Schlechtes Gewissen

Hallo,

so gut es meiner Kleinen auch gehtas ich ja vor ein paar Tagen hier geschrieben habe, ich muss immer noch daran denken wie alles gelaufen ist und gebe mir immer noch die Schuld daran das sie so früh geholt werden musste.
Ist das bei Euch auch so??
Wenn man dann noch so blöde Sprüche hört wie " euer nächstes Baby ist dann aber größer und nciht wieder so klein", dann könnte ich ausflippen.

Wie habt ihr das hinbekommen nicht dauernd die Schuld bei Euch zu suchen. Verstehen tut das nämlich Niemand in meiner näheren Umgebung.

Da kommt dann nur " das war die Natur!" :-(

Hilft mir nicht wirklich!!!!

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Hallo,

ja Schuldgefühle hatte ich auch sehr lange.
Etwa 6 Monate später konnte ich besser damit umgehen.
Sah die Ursache plötzlich ganz woanders.

Ich hatte nach der Geburt eine beidseitge Lungenembolie und lag selbst auf der Intensivstation.
Bis dahin wußte ich nichts von meiner Gerinnungsstörung.
Mittlerweile glaube ich, daß mein Baby geboren werden wollte, weil sie sonst im Bauch gestorben wäre.

Eine Therapie half mir übrigens sehr, mit all dem Erlebten umzugehen.
Familie und Freunde waren zwar da, aber total überfordert damit.

LG belala ( 2.Kind geboren in der 25.SSW)

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Hallo,

kann dich gut verstehen unsere kleine musste in der 26 SSW geholt werden hab mir lange Zeit Vorwürfe gemacht was hast Du getan, warum hast du dich nicht geschont,warum bist du zur Arbeit niemand gab mir Antworten.

Bis mir klar wurde es hat keiner Schuld mein Kind lebt das war das wichtigste und jetzt hiess es kämpfe für das kleine Würmchen gib ihr alles was sie Mutterleib auch bekommen hätte war jeden Tag bei ihr machte kängeruhen so oft wie sie es konnte u. war einfach nur bei ihr und hielt ihr kleines Händchen.Das half mir über vieles hinweg.

Such die Schuld nicht bei dir sondern geniese die Zeit mit Deinem Kind u. freue dich denn meistens sind Frühchen extreme Kämpfer!!

Alles Liebe

M.u.S (26 SSW,575g, geb. Nov.06)

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Hi!
Lass dich mal drücken#liebdrueck
Ich glaube das sich jede Mutter eines Frühchen schon mal die Frage gestellt hat...ob sie vieleicht Mitschuld an der Frühgeburt trägt:-(. So war es auch bei mir. Ich hatte mir auch Vorwürfe gemacht....obwohl ich alles für eine "gesunde" Ss getan habe. Habe aufgehört zu rauchen....mich gesund ernährt... und trotzdem kam mein Sohn 15 Wochen zu früh und war unterversorgt...#gruebel. Habe immer nach den "Warum" gefragt. Doch irgendwann habe ich mir bewusst gemacht, das man doch noch unendliches Glück im Unglück hatte. Unsere Kinder haben gekämpft und leben.... unsere Kinder sind gesund. Jede Frühgeburt hat seinen Sinn!
Genieße die Zeit mit deinem kleinen Schatz und sei dankbar dafür so wie es gekommen ist. Natürlich wäre es viel schöner gewesen, sein Baby 40 Wochen im Bauch zu haben.... aber man kann es nicht ändern. Ich denke auch oft daran das es viele Frauen gibt, die ihre Babys verlieren#heul. Leider! Also denk immer daran, das der liebe Gott deinem Baby das Leben geschenkt hat! Es hätte auch ganz anders kommen können#gruebel
Hm alles ein bisschen blöd formuliert aber weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll.
#liebdrueck
LG Shaien mit Danny(24+0)

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Hallo,

denke, dass jede Mutter Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen hat, wenn sie ein Frühchen hat - egal welche Woche, es fehlt einfach etwas von der Schwangerschaft und ausserdem ist das Baby nicht bei einem.

Hab auch lange daran geknabbert, obwohl Stefan "nur" 4 Wochen zu früh geholt werden musste - war aber so ein kleines Würmchen mit nur 1900 g. Konnte einfach nicht verstehen, warum das so gekommen ist. Er musste wegen Unterversorgung geholt werden. Hab nicht verstanden, warum mein Körper das gemacht hat. Hatte zum Glück in der Familie Halt. Haben sich mit uns über jedes Gramm gefreut und dadurch konnte ich die blöden Sprüche von aussen etwas besser wegstecken. Was mir aber sehr geholfen hat, war die "Ansprache" meiner neuen FÄ. Sie hat mich angeschaut und gesagt (noch bevor ich irgendwas fragen oder sagen konnte): "Sie haben keine Schuld! Es kann Ihnen zwar niemand sagen, warum es so gekommen ist, aber sie haben keinen Fehler gemacht." Nicht mehr und auch keine Erklärung, aber mich hat beeindruckt, dass ein Fremder mir das angesehen hat und mir den Druck nehmen wollte.

Jetzt bin ich mit unserem zweiten Kind schwanger und komm grad in die SSW, in der bei Stefan die Probleme angefangen haben. Ich hab auch jetzt wieder Angst und muss immer wieder dran denken, wie es das letzte Mal war. Aber ich hab eine super FÄ, eine einfühlsame Hebamme und ich lass mich noch zusätzlich im KH vom Oberarzt betreuen. Ist zwar alles keine Garantie, aber Sicherheit.

Liebe Grüße und lass dich von anderen nicht runterziehen

Nicki mit Stefan (*01.06.07) und Baby-Girl (30. SSW)

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Hallo, ich kann Dir/Euch wirklich nachfühlen, denn auch ich habe dieses durchlebt. War insgesamt 4 mal zuvor im Krankenhaus aufgrund von Blutungen und als Jan-Eric dann in der 33 SSW per Kaiserschnitt geholt werden musste und ich dieses kleine Wesen in seinem INkubator liegen sah brach für mich eine Welt zusammen udn ich hab mir große Vorwürfe gemacht. Diese habe ich dann bestimmt 5 Monate mit mir herumgetragen, bis ich schlussendlich auch zu einer Therapeutin gegangen bin um das Geschehen und auch die Bilder von der Intensivstation zu verarbeiten. Mir hat es geholfen.

Hoffe, dass es Dir bald besser geht.

Gruß alex