zu Anfang. Es ist wichtig, dass alle putzutensilien vollständig da sind, auch staubsaugerbeutel. Ubd jetzt freu dich, dass du Unterstützung bekommst
Du könntest dir überlegen, ob sie anfangs etwas in Räumen macht, die ihr nicht so oft nutzt und wo sich vielleicht etwas angesammelt hat - Dreck oder Unordnung, - so dass sie erst mal nicht "im Weg ist" und ihr beide euch aneinander gewöhnen könnt. Wenn du dann ihre Arbeitsweise etc. kennst, kannst du überlegen, ob sie Routineaufgaben übernimmt und welche oder ob sie weiter eher "Projekte" macht, zu denen ihr sonst nicht kommt. So etwas wie Keller aufräumen, wenig genutzte Zimmer putzen etc., Dinge, die nicht täglich auf der To-Do-Liste stehen. Oder ob es definierte Routineaufgaben gibt, die aber nicht täglich gemacht werden müssen.
Besprich mit ihr, dass du etwas unsicher bist und mache eine Liste aller Routineaufgaben und aller anfallender Projekte und überlege dann, womit sie anfangen und was sie nach und nach übernehmen könnte.
Sollte sie bspw. bügeln (was ggf. ja nicht jeder macht), wäre es sicher eine große Hilfe, den größten Teil des Bügeltages ihr zu übertragen und die privateren Wäschestücke selbst zu bügeln.
Vorab....das muß sich eh erst eingrooven. Schamgefühl hin oder her, du bezhalst jemanden dafür, das er bei dir die Arbeiten erledigt, die du nicht schaffst oder machen willst...aus welchen Gründen auch immer.
Bedenke aber, das die Haushaltshilfe nur begrenzt Zeit zur Verfügung hat, um euch zu entlasten. Platt gesagt, wenn sie diese damit verbringt, den Kleinkram unter dem Sofa aufzusuchen, dann frisst das Zeit, die später an anderer Stelle fehlt. Soll sie sich um die Fenster kümmern und muß diese erst freiräumen, frißt das Zeit. Soll sie das Bad machen und überall steht was rum (Dinge die eben in Bädern so rumstehen), dann frißt es Zeit, diese erst wegzuräumen. Klingt erstmal nach Kleinkram, aber in Summe läppert es sich doch. Also habe ich bestimmte Dinge eben vorbereitet. Stand zB eine komplette Küchenreinigung an, dann waren die Schränke leer. Wir haben nicht von ihr erwartet, das sie Möbel rückt, also war auch das vorbereitet, wenn es dran war. Stand die komplette Badreinigung an, dann war das Bad ausgeräumt.
Wenn die Hütte sauber wäre, dann bräuchte sie ja nicht kommen. Dieses Schamgefühl kenne ich gar nicht. Mir war viel wichtiger, das sie in der vorgegebenen Zeit so viel wie möglich schaffen kann. Im Gegenzug habe ich effizientes Arbeiten erwartet. Ich habe am Anfang extrem auf die Arbeitsweise geachtet.....wer erst die Böden macht und sich dann an die Oberflächen macht, der braucht nicht nochmal kommen. Ich erwarte, das sie sich mit den Oberflächen auskennt, so das keine Schäden entstehen. Kurzum, ich erwarte Kenntnisse im hauswirtschaftlichen Bereich. All das klopft man ja im Vorfeld ab.
Ich habe mir im Vorfeld überlegt, was ihre Tätigkeiten sein sollen, damit ich dauerhaft entlastet werde....immer im Hinterkopf die Zeit, die sie zur Verfügung hat. Sie hatte immer Basics plus eine Extraufgabe/Monat (mit mehr Zeit) zu erledigen.
Dein falsches Schamgefühl kann dich auch daran hindern, Probleme anzusprechen, wenn welche auftauchen. Es ist einfach Fehl am Platz, denn du bezahlst ja für eine Leistung.
Bei uns war es eh so, das wir da erst ein paar Frösche küssen mussten, bevor wir unsere Fee gefunden hatten. Ich erinnere mich an eine Dame, die ständig irgendwelche teuren (und überflüssigen) Spezialreiniger haben wollte....als wenn die was an ihrer schlampigen Arbeitsweise geändert hätten. Und das sind eben alles so Dinge, die du klar kommunizieren können mußt (nicht nur die negativen natürlich)....wie willst du das denn, wenn du mit deiner Scham beschäftigt bist?
Ich weiß nicht, wie weit du da bei euch mit der zur Verfügung stehenden Summe kommst. Unsere letzte Superfee hat vor Corona schon 22€/Stunde bekommen.....die war auch jeden Cent wert. Wie die Stundenlöhne heute aussehen, das weiß ich nicht....wir haben leider keine mehr.
Wir haben keine (aber ich träume davon 🤣). Meine Eltern hatten aber zeitweise früher eine.
Dass man vorher automatisch Uferäumz, stimmt - die hat ja auch keine Ahnung, wo die Unordnung hingehört 😅
Aber sie hat halt die Sachen NACH dem aufräumen übernommen und das ist bei einer kompetenten Reinigungskraft halt auch unfassbar viel wert. Bsp. Den aufgeräumter Boden und treppe Wischen und saugen, küchenfronten, Staub Wischen, Fenster, Klo und Waschbecken reinigen, Dusche putzen etc. -Also Sachen, die im normalen Alltag einfach schon eine riesen Entlastung sind. Aber klar, von allen Haushaltsaufgaben ist man für 180€/Monat definitiv nicht befreit 😅
Mit diesem Schamgefühl bist du nicht allein, hast du noch nie den Witz gehört: „Ich kann heute nicht. Ich muss putzen, weil morgen die Putzfrau kommt.“ ? (Putzfrau nicht abwertend gemeint!)
Wir teilen eine Cleaning Lady mit meiner Mutter. Bei Muttern ist es so aufgeräumt, dass Monk sofort einziehen würde. So habe ich früher auch gelebt, aber seit Mann und Kind ist bei uns auch das Chaos eingezogen. Ich dachte mir immer, die Putzfrau muss sich ja schön etwas denken - so eine ordentliche Mutter und so ein chaotisches Kind. 🙃
Was soll ich sagen: Das Vertrauen wächst. K A was sie genau denkt. Wir zahlen großzügiger als meine Mom und sie bekommt jedesmal Kaffee und ein bis zwei süße Teilchen, um sich zu stärken. Ihre Tochter, mit der ich korrespondiere, weil sie auch nach 20 Jahren in Ö kaum Deutsch spricht, sagte einmal, wir wären ihre Lieblingskunden. Vielleicht deshalb, weil bei uns der Vorher-Nachher-Effekt am größten ist? 🤣
Wir haben auch eine Putzfee und glaube mir, anfangs habe ich davor auch geputzt, damit es sauber ist, wenn sie kommt. Total dämlich. 😂 mittlerweile mache ich das nicht mehr. Wir räumen grob die Zimmer vorher auf, was den Vorteil hat, dass es eigentlich immer schön ordentlich ist bei uns. Um den Rest kümmert sich unsere gute Fee und wir sind super froh, sie zu haben. 🧚🧼🧽🧹