Hallo ihr Lieben,
ich bin in letzter Zeit öfter traurig. Lukas geht es gut und er entwicklet sich prima, aber ich habe oft das Gefühl, er hat gar keine Bindung zu mir. Ich meine, alle erzählen immer, dass das Kind nicht alleine einschläft, oder dass es weint weil die Mama weg geht oder das es weint weil es kuscheln möchte. Lukas hat dies nicht mal ansatzweise. Ich lege ihn ins Bett und er schläft. Ich bekuschele ihn und habe eher das Gefühl, dass er seine Ruhe haben möchte. Ich glaube es würde ihn nicht mal stören, wenn ich morgen nicht mehr da wäre. Ich weiß, dass ich wahrscheinlich zu viel verlange, aber ich mache mir so meine Gedanken. Ist es denn normal, dass Babys in dem Alter (Lukas ist korrigiert 3 Monate) das noch nicht machen? Muss er erst lernen, dass ich seine Mama bin? Und wie soll er mich denn lieb haben, wenn ich diejenige bin, die ihn vor jedem Essen mit Medikamenten quält, die ihn so oft absaugen muss und überhaupt soviele Dinge machen muss, die ihm nicht gefallen. Ich würde das nicht so toll finden, wenn mich jemand so quälen würde.
Ich habe das Gefühl, durch die Frühgeburt fehlt ihm die Bindung zu mir. Er war ja auch drei Wochen lang in seinem Inkubator eingeschlossen und konnte mich nicht riechen oder meinen Herzschlag hören. Vielleicht hat er in den 3 Wochen alles vergessen gehabt und lag auf einmal auf einer "fremden" Frau.
Ach man, ich weiß auch nicht was mit mir los ist, aber es macht mich im Moment echt traurig. Ich weiß, dass es wahrscheinlich der größte Quatsch ist, den ich da denke, aber es überkommt mich einfach und macht mich traurig...
Danke für`s zuhören. Leider versteht mich manchmal niemand, weil es keiner selbst mitgemacht hat. Sie können oft meine Gedanken und Sorgen nicht nachvollziehen...
LG
Kristin + Lukas *01.07.2008 bei 26+0
Habt/Hattet ihr auch mit der Kind-Mutter-Bindung zu kämpfen?
ich kann dich auch gut verstehen. hatte leider selber eine fg. in der 29. ssw kam unsere tochter zur welt. sie war natürlich gleich im brutkasten, es war so komisch als ich sie das erste mal sah. da kommen ganz komische gedanken. aber glaube mir dein sohn kennt dich ganz sicher und liebt dich. darf ich fragen wie schwer dein kleiner bei der geburt war. unsere tochter hatt 866 gr. und hat es leider nicht geschafft. sie ist am 4. lebenstag verstorben durch eine blutvergiftung. ich wünsche euch von herzen alles gute, viel gesundheit für deinen lukas und liebe menschen um dich die dich in der schwierigen situation verstehen.
alles liebe aus österreich
gabi
Hallo Gabi,
danke für deine Antwort. Was mit eurer Maus passiert ist tut mir sehr leid. Lukas wog 520g und hatte auch gleich eine Sepsis. Sein Leben stand auch auf der Kippe, aber das Glück war auf unserer Seite.
LG Kristin
Hallo Kristin
ich habe zwar keine Frühchen, aber ich weiß, was du meinst.
Judith war auch so ein Kind... Sie war kein Kuschelbaby - überhaupt nicht. Manchmal hat sie mich sogar weggedrückt, wenn ich sie in den Arm nehmen wollte... Mit Papa zu toben fand sie klasse - und sie war auch sonst immer das totale Papa-Kind...
das hat sich jetzt aber dramatisch geändert - und zwar genau zu dem Zeitpunkt als ich auf einmal nicht mehr da war. In der Schwangerschaft mit Felix war ich 4 Wochen wegen vorzeitiger Wehen im KH. Seit dem ist Judith wie ausgewechselt. Sie ist total anhänglich und kommt total oft kuscheln.
Ich denke es gibt einfach Kinder, die kein so hohes Kuschel-Bedürfnis haben. Das heisst aber nicht, dass sie uns weniger lieb haben...
LG
Frauke mit Judith (*24.04.07) und Felix (*13.10.08)
PS
Eins ist bei Judith aber geblieben: Sie freut sich, wenn wir sie ins Bett bringen. Sie lacht ihre Kuscheltiere an, schnappt sich eins - und will dann von uns auch nichts mehr sehen... Erst am nächsten Morgen (oder nach dem Mittagsschlaf) sind wir dann wieder interessanter als ihre Kuscheltiere und ihr Bett... Aber das hat auch sehr positive Seiten - ich finde es sehr viel angenehmer als jeden Tag ein schreiendes Kind ins Bett legen zu müssen 
Hallo Frauke,
Dein "PS" klingt nach meiner Tochter. Sie liebt ihr Bett auch super dolle und interessiert sich null für mich. Erst am nächsten Morgen oder nach dem Mittagsschlaf bin ich wieder interessant. Ansonsten ist nur Ihr Sandmann (Spieluhr) der Mann in Ihrem Leben
Sie ist aber auch sonst ein sehr wildes Baby und überhaupt kein Kuschelkind 
mal schauen ob sich das noch ändert.
lg Maren und Hannah Elisa *12.03.08
hallo,
ich denke das gibt sich mit der Zeit . Unsere beiden kamen 31+ o auf die Welt. Wir durften von Anfang an mit ihnen kuscheln. Aber trotzdem hatte ich die ersten Wochen auch so ein Gefühl wie du. Hatte auch immer das Gefühl "Austauschbar" zu sein. Aber mit der Zeit haben die beiden immer mehr "Kontakt" aufgenommen. Irgendwann durfte ich dann gar nicht mehr das Zimmer verlassen ohne dass Protestiert wurde. Aber die Phase ist gott sei Dank wieder vorbei. Warte es einfach ab, das wird schon. Kann natürlich auch sein dass wir uns das nur "eingebildet"haben. Wie gesagt, alle reden von Mutter-Kind Bindung und dann sind die Babys da und es ist ganz anders. Und ich glaube auch das viel erzählt und beschnigt wird. Weil es halt so erwartet wird. Viele werden so empfinden wie wir, aber sie geben es nicht zu weil es nicht "normal" ist.
Dein Kleiner weiss schon ganz genau wer Du bist.
Wünsche euch noch alles Gute
LG
Anatoli
Ich kann dich gut verstehen, denn hier war es nicht viel anders.
Irgendwie war sie mir fremd und ich hatte immer das Gefühl, das sie mich hasst weil ich ihr das alles angetan habe.
Es war schrecklich und ich habe sehr darunter gelitten.
Irgendwann wurde es dann besser und jetzt haben wir eine ganz tolle Bindung.
Sie wird in ein paar Tagen schon 2 Jahre alt und sie zeigt mir jeden Tag wie sehr sie mich liebt.
Hallo,
ja das Gefühl, dass er mich hasst habe ich auch öfters. Er guckt mich auch manchmal so fies an, als ob er mir sagen will, ich hasse dich. Und wenn er dann wieder seine Meckerphasen hat und nichts was man macht richtig ist, denke ich, er will es mir heimzahlen, dass er so lange allein im KH liegen musste und das alles über sich ergehen lassen musste. Am Anfang hatte ich sehr oft dieses Gefühl, aber so langsam wird es besser. Ich hoffe, dass er mit das alles mal verzeihen kann und vielleicht froh ist, dass wir alles für ihn getan haben...
LG Kristin
Mach dich nicht verrückt.
Es wird auf jeden Fall besser.
Denke nicht, das er dich nicht liebt.
Er liebt dich und das weißt du eigentlich auch.
Ich war genauso hilflos wie du und ich habe mir schreckliche Vorwürfe gemacht.
Jetzt weiß ich, das ich nichts falsch gemacht habe.
Im Gegenteil.
Hätte ich nicht durchgehalten dann wären wir beide tot.
Hallo Kristin,
bei mir wars das gleiche. Elias kam in der 27+4 SSW und lag 18 Wochen im Krankenhaus; 7 Wochen davon im Inku. Mir kam es immer so vor, als könnte ich keine Bindung zu meinem Baby aufbauen. Klar, wir haben im KH viel gekuschelt und ich konnte ihn auch beruhigen, aber zu Hause war alles anders.
Anfangs wollte er nur kuscheln und rumgetragen werden. Dann wurde er mobil und die Kuschelphase war dahin. Ich hab geheult 
.
Seit Juni 2008 geht Elias in den Kindergarten und ist seitdem auch wieder kuschelbedürftig. Schlafen geht nur noch mit vorherigem Kuscheln. Außerdem kommt er jetzt auch zwischendurch mal an und will kuscheln.
Du siehst also, das kommt von ganz alleine.
Liebe Grüße, sunshine
Liebe Kristin,
ich könnte jetzt Bände schreiben und von mir erzählen. Ich denke, ein Hauptgrund für deine Gedanken und die Traurigkeit ist die Verarbeitung der letzten chaotischen und schwierigen Monate! Unsere Kinder sind alle Frühchen mit 6-7 1/2 Wochen ITS-Zeit. Wir haben dann nacher zu Hause erstmal Eltern-Kind Zeit gemacht, was nicht allen passte. Ich hab die Kinder anfangs nie aus der Hand gegeben und füttern und wickeln haben nur mein Mann und ich gemacht. Auch Besuche haben wir nur bedingt gehabt. Die Kinder sollten erstmal uns kennenlernen. Unsere Zwillis sind auch anfangs nicht nur auf Mama und Papa fixiert gewesen, aber sie sind heute ganz normal an uns gebunden wie alle anderen Kinder auch!! Und Bennet ist ein absolutes Mama-Kind...was meiner Seele momentan auch gut tut.
Ich habe heute viele Ängste entwickelt die mit dem Verlust meiner Kinder im Zusammenhang stehen...genaueres wäre zu lang...aber ich merke ganz klar, daß ich die letzten Jahre lange nicht verarbeitet habe..das waren soooooooooo viele Gefühle und Ängste und Hoffungen, wie die oft große Hilflosigkeit!
Nu ist es doch länger geworden...kannst dich gerne melden, wenn dir danach ist!
LG Reik
liebe kristin,
es tut mir leid, dass du traurig bist, kann dich gut verstehen.
ich selbst habe ein frühchen (33. ssw) und ein termingeborenes kind (zwei jungs). und ich mache eigentlich eine komische beobachtung:
der frühgeborene hat das viel engere verhältnis zu mir als der termingeborene. trotz dem dass er die erste zeit im brutkasten verbracht hat, nicht bei mir sein konnte und einen schweren start hatte. er ist sehr mama-bezogen und sehr verschmust. gleichzeitig auch sehr ausgeglichen und ruhig und zufrieden.
der termingeborene habe ich nach der geburt sofort bei mir gehabt und trotzdem denke ich manchmal, dass er es ist, der weniger kontakt sucht. gleichzeitig ist er der eifersüchtigere und unausgeglichenere.
ich glaube, dass die zeit nach der geburt nicht soo extrem prägend ist, wie man immer sagt, sondern dass der charakter eines kindes eine ebensogrosse rolle spielt. das ist zumindest meine erfahrung mit meinen beiden jungs.
ich hoffe, du nimmst es nicht als persönliche ablehnung, sondern als charakterzug deines sohnes auf.
er hat dich lieb, irgendwann wird er es dir auf seine art zeigen!
alles liebe
angela
Hallo,
ich kann das gut verstehen, weil unser Sohn auch nicht so bekuschelt werden wollte.Ich hab immer gedacht, dass ich doch Wärme geben muss und ihm Liebe zeigen möchte.
Ich kann dir sagen, dass ist nach etlichen Monaten dann von alleine gekommen....
Jetzt will er gekuschelt werden, einige Kinder brauchen anscheinend Zeit
liebe Grüße
Mareike